Wie ein fliegender Adeliepinguin sieht die Dickschnabellumme aus. Sie gehört zu den häufigsten Seevogelarten auf Spitzbergen und besetzt 142 Kolonien auf der Inselgruppe.
Die Dickschnabellumme taucht in 50 bis sogar 200 Metern Tiefe nach Nahrung.
Beschreibung: Dickschnabellummen haben einen schwarzen Rücken und Kopf sowie weißen Bauch. Länge 41 cm, Gewicht 700-1200 g. Die hocharktische Dickschnabellumme sieht ihrem subarktischen Verwandten, der Trottellumme, sehr ähnlich und ist von ihr im Brutkleid (also so, wie man sie im Sommer in der Arktis sieht) nur schwer unterscheidbar. Ein wichtiges Merkmal ist der etwas kürzere und kräftigere Schnabel der Dickschnabellumme, auf dem sich ein weißer Streifen von der Wurzel bis zur Spitze zieht.
Verbreitung/Zugverhalten: Weit verbreitet und sehr zahlreich kommt sie in der Arktis vor. In kleinerer Anzahl in Nordnorwegen, verstärkt im Norden von Island, Grönland, Jan Mayen und in großen Mengen in Svalbard und Franz Josef Land. Die Population von Svalbard wird auf etwa 850 000 Brutpaare geschätzt oder auch über 1 300 000 (je nach Quelle), von denen die meisten an der südlichen Ostküste von Spitzbergen, auf Hopen sowie Bjørnøya brüten sowie in mittelgroßen und kleineren Kolonien so ziemlich überall auf der Inselgruppe. Dickschnabellummen aus Svalbard verbringen den Winter in den Gewässern um Island, Südgrönland und Neufundland.
Die Population in Svalbard ist insgesamt weitgehend stabil, mit kleineren Fluktuationen.
Biologisches: Die Dickschnabellumme brütet auf schmalen Felsterassen an senkrechten Felswänden, die für Füchse und Bären unzugänglich sind. Bei der Ankunft in den Brutgebieten im April oder Mai sind diese wegen Schnee und Eis noch nicht zugänglich. Die Ablage des einzelnen, länglichen Eis erfolgt Ende Mai oder Anfang Juni. Beide Eltern brüten insgesamt 32 Tage und füttern das Küken anschließend drei Wochen lang, bevor dieses, noch flugunfähig, den berühmten »Lummensprung« macht, von der Klippe in zig Metern Höhe hinab ins Meer oder erst einmal auf die Tundra. Dabei gehen viele an Verletzungen zugrunde oder fallen Füchsen zum Opfer. Um dieses Risiko gering zu halten, verläuft der Brutzyklus innerhalb einer Kolonie weitgehend synchron: wenn viele Küken gleichzeitig über die Tundra zum Wasser watscheln, ist das Risiko für das einzelne Küken, gefressen zu werden, geringer.
Dickschnabellummen ernähren sich vor allem von Fisch und Zooplankton (Crustaceae).
Sonstiges: Dickschnabellummen, die in Svalbard gejagt werden, laufen Gefahr, in Grönland oder Neufundland im Kochtopf zu landen. Dennoch sind sie im Sommer an den Brutplätzen gegenüber menschlichen Besuchern recht tolerant und lassen sich gerne aus der Nähe beobachten und fotografieren, bescheißen einen dabei aber gelegentlich auch kräftig.
Vom Kollaps der Trottellummen-Bestände auf der Bjørnøya 1987 war die Dickschnabellumme aufgrund ihres eher diversen Speiseplans nicht betroffen, ihr Bestand legte sogar daraufhin um etwa 20 % zu.
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