Gibostad fing ja zunächst mit einer etwas herben Überraschung an: der malerische, historische, schneebedeckte Anleger war aus Sicherheitsgründen geschlossen, ausweislich eines Schildes, das wir erst einmal entdecken mussten. Also nichts mit Abendspaziergang.
Aber natürlich wollten wir uns den Ort anschauen. Wozu haben wir Zodiacs? Ein malerisches kleines Nest auf der schönen Insel Senja, mit einer kleinen „Altstadt“ um den Hafen. Nur dass die „Nostalgie-Bäckerei“ leider geschlossen hatte 🙂 aber darauf kam es nicht an. Worauf es ankam, das waren die schönen Ausblicke auf die Landschaft, die netten kleinen Details im Ort, der Schnee, das Licht. Und da gab es wirklich den einen oder anderen sehr freundlichen Augenblick.
Auch in Finnsnes haben wir die Gelegenheit wahrgenommen, uns kurz umzuschauen. Eine ruhige, nordnorwegische Kleinstadt. Nicht unbedingt der Nabel der Welt, aber wer das sucht, ist in Nordnorwegen nun ohnehin falsch. Dafür auch hier wieder schöne Farben, die das Abendlicht (mitten am Nachmittag!) in die Landschaft zauberte, Alpenglühen auf den Schneebergen, Bäumchen um den zugefrorenen See mitten in der Stadt.
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Das schöne Abendlicht begleitete uns noch ein Weilchen, bis es nach und nach der Dämmerung und schließlich der Dunkelheit wich. Klarer Himmel, natürlich waren wir gespannt, was sich über uns noch so tun würde. Die Nordlicht-Vorhersagen waren nun nicht gerade vielversprechend, man weiß ja nie. Und tatsächlich ließ sich ein Nordlicht blicken! Recht schwach, aber zeitweise doch klar erkennbar!
Übrigens gibt es auf dieser Webseite auch eine eigene Seite zum Nordlicht, einschließlich passender Nordlicht-Fototips von Rolf.
Der Fund des Wracks des russischen Hubschraubers, der letzte Woche vor Barentsburg in den Isfjord gestürzt ist, wurde durch erste Bilder bestätigt. Ein Tauchroboter des Forschungsschiffes Ossian Sars konnte diese Bilder machen, wodurch letzte Zweifel ausgeräumt werden. Das Wrack des MI-8 Hubschraubers liegt in 209 Metern Wassertiefe gut 2 Kilometer vor der Hubschrauberbasis am Heerodden bei Barentsburg.
Dabei wurde in 130 Metern Entfernung vom Wrack auch ein Toter entdeckt. Für die 8 Insassen des Hubschraubers, 5 Besatzungsmitglieder und 3 Wissenschaftler, gibt es keine Hoffnung mehr. Einer der Verunglückten ist bereits geborgen und nach Longyearbyen gebracht.
Die weitere Untersuchung obliegt nun der norwegischen Havariekomission Transportwesen (Statens havarikommisjon for transport, SHT). Ein Bergungsschiff soll bereits am Donnerstag (2.11.) Longyearbyen erreichen und dann möglichst schnell an der Absturzstelle die Bergung vorbereiten. Auch russische Spezialisten sind vor Ort, um die Arbeiten unter norwegischer Leitung zu unterstützen. Nach Abschluss der Bergung soll das Wrack für weitere Untersuchungen nach Norwegen gebracht werden. Derzeit werden Zeugen befragt, Wetterdaten gesammelt, Informationen zum Hubschrauber, zur Wartung und zur Erfahrung der Besatzung eingeholt usw.
Frohen Mutes und guter Hoffnung verließen wir Tromsø mit Kurs nach Norden, durch den Kvalsund hindurch und auf die Außenseite der Kvaløya, der großen Insel westlich von Tromsø. Die ersten Schwertwale der Saison waren dort in den letzten Tagen gesehen worden, wir durften also optimistisch sein.
Wir waren wohl zur richtigen Zeit am nicht ganz richtigen Ort, irgendwo werden sie schon gewesen sein, die Schwertwale, aber wir haben sie nicht gesehen. Schöne Landschaft gab es reichlich, schroffe Inseln, die zeitweise hinter Schneeschauern verschwanden, um dann umso schöner mit eindrücklichen und schnell wechselnden Lichtstimmungen wieder aufzutauchen. Den 70. Breitengrad haben wir dabei auch gequert, vor der Sandøya, wo ein paar einsame Häuschen stehen. Genau einen permanenten Bewohner soll es dorrt noch geben.
