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Monats-Archiv: Dezember 2015 − News & Stories


Jah­res­rück­blick 2015 – Janu­ar und Febru­ar

Das Jahr 2015 ende­te in Spitz­ber­gen nicht nur mit einer töd­li­chen Schnee­la­wi­ne, es begann auch so. Im Janu­ar kam ein jun­ger Mann unter her­ab­stür­zen­den Schnee­mas­sen ums Leben. Er hat­te aller­dings nicht im Wohn­zim­mer geses­sen, son­dern auf einem Motor­schlit­ten und war mit die­sem nicht in der übli­chen Tras­se, son­dern auf stei­len Hän­gen unter­wegs gewe­sen.

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Unter­des­sen war ich im tie­fen Süden, im Ross­meer. Eine lan­ge, lan­ge Schiffs­rei­se, reich an schö­nen, span­nen­den Ein­drü­cken. Nach­dem ich die­se Fahrt 2013 schon mal gemacht hat­te, hat­te ich für eine zwei­te Fahrt ins Ross­meer noch genau drei heim­li­che Wün­sche: Eine Ross­rob­be sehen, den wol­ken­frei­en Blick auf den Mount Ere­bus und das Kap Ada­re. Hat alles hin­ge­hau­en, par excel­lence. Tref­fer!

2015 im Blick von spitzbergen.de

Ein klei­ner Blick auf das zu Ende gehen­de Jahr in hohen Brei­ten. Eige­ne Erleb­nis­se in Ark­tis und Ant­ark­tis und prä­gen­de Ereig­nis­se in Spitz­ber­gen lie­ßen ja wenig Lan­ge­wei­le auf­kom­men!

Tag für Tag wer­den nun hier klei­ne, aber gut bebil­der­te Rück­bli­cke auf das Jahr 2015 ein­ge­stellt, vom Janu­ar in der Ant­ark­tis über den gan­zen, lan­gen Ark­tis-Som­mer bis zum Jah­res­en­de. Viel Spaß – und fro­hes neu­es Jahr!

Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en: Nach­spiel

Die Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en war offen­sicht­lich das Spitz­ber­gen-The­ma, das die Leu­te vor Ort und die inter­es­sier­te Welt über Weih­nach­ten beschäf­tigt hat. Die aku­te Pha­se ist erst mal vor­bei. Die Eva­ku­ie­run­gen wer­den teil­wei­se min­des­tens bis zum 1.1.2016 auf­recht erhal­ten, auch da nun wie­der ungüns­ti­ges Wet­ter mit Wind, Nie­der­schlag und Tem­pe­ra­tu­ren um den Null­punkt herrscht. Es wird also noch dau­ern, bis die Betrof­fe­nen wie­der in ihr täg­li­ches Leben zurück­keh­ren kön­nen, soweit dies über­haupt wie­der mög­lich sein wird. Eini­ge sind bereits in neue Häu­ser gezo­gen. Und für das zwei­jäh­ri­ge Mäd­chen und den 42-jäh­ri­gen Mann, die ihr Leben im Schnee lie­ßen, ist sowie­so alles auf tra­gi­sche, trau­ri­ge Wei­se abrupt zu Ende gegan­gen. Für ihre Ange­hö­ri­gen wird das Leben nie wie­der so sein wie frü­her.

