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pfeil DER Spitzbergen-Reiseführer pfeil

Fredheim

Pan­ora­men »Vil­la« Fred­heim als vir­tu­el­ler Rundgang/Panoramatour

Hin­weis

Die Kar­te unten links kann dazu ver­wen­det wer­den, um die ein­zel­nen Sta­tio­nen gezielt anzu­sprin­gen. Man kann aber auch die gesam­te Tour ein­fach auto­ma­tisch durch­lau­fen las­sen. Den Ton kann man über den But­ton oben rechts aus­schal­ten. Die Pano-Tour funk­tio­niert auch auf dem iPad und ande­ren ver­gleich­ba­ren Tablets, wenn das Gerät genü­gend Pro­zes­sor­power hat und das Betriebs­sys­tem aktu­ell genug ist. Auf Desk­top-Sys­te­men kann es statt mit HTML5 auch via Flash ange­zeigt wer­den.

Und wem es gefällt, kann den Pano-Link gern wei­ter­ge­ben oder selbst ver­lin­ken 🙂

Sta­tio­nen

  1. Dani­els­bu / Gam­melhyt­ta (außen)
  2. Dani­els­bu / Gam­melhyt­ta (1)
  3. Dani­els­bu / Gam­melhyt­ta (2)
  4. Fred­heim: Nødhyt­ta
  5. Fred­heim: Nødhyt­ta (1)
  6. Fred­heim: Nødhyt­ta (2)
  7. Vil­la Fred­heim
  8. Vil­la Fred­heim: Ein­gang
  9. Vil­la Fred­heim: Küche
  10. Vil­la Fred­heim: Wohn­zim­mer (1)
  11. Vil­la Fred­heim: Wohn­zim­mer (2)
  12. Vil­la Fred­heim: Auf­gang
  13. Fred­heim: Ober­ge­schoss (1)
  14. Fred­heim: Ober­ge­schoss (2)
  15. Fred­heim: Ober­ge­schoss (3)

Im Fol­gen­den wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zu den ein­zel­nen Sta­tio­nen:

Fred­heim

Die „Vil­la“ Fred­heim ist eine Trap­per­hüt­te, die dem berühm­ten nor­we­gi­schen Jäger Hil­mar Nøis gehört hat. Nøis hat Fred­heim 1924 gebaut, leb­te dort bis in die 1960er Jah­re und bau­te sie im Lau­fe der Zeit zu einer geräu­mi­gen Unter­kunft um, die im Ver­gleich zu ande­ren Trap­per­hüt­ten auf Spitz­ber­gen abso­lut luxu­ri­ös ist, sie ist sogar zwei­ge­schos­sig. Die aller­meis­ten ande­ren Jäger­hüt­ten Spitz­ber­gens sind viel klei­ner und weni­ger gemüt­lich und defi­ni­tiv nicht so berühmt wie die legen­dä­re Vil­la Fred­heim.

Neben der Haupt­hüt­te Fred­heim ste­hen noch zwei klei­ne­re Hüt­ten. Am ältes­ten ist die „Gam­melhyt­ta“ (alte Hüt­te). Näher bei der Haupt­hüt­te Fred­heim steht eine Neben­hüt­te („Nødhyt­ta“ = Not­hüt­te) mit einem Vor­raum, der als Lager für Werk­zeug usw. dien­te, und einem heiz­ba­ren Raum mit Kojen, der im Not­fall, etwa im Fall eines Feu­ers in der Haupt­hüt­te, eine schlich­te Unter­kunft bot. Dar­über hin­aus steht in der Nähe, aber mit gewis­sem Sicher­heits­ab­stand, luxu­riö­ser­wei­se ein Klo­häus­chen.

Vor den nor­we­gi­schen Jägern, die ver­stärkt ab 1890 nach Spitz­ber­gen kamen, haben Jäger aus Nord­russ­land oder Pomo­ren die­se Revie­re besucht. Am Ufer west­lich von Fred­heim gab es frü­her Res­te einer rus­si­schen Hüt­te, die aber der Küs­ten­ero­si­on zum Opfer gefal­len ist. Das sich ins Land fres­sen­de Ufer bedroh­te bis April 2015 auch Fred­heim, dann wur­den die tra­di­ti­ons­rei­che Hüt­te auf eine höher gele­ge­ne Ter­ras­se gezo­gen.

