Longyearbyen und Nordenskiöldfjellet, 18. Juli 2009
Einblicke, Ausblicke, Anblicke, Durchblicke, Rückblicke und Überblicke in und um Longyearbyen
Durchblick auf die Nordküste des Isfjord durch ein Fenster im Fels, den vor 50 Millionen Jahren eine Gezeitenströmung angespült hat.
Zu Fuß, veranstaltet von Rolf. Teilnehmer: Rolf.
Wer unfreiwillig wenige Stunden in Longyearbyen totschlagen muss, weil es noch Wartezeit gibt, bis Schiff oder Flugzeug gehen, verlässt den Ort oft mit einem schlechten Eindruck. Sicher: Durch den Bauboom der letzten Jahre ist Longyearbyen nicht schöner geworden.
Der Eindruck ist falsch.
Alles, was man braucht, ist Wanderschuhe, Unternehmungslust, ein offenes Auge und eine Waffe.
Eine Kamera, eine Thermoskanne Tee und eine Tafel Schokolade können auch nicht schaden.
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Ausblick auf den Sommer: Wenn der Stiel des »Sektglases« vom Kelch getrennt ist, dann ist hier Sommer. Der Tag steht kurz bevor, die Lokalzeitung hat schon einen Preis für das Vorhersagen des richtigen Datums ausgelobt.
Einblick in die exotische Welt der Arktis erhofft sich eine große Anzahl Kreuzfahrtschiffpassagiere von diesem Schiff.
Durchblick fehlt ihnen manchmal, meinen die Einwohner Longyearbyens rückblickend. Aber das Geld in den Kassen haben sie alle gern.
Überblick über Longyearbyen während einer ersten, kleinen Pause unterwegs zum Nordenskiöldfjellet.
Überblick über Longyearbyen interessiert diesen Rasensteinbrech wohl kaum. Vielleicht wächst er so halsbrecherisch dicht an der Kante, weil der Wind dort den Schnee wegfegt und ihm somit dort früher ein paar erste Lichtstrahlen verschafft?
Rückblick auf ein tragisches Ereignis legt der »Ninavarden« allen Vorbeikommenden nahe. Im Frühjahr 1995 starb Nina Jeanette Olaussen an dieser Stelle: Zu zweit unterwegs, hielten sie einen näher kommenden Eisbären zunächst für ein Rentier. Sie waren nicht bewaffnet. Ninas Freundin konnte sich durch eine gefährliche Flucht die Steilklippen hinunter in den Ort retten.
Überblick über die oberen Stockwerke der Umgebung Longyearbyens.
Rückblick über etwa 50 Millionen Jahre, als Spitzbergen fast 2000 Kilometer weiter südlich lag. Damals wuchsen hier Wälder. Sie hinterließen Fossilien, wie diese haselnussblattähnlichen Abdrücke, und - Kohle.
Einblick in die Erdgeschichte. Die Küsten, an denen die Sumpwälder mit den Haselbüschen wuchsen, kannten Wind und Wetter, Ebbe und Flut, Wellen und Strömungen, genauso wie die Nordsee auch - bewegtes Wasser bewegt den Sand. Dessen kleine Wellen haben bis heute überlebt. Nun knackt sie der Frost.
Ausblick in die Unendlichkeit. Blick vom Nordenskiöldfjellet, aus gut 1000 Metern Höhe, nach Osten. Ein Gewirr aus Hochplateaus, Berggipfeln und kleineren Gletschern.
Anblick eines tapferen Grasbüschels in einer staubtrockenen Wüste aus zerbröseltem, schwarzen Gestein.
Rückblick in das, was die Menschen einst hier taten. Mühsam ist es, auch nur eine Kanne Tee hier hoch zu schleppen, 1000 Meter über Longyearbyen. Dennoch wurde hier, auf dem Nordenskiöldfjellet, gleich zweimal eine Wetterstation betrieben: 1911-12 von Deutschen (Stichwort »Hergesell«) und 1932-33, während des Polarjahres, von Schweden.
Überblick über die Südküste des Isfjord. Bjørndalen, Fuglefjellet, Colesbukta, Hollenderdalen, Grønfjord, bis nach Kapp Linné
Überblick über das Bjørndalen. Der Eingang ist von Longyearbyen aus noch mit dem Auto erreichbar und wird somit gerne als »Stadtpark« genutzt. Tatsächlich, dort wird schon einmal gegrillt!
Durchblick durch den Schlamm, den eine Strömung vor 50 Millionen Jahren anschwemmte. Damals waren die Dinosaurier schon wieder Geschichte, der Mensch aber noch nicht einmal ein Gedanke. Der direkte Einblick in die Kernfusion unserer sonnensystematischen Zentralheizung schmerzt. Kehrt man diesem Durchblick schnöde den Rücken zu, wird es warm um die Bandscheiben.
Rückblick in eine nur wenige hundert Jahre zurückliegende Zeit, als der namenlose Gletscher an der Nordflanke des Nordenskiöldfjellet noch dieses Moränen-Halbrund füllte.
Ausblick in eine vielleicht gar nicht so ferne Zukunft, in der sich die weiß blinkenden Eisflächen der Gletscher in Stein- und Schlammwüsten verwandelt haben werden.
Anblick der eigenen Proportionen im Spiel von Licht, Schatten und Geometrie.
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
Das Buch zum Poster Svalbardhytter. Das Poster visualisiert die Vielfalt der Hütten Spitzbergens in einer Vielfalt arktischer Landschaften. Dieses Buch erzählt die Geschichten der Hütten auf drei Sprachen.
Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
Hundeschlittenfahrten auf der Rückseite von Grönland - Grönland ist nicht gerade der Nabel der Welt. Die meisten Grönländer leben an der Westküste ihrer Insel, so dass die fast unbewohnte Ostküste selbst in Grönland einen Ruf von Abgelegenheit genießt – es ist die »Rückseite« von Grönland.
Nach einer Reihe von Besuchen auf der wilden, faszinierenden Insel Jan Mayen musste ich einfach aufschreiben, was es dazu zu wissen gibt, da gute Literatur, soweit überhaupt vorhanden, bislang nur auf englisch und norwegisch vorhanden ist.
Eine Skiwanderung im Liverpool Land – Im Lichtwinter haben wir – fünf Menschen und ein Hund – eine vierwöchige Skiwanderung im Osten von Grönland gemacht und dabei eine Menge erlebt. Mein ausführliches Tagebuch von dieser Tour habe ich in überarbeiteter Form als Buch herausgebracht.
Die Lebensgeschichte von Cymba, dem Albatros aus Südgeorgien - Die Nebel der Zeit von James McQuilken, übersetzt und herausgegeben von Rolf Stange, Deutsche Erstausgabe im November 2012.