Ihr Leben ist abrupt zu Ende gegan­gen, und natür­lich hat nie­mand am Sams­tag vor Weih­nach­ten mit der Lawi­ne gerech­net. Aller­dings stellt sich nun die Fra­ge, ob die Lawi­ne tat­säch­lich so uner­war­tet war, wie es zunächst zu lesen und zu hören war. Tat­säch­lich sind Lawi­nen ein The­ma, mit dem man sich in Lon­gye­ar­by­en schon seit Jah­ren beschäf­tigt. Mar­kus Eckerstor­fer hat sich in sei­ner Dok­tor­ar­beit mit der Lawi­nen­ge­fahr in Lon­gye­ar­by­en beschäf­tigt. In einem Inter­view mit der nor­we­gi­schen Zei­tung VG weist Eckerstor­fer dar­auf in, dass die Lawi­nen­ge­fahr im betrof­fe­nen Gebiet schon 2001 in einem Bericht beschrie­ben wor­den ist. Auch spä­ter hat man sich in For­schung und Unter­richt mit der offen­sicht­lich bekann­ten Lawi­nen­ge­fahr beschäf­tigt. Die Gemein­de­ver­wal­tung von Lon­gye­ar­by­en (Lokals­ty­re) hat 2012 selbst dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Tei­le von Lon­gye­ar­by­en lawi­nen­ge­fähr­det sind und dass Maß­nah­men wie tech­ni­sche Siche­rung und bei Bedarf Eva­ku­ie­run­gen not­wen­dig sein kön­nen. Dabei sind nicht nur die bekann­ten Gefah­ren durch Stein­schlag und Berg­sturz v.a. für den Orts­teil Nyby­en, son­dern auch Schnee­la­wi­nen gemeint: so ist expli­zit die Mög­lich­keit erwähnt, gefähr­li­che Schnee­wech­ten prä­ven­tiv zu spren­gen. Auch wenn die Lawi­ne vor Weih­nach­ten nicht von einer Wech­te aus­ging, son­dern am Hang abriss, ist doch klar, dass man Schnee­la­wi­nen auf dem Schirm hat­te. In Nyby­en hat es in den letz­ten Jah­ren bereits Lawi­nen gege­ben, die bis dicht vor die Häu­ser und die Stra­ße reich­ten.

Eckerstor­fer weist im Inter­view auch expli­zit dar­auf hin, dass die Wet­ter­la­ge mit star­kem Ost­wind, wie sie zum Unglück vor Weih­nach­ten führ­te, als star­ker aus­lö­sen­der Fak­tor für die Lawi­nen­ge­fähr­dung bekannt war. Ohne dass kon­kre­te Vor­wür­fe an bestimm­te Insti­tu­tio­nen oder gar Per­so­nen gerich­tet wer­den, steht die Fra­ge nach Ver­ant­wor­tung im Raum.

Ange­sichts zwei­er Todes­op­fer, der Zer­stö­rung von elf Wohn­häu­sern, der nun für alle offen­sicht­li­chen Gefähr­dung auch wei­te­rer bewohn­ter Häu­ser und dem mitt­ler­wei­le bekann­ten Umstand, dass man von Glück spre­chen muss, dass die Anzahl der Opfer nicht noch deut­lich höher liegt, wird man der Fra­ge nach Ver­ant­wor­tung und Kon­se­quen­zen nun kaum noch aus­wei­chen kön­nen.

Schon vor der Lawi­ne vor Weih­nach­ten wur­de immer wie­der gefor­dert, Lon­gye­ar­by­en in Nor­we­gens Lawi­nen­warn­sys­tem ein­zu­be­zie­hen. Vor­her wur­de viel und lan­ge dar­über gere­det, aber nun ging es plötz­lich schnell: jetzt gibt es auf varsom.no zumin­dest vor­läu­fig Infor­ma­tio­nen zur aktu­el­len Lawi­nen­ge­fähr­de­rung in Lon­gye­ar­by­en.

Das von der Lawi­ne getrof­fe­ne Wohn­ge­biet, wie es frü­her aus­ge­se­hen hat (Foto © Nor­we­gi­sches Polar­in­sti­tut).

Longyearbyen Lawine Wohngebiet

Das von der Lawi­ne getrof­fe­ne Wohn­ge­biet nach der Lawi­ne. Anhand der Num­mern lässt sich nach­voll­zie­hen, wie die ein­zel­nen Gebäu­de ver­scho­ben wur­den (Foto © Geir Barstein/Svalbardposten).

Longyearbyen Lawine Wohngebiet

Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en: Eva­ku­ie­rung teil­wei­se auf­ge­ho­ben

Wenigs­tens eini­ge Bewoh­ner von Lon­gye­ar­by­en, die am Wochen­en­de ihre Woh­nun­gen räu­men muss­ten, kön­nen jetzt ein Stück weit zum nor­ma­len Leben zurück­keh­ren, soweit davon in Anbe­tracht der Lage über­haupt die Rede sein kann.

