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Monats-Archiv: Dezember 2016 − News & Stories


Eva­ku­ie­rung von Nyby­en wegen Lawi­nen­ge­fahr auf­ge­ho­ben

Die ges­tern ange­setz­te Eva­ku­ie­rung von Lon­gye­ar­by­ens obe­rem Orts­teil Nyby­en wegen Lawi­nen­ge­fahr ist mit sofor­ti­ger Wir­kung auf­ge­ho­ben. Auch die Stra­ße zwi­schen Schu­le und Nyby­en ist wie­der geöff­net. Somit gibt es kei­ne gesperr­ten Orts­tei­le oder Wege mehr.

Sys­sel­man­nen und Fach­be­hör­den (NVE) hat­ten die Schnee­ver­hält­nis­se auf den Hän­gen ober­halb von Nyby­en und ande­ren Orts­tei­len unter­sucht und sind zu dem Schluss gekom­men, dass aktu­ell kei­ne Gefahr für Lawi­nen besteht, die Gebäu­de tref­fen wür­den.

Grö­ße­re Schä­den durch den Sturm der letz­ten Nacht sind nicht bekannt gewor­den. Ein Brief­kas­ten wur­de vom Wind abge­ris­sen und im Hun­de­hof wur­de ein Hund vom Treib­schnee begra­ben, der aber wohl­be­hal­ten wie­der aus­ge­bud­delt wer­den konn­te.

Der Sys­sel­man­nen macht dar­auf auf­merk­sam, dass die all­ge­mei­ne Lawi­nen­ge­fahr in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en wei­ter­hin als hoch ange­se­hen wird.

Lon­gye­ar­by­ens obe­rer Orts­teil Nyby­en: Die aktu­el­le Eva­ku­ie­rung wegen Lawi­nen­ge­fahr ist wie­der auf­ge­ho­ben.

Longyearbyen Lawinengefährdung

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Lawi­nen­ge­fahr: Nyby­en wird eva­ku­iert

Die nor­we­gi­schen Wet­ter­frö­sche von yr.no mel­den kräf­ti­gen Wind, der in der Nacht auf Don­ners­tag Sturm­stär­ke errei­chen soll. Ver­bun­den mit kräf­ti­gem Schnee­fall führt das zu Lawi­nen­ge­fahr der Stu­fe 4 von 5, so dass der Sys­sel­man­nen beschlos­sen hat, Nyby­en vor­läu­fig zu eva­ku­ie­ren.

Es wird mit der Mög­lich­keit klei­ne­rer Schnee­la­wi­nen an den Hän­gen bei Lon­gye­ar­by­en gerech­net, aber zumin­dest vor­läu­fig nicht mit grö­ße­ren Ereig­nis­sen, die Gebäu­de beschä­di­gen kön­nen. Da die Gefahr in Lon­gye­ar­by­ens obe­rem Orts­teil Nyby­en am größ­ten ist, wird dort nun vor­sorg­lich eva­ku­iert. In Nyby­en befin­den sich vor allem Stu­den­ten­wohn­hei­me und Gäs­te­häu­ser. Ins­be­son­de­re die Stu­den­ten­wohn­hei­me dürf­ten der­zeit ohne­hin weit­ge­hend leer ste­hen. Behau­sun­gen von Ein­woh­nern gibt es in Nyby­en nur weni­ge. Die Stra­ße nach Nyby­en ist ab der Schu­le gesperrt. Von Tou­ren ins Gelän­de wird drin­gend abge­ra­ten.

Für ande­re Orts­tei­le wur­den bis­lang kei­ne Eva­ku­ie­run­gen ver­hängt, auch nicht für die Wohn­häu­ser am Suk­ker­top­pen, die am 19. Dezem­ber 2015 von einer töd­li­chen Lawi­ne getrof­fen wur­den. Die Situa­ti­on wird vom Sys­sel­man­nen und wei­te­ren Fach­be­hör­den aber fort­lau­fend beob­ach­tet.