Fred­heim: Dani­els­bu or Gam­melhyt­ta (außen)

danielsbu_gammelhytta

Das ältes­te Gebäu­de von Fred­heim ist die Gam­melhyt­ta („Alte Hüt­te“), 1902 von Lars Gun­n­ar­sen Nis­ja für die fol­gen­de Über­win­te­rung gebaut. 1911 wur­de sie von Dani­el Nøis über­nom­men und ver­bes­sert, daher wird sie seit­dem meis­tens „Dani­els­bu“ genannt. Dani­el Nøis war ein Onkel von Hil­mar, zeit­wei­se war ein gro­ßer Teil der von den Ves­terå­len stam­men­den Nøis-Fami­lie im Eis­meer­fang enga­giert. Sie ist eines der am bes­ten erhal­te­nen Bei­spie­le für tra­di­tio­nel­le Bau­wei­se in Spitz­ber­gen mit Außen­wän­den aus Torf, Abdich­tung von Fugen mit Moos und des Daches mit Bir­ken­rin­de.

Fred­heim: Dani­els­bu oder Gam­melhyt­ta (ers­ter Raum)

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Anstel­le eines Fuß­bo­dens gibt es nur eine Schicht Kies.

In der Gam­melhyt­te leb­te Hil­mar Nøis zeit­wei­se mit sei­ner ers­ten Frau Ellen Dorthe (geb. Johan­sen). Im Herbst 1913 hat­ten sie in Nor­we­gen gehei­ra­tet, und im Herbst 1914 brach­te Ellen ihre Toch­ter Embjørg zur Welt. Kurz vor der Geburt hat­te Hil­mar sich aller­dings zur Über­win­te­rung nach Spitz­ber­gen ver­zo­gen. Meh­re­re Jah­re lang leb­te das Paar die meis­te Zeit getrennt, sie in Nor­we­gen, er in Spitz­ber­gen, und sie sahen sich nur im kur­zen Som­mer, bis Ellen 1921 erst­ma­lig Hil­mar zur Über­win­te­rung in Fred­heim beglei­te­te.

Fred­heim: Dani­els­bu oder Gam­melhyt­ta (hin­te­rer Raum)

danielsbu_2

In man­chen Quel­len steht zu lesen, dass Ellen in der Gammelhytte/Danielsbu am 11. Juni 1922 ihr zwei­tes Kind zur Welt brach­te, Johan­nes Nor­mann Kaps Nøis. John-Eldar Peder­sen zufol­ge, der viel For­schung über die Nøis-Fami­lie betrie­ben hat, waren Ellen und Hil­mar aller­dings zvor zum Bohe­man­nes­et umge­zo­gen, so dass Kaps dort zur Welt kam. Wie dem auch sei: Hil­mar hat­te den Arzt aus Lon­gye­ar­by­en holen wol­len, kam aber zu spät zurück. In der Zwi­schen­zeit hat­te Ellen ihr Kind allei­ne in der Hüt­te zur Welt gebracht. Die Geburt ohne jeg­li­che Hil­fe allei­ne in einer schlich­ten Hüt­te in der Ark­tis ließ in der See­le der Mut­ter Wun­den zurück. Den­noch kam sie zwei Jah­re spä­ter zu einer wei­te­ren Über­win­te­rung mit Hil­mar zurück nach Fred­heim, sie ver­ließ Spitz­ber­gen nach dem Win­ter aber bei der ers­ten Gele­gen­heit. Der Win­ter, vor allem die allei­ne ver­brach­ten Tage wäh­rend der Dun­kel­heit der Polar­nacht, waren zuviel gewe­sen; Ellen soll noch ihr Leben lang unter den psy­chi­schen Fol­gen gelit­ten haben. Die Ehe mit Hil­mar wur­de jeden­falls bald geschie­den. Johan­nes Kaps hin­ge­gen über­win­ter­te spä­ter mehr­fach zusam­men mit sei­nem Vater und arbei­te­te auch in den Koh­le­gru­ben Spitz­ber­gens.

Fred­heim: Nødhyt­ta

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Die Nødhyt­ta wur­de von Hil­mar Nøis als Lager- und Reser­ve­hüt­te gebaut und scheint nie dar­über hin­aus genutzt wor­den zu sein. Sie ist das ein­zi­ge der drei Gebäu­de von Fred­heim, das heu­te nicht abge­schlos­sen ist.

Fred­heim: Nødhyt­ta, vor­de­rer Raum

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Die „Nødhyt­ta“ ist, wie der Name sagt, eine Not­hüt­te. Im Fall eines Feu­ers im Haupt­ge­bäu­de hät­ten die Bewoh­ner hier noch einen Unter­schlupf gefun­den, was aber nie nötig wur­de. Der vor­de­re Raum ist unbe­heizt und dien­te als Werk­statt und Lager­raum.

Fred­heim: Nødhyt­ta, hin­te­rer Raum

nodhytta_2

Der hin­te­re Raum der Nødhyt­te von Fred­heim ist mit einem Holz­ofen beheiz­bar, und wenn man ein­heizt, wird es hier schnell bul­lig heiß!

