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Sørkapp Land: Camp Erna

360° Panorama einer Hütte der Northern Exploration Company

Sør­kapp Land: Bjørns­kau­buk­ta, Rak­sod­den

Dies ist ein Küs­ten­strei­fen im Sør­kapp Land, an der West­küs­te Spitz­ber­gens, an den man sich wirk­lich kaum mal ver­irrt. Lei­der sind die Küs­ten­ge­wäs­ser hier eben so flach wie die wei­te Tun­dra zwi­schen Ufer und Ber­gen, was die Annä­he­rung von See nicht gera­de ein­fach macht. Wir sind hier mal in der Bjørns­kau­buk­ta an Land gegan­gen, wobei es auch ziem­lich win­dig war. Wirk­lich geschütz­te Buch­ten gibt es an die­sem Küs­ten­strei­fen nicht.

Der sel­te­ne Besu­cher sieht eine wei­te Küs­ten­ebe­ne mit recht flä­chi­ger, aber doch arten­ar­mer Tun­dra, dar­in vie­le klei­ne Seen und Feucht­ge­bie­te, und eine schö­ne Ufer­land­schaft mit vie­len klei­nen Buch­ten und geschwun­ge­nen Strän­den.

Camp Erna

Wenn man sich am Rak­sod­den genau­er umschaut, ent­deckt man die Rui­ne einer Hüt­te. Die­se wur­de 1919 von den Trap­pern Ole Blom­li, Gus­tav Lind­quist, Alfred Johan­sen und Osvald Lind gebaut. Neben ihrer eige­nen Tätig­keit als Jäger waren sie dabei im Auf­trag der eng­li­schen Nor­t­hern Explo­ra­ti­on Com­pa­ny (NEC) unter­wegs, jener eng­li­schen Berg­bau­ge­sell­schaft mit ihrem schil­lern­den Expo­nen­ten Ernest Mans­field, die damals hoff­te, in Spitz­ber­gen durch Boden­schät­ze Reich­tü­mer zu erwer­ben, wor­aus aller­dings nichts wur­de. Die NEC wur­de vor allem durch ihre Mar­mor­gru­be (Ny) Lon­don auf Marb­le Island (heu­te: Blom­strand­hal­vøya) bekannt.

Die 1919 gebau­te NEC-Hüt­te am Rak­sod­den hieß zunächst Camp Lind­quist, wur­de spä­ter aber Camp Erna genannt, nach der Toch­ter von Lind­quist. Die Erbau­er nutz­ten sie für eine Über­win­te­rung (1919-20) und in den fol­gen­den Jah­ren ver­wen­de­te die NEC sie zur Suche nach Boden­schät­zen in der Umge­bung, bis Gås­ham­na im Horn­sund. Brauch­ba­re Fun­de wur­den dabei aber nicht gemacht. Spä­ter wur­de Camp Erna noch von Trap­pern genutzt, die ihre Haupt­hüt­te in Gås­ham­na hat­ten.

Dann ver­fiel Camp Erna zur Rui­ne. Zumin­dest bis 2007 stand die Rui­ne noch, nun ist alles ver­fal­len und von Camp Erna gibt es nur noch auf dem Boden lie­gen­de Res­te.

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Letzte Änderung: 24. Mai 2019 · Copyright: Rolf Stange
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