Lon­gye­ar­by­en in der Polar­nacht. Die stei­len Berg­hän­ge sind bei ent­spre­chen­dem Wet­ter lawi­nen­ge­fähr­det.

Longyearbyen Lawinengefährdung

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Kei­ne Weih­nachts­ge­schen­ke? Viel­leicht liegt’s am Ren­tier….

Falls der Weih­nachts­mann am Sams­tag kei­ne Geschen­ke bringt, könn­te das auch an sei­nen Ren­tie­ren lie­gen. Ob sie den mit Geschen­ken schwer bepack­ten Schlit­ten noch zie­hen kön­nen ist frag­lich. Denn die Ren­tie­re auf Spitz­ber­gen wer­den immer dün­ner!

Die dort leben­de Unter­art – das Sval­bard-Ren­tier – ist ohne­hin schon etwas klei­ner als ihre Ver­wand­ten auf dem Fest­land. 135 Tie­re hat der For­scher Ste­ve „Mis­ter Reinde­er“ Albon vom James Hut­ton Insti­tut in Schott­land seit 1994 jedes Jahr im April auf die Waa­ge gestellt. Sat­te sie­ben Kilo hat Rudolf Nor­mal­ren­tier in die­sem Zeit­raum abge­nom­men. Grund ist wahr­schein­lich, dass die Tie­re im Win­ter weni­ger zu fres­sen fin­den.

Hung­ri­ge Sval­bard Ren­tie­re

Und wer ist schuld? Höchst­wahr­schein­lich mal wie­der der Kli­ma­wan­del. Denn durch die höhe­ren Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren reg­net es auf Sval­bard häu­fi­ger anstatt zu schnei­en. Der Regen gefriert und bil­det eine Eis­schicht auf dem am Boden lie­gen­den Schnee. Damit wird es schwie­ri­ger für die Ren­tie­re, an die Flech­ten her­an zu kom­men, von denen sie im Win­ter vor allem leben.

Immer­hin scheint das die Popu­la­ti­on nicht zu beein­träch­ti­gen: Seit den 90er Jah­ren ist die Zahl der Sval­bard Ren­tie­re im Advent­da­len von 800 auf 1400 gestie­gen. Was sich eigent­lich nach einer guten Nach­richt anhört, könn­te aber lang­fris­tig auch zu einer Hun­gers­not unter den Ren­tie­ren füh­ren, denn die Kon­kur­renz um Nah­rung steigt.

Wir drü­cken dem Weih­nachts­mann und sei­nen Ren­tie­ren die Dau­men und wün­schen in jedem Fall: Fröh­li­che Weih­nach­ten!

Quel­len: TV2, Dagens Nærings­liv

Lei­ter der Nord­pol­ex­pe­di­ti­on „Ark­ti­ka 2.0“ muss vor Gericht

25.000 Kro­nen Stra­fe (ca. 2750 €) soll ein fran­zö­si­scher Skip­per zah­len, dem vor­ge­wor­fen wird, gegen meh­re­re der stren­gen Auf­la­gen zum Schutz der Umwelt auf Sval­bard ver­sto­ßen zu haben.

Die bei­den fran­zö­si­schen Aben­teu­rer Gil­les und Ale­xia Elka­im waren im Sep­tem­ber und Okto­ber die­sen Jah­res eigent­lich auf dem Weg zum Nord­pol, muss­ten aber auf­grund schlech­ten Wet­ters umkeh­ren. Dass sie aus­ge­rech­net in einem der am strengs­ten geschütz­ten Gebie­te Sval­bards mit ihrem Seg­ler „Ark­ti­ka“ Schutz vor einem Sturm such­ten, könn­te ihnen jetzt zum Ver­häng­nis wer­den. Denn der 56jährige Skip­per will die Stra­fe nicht zah­len. Nun wird der Fall am 23. und 24. Febru­ar 2017 vor dem Amts­ge­richt (Tin­g­rett) Nord-Troms ver­han­delt.

