SvalSat steht kurz für Svalbard satellittstasjon = Svalbard Satellitenstation. Dabei handelt es sich um eine Sammlung großer Kugeln auf dem Platåberg bei Longyearbyen. In den Kugeln, die dem Schutz vor Wind und Wetter dienen, verstecken sich schüsselförmige Antennen, die mit Satelliten kommunizieren. Die Anlage wurde 1997 gegründet, sie wird von Kongsberg Satellite Services AS (kurz KSAT) betrieben.
Es werden sowohl Daten zu Satelliten hochgeschickt, um diese zu steuern, als auch Daten von Satelliten empfangen. Das sind die Nutzerdaten, um die es den Kunden – darunter Organisationen wie NASA und ESA, aber auch Firmen wie Iridium und Projekten wie Galileo – geht: Navigations- und Kommunikationsdaten, wissenschaftliche Daten, Wetter, … eben alles, was Satelliten so machen. Ob auch militärische Satelliten über SvalSat angesteuert werden, ist nicht bekannt. Ob eine solche Nutzung vor dem Hintergrund des Spitzbergenvertrags zulässig wäre, der permanente militärische Anlagen in Svalbard verbietet, ist zumindest umstritten.
Die Antennenanlage SvalSat auf dem Platåberg bei Longyearbyen. Hier werden Satelliten gesteuert und deren Daten empfangen.
2004: Datenanbindung per Glasfaserkabel zum Festland
Um die anfallenden Datenmengen in Echtzeit bewältigen zu können, wurde 2004 ein doppeltes Glasfaserkabel auf dem Meeresboden von Schelf und Tiefsee zwischen Longyearbyen und Harstad (Vesterålen, Norwegen) verlegt. Wegen der Sensibilität des Datentransfers wurde dabei eine redundante Doppelstruktur gewählt. Von der schnellen Verbindung profitieren auch Internetnutzer in Spitzbergen außerhalb von SvalSat. Allerdings sind die Kabel trotzdem eine Achillesverse: So wurde im Januar 2022 eins von zwei Kabeln beschädigt. Eine Beschädigung auch des zweiten Kabels hätte erhebliche Konsequenzen, vor allem lokal durch weitgehenden Ausfall aller Kommunikation, aber auch global.
Eingang zu SvalSat. Zur illustren Kundschaft gehören die NASA, die ESA, Iridium und weitere Organisationen und Firmen von globaler Bedeutung.
Von Segelschiffen bis zum Tiefseekabel
Damit sind frühere Kommunikationseinrichtungen obsolet geworden: In grauer Vorzeit war man auf eine Schiffsverbindung angewiesen, um Nachrichten zwischen Spitzbergen und dem Rest der Welt zu befördern. 1911 beschleunigte die Radiostation auf Finneset südlich von Barentsburg (existierte damals noch nicht) die Kommunikation drastisch. Allerdings mussten von den übrigen Siedlungen erst mal mühsam Boten mit Boot oder Hundeschlitten nach Finneset geschickt werden, um Nachrichten zu schicken oder zu holen.
Später übernahmen Richtfunkantennen die Kommunikation zwischen den Siedlungen und der Radiostation, die den Kontakt zum Festland herstellte. Isfjord Radio bei Kapp Linné an der Westküste hat diese Funktion lange übernommen.
SvalSat 2009. Damals war die Anlage noch recht überschaubar.
SvalSat: Wachstum, Arbeitsplätze und sensible Technik
Aber zurück auf den Platåberg. SvalSat ist über die Jahre immer weiter angewachsen, mittlerweile (2022) sind es schon etwa 100 große Antennen, die dort stehen, und KSAT hat um die 40 Angestellte allein in Longyearbyen. SvalSat ist mit einer Straße an Longyearbyen angebunden. Diese ist jedoch nicht öffentlich, die Schranke in der Nähe der alten Grube 3 öffnet sich nur für Fahrzeuge in offizieller Mission. Entgegen anderslautender Berichte ist die Anlage auf dem Platåberg jedoch kein Sperrbezirk. Wer etwa zu Fuß unterwegs ist, darf die Antennen und auch das Gelände selbst passieren. Auch Fotografieren ist im Außenbereich erlaubt, wenn auch nicht unbedingt allzu gerne gesehen; wer allzu lang und eifrig mit der Kamera hantiert, wird möglicherweise bald in ein hoffentlich freundliches Gespräch verwickelt werden. Der Innenbereich aller Anlagen ist hingegen nicht öffentlich zugänglich, und selbst wer in dienstlicher Mission Zugang bekommt, darf dort nicht fotografieren (daher gibt es auch kein Panorama aus dem Innenbereich).
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