Beschreibung: Ringelrobben sind mit einer Länge von 1,1-1,6 m (Gewicht 50-100 kg, Minimum Mai/Juni nach Paarungszeit und Mauser, Maximum im Herbst) deutlich kleiner als Bartrobben. Die Geschlechter sind kaum unterscheidbar. Die Unterseite ist silbergrau, die Seiten und der Rücken deutlich dunkler mit einem Muster aus Ringen, welche der Ringelrobbe ihren Namen gegeben haben.
Vor allem im Wasser sind sich Ringelrobben und Seehunde sehr ähnlich. Ringelrobben sind jedoch plumper, gedrungener und haben kleinere, kürzere Köpfe. Ringelrobben gehen praktisch nie an Land, liegen jedoch gerne auf Eisschollen (Seehunde ruhen auf Felsen, jedoch fast nie auf Eis). Außerhalb der Zeiten von Paarung und Fellwechsel treten Ringelrobben meist einzeln auf.
Verbreitung/Zugverhalten: Die Ringelrobbe ist in der gesamten Arktis bis in höchste Breiten verbreitet. Sie ist die einzige Robbe in der Arktis, die in der Lage ist, mit den Klauen an ihren Vorderflossen auch in dickem Eis ein Atemloch offen zu halten, so dass sie sich auch in Regionen mit schwerem Packeis aufhalten kann. Man kann Ringelrobben rund ums Jahr mehr oder weniger überall in küstennahen Gewässern Svalbards sehen, im Sommer aber vor allem bei der Treibeisgrenze nördlich der Inselgruppe. Diese Robbe verbringt ihr gesamtes Leben in unmittelbarer Nähe von Packeis und Fjordeis. Solange im Frühjahr und Frühsommer noch Fjordeis in den Fjorden und Buchten ist, halten sie sich zahlreich dort auf. Hier bauen sie kleine Höhlen im Schnee auf dem Eis, oft bei eingefrorenen, kleinen Eisbergen. Nach dem Fellwechsel, der im Juni und Juli stattfindet, suchen sie eher offene Gewässer auf, meist nahe bei der Treibeisgrenze oder im Packeis.
Beobachtungen von Ringelrobben – vor allem gute Beobachtungen aus relativ naher Distanz – sind jedoch deutlich seltener als von Bartrobben.
Biologisches: Die Ringelrobbe kann einige hundert Meter tief tauchen und verbringt bis zu 45 Minuten unter Wasser, um kleine Fischarten und Krebstierchen zu jagen.
In Svalbard findet die Geburt in einer kleinen Schneehöhle auf dem Fjordeis statt. Wenn zu wenig Schnee zum Bau einer Höhe da ist, hat das Robbenbaby kaum eine Überlebenschance.
Bei der Geburt um Anfang April ist das Ringelrobbenbaby weiß, 60 cm lang und wiegt 4,5 kg. Nach der Geburt bleibt es für sechs Wochen mit der Mutter zusammen. In dieser Zeit, die es zur Hälfte im Wasser verbringt, erreicht es ein Gewicht von 20 kg.
Wenn die Zeit der Selbstständigkeit für das Jungtier naht, paart sich die Mutter erneut. Es dauert aber noch vier Monate, bis das befruchtete Ei beginnt, sich zu entwickeln und somit die tatsächliche Schwangerschaft einsetzt. Durch diese Verzögerungsstrategie, die auch andere polare Säugetiere wie beispielsweise der Eisbär haben, wird erreicht, dass die Geburt zu einer günstigen Jahreszeit stattfindet.
Sonstiges: Die Ringelrobbe ist die häufigste Robbenart in der Arktis, die globale Population wird auf mehrere Millionen Tiere geschätzt. Sie ist das Lieblingsgericht der Eisbären, aber auch Grönlandhaie sowie in einzelnen Fällen Walrosse können ihr gefährlich werden. Ringelrobbenbabys fallen manchmal auch Füchsen zum Opfer oder – vor allem, wenn kaum Schnee da ist, unter dem sich das Weibchen in der Zeit um die Geburt verstecken kann – Eismöwen. Auch der Mensch hat seit Jahrtausenden Jagd auf Ringelrobben betrieben und tut dies immer noch in allen bewohnten Regionen in der Arktis. In Svalbard kann die Ringelrobbe außerhalb der Schutzgebiete (Nationalparks, Naturreservate) und außerhalb der Brutsaison gejagt werden, tatsächlich ist die Jagd aber nicht allzu umfangreich. In Grönland wird die Ringelrobbe noch deutlich stärker gejagt. Das Fleisch dient vor allem als Hundefutter, untergeordnet auch der menschlichen Ernährung und das Fell wird gelegentlich verarbeitet (heute jedoch meist direkt zusammen mit dem Speck an Hunde verfüttert).
Ringelrobben sind wegen ihrer verstreuten Verbreitung in unzugänglichen Regionen nie in verstärktem Maße kommerziell gejagt worden.
Sobald eine Ringelrobbe ausgewachsen ist, hat sie gute Chancen, ein Alter von mehreren Jahrzehnten zu erreichen.
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