Den Aben­teu­rern wird vor­ge­wor­fen, dass sie in dem Gebiet rund um Kong Karls Land im Osten Sval­bards drei Tage lang inner­halb der Schutz­zo­ne gean­kert und mit ihren sie­ben Schlit­ten­hun­den die Insel Svens­køya betre­ten haben. Für die Svens­køya gel­ten stren­ge Schutz­be­stim­mun­gen: Man darf sich der Insel nicht mehr als 500 Meter nähern und das Betre­ten ist ganz­jäh­rig ver­bo­ten. Auch soll der Skip­per sei­ne Hun­de uner­laubt nach Sval­bard ein­ge­führt und sei­ne Expe­di­ti­on nicht vom Sys­sel­man­nen geneh­migt las­sen haben. In gro­ßen Tei­len von Sval­bard besteht eine Mel­de­pflicht für Indi­vi­du­al­tou­ris­ten.

Eis­bär im Duvefjor­den, wo die fran­zö­si­sche Expe­di­ti­on anker­te. Der Duvefjord liegt im Nord­aust-Sval­bard Natur­re­ser­vat und ist zudem als wis­sen­schaft­li­ches Refe­renz­ge­biet geschützt.

Wie so oft sind sol­che Streit­fäl­le ja meist auch eine Fra­ge des Stand­punk­tes. Gil­les Elka­im schil­dert den Fall am 23. Novem­ber auf sei­ner Face­book­sei­te aus sei­ner Per­spek­ti­ve: Er habe am 8. Okto­ber beim Sys­sel­man­nen um die Geneh­mi­gung für eine Über­win­te­rung gebe­ten, jedoch tage­lang kei­ne Ant­wort bekom­men. Auch die Erlaub­nis für die Ein­fuhr der Hun­de will Elka­im bereits im Juli bean­tragt haben – ohne Reak­ti­on. Die „Ark­ti­ka“ hat­te Anfang Okto­ber erheb­li­che Pro­ble­me mit dem Motor und einer Was­ser­pum­pe und konn­te daher nicht wei­ter­fah­ren. Er habe aus einer Not­si­tua­ti­on her­aus das Schiff in Sicher­heit brin­gen wol­len. Um das Boot aus dem Schutz­ge­biet her­aus­zu­ho­len, ent­schied der Sys­sel­man­nen am 13. Okto­ber, die „Ark­ti­ka“ und die Mann­schaft nach Lon­gye­ar­by­en abzu­schlep­pen. Eine Akti­on mit Fol­gen. Die Expe­di­ti­on ist jeden­falls vor­läu­fig been­det.

Im Duvefjor­den und auf der Svens­køya anker­te die Ark­ti­ka, bevor sie nach Lon­gye­ar­by­en abge­schleppt wur­de.

Zur Home­page der Expe­di­ti­on

Quel­le: Sval­bard­pos­ten, iFinnmark.no

Hau­ke Trinks ist tot

Hau­ke Trinks ist nicht nur unter Wis­sen­schaft­lern, son­dern auch in Spitz­ber­gen-Krei­sen bekannt gewor­den, indem er ab 1999 ins­ge­samt drei­mal an abge­le­ge­nen Stel­len über­win­ter­te. Der am 19. Febru­ar 1943 in Ber­lin gebo­re­ne Phy­si­ker krön­te sei­ne wis­sen­schaft­li­che Kar­rie­re mit der Posi­ti­on des Prä­si­den­ten der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ham­burg-Har­burg und gab sich danach ver­stärkt sei­nen Lei­den­schaf­ten hin, dem Segeln und dem Aben­teu­er.