In fol­gen­den Adres­sen ist die Eva­ku­ie­rung auf­ge­ho­ben und die Bewoh­ner kön­nen in ihre Häu­ser und Woh­nun­gen zurück­keh­ren:

Vei 230 nr. 29, 31, 33, 35, 37 und 39. Das alte Kran­ken­haus. Nyby­en und die Stra­ße dort­hin. Der Sei­ten­weg vom Hil­mar Reks­tens Vei hoch zu den unters­ten Spiss­hus­e­ne in Vei 230 kann ver­wen­det wer­den.

Für die wei­te­ren eva­ku­ier­ten Gebie­te dau­ern die Eva­lu­ie­run­gen an. Aller­dings haben die Bewoh­ner heu­te zwi­schen 12 und 14 Uhr wegen güns­ti­ger Wet­ter­be­din­gun­gen die Mög­lich­keit, kurz in ihre Woh­nun­gen zu gehen, um die wich­tigs­ten per­sön­li­chen Gegen­stän­de zu holen (An- und Abmel­dung erfor­der­lich).

Das von der Lawi­ne getrof­fe­ne Gebiet und die beschä­dig­ten Häu­ser blei­ben voll­stän­dig gesperrt.

So haben vie­le im Som­mer die „Spiss­hus­e­ne“ gese­hen. Die­sen Anblick wird es so nicht mehr geben. Der Berg links ist der Suk­ker­top­pen, die Lawi­ne lös­te sich am Hang hin­ter dem Mast/Ständer der alten Koh­le­seil­bahn (taub­a­ne).

Longyearbyen Lawine

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en: Kind tot

Tra­gi­sche Neu­ig­kei­ten von der kata­stro­pha­len Lawi­ne ges­tern in Lon­gye­ar­by­en: Eines der Kin­der, die ges­tern zur Uni­ver­si­täts­kli­nik in Trom­sø gebracht wur­den, ist tot. Die ande­ren bei­den Kin­der sind weni­ger schwer ver­letzt.

Somit hat die Lawi­ne nun zwei Men­schen­le­ben gekos­tet: das des 42-jäh­ri­gen Atle Hus­by und das heu­te ver­stor­be­ne Kind. Der Name von Atle Hus­by wur­de heu­te ver­öf­fent­licht, nach­dem sei­ne Ange­hö­ri­gen ihre Zustim­mung gege­ben hat­ten.

Die Eva­ku­ie­rung vie­ler Gebäu­de am öst­li­chen Orts­rand von Lon­gye­ar­by­en, unter­halb des Han­ges des Suk­ker­top­pen, sowie in Nyby­en wird auf unbe­stimm­te Zeit auf­recht erhal­ten. Der­zeit kön­nen daher etwa 180 Per­so­nen nicht in ihre Woh­nun­gen zurück­keh­ren. Ein extra-Flug wur­de heu­te Abend ein­ge­rich­tet, damit die Betrof­fe­nen Spitz­ber­gen ver­las­sen und zu ihren Fami­li­en in Nor­we­gen und anders­wo gelan­gen kön­nen. Für Betrof­fe­ne wur­de eine grö­ße­re Anzahl von Sit­zen kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt.

Das Lawi­nen­ge­biet in Lon­gye­ar­by­en. Eines der getrof­fe­nen Häu­ser wur­de 80 Meter weit bewegt. Foto © Sval­bard­pos­ten.