Mit südlichem Kurs konnten wir dann Segel setzen, und mit gekonnten Segel- und Steuermanövern gibt es zwischen den Schären und Felsen auf der Außenseite der Kvaløya entlang nach Süden. Den Plan, an der Außenseite von Senja entlang zum Gryllefjord zu fahren, haben wir dann aber doch in einem der vielen Wellentäler begraben. Der Seegang war dazu doch zu heftig, er hatte schon so einige Opfer gefordert und im Schiff war es erstaunlich ruhig geworden. Gegen Abend liefen wir also in den Sund auf der Innenseite von Senja ein, wo das Wasser zur allgemeinen Freude bald ruhig wie ein Eiderententeich um die Antigua herum lag.
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Gleich legen wir in Gibostad an und sind alle schon gespannt auf diesen kleinen Ort, denn da war noch keiner von uns. Immer spannend, an neue Orte zu kommen 🙂
Woran merkt man, dass der Sommer vorbei ist? Wenn die Antigua nach mehreren Monaten Spitzbergen wieder in Tromsø ist. Wenn die Sonne kurz vor 3 Uhr nachmittags untergeht und man 5 mal am Tag an Deck Schnee schippen muss. Wenn sich im Hafen von Tromsø lauter Bekannte alte aus Spitzbergen versammeln: die Cape Race, die Polargirl, die Aurora Explorer, alle liegen sie hier. Direkt neben der Antigua hat die Noorderlicht festgemacht.
Das Licht kommt und geht ständig, Schneeschauer wechseln sich mit gedämpftem Sonnenlicht ab, mal sieht man gar nichts, mal spiegeln sich die bunten Holzhäuser und die vielen Boote im Wasser. Nach und nach kommen Leute durch das Schneetreiben, reichen Taschen und Koffer über die Reling und kommen an Bord. Schließlich sind wir vollzählig, Passagiere und Mannschaft. Wir stellen uns vor, sprechen wie üblich über den Ablauf der nächsten Tage und freuen uns über das erste Abendessen an Bord. Sascha hat Lachs gemacht. Sehr gut, so kann’s weitergehen.
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Nach dem Essen reden wir über Nordlichtfotografie und schauen uns Kameras an. Heute ist es dicht bewölkt, aber das wird sich sicher mal ändern. Wir haben ja eine ganze Woche Zeit. Und natürlich hoffen wir auf Nordlichter. Daumen drücken, und gute Fahrt!
Das Wrack des am Donnerstag abgestürzten Hubschraubers ist mit großer Wahrscheinlichkeit lokalisiert worden. In der Position, in der bereits am Freitag Treibstoffgeruch, aufsteigende Luftblasen und ein auffälliges Echolotsignal beobachtet wurden, hat der Tauchroboter „Hugin“ des norwegischen Militärs in 209 Metern Tiefe ein Objekt am Meeresboden lokalisiert, bei dem es sich wahrscheinlich um den vermissten Hubschrauber handelt. Die ferngesteuerten U-Boote des Militärs und des Forschungsschiffes Ossian Sars werden weitere Tauchgänge unternehmen, um die Identität des Hubschraubers zu bestätigen und Klarheit über den Verbleib der Insassen zu bringen. In dem seit Donnerstag Nachmittag gesuchten Hubschrauber befanden sich 8 Personen. Von Überlebenden ist keine Spur gefunden worden.
Die Stelle liegt 2,2 Kilometer nordöstlich von der russischen Hubschrauberbasis am Heerodden bei Barentsburg.
Ein russisches Flugzeug hat Taucher und weitere Spezialisten aus Russland nach Longyearbyen gebracht, die sich an den weiteren Arbeiten unter norwegischer Leitung beteiligen werden.