Zunächst über­win­ter­te Trinks 1999-2000 allei­ne auf der Yacht Mesuf in der Lagu­ne von Mus­ham­na im Wood­fjord ein­ge­fro­ren. Als wis­sen­schaft­li­ches Ziel hat­te er aus­ge­ge­ben, den von ihm ver­mu­te­ten Ursprung des Lebens im Eis durch For­schun­gen am Eis des Nord­po­lar­mee­res zu bele­gen. Zwei wei­te­re Über­win­te­run­gen folg­ten, 2003-2004 in der alten schwe­di­schen For­schungs­sta­ti­on in Kinn­vi­ka auf dem Nord­aus­t­land und 2010-2011 noch ein­mal auf dem Segel­boot in Mus­ham­na. Bei die­sen bei­den Über­win­te­run­gen war er nicht mehr allei­ne, son­dern in Beglei­tung der Eng­län­de­rin Marie Tiè­che. Hau­ke Trinks hat durch Bücher und Fern­seh­fil­me ein brei­tes Publi­kum an sei­nen Polar-Aben­teu­ern teil­neh­men las­sen und ist dadurch bekannt gewor­den. Es ver­geht kaum ein Abste­cher in den Wood­fjord, ohne dass die Fra­ge gestellt wird, ob denn nicht irgend­wo hier der Hau­ke Trinks über­win­tert habe!

Sei­ne wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten im Eis zu beur­tei­len, ist Sache der Fach­leu­te. Von die­sen ist dies­be­züg­lich Ver­misch­tes zu ver­neh­men, was aber hier und jetzt kei­ne Rol­le spielt. Als Mensch hat Hau­ke Trinks sich auf Spitz­ber­gen sehr schnell ein­ge­lebt und wohl­ge­fühlt, was auch bei meh­re­ren Begeg­nun­gen deut­lich wur­de, die die­ser Autor mit ihm in Mus­ham­na, Kinn­vi­ka und Lon­gye­ar­by­en hat­te. Unver­ges­sen bleibt der herr­li­che Moment, als Hau­ke und Marie in Kinn­vi­ka schnell in ihr Zodiac spran­gen und im Murch­ison­fjord ver­schwan­den, als sie uns, damals noch mit der MV Pro­fes­sor Mul­ta­novs­kiy, in der Anfahrt sahen! Aber natür­lich ließ der gute Erzäh­ler Hau­ke Trinks es sich nicht neh­men, kurz vor unse­rer Abfahrt noch schnell auf­zu­tau­chen und uns an sei­nen Erleb­nis­sen und Plä­nen teil­ha­ben zu las­sen.

Hau­ke Trinks blieb dem Nor­den in sei­nen letz­ten Jah­ren ver­bun­den und schuf sich ein Zuhau­se auf Utsi­ra in Nor­we­gen. Er starb im Dezem­ber 2016 im Alter von 73 Jah­ren in Spitz­ber­gen bezie­hungs­wei­se dem Ham­bur­ger Abend­blatt zufol­ge auf Utsi­ra. Als einem der weni­gen ech­ten Aben­teu­rer Spitz­ber­gens, die sich in jün­ge­ren Jah­ren mona­te­lang fast oder ganz allei­ne auf wis­sen­schaft­li­cher Mis­si­on in die Polar­nacht und ins Eis bega­ben, und als sym­pa­thi­schem Cha­rak­ter mit unver­gess­li­chen Zügen sei ihm ein ehren­vol­les Andenken bewahrt.

Hau­ke Trinks und Marie Tiè­che 2003 in Kinn­vi­ka.

Hauke Trinks und Marie Tièche, Kinnvika

Quel­len: Pres­se­mit­tei­lung Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Ham­burg-Har­burg, Ham­bur­ger Abend­blatt

Lawi­nen­ge­fähr­dungs­be­richt für Lon­gye­ar­by­en liegt vor

Der Lawi­nen­be­richt für Lon­gye­ar­by­en liegt vor. Nach dem töd­li­chen Lawi­nen­un­glück vom 19. Dezem­ber 2015 und den vor­sorg­li­chen Eva­ku­ie­run­gen von Anfang Novem­ber 2016 war der Bericht, der die Gefähr­dung für das gesam­te Orts­ge­biet von Lon­gye­ar­by­en durch alle mög­li­chen Lawi­nen­ar­ten beschreibt, mit Span­nung erwar­tet wor­den.