Longyearbyen Lawine

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en: Eva­ku­ie­rung aus­ge­wei­tet

Die Eva­ku­ie­rungs­zo­ne in Lon­gye­ar­by­en ist sicher­heits­hal­ber aus­ge­wei­tet wor­den. Waren ges­tern zunächst nur die Häu­ser betrof­fen, die dem Hang des Suk­ker­top­pen am nächs­ten gestan­den haben, so ist jetzt der gesam­te Orts­teil Lia zwi­schen Hil­mar Reks­tens Vei (die Stra­ße hin­ter (=öst­lich) des Sval­bard­bu­tik­ken) und Suk­ker­top­pen vor­sor­ge­hal­ber eva­ku­iert wor­den. Mitt­ler­wei­le sind somit etwa 180 Per­so­nen eva­ku­iert. Die Wohn­ge­bie­te sind gesperrt, so dass die Betrof­fe­nen vor­erst kei­ne Mög­lich­keit haben, per­sön­li­che Gegen­stän­de aus ihren Woh­nun­gen zu holen. Für die Eva­ku­ier­ten wer­den lokal Ver­sor­gungs- und Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten geschaf­fen. Vie­le, die schon in den Weih­nachts­fe­ri­en sind, haben ihre der­zeit leer ste­hen­den Woh­nun­gen zur Ver­fü­gung gestellt, ande­re haben Betrof­fe­ne bei sich in ihren Woh­nun­gen auf­ge­nom­men. Die Hilfs­be­reit­schaft ist groß.

Die Schnee­la­wi­ne, die ges­tern 10 der soge­nann­ten Spiss­hus­e­ne (Spitz­häu­ser) am öst­li­chen Orts­rand von Lon­gye­ar­by­en am Berg Suk­ker­top­pen zer­stört hat­te, hat ein Men­schen­le­ben gefor­dert und meh­re­re Men­schen ver­letzt. Meh­re­re Ver­letz­te, dar­un­ter 2 Kin­der, sind nach Trom­sø aus­ge­flo­gen wor­den.

Es wer­den kei­ne wei­te­ren Per­so­nen ver­misst, aber sicher­heits­hal­ber wird das Lawi­nen­ge­biet heu­te wei­ter abge­sucht.

Der betrof­fe­ne Orts­teil im Über­blick: der blaue Kreis mar­kiert das Abriss­ge­biet der Lawi­ne, der rote Kreis die unmit­tel­bar betrof­fe­nen Häu­ser. Das Gebiet im oran­gen Kreis ist nun eva­ku­iert.

Longyearbyen-Avalanche

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en: ein Toter

Die Lawi­ne in Lon­gye­ar­by­en vom heu­ti­gen Vor­mit­tag hat ein Men­schen­le­ben gekos­tet. Ret­tungs­kräf­te bar­gen die Lei­che eines Man­nes, der zwi­schen 40 und 50 Jah­re alt war und in Lon­gye­ar­by­en gewohnt hat­te. Meh­re­re Per­so­nen sind ver­letzt und etli­che Häu­ser beschä­digt. Wei­te­re Per­so­nen wer­den bis­lang nicht ver­misst.

Wei­te­re Häu­ser im betrof­fe­nen Orts­teil, die nah am Hang des Suk­ker­top­pen ste­hen, wur­den vor­sorg­lich eva­ku­iert. Das betrifft die Adres­sen Vei 230 Nr. 29 – 39, Vei 228 – Nr. 6 -16 und 15-21, Vei 226 Nr. 10, 12 und 31 – 37 und Vei 222 Nr 5-17 sowie Vei 224 Nr. 6 und 7 sowie das alte Kran­ken­haus (dar­in befin­den sich schon lan­ge Woh­nun­gen) und der gesam­te Orts­teil Nyby­en, wo sich Gäs­te­häu­ser und Stu­den­ten­wohn­hei­me befin­den. Der Weg zwi­schen Nyby­en und Zen­trum ist gesperrt.

Etwa 100 Ret­tungs­kräf­te und Frei­wil­li­ge sind im Ein­satz. Ein­woh­ner haben Woh­nun­gen und Gäs­te­zim­mer zur Ver­fü­gung gestellt, um Betrof­fe­ne auf­zu­neh­men.

Ein paar der Häu­ser, die heu­te von der Lawi­ne beschä­digt wur­den (Archiv­bild).

