Allgemein: Barentsøya (»Barents-Insel«). Die Fläche beträgt etwa 1300 km2, die Insel ist jeweils ca. 50 km lang und breit. Benannt nach Willem Barents, dem offiziellen Entdecker Spitzbergens. Der Edgeøya sehr ähnlich, von dieser nur durch den wenige Kilometer breiten Freemansund getrennt. Heute als Teil des Südost-Svalbard-Naturreservates geschützt.
Südküste der Barentsøya am Freemansund mit typischer Plateauberglandschaft und Freemanbreen (-gletscher).
Geologie: Wie Edgeøya. Recht einheitlich Sedimente aus der Trias (frühes Erdmittelalter, 205-250 Millionen Jahre). Sand-, Silt- und Tonstein, abgelagert im flachen Schelfmeer und in Küstenbereichen (Deltaschüttungen etc). Teilweise abgelagert unter anoxischen (sauerstoffarmen) Bedingungen, daher reich an organischer Substanz und dunkel in der Farbe, mitunter sogar »Stinkschiefer«. Die Lagerung ist weitgehend unverstellt erhalten, die Schichten liegen also mehr oder weniger horizontal. Stellenweise sehr fossilreich (vor allem Ammoniten etc.), mitunter dünne Kohleflöze, wirtschaftlich uninteressant.
Stellenweise Intrusionen aus Doleriten und Diabasen (Basaltähnliche Gesteine), Alter oberer Jura bis Kreide. Die Intrusionen bilden aufgrund ihrer Härte oft Kaps, Inseln und Steilstufen in ansonsten meist flachen Hängen bzw. eher geraden Küstenlinien.
Steilstufe aus hartem Dolerit im Südwesten der Barentsøya.
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Landschaft: Wie Edgeøya. Weitgestreckte Plateauberglandschaften, offene Täler. Weniger stark vergletschert als Teile Spitzbergens, die höher gelegen sind und/oder mehr Niederschlag erhalten.
Typische Barentsøya-Landschaft: Flache Küstenebene mit Tundra, dahinter Steilstufe aus Dolerit.
Flora und Fauna: Wie Edgeøya, hocharktisch. Relativ artenarme, aber oft sehr reiche Tundravegetation. Große Rentierbestände, Eisfüchse. Stellenweise an Klippen große Dreizehenmöwen-Kolonien. Wichtiges Gebiet für Eisbärinnen, um ihre Jungen zur Welt zu bringen.
Rentier auf Barentsøya.
Geschichte: Bis ins 19. Jahrhundert wurde angenommen, dass die Barentsøya ein Teil von Spitzbergen ist, erst dann wurde der sehr schmale Heleysund entdeckt. Aufgrund der sehr schwierigen Eisverhältnisse wesentlich weniger von Pomoren und Trappern besiedelt als Edgeøya, Besuche durch Walfänger unbekannt. Die einzige bekannte Überwinterung norwegischer Trapper fand südlich des Duckwitzbreen früh im 20. Jahrhundert statt. Zwischen 1959 und 1967 gab es mehrere mehrere große Forschungsexpeditionen (»Stauferland-Expeditionen«) durch den Würzburger Geographen Julius Büdel und Mitarbeiter mit Hauptquartier in der »Würzburger Hütte« am Sundneset, dabei ging es vor allem um die detaillierte Erforschung von Permafrostphänomenen, Frostsprengung, Erosion, Bodenfließen, postglaziale Landhebung etc.
„Würzburger Hütte“ der Stauferland-Expeditionen von Julius Büdel und anderen zwischen 1959 und 1967.
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