Noch gibt es keine Gewissheit, ob es sich bei dem Objekt, das mit Echolot in 200-250 Metern Tiefe am Meeresboden vor der russischen Hubschrauberbasis am Heerodden bei Barentsburg lokalisiert wurde, tatsächlich um den abgestürzten Hubschrauber handelt. Aber es gibt keine Zweifel, dass der MI-8 Hubschrauber in den Isfjord gestürzt ist, und bis jetzt, etwa 22 Stunden nach dem Absturz, gibt es immer noch kein Lebenszeichen von der Besatzung oder den Passagieren. Insgesamt befanden sich 8 Personen an Bord. Nach wie vor wird nach Überlebenden gesucht, aber die Hoffnung schwindet, dass noch jemand am Leben ist, und man muss sich auf schlimme Nachrichten vorbereiten.
Nachdem russische Medien bereits gestern Namen genannt haben, hat nun auch die zuständige Rettungszentrale Nordnorwegen offiziell die Identität der vermissten Personen bekanntgegeben.
Es handelt sich um
Passagiere (Wissenschaftler des Instituts für Arktis- und Antarktisforschung St. Petersburg):
Oleg Golovanov
Nikolaj Fadejev
Maksim Kaulio
Solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, besteht Hoffnung, noch Überlebende zu finden, und die Suche wird mit viel Einsatz mit Hubschraubern, einem Suchflugzeug, Schiffen und Booten weitergeführt. Andererseits erscheint es zunehmend wahrscheinlich, dass von einem tragischen Unglück ausgegangen werden muss.
Der Sysselmannen hat eine Kontaktnummer für Angehörige eingerichtet und drückt sein tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen der Betroffenen aus. Auch die Gedanken dieses Autors sind bei den mutmaßlichen Opfern und ihren Angehörigen.
Die nach internationalem Luftfahrtrecht zuständigen norwegischen Behörden haben bereits eine Havariekommission nach Longyearbyen geschickt, die sich mit Hergang und Ursachen des Unglücks auseinandersetzen wird. Aktuell steht aber noch die Suche nach dem Hubschrauber und dem Wrack im Vordergrund.
Russischer MI-8 Hubschrauber auf dem Flughafen Longyearbyen (Archivbild).
Der am Donnerstag Nachmittag abgestürzte Hubschrauber ist wahrscheinlich gefunden worden. Einsatzkräfte hatten an einer Stelle auf dem Wasser starken Treibstoffgeruch wahrgenommen und aufsteigende Luftblasen beobachtet.
Eines der bei der Suche eingesetzten Schiffe hat im gleichen Gebiet mit dem Echolot ein Objekt auf dem Meeresboden gesichtet. Eine endgültige Bestätigung, ob es sich dabei um das Wrack des Hubschraubers oder Teile davon handelt, steht noch aus. Das Objekt liegt in 200-250 Metern Tiefe und ist daher für Taucher nicht erreichbar.
Bereits in der Nacht wurde ein Tauchroboter (ROV = Remotely Operated Vehicle = ferngesteuertes Fahrzeug) vom Festland nach Longyearbyen gebracht. Es soll so schnell wie möglich an der mutmaßlichen Absturzstelle eingesetzt werden, um Gewissheit zu erhalten, ob es sich tatsächlich um den Hubschrauber handelt.
An Bord befanden sich 8 Personen, nach denen weiterhin gesucht wird. Suchmannschaften sind in der Nähe des Unglücksortes entlang der Küste östlich von Heerodden im Einsatz. Die Wasseroberfläche wird weiterhin mit Schiffen und Hubschraubern abgesucht. Nach Stand der Dinge ist mit dem Schlimmsten zu rechnen, aber man gibt die Hoffnung nicht auf, doch noch Überlebende zu finden. Der Hubschraubertyp MI-8 ist mit einem Rettungsfloß ausgestattet sowie mit Auftriebskörpern, die den Hubschrauber zumindest bei einer kontrollierten Notlandung eine Weile an der Wasseroberfläche halten. Da von der Besatzung des Hubschraubers keinerlei Notsignal ausgelöst wurde, scheint es jedoch zweifelhaft zu sein, ob es sich um eine kontrollierte Notlandung handelte. Zur fraglichen Zeit wollen Zeugen in der Gegend einen Knall gehört haben.
