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pfeil DER Spitzbergen-Reiseführer pfeil

Isfjord Nordseite

A = Alk­hor­net,
T = Trygg­ham­na,
F = Flin­thol­men,
C = Cora­hol­men

Karte Isfjord Nordseite

All­ge­mein: Land­schaft­lich abwechs­lungs­rei­che Berg-, Glet­scher- und Fjord­re­gi­on in Zen­tral­spitz­ber­gen. Auf­grund der Nähe zu Lon­gye­ar­by­en ist die Regi­on rela­tiv gut zugäng­lich.

Mehr Infor­ma­ti­on über Spitz­ber­gen und sei­ne Lan­des­tei­le in unse­rem Rei­se­füh­rer Spitz­ber­gen-Sval­bard

Reiseführer: Spitzbergen-Svalbard

Geo­lo­gie: Viel­fäl­tig. An der West­küs­te bis zum Alk­hor­net vor allem meta­mor­phe Schie­fer und Quar­zi­te des Grund­ge­bir­ges. Auf der Ost­sei­te der Trygg­ham­na beginnt das Deck­ge­bir­ge mit fos­sil­rei­chen per­mi­schen Kar­bo­na­ten, die auf­grund ihrer Här­te als Rücken bzw. Kaps und Inseln land­schaft­lich ins Auge fal­len (Kapp Sta­ros­tin For­ma­ti­on). Grund- und Deck­ge­bir­ge sind im gesam­ten Bereich stark defor­miert (Alpi­di­sche Pha­se) und von teil­wei­se schön sicht­ba­ren Stö­run­gen und Fal­ten durch­zo­gen. Im Bereich der Bohem­an­flya ste­hen steil­ste­hen­de meso­zoi­sche und alt­ter­tiä­re Sedi­men­te an, letz­te­re sind flöz­füh­rend, was im spä­ten 19. Jahr­hun­dert zu frü­hem Berg­bau und zum wahr­schein­lich ers­ten kom­mer­zi­el­len Stein­koh­le­ex­port von Spitz­ber­gen führ­te.

Wei­ter öst­lich, im Ein­zugs­ge­biet des Ekman- und Dick­son­fjord, gibt es devo­ni­sches Old Red.

Buch­emp­feh­lung für wei­te­re, aus­führ­li­che und all­ge­mein­ver­ständ­li­che (ja, wirk­lich) Infor­ma­ti­on zu den The­men Geologie/Landschaft.

Land­schaft: Abwechs­lungs­reich. Im Lan­des­in­ne­ren stark ver­glet­scher­te Gebirgs­zü­ge, an der Küs­te sowohl im Wes­ten als auch im Isfjord teil­wei­se wei­te Küs­ten­ebe­nen, nor­we­gisch als ‚Flya‘ bezeich­net (Erd­mann­flya, Bohem­an­flya etc.). Im Bereich der Küs­ten­ebe­nen gibt es wei­te, teil­wei­se schön sicht­ba­re Strand­wall­se­ri­en der nach­eis­zeit­li­chen Land­he­bung. Eini­ge der Glet­scher haben wei­te Morä­nen im Vor­feld. Reiz­voll sind die klei­nen Inseln im Ekm­anfjord, Cora­hol­men und Flin­thol­men. Die­se bestehen teil­wei­se aus Strand­wäl­len mit Tun­dra-Bewuchs und teil­wei­se, auf der dem Sef­ström­breen (=glet­scher) zuge­wand­ten Sei­te, aus auf­ge­stauch­ten Morä­nen­wäl­len nach einem schnel­len Vor­stoß (‚Sur­ge‘) zwi­schen 1882 und 1896. Auf den Fly­as gibt es stel­len­wei­se sehr schö­ne Frost­mus­ter­bö­den (Stein­rin­ge, Eis­kei­le). Län­ge­re Tou­ren sind nur mit Glet­scher­er­fah­rung und ent­spre­chen­der Aus­rüs­tung mach­bar, die Glet­scher sind meist stark spal­tig.

360 Grad Pan­ora­men vom Alk­hor­net (hier kli­cken).

Flintholmen, Ekmanfjord

Flin­thol­men im Ekm­anfjord.

Pan­ora­ma: Sveab­reen

Der Sveab­reen (-glet­scher) liegt im Nord­fjord, auf der Nord­sei­te des Isfjord. Bei gutem Wet­ter ist er von Lon­gye­ar­by­en aus sicht­bar. Die Ber­ge auf sei­ner West­sei­te (Medi­um­fjel­let) zei­gen fan­tas­ti­sche geo­lo­gi­sche Struk­tu­ren: gefal­te­te Schich­ten aus dem Perm, über 250 Mil­lio­nen Jah­ren alt. Die­se Gestei­ne wur­den einst nahe dem Äqua­tor in fla­chen, tro­pi­schen Mee­ren abge­la­gert, sie sind sehr fos­sil­reich.

Flo­ra und Fau­na: In Küs­ten­nä­he teil­wei­se präch­ti­ge Tun­d­ra­ge­bie­te mit Ren­tie­ren, Füch­sen, Gän­sen etc. An stei­len Hän­gen gibt es See­vo­gel­ko­lo­nien (z.B. Alk­hor­net, das ‚Alken­horn‘, ein Berg west­lich der Trygg­ham­na, dem ein Vor­satz in Form eines Horns vor­steht. Hier sie­deln tau­sen­de von Lum­men und Drei­ze­hen­mö­wen etli­che hun­dert Meter über der Tun­dra).

Alk­hor­net.

Alkhornet, Trygghamna

Geschich­te: Der Isfjord gehört zu den am frü­hes­ten ent­deck­ten und am längs­ten genutz­ten Regio­nen Sval­bards. An ver­schie­de­nen Stel­len gibt es Res­te von Sied­lun­gen der Pomo­ren sowie von Speck­öfen und Grä­bern aus der Wal­fän­ger­zeit. Am Kapp Bohe­man an der Spit­ze der gleich­na­mi­gen Ebe­ne betrieb der Nor­we­ger Søren Zacha­ri­as­sen im spä­ten 19. Jahr­hun­dert den ers­ten Berg­bau, der zum kom­mer­zi­el­len Export einer Schiffs­la­dung Stein­koh­le führ­te. Eini­ge Jah­re spä­ter über­win­ter­ten hier der deut­sche Jour­na­list Theo­dor Ler­ner und Nan­sens Weg­ge­fähr­te Hjal­mar Johan­sen im Rah­men einer von Ler­ner orga­ni­sier­ten Expe­di­ti­on, wel­che per Hun­de­schlit­ten in die abge­le­gens­ten Berei­che Sval­bards füh­ren soll­te; die bei­den schaff­ten es immer­hin übers Inland­eis bis zur Dan­s­køya. Im gan­zen Bereich der Isfjord-Nord­sei­te haben Trap­per im frü­hen 20. Jahr­hun­dert Fuchs­fang betrie­ben, wich­ti­ge Fang­fel­der waren z.B. das Alk­hor­net sowie der Dick­son­fjord, wo der bekann­te Jäger Arthur Oxaas etli­che Jah­re lang sein Unwe­sen trieb.

Trygghamna

Der Fjord Trygg­ham­na (‚Safe Har­bour‘) wur­de schon im 17. Jahr­hun­dert von Wal­fän­gern genutzt.

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Letzte Änderung: 31. Mai 2016 · Copyright: Rolf Stange
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