Früher Bergbau und die Überwinterung von Hjalmar Johansen und Theodor Lerner
Rijpsburg liegt auf der Südseite der Bohemanflya.
Die Bohemanflya ist eine weitläufige, flache Halbinsel, die sich von Norden her in den Isfjord hineinstreckt. Von Longyearbyen ist sie gar nicht so weit weg, aber da sie so flach ist, sie man sie kaum und wegen der ungeschützten und sehr untiefen Gewässer ist sie auch vom Wasser her nicht leicht zu erreichen. Zur Bohemanflya gibt es hier übrigens eine eigene Seite.
Hat man die Chance, zur Bohemanflya zu zu kommen, erwartet einen eine weitläufe Tundralandschaft mit kleinen Seen und Feuchtgebieten und einer abwechslungsreichen Küstenlandschaft. An der äußersten Landspitze, genannt Bohemanneset, ist das Ufer felsig. In den kreidezeitlichen Sandsteinen kann man anstehende Kohleflöze entdecken.
Die Kohlevorkommen am Bohemanneset waren schon bekannt, als Søren Zachariassen dort 1899 etwa 90 Tonnen Kohle brach und nach Norwegen verschiffte, um sie in Tromsø zu verkaufen. Obwohl schon früher gelegentlich kleine Mengen Kohle nach Norwegen gebracht worden waren, gilt dies als der Beginn des kommerziellen Kohlebergbaus in Spitzbergen. Im folgenden Jahr kehrte Zachariassen zurück und baute ein Haus mit Platz für 16 Männer, um sein Bergbau-Unternehmen weiter zu entwickeln. Es kam jedoch nicht zu weiterem Abbau.
1907-08 wurde die kleinere Nachbarhütte zu einer zwar ereignislosen, aber doch bekannten Überwinterung genutzt, als der deutsche Journalist Theodor Lerner zusammen mit Hjalmar Johansen überwinterte. Letzterer war in der Arktis nach seiner Überwinterung auf Franz Josef Land 1895-96 mit Fridtjof Nansen ein bekannter Mann. Im Frühjahr 1908 starteten die beiden auf eine abenteuerliche Schlittenreise nach Norden, um den fernen Nordosten von Svalbard geographisch zu erkunden. Das Unternehmen war aber zu ambitioniert für die beiden Männer, die nicht so recht miteinander klar kamen; sie gaben ihre Pläne im Nordwesten von Spitzbergen auf und nutzten die erste Gelegenheit, auf ein Schiff zu steigen.
1920 ging das Kohlefeld am Bohemanneset in niederländischen Besitz über, als die Nederlandssche Spitsbergen Compagnie, kurz NeSpiCo, das Gelände kaufte. Zunächst begnügte sich die NeSpiCo damit, ihren Besitz von Trappern bewachen zu lassen, wozu sie unter anderem den berühmten Jäger Hilmar Nøis anheuerten. Zu größeren bergbaulichen Aktivitäten kam es am Bohemanneset aber nicht mehr. Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in den frühen 1920er Jahren haben dazu sicher die sehr schwierigen Hafenverhältnisse an der exponierten Küste und den weitläufig sehr flachen Gewässern beigetragen.
Einige Jahre später wurden die Bergbaurechte an eine russische Gesellschaft verkauft. Auch diese kümmerte sich nicht weiter um den Abbau am Bohemanneset, entwickelte aber die Schwestergrube von Rijpsburg weiter. Diese ist heute noch in Betrieb und unter dem Namen Barentsburg wohlbekannt.
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