Der Name Sjuøyane bedeutet Sieben Inseln. Die Sjuøyane sind der nördlichste Teil des Svalbard-Archipels: Die kleine Rossøya, mehr eine Schäre als eine Insel, liegt auf 80°50’N und ist die nördlichste Insel der Sjuøyane und somit das nördlichste Land Europas.
Rossøya (links) und Vesle Tavleøya, die nördlichsten Inseln der Sjuøyane.
Westlich ist den Sjuøyane die felsige, überwiegend steile, kleine Insel Waldenøya vorgelagert, die man im weiteren Sinn auch dazuzählen kann.
Sjuøyane Panorama
Zur Phippsøya, zur Rossøya und zur Waldenøya gibt es jeweils noch eigene Seiten mit weiteren Bildern, darunter 360-Grad-Panoramen.
Geologie
Gneise und Granite des Grundgebirges, viele Findlinge vom nördlichen Nordaustland. Die bunte Mischung vieler metamorpher und magmatischer Gesteine in anstehendem Gestein und erratischen Blöcken ist reizvoll: ein Freiluftmuseum der Geologie des Nordostens von Svalbard.
Granit mit verschiedenen Ganggesteinen auf der Waldenøya westlich der Sjuøyane.
Die Waldenøya gehört nur im weiteren Sinne zu den Sjuøyane.
Landschaft
Die Landschaft ist sehr karg und felsig, mit einigen steinigen, oben flachen Hügeln, die auf den größeren Inseln von mehr oder weniger ebenen Flächen verbunden sind. Auf diesen Verebnungen sind teilweise sehr schön ausgeprägte Strandwälle und Eiskeilnetze sichtbar. An den Ufern gibt es viel Treibholz und angeschwemmten Plastikmüll.
Blick von Süd nach Nord über die Phippsøya, die größte der Sjuøyane.
Die Sjuøyane sind unvergletschert und oft weit in den Sommer hinein von Treibeis umgeben, aufgrund der Auswirkungen der letzten Ausläufer des Golfstroms sind sie jedoch oft früher eisfrei als z.B. das Kong Karls Land im Süden des Nordaustlands.
Treibeis am Ufer der Isflakbukta, Phippsøya.
Die größte Insel der Sjuøyane ist die Phippsøya, gefolgt von Parryøya und Martensøya. Die anderen Inseln sind deutlich kleiner und teilweise so steil, dass sie weitgehend unzugänglich sind. Auffällig ist die Hutform der Nelsonøya, ein steiler, oben flacher Felszylinder.
Die Nelsonøya hat eine auffällige Form.
Flora und Fauna
Die Sjuøyane sind klimatisch und ökologisch hocharktisch. Die Flora ist entsprechend karg und besteht vor allem aus Flechten und Moosen. Hier und dort gibt es Steinbrecharten, Svalbardmohn und ein paar andere Pflanzen.
Die Namen der Sjuøyane verraten einiges über die Geschichte. Die Phippsøya wurde nach dem Engländer Phipps benannt, der 1773 in der Gegend war, um Richtung Nordpol vorzustoßen, wie auch Parry (1827), nach dem die Parryøya benannt ist. Nelson (ja, der Nelson) war an Bord eines der Schiffe von Phipps, wie der Name Nelsonøya verrät; der Legende nach soll der junge Nelson bei einem unerlaubten Jagdabenteuer beinahe einem Eisbären zum Opfer gefallen sein.
Entdecker wie der berühmte Schwede Adolf Erik Nordenkjöld kamen auf der Durchreise vorbei und trugen dazu bei, die Sjuøyane zu kartieren. Der Amerikaner Walter Wellman verbrachte 1894 unfreiwillig ein paar Wochen auf der Waldenøya. Viel von größerer Bedeutung hat sich auf den Sjuøyane ansonsten nicht ereignet.
Diese Hütte in der Isflakbukta (Phippsøya) wurde 1936 vom norwegischen Staat als Schutzhütte für Schiffbrüchige gebaut. Sie ist eine von ganz wenigen Hütten Svalbards, die zu diesem Zweck gebaut wurden und die einzige Hütte auf den Sjuøyane.
Fotogalerie: Sjuøyane
Abschließend ein paar Eindrücke von den Sjuøyane (einschließlich Waldenøya).
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