Natur und Geschichte der kleinen Inseln östlich der Edgeøya
Karte: Ryke Yseøyane.
Allgemeines
Die Ryke Yseøyane sind drei kleine Inselchen, nur wenige km2 groß. Sie sind in mancherlei Hinsicht (Landschaft, Geologie) ein nordöstlicher Auslieger der Tusenøyane. Aufgrund der oft schwierigen Eisverhältnisse waren sie früher meist schwer zugänglich und das ist auch heute mitunter noch so, aber nun liegen sie im Sommer und bis in den Winter hinein meist eisfrei. Entsprechend wurden und werden sie selten besucht, es handelt sich auch nur um ein paar einsame Felseninselchen – wobei gerade dieses Gefühl der Verlassenheit durchaus erlebenswert ist, wie ich finde.
Heute sind die Ryke Yseøyane als Teil des Südost-Svalbard-Naturreservates geschützt. Benannt sind sie nach einem niederländischen Walfangkapitän aus dem 17. Jahrhundert.
Blick über die Heimøya, die größte Insel der Ryke Yseøyane.
Die größte Insel, auf der die Hütte steht, heißt Heimøya. Die nordwestliche ist die Steinøya und das kleine Eiland im Nordosten ist die Ytterøya („Äußere Insel“).
Zu den Ryke Yseøyane habe ich eine schöne Seite mit 360-Grad-Panoramen. Diese vermitteln gute Eindrücke von der Landschaft und erzählen die dramatische Geschichte, die sich 1967-69 dort abgespielt hat.
Wie die Tusenøyane bestehen die Ryke Yse Øyane ausschließlich aus Intrusionen aus Doleriten und Diabasen (Basaltähnliche Gesteine), Alter oberer Jura bis Kreide.
Säuliger Diabas („Basalt“) auf der Heimøya.
Die ehemals umliegenden Sedimente, in welche die Dolerite eingedrungen sind, sind vollständig abgetragen und somit nicht mehr sichtbar, sie existieren weiter westlich noch und bilden dort die Edgeøya. Andere Gesteine wie z.B. Granite o.a. finden sich vereinzelt ausschließlich in Form von Findlingen.
Landschaft
Kleine, felsige, insgesamt flache Inselchen ohne Gletscher oder permanente Schneefelder. Stellenweise gibt eine erstaunlich reiche Moostundra mit kleinen Süßwasserseen.
Die mit 24 Metern höchste Erhebung liegt auf der Steinøya, die insgesamt steiler erscheint als ihre Nachbarinselchen und teilweise Ufer aus Steilklippen hat.
Flora und Fauna
Die Artenzusammensetzung ist hocharktisch. Die Inseln sind überwiegend ohnehin vegetationsarm und steinig; hier und dort gibt es Tundra mit viel Moos und Flechten. Auf der Steinøya gibt es lokal an kleine Hochmoore erinnernde Moosflächen. Die Moose sind sehr verletzlich – sollten Sie einmal dorthin kommen, versuchen Sie bitte, auf Steine zu treten oder auf trockene Tundra, diese ist deutlich weniger empfindlich.
Die Ryke Yseøyane wurden historisch kaum besucht und ältere Geschichte (Walfänger, Pomoren, Trapper, weitere?) ist weitgehend unbekannt. Die Walfänger scheinen die Ryke Yse Inseln jedoch gekannt zu haben, da der Name wohl auf einen holländischen Walfangkapitän aus dem 17. Jahrhundert zurückgeht. Es soll auch einen Rest einer älteren Trapperhütte gegeben haben.
Trapperhütte von 1967 auf der Heimøya.
Eine Überwinterung zweier norwegischer Trapper/Abenteurer, Steinar Ingebrigtsen und Kristian Torsvik, gab es 1967-69. Ingebrigtsen verschwand während des zweiten Winters im Eis. Auf der Steinøya, von der aus er ins Eis ging, gibt es einen Gedenkstein.
Gedenkstein für Steinar Ingebrigtsen auf der Steinøya.
Die Bilder stammen von einem Besuch im August 2015. Da es so wenig Bilder von diesen selten besuchten Inseln gibt, sind diese Galerien etwas ausführlicher, auch wenn das vielleicht etwas repetitiv erscheint.
Fotogalerien Ryke Yseøyane: Heimøya
Diese erste Galerie zeigt Bilder von der Heimøya, der größten der drei kleinen Inselchen, wo auch die Hütte steht.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Fotogalerien Ryke Yseøyane: Steinøya
Die Fotos der zweiten Galerie stammen von der Steinøya, der kleinen Insel im Nordwesten, von der aus Steinar Ingebrigtsen 1969 im Eis verschwand. Dort steht der Gedenkstein auf der Klippe, von der aus er ins Eis gegangen sein soll.
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