Neben den 2 norwegischen Rettungshubschraubern sind eine Reihe von Schiffen und Booten im Einsatz. Neben Küstenwache und Polarsyssel (Sysselmannen) sind auch Schiffe aus der Tourismusbranche aus Longyearbyen vor Ort. Nachdem die Sicht zunächst durch Schneetreiben beeinträchtigt war, ist das Wetter derzeit gut, mit wenig Wind und klarer Sicht. Allerdings hat vor ein paar Tagen die Polarnacht begonnen, so dass selbst zur Mittagszeit nur Dämmerung herrscht.
Lichtverhältnisse in der Polarnacht im Isfjord zur Mittagszeit. Das helle Licht ist der Mond. (Archivbild.)
Dieser Beitrag wird aktualisiert (unten), sobald es weitere Informationen gibt.
Ein russischer Hubschrauber vom Typ MI-8 ist vor Barentsburg ins Meer gestürzt. Der Hubschrauber befand sich auf dem Weg von Pyramiden nach Barentsburg. An Bord waren 8 Personen.
Der Notruf von der Luftaufsicht am Flughafen Longyearbyen ging um 15.35 Uhr in der Rettungszentrale Nordnorwegen ein. Norwegische Rettungskräfte sind mit Hubschrauber und Schiffen vor Ort beziehungsweise unterwegs zur Unglücksstelle, die 2-3 Kilometer vor dem russischen Hubschrauberlandeplatz Heerodden bei Barentsburg im Isfjord liegt.
Aktuell gibt es noch keine Informationen zum Schicksal der 8 Personen an Bord. An der Unglücksstelle herrscht eine Brise (7-8 m/s), die Sicht ist teilweise durch Schneefall beeinträchtigt.
Norwegischem Recht entsprechend, gilt die Flugerlaubnis für die russische Gesellschaft Trust Arktikugol, der der Hubschrauber gehört, nur für Flüge zu firmeneigenen Zwecken. Kommerzielle Flüge, etwa für Filmteams oder Wissenschaftler, sind nicht zugelassen.
Aktualisierung: an Bord befanden sich der Pilot (Baranov Evgeny), Co-Pilot (Frolov Vladimir), ein Flugingenieur (Alexei Poulyauskas), ein Flugtechniker (Mihtar Marat), ein Ingenieur (Korolev Aleksey) sowie 3 Wissenschaftler des Instituts für Arktis- und Antarktisforschung in St. Petersburg: Golovanov Oleg, Fadeev Nicholas, Kaulio Maksim. Die Namen wurden in russischen Medien bekannt gegeben.
Aktualisierung: Der Direktor der Betreibergesellschaft Konvers Avia, Dmitrij Zjeljazkov, hat gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass gesagt, dass es sich bei den 3 Passagieren um Grubenarbeiter des Trust Arktikugol handelt.
Russischer MI-8 Hubschrauber auf dem Flughafen Longyearbyen (Archivbild).
Der Jahresbeginn ist in der Hocharktis eisig kalt, wenn nicht gerade ein Warmlufteinbruch Temperaturen um den Gefrierpunkt und Regen bringt – das hat es übrigens auch schon früher gegeben, aber der Klimawandel lässt solche unangenehmen Wetterlagen in jüngeren Jahren merklich häufiger werden. Aber normalerweise ist es knackig kalt! Da friert jeder Fluss und jeder Wasserfall.
Das Januarbild aus dem Spitzbergen-Kalender 2018 zeigt den Hyperittfossen im De Geerdalen, Luftlinie 20 Kilometer nordöstlich von Longyearbyen. Wo im Sommer ein kräftiger Wasserfall über basaltartige Felsen herabstürzt, ist das Wasser nun zu orgelpfeifenähnlichen Strukturen gefroren. Für die Perspektive habe ich ein extremes 11 mm Weitwinkelobjektiv eingesetzt. Nicht jedes Jahr ist der gefrorene Hyperittfossen so eindrücklich: als 2013 das hier verlinkte Panorama entstand, waren die Eissäulen mit ihren schönen Strukturen größtenteils hinter Schnee verborgen.