Der Bericht wur­de feder­füh­rend von NVE (Nor­ges vass­d­rags- og ener­gi­di­rek­to­rat, Ver­wal­tungs­be­hör­de für Gewäs­ser und Ener­gie im Minis­te­ri­um für Öl und Ener­gie) erstellt. Grund­la­ge waren Kar­ten und Luft­fo­tos, Gelän­de­mo­del­le, Kli­ma­ana­ly­sen, his­to­ri­sche Erfah­run­gen, Bege­hun­gen vor Ort und Model­lie­run­gen.

Span­nen­der als die metho­di­schen Hin­ter­grün­de sind für die Öffent­lich­keit die Ergeb­nis­se. Der Bericht ent­hält eine Kar­te, die gefähr­de­te Gebie­te mit drei Far­ben cha­rak­te­ri­siert. Gelb bedeu­tet, dass die jähr­li­che Wahr­schein­lich­keit, dass eine Lawi­ne hier Scha­den anrich­tet, 1:5000 beträgt. Anders aus­ge­drückt: Hier ist sta­tis­tisch alle 5000 Jah­re mit Schä­den durch eine Lawi­ne zu rech­nen.

In oran­ge gefärb­ten Gebie­ten beträgt die Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit inner­halb eines Jah­res 1:1000 (tau­send­jäh­ri­ges Ereig­nis). Und dann gibt es noch die roten Gebie­te, wo ein­mal inner­halb von 100 Jah­ren mit einer Lawi­ne zu rech­nen ist. Dort beträgt das Risi­ko eines zer­stö­re­ri­schen Ereig­nis­ses immer­hin 1:100 oder 1 % inner­halb eines jeden Jah­res.

In die­se Gefähr­dungs­ab­schät­zun­gen gehen Schnee­la­wi­nen, Schlamm- und Schmelz­was­ser­la­wi­nen, Stein­schlä­gen und Rutschungen/Fließungen ein. Bestimm­te Orts­tei­le sind teil­wei­se von nur einer die­ser Gefah­ren betrof­fen, was bedeu­ten kann, dass die Risi­ken zu jeweils unter­schied­li­chen Jah­res­zei­ten bezie­hungs­wei­se bei ver­schie­de­nen Wet­ter­la­gen beson­ders groß wer­den.

Der Blick auf die Gefah­ren­kar­te lässt den Betrach­ter schon ein­mal tief durch­at­men. Gebäu­de mit nicht weni­ger als 154 Woh­nun­gen sowie zwei Gäs­te­häu­ser lie­gen inner­halb der roten Zone, wo jedes Jahr mit einem Risi­ko von 1:100 mit mög­li­cher­wei­se erheb­li­chen Schä­den an Gebäu­den und Gefähr­dung von Men­schen zu rech­nen ist.

Nun stellt sich natür­lich die Fra­ge, wie man in Lon­gye­ar­by­en damit umge­hen wird. Klar ist, dass es kei­ne Mög­lich­keit gibt, die betrof­fe­nen Wohn­ge­bie­te mehr oder weni­ger kurz­fris­tig umzie­hen zu las­sen. Dazu gibt es im Orts­ge­biet kei­ne alter­na­ti­ven Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten und es ist frag­lich, ob es aus­rei­chend Platz gäbe, um die­se zu schaf­fen. Dazu kom­men die finan­zi­el­len Aspek­te. Unterm Strich wer­den die Häu­ser zumin­dest abseh­bar blei­ben, wo sie sind.

Sicher wird man die Orts­ent­wick­lung in nicht gefähr­de­ten Gebie­ten kräf­tig vor­an­trei­ben, damit län­ger­fris­tig so viel siche­rer Wohn­raum wie mög­lich ent­steht. Auch die tech­ni­sche Siche­rung ein­zel­ner Hän­ge kann eine Mög­lich­keit sein.