Longyearbyen-Avalanche

Schwers­ter Sturm in Lon­gye­ar­by­en seit 30 Jah­ren: Häu­ser von Schnee­la­wi­ne beschä­digt

Seit Tagen hat es für Spitz­ber­gen für die letz­te Nacht Sturm­war­nun­gen bis Orkan­stär­ke gege­ben. Das Unwet­ter, das am Frei­tag los­brach und die Nacht über anhielt, ist der schwers­te Sturm in Lon­gye­ar­by­en seit 30 Jah­ren, wie es bereits heißt. In Lon­gye­ar­by­en ist es zu Sturm­schä­den gekom­men. Vom Suk­ker­top­pen, dem klei­nen Berg auf der Ecke zwi­schen Lon­gye­ard­a­len (wo der Haupt­teil des Ortes ist) und dem Advent­da­len, ist eine Schnee­la­wi­ne abge­gan­gen, die 10 Häu­ser beschä­digt hat, soviel man bis­lang weiß. Alle ver­füg­ba­ren Ein­satz­kräf­te und Frei­wil­li­ge sind vor Ort, hel­fen Betrof­fe­nen und suchen nach even­tu­el­len Ver­letz­ten. Bis­lang ist unklar, ob Men­schen zu Scha­den gekom­men sind. Die beschä­dig­ten Häu­ser gehö­ren zur Rei­he der „Spiss­hus­e­ne“ (Spitz­häu­ser), die bun­ten, tra­di­tio­nel­len Unter­künf­te im Orts­teil Lia (die Haus­rei­he, vor der im Som­mer so schön das Woll­gras steht). Teil­wei­se schei­nen die Häu­ser ver­scho­ben zu sein. Ein paar der Häu­ser ste­hen leer, da sie von ehe­ma­li­gen Ange­stell­ten der Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske Spits­ber­gen Kull­kom­pa­ni bewohnt gewe­sen waren, die aber von Ent­las­sungs­wel­len betrof­fen waren. Ande­re Bewoh­ner sind mög­li­cher­wei­se bereits auf dem Fest­land, wo vie­le Ein­woh­ner über Weih­nach­ten sind. Ande­re Häu­ser sind defi­ni­tiv der­zeit bewohnt, teil­wei­se von Fami­li­en mit klei­nen Kin­dern. Die Situa­ti­on vor Ort ist unüber­sicht­lich, genaue­re Infor­ma­tio­nen lie­gen bis­lang nicht vor. Immer­hin gibt es auch bis­lang kei­ne kon­kre­ten Hin­wei­se auf Ver­miss­te oder gar Tote. 

Wäh­rend der ver­gan­ge­nen Nacht hat­te die loka­le Auf­merk­sam­keit noch eher dem Hun­de­hof am Orts­aus­gang zum Advent­da­len gegol­ten, wo meh­re­re Leu­te Wache hiel­ten, damit nicht Hun­de unkon­trol­liert tief zuge­schneit wer­den. Die Tie­re sol­len alle wohl­auf sein.

Meh­re­re Haus­dä­cher im Ort sind beschä­digt, unter ande­rem das Dach der Schu­le.

Über even­tu­el­le Schä­den in Barents­burg oder von ande­ren Orten und Sta­tio­nen in Spitz­ber­gen lie­gen bis­lang kei­ne Infor­ma­tio­nen vor.

Wir den­ken an die Men­schen in Lon­gye­ar­by­en!

Ein Ein­druck vom Ort der Lawi­ne. Foto (c) Sval­bard­pos­ten.

Longyearbyen-Avalanche

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten, Face­book

Wenig Eis: Eis­bä­ren kom­men nicht in die Kin­der­stu­ben

Die aktu­el­le Eis­kar­te sieht um Spitz­ber­gen herz­zer­rei­ßend weiß aus. Nach­dem 2014 ein gutes Eis­jahr gewe­sen ist, mit viel Eis vor allem im Osten Spitz­ber­gens, ent­täuscht der Früh­win­ter 2015 in Sachen Eis bis­lang auf gan­zer Linie:

Aus­schnitt der Eis­kar­te vom 9.12.2015 vom Nor­we­gi­schen Meteo­ro­lo­gi­schen Insti­tut. Um Spitz­ber­gen ist das Meer der­zeit völ­lig eis­frei.