Manche Fragen stellen sich im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf Reisen in ungewohnten Regionen und mit ungewohnten Fortbewegungsmitteln immer wieder, so dass es sich lohnt, sie auf speziellen Infoseiten zu beantworten – soweit möglich. Die schlechte Nachricht vorweg: die entscheidenden Fragen lassen sich nicht abschließend beantworten. Die immer wieder beliebte Stiefeldiskussion wird nie endgültig zu klären sein, denn es wird immer überzeugte Gummistiefelträger wie auch Wanderstiefelfanatiker geben. Und das soll natürlich auch niemandem genommen werden, denn jeder ist ja selbst der Eigner der eigenen Füße. Warum wir auf den Arktis-Segelreisen dennoch stark zu guten (!) Gummistiefeln raten, wird auf der Infoseite Ausrüstung dargelegt und auch noch einmal auf der Infoseite arktisches Gelände, denn es hat ja mit beidem zu tun. Natürlich geht es nicht nur um Stiefel, sondern auch um Bekleidung, ebenfalls ein sehr wichtiges Thema, und noch um diverse Kleinigkeiten, die, wenn man sie braucht und nicht hat, mitunter schmerzlich fehlen können.
Jeder, der eine Arktis-Reise plant, bei der „Wandern“ eine Rolle spielen soll, sollte sich die Infoseite arktisches Gelände anschauen, denn arktisches Gelände ist etwas anderes als ein Wanderweg im Mittelgebirge. Die Stichworte „Gesteinsschutt“ und „Nässe“ nehmen die entscheidenden Faktoren vorweg. Was das konkret bedeutet, beschreibt die neue Infoseite arktisches Gelände in Wort und Bild.
Zuschlechterletzt fehlte noch der herrliche Themenkomplex Seegang & Seekrankheit. Die Frage wird immer wieder gestellt: werde ich seekrank? Ob Sie seekrank werden, weiß ich nicht wirklich. Warum das so ist und was dabei eine Rolle spielt, steht wortreich auf der neuen Infoseite Seegang & Seekrankheit.
Gute Gummistiefel gehören auf Arktis-Segelreisen ins Gepäck. Mehr dazu und viel Wissenswertes darüber hinaus steht auf den neuen Infoseiten (Links oben im Text).
Was dem arktischen Sommer die Eisbären sind, sind der Polarnacht die Nordlichter: jeder will sie siehen. Das Nordlicht, auch Aurora borealis genannt, ist ja auch eine majestätische Erscheinung! Wer einmal ein Nordlicht gesehen hat, wird das sicher nicht wieder vergessen. Dem Nordlicht und der Nordlicht-Fotografie ist übrigens auf spitzbergen.de eine eigene Infoseite gewidmet, bald fängt die Saison ja wieder an.
Eigentlich ist Longyearbyen gar nicht unbedingt der beste Ort, um Nordlichter zu sehen. Wer richtig Nordlicht-Safari machen will, ist in Nordskandinavien mindestens so gut unterwegs. Aber natürlich kann man in Spitzbergen mit etwas Glück fantastische Nordlichter zu sehen bekommen! Und zwar auch, im Gegensatz etwa zu den Lofoten, mitten am Tag. Die „Dayside Aurora“, wie das mittägliche Nordlicht genannt wird, ist zwar eher selten, aber es gibt sie. Kaum vorstellbar! Das erfordert natürlich echte Dunkelheit rund um die Uhr.
Das Dezember-Bild für den Spitzbergen-Kalender 2018 ist am frühen Abend entstanden. Wir waren mit einem Fernsehteam in Longyearbyen unterwegs, und Nordlichter standen hoch oben auf der Wunschliste. Ein riskantes Unterfangen, wenn man nur wenige Tage vor Ort ist! Kann klappen, muss nicht … sowohl das Wetter als auch die Aktivität der Sonne müssen zum richtigen Zeitpunkt mitspielen, sonst wird es nichts. Am Abend zuvor hatten wir schon schwarze Wolken gefilmt und nichts anderes. Einen Tag später waren die Verhältnisse aber vielversprechend. Und auf einmal explodierte der Himmel über Longyearbyen! Es war wirklich eines unserer schönsten Nordlicht-Erlebnisse in Spitzbergen. Das Foto zeigt nicht den Augenblick der kräftigsten Lichterscheinung, aber dafür tanzte Lady Aurora in diesem Augenblick genau an der richtigen Stelle, damit ich sie zusammen mit dem Ständer der ikonischen Kohle-Seilbahn und dem Platåberg, Longyearbyens Hausberg, fotografieren konnte.