Kurz­fris­tig wird man sich damit begnü­gen müs­sen, das mitt­ler­wei­le eta­blier­te Lawi­nen­warn­sys­tem auf­recht­zu­er­hal­ten und bei Gefah­ren­la­ge betrof­fe­ne Gebäu­de vor­sorg­lich zu eva­ku­ie­ren.

Es wur­de auch dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es in Nor­we­gen eine grö­ße­re Anzahl von Sied­lun­gen gäbe, für die das ein nor­ma­ler Zustand sei. Letzt­lich also Teil der Nor­ma­li­tät im Gebirgs- und Win­ter­land Nor­we­gen, die die Gesell­schaft aus­ge­rech­net in Lon­gye­ar­by­en in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit aber kalt und teil­wei­se bru­tal ein­ge­holt hat.

Klar ist eines: Die Poli­tik, von der Gemein­de­ver­wal­tung (Lokals­ty­re) in Lon­gye­ar­by­en bis hin zu den zustän­di­gen Minis­te­ri­en in Oslo, hat nun eini­ges zu tun. Und die Bewoh­ner vie­ler Adres­sen in Lon­gye­ar­by­en wer­den wohl das eine oder ande­re Mal in den kom­men­den Jah­ren kurz­fris­tig irgend­wo unter­schlüp­fen müs­sen.

Lawi­nen­ge­fähr­dungs­kar­te für Lon­gye­ar­by­en (NVE).

Lawinengefährdungskarte für Longyearbyen

Direk­ter Link zum Lawi­nen­be­richt und direk­ter Link zur Gefah­ren­kar­te.

Quel­len: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten

Eis­bär auf Prins Karls For­land erschos­sen: Geld­stra­fe

Am 09. August erschoss ein rus­si­scher Wis­sen­schaft­ler auf dem Prins Karls For­land einen Eis­bä­ren (sie­he Eis­bär auf Prins Karls For­land erschos­sen). Die Umstän­de des Vor­falls erschie­nen dubi­os: Es war prak­tisch nicht ver­sucht wor­den, den Eis­bä­ren mit harm­lo­sen Metho­den zu ver­trei­ben, und der töd­li­che Schuss war aus einer sehr gro­ßen Ent­fer­nung (etwa 130 Meter!) abge­schos­sen wor­den. Zudem wur­den die Behör­den erst am nächs­ten Tag über den Vor­fall infor­miert.

Es han­delt sich um eine zwei Jah­re alte Eis­bä­rin mit 155 kg Gewicht, die bereits mar­kiert wor­den war.

Der Fall wur­de vom Sys­sel­man­nen in Lon­gye­ar­by­en umge­hend an den Staats­an­walt in Trom­sø über­ge­ben. Dahin­ter steht mög­li­cher­wei­se die juris­ti­sche Bri­sanz des Fal­les, der im Licht der kurz umris­se­nen Infor­ma­tio­nen eine kri­mi­nel­le Hand­lung ver­mu­ten las­sen kann.

Nun liegt das Urteil aus Trom­sø vor: Der Wis­sen­schaft­ler, der den töd­li­chen Schuss abge­ge­ben hat, wur­de zu einer Geld­stra­fe von 15000,00 Kro­nen (ca. 1670 Euro) ver­ur­teilt. Der Mann hat das Urteil ange­nom­men, das somit rechts­kräf­tig ist.

Zusam­men mit dem Schüt­zen befan­den sich drei wei­te­re Wis­sen­schaft­ler in dem Zelt­la­ger in der Bucht Sel­vå­gen auf der Ost­sei­te des Prins Karls For­lands. Das Ver­fah­ren gegen die­se Per­so­nen wur­de ein­ge­stellt.

Die Bucht Sel­vå­gen weni­ge Tage vor dem Abschuss der Eis­bä­rin am 09. August.

Spitzbergen: Selvågen

Quel­le: Sys­sel­man­nen

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