Eiskarte Spitzbergen

In der Ark­tis ins­ge­samt bewegt sich die aktu­el­le Situa­ti­on im unte­ren Durch­schnitt der letz­ten Jahr­zehn­te. Laut Natio­nal Snow and Ice Data Cen­ter liegt der Novem­ber 2015 auf Platz 6 der Nega­tiv-Hit­lis­te der schlech­ten Eis­jah­re, aber inner­halb von „zwei Stan­dard­ab­wei­chun­gen“ vom Durch­schnitt (vul­go: im unte­ren Durch­schnitt). In Spitz­ber­gen sieht es aktu­ell hin­ge­gen schlecht aus. Nach­dem der Win­ter 2014-15 viel Treib­eis und damit auch den Eis­bä­ren eine gute repro­duk­ti­ve Sai­son gebracht hat, sieht es der­zeit abso­lut mau aus. Das letz­te Jahr mit so wenig Eis in Spitz­ber­gen im Novem­ber war 1991.

Selbst die tra­di­tio­nell eis­rei­chen Gebie­te im Osten wie Nord­aus­t­land, Kong Karls Land und Hopen sind bis­lang völ­lig eis­frei. Dies bringt die träch­ti­gen Eis­bä­ren­weib­chen, die sich nun in die­sen Gebie­ten in Schnee­höh­len befin­den müss­ten, um in eini­gen Wochen dort ihren Nach­wuchs zur Welt zu brin­gen, ver­mut­lich in gro­ße Schwie­rig­kei­ten. Ein paar Weib­chen sind wahr­schein­lich bereits seit einer Wei­le auf die­sen Inseln, ande­re errei­chen sie even­tu­ell schwim­mend. Eis­bä­ren sind gute Schwim­mer, aber träch­ti­ge Weib­chen müs­sen Ener­gie spa­ren und wer­den wahr­schein­lich kei­ne län­ge­ren Stre­cken schwim­men. Tun sie es not­ge­drun­gen den­noch, wird der Ener­gie­ver­lust beim Lang­stre­cken­schwim­men die Chan­cen einer erfolg­rei­chen Schwan­ger­schaft aller Wahr­schein­lich­keit nach deut­lich her­ab­set­zen. Erst im März ver­lässt die jun­ge Fami­lie die Schnee­höh­le, bis dahin ist die Mut­ter mit­samt Nach­wuchs völ­lig auf die müt­ter­li­chen Fett­re­ser­ven ange­wie­sen.

Tra­di­tio­nell blei­ben die Eis­bä­rin­nen bestimm­ten Gebie­ten treu, um ihren Nach­wuchs zur Welt zu brin­gen. Es ist unklar, ob zumin­dest ein Teil der Popu­la­ti­on nach Franz Josef Land zieht, wo die Eis­be­din­gun­gen bes­ser sind. Aber ob die Eis­bä­rin­nen das wis­sen ..?

Die Eis­be­din­gun­gen haben inner­halb ein­zel­ner Regio­nen immer kräf­ti­gen Schwan­kun­gen unter­le­gen, aber der Trend der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit hin zu eis­ar­men Win­tern um Spitz­ber­gen ist trotz des letz­ten eis­rei­chen Win­ters deut­lich. Ein deut­li­ches Zei­chen des sich bemerk­bar machen­den Kli­ma­wan­dels, das die drin­gen­de Not­wen­dig­keit unter­streicht, in Paris bei der der­zei­ti­gen Kli­ma­kon­fe­renz ein wirk­lich gutes Ergeb­nis zu errei­chen.

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie im Juli 2015 im Horn­sund: Vor allem in den Mona­ten vor und nach der Geburt sind gute Eis­ver­hält­nis­se lebens­wich­tig.

Eisbärenfamilie im Hornsund

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

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