Alexander Lembke ist vielen Antiguanern und Pyramidisten der letzten Jahre wohlbekannt. Von seiner intensiven Forschungs- und Praxistätigkeit rund um die Kultur und Geschichte der finnischen Sauna haben viele gehört.
Nun ist es nach langer Arbeit endlich soweit: Die Ausstellung „Sauna Syntyneet (Born in Sauna)“ wurde am Freitag, dem 13. Oktober, in Tampere in Finnland feierlich eröffnet. Die Ausstellung wurde durch eine Reihe von Organisationen wie das Goethe-Institut, die Stadt Tampere und die Finnish Sauna Society gefördert, deren Vertreter bei Eröffnung zugegen waren und Reden hielten.
Den inhaltlichen Hintergrund der Ausstellung spielt die große Rolle der Sauna in der finnischen Kultur und Gesellschaft. Konkret geht es bei „Born in Sauna“ um Menschen, die tatsächlich in der Sauna geboren wurden. Als regelmäßig aufgeheizter, gereinigter und spirituell hochgeschätzter Ort galt und gilt die Sauna als gut geeignet für wichtige Ereignisse wie Geburten. Auch heute noch kommt es vor, dass Menschen in Finnland in der Sauna geboren werden. Die Ausstellung zeigt großformatige Portraits von Menschen, die in der Sauna zur Welt kamen. In poetisch illustrierten Filmen erzählen diese Menschen, die mit ihren Geburten einen zeitlichen Bogen von fast 100 Jahren spannen, ihre Geschichten und beschreiben ihr Verhältnis zur Sauna und ihre individuellen Sauna-Rituale. Die jüngste Sauna-Geborene unter den portraitierten Personen ist heute fünf Jahre alt, die älteste ist 102! Einige der gezeigten Menschen waren bei der Eröffnung auch anwesend.
Wer in Tampere vorbeikommt, hat noch bis zum 24.11.2017 die Möglichkeit, die Ausstellung „Saunassa Syntyneet (Born in Sauna)“ zu sehen.
Alexander Lembke bei der Eröffnung der Ausstellung „Saunassa Syntyneet (Born in Sauna)“ am Freitag in Tampere.
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein: Tampere, das ist doch gar nicht Spitzbergen! Das ist doch in Finnland! Weit im Süden!
Ja, so ist es. Dennoch: Von Finnland war immer wieder mal die Rede, wie die meisten wissen werden, die in den letzten Jahren Rolf Stange und Alexander Lembke in Spitzbergen unterwegs gewesen sind, mit der Antigua oder in Pyramiden. Wer gemütlich mit Alex auf der Tundra eine Schokolade teilt oder abends beim Bier sitzt, kommt irgendwann mal auf das Thema Sauna und Finnland.
Jahrelang schon betreibt Alex intensiv seine Arbeit mit der finnischen Sauna. Natürlich auch mit ihren angenehmen, praktischen Aspekten, aber vor allem mit ihrer Kultur und Geschichte. Als ein vorläufiges Ergebnis stand nun die Eröffnung seiner Ausstellung in Tampere an, und das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. (Zur Eröffnung der Ausstellung siehe „Born in Sauna“).
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Vor dem offiziellen Teil blieb mir aber noch etwas Zeit für einen kleinen Ausflug in die finnische Wald- und Seenlandschaft. Die ist ja aus besten Gründen bekannt für ihre Schönheit. Nach Monaten in Spitzbergen war es schon etwas ungewohnt, dass dort überall Bäume herumstehen, aber das ist ja nicht schlecht. Im Gegenteil, das ist sehr schön! Bevor wir also zur Ausstellungseröffnung kommen, gibt es hier zunächst ein paar Eindrücke aus dem finnischen Wald. Für lange Touren war leider keine Zeit, das ist alles aus Tamperes nächster Umgebung.
Wir sind noch in Tampere in Finnland und kommen zu des Pudels Kern der Reise in das Land der Wälder, der Seen – und der Sauna, und darum sollte es gehen. Nach langer Zeit intensiver Vorbereitungen hat Alexander Lembke heute, am Freitag, dem 13. (wenn das kein Glück bringt!), seine Ausstellung eröffnet.
Nun muss man den Finnen nicht zeigen, wie eine Sauna aussieht. Den etwa 5,5 Millionen Finnen stehen mehrere Millionen private und öffentliche Sauna zur Verfügung. Wer in Finnland lebt, weiß wie eine Sauna aussieht. Man hat ja auch schon mal das Meer gesehen, wenn man auf Helgoland aufgewachsen ist.
So konnte Alex sich auch bildlich auf das Motto der Ausstellung konzentrieren: Sauna Syntyneet – Born in Sauna, geboren in der Sauna. Großformatige Portraits spannen einen Bogen von fast 100 Jahren mit Menschen, die in einer Sauna zur Welt kamen. Natürlich nicht zufällig und ungeplant, sondern weil man die Sauna aus praktischen und kulturellen Erwägungen heraus für einen passenden Ort dafür hielt und immer noch hält. Natürlich kommen die meisten Finnen heutzutage in Krankenhäusern zur Welt, aber immer noch gibt es Hausgeburten in der eigenen Sauna, die dann meist schon über Generationen im Besitz der Familie ist (wer eine frisch aufgestellte Wellness-Hitzekammer aus dem Baumarkt hat, wird wohl kaum auf die Idee kommen, dort den Nachwuchs zur Welt zu bringen … aber nach mehreren Selbstversuchen – normale Saunebesuche ohne Geburten – kann ich nur sagen: die finnische Sauna ist wirklich etwas anderes!). Institutionen wie das Goethe-Institut, die Stadt Tampere und die Finnische Saunagesellschaft haben die Ausstellung unterstützt und gaben der Eröffnung mit Redebeiträgen den angemessenen Rahmen. Einige der Portraitierten hatten dem Abend ebenfalls mit ihrer Anwesenheit die Ehre gegeben.
Galerie – Sauna Syntyneet – Born in Sauna – 13. Oktober 2017
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Natürlich gab es am späteren Abend noch eine Exkursion zum Objekt der Wissen- und Leidenschaft, nämlich in Finnlands älteste öffentliche Sauna. Da habe ich nicht fotografiert, das tut man natürlich nicht (es sei denn, man ist Alex und hat sich das Vertrauen der Beteiligten über lange Zeit erworben). Deshalb kann ich allen nur empfehlen, nach Finnland zu reisen und zu erleben, was eine echte Sauna ist! Es lohnt sich!
Die Regierung in Oslo hat gesprochen: Der in Sveagruva ist Geschichte. Die erst 2014 eröffnete, seitdem aber nur im Standby-Betrieb erhaltene Grube Lunckefjellet wird nicht in den produktiven Betrieb überführt.
Die Bergbaugesellschaft hatte seit Jahren mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da die Weltmarktpreise nicht für einen lohnenden Betrieb ausreichten (siehe beispielsweise Store Norske: Kohle für die Kohle, Mai 2015). Etwa 300 Angestellte mussten den Hut beziehungsweise den Helm nehmen, die Belegschaft ist auf etwa 100 Personen reduziert.
Auch diese werden sich nicht mehr ewig über ihre Jobs freuen können, seit die norwegische Wirtschaftsministerin Monica Mæland am 12.10.2017 verkündete, dass die Regierung eine Auffahrung des produktiven Betriebs im Lunckefjellet nicht stützen will. Ohne finanzielle Unterstützung der Regierung, die auch der Eigner der Betreibergesellschaft Store Norske ist, ist ein Betrieb aber nicht möglich. Eine Fortführung des derzeit herrschenden Ruhebetriebs will weder die Regierung noch die Store Norske.
Somit werden in den nächsten Jahren die Abwicklung des Bergbaus bei Sveagruva und das Aufräumen im Vordergrund stehen, was den verbliebenen Angestellten immerhin noch ein paar Jahre lang ihre Stellen überwiegend sichern wird.
Eine langfristige Verwendung des Ortes Sveagruva im größeren Stil, etwa im Tourismus, soll es nicht geben. Der Verwendung einzelner Gebäude für derartige Zwecke steht aber prinzipiell nichts entgegen.
Unberührt hiervon bleibt der Abbau in der Grube 7 bei Longyearbyen, die im Zweischichtbetrieb das lokale Kraftwerk versorgt und überschaubare Mengen für den Export produziert.
Bald Geschichte: norwegischer Kohlebergbau auf Spitzbergen.