Vil­la Fred­heim

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Die Vil­la Fred­heim ist das größ­te und bekann­tes­te der drei Gebäu­de von Fred­heim, sie ist eine der schöns­ten und berühm­tes­ten Trap­per­hüt­ten Spitz­ber­gens. Immer­hin hat­te die Vil­la Fred­heim, wie hier zu sehen, sogar eine Veran­da zum Tem­pel­fjord. In bes­ten Zei­ten soll es hier sogar einen klei­nen Gar­ten gege­ben haben! Ver­mut­lich nicht mit Pri­meln und Tul­pen, son­dern mit loka­len Blu­men­ar­ten wie Stein­brech und Sval­bard­mohn.

Vil­la Fred­heim: Ein­gang

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Jede anstän­di­ge Trap­per­hüt­te hat­te wenigs­tens einen klei­nen Vor­raum, der als Schleu­se dien­te, damit nicht Wind und Schnee direkt von drau­ßen in die Stu­be blie­sen.

Vil­la Fred­heim: Küche

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In der Küche berei­te­ten Hil­mar Nøis und sei­ne Frau Hel­frid ihr Essen zu. Gäs­te wur­den stehts mit fri­schen Waf­feln oder Kuchen und glü­hend hei­ßem Kaf­fee emp­fan­gen und über­haupt mit dem bes­ten bewir­tet, was die Küche her­gab. Und das war sicher mehr, als man so ver­mu­ten wür­de! Hil­mar war als guter Gast­ge­ber bekannt. Frü­her wur­de auf dem Holz­ofen gekocht, heu­te gibt es einen klei­nen Gas­herd.

Vil­la Fred­heim: Wohn­zim­mer (1)

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Der Ein­gangs­be­reich zum Wohn­zim­mer. Frü­her war dies ein sepa­ra­ter, unbe­heiz­ter Raum zwi­schen Küche und Stu­be. Es war vor allem Hil­mars zwei­te Frau Hel­frid, die ab 1937 aus der Zim­mer eine gemüt­li­che Stu­be mach­te. Bald gab es einen neu­en Ofen, Gar­di­nen und Tep­pi­che.

Vil­la Fred­heim: Wohn­zim­mer (2)

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Hier in der Raum­mit­te des Wohn­zim­mers ver­lief frü­her eine Wand, die die­sen Raum in zwei Hälf­ten teil­te. Hil­mar und Hel­frid bei­den hat­ten sich im Som­mer zuvor auf einem Hur­tig­ru­ten-Schiff ken­nen­ge­lernt. Am 22. August 1937 hei­ra­te­ten bei­de vor dem Sys­sel­mann in Fred­heim. So wie die Geschich­te über­lie­fert ist, hat­te Hil­mar Hel­frid erst am Tag zuvor über sei­ne dies­be­züg­li­chen Plä­ne infor­miert.

Der hin­te­re Teil der Stu­be mit dem Ofen. Die­se Hälf­te des Rau­mes war ursprüng­lich das Wohn­zim­mer. Hil­mar und Hel­frid leb­ten bis in die 1960er Jah­re zusam­men hier und zogen dann end­gül­tig nach Nor­we­gen. Hil­mar kam auf legen­dä­re 38 Über­win­te­run­gen in Spitz­ber­gen, er starb 1975 im Alter von 84 Jah­ren. Hel­frid wur­de sogar 96, bis sie 1996 in Bodø starb.

Vil­la Fred­heim: Auf­gang

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Die „Vil­la“ Fred­heim ver­dient die­se Bezeich­nung schon, weil sie zwei­ge­schos­sig ist, was kaum eine ark­ti­sche Trap­per­hüt­te von sich behaup­ten kann. Der Auf­gang zum Ober­ge­schoss dient heu­te wie auch frü­her schon als klei­ner Lager­raum.

Fred­heim: Ober­ge­schoss (1)

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Der vor­de­re Teil des Dach­bo­dens. Abge­se­hen von einer klei­nen Abstell­kam­mer, besteht das Ober­ge­schoss aus nur einem Raum, der aber etwas ver­win­kelt ist. Frü­her wur­den hier Vor­rä­te und Gerät­schaf­ten gela­gert, heu­te ist hier ein Matrat­zen­la­ger.

Fred­heim: Ober­ge­schoss (2)

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In der Mit­te des Ober­ge­schos­ses. Das Matrat­zen­la­ger zeigt, was heu­te in Fred­heim pas­siert: Fred­heim ist nicht mehr die Hüt­te eines Jägers, der dort vie­le Jah­re wech­sel­wei­se allei­ne und mit Frau leb­te. Heu­te steht Fred­heim über­wie­gend leer und wird nur gele­gent­lich für Wochen­end­aus­flü­ge in net­ter Gesell­schaft genutzt.

Fred­heim: Ober­ge­schoss (3)

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Hin­ten im Ober­ge­schoss. Ent­ge­gen sons­ti­gem Brauch in der Ark­tis, hän­gen an der Tür nun ein Schloss und ein Schild mit dem Dienst­sie­gel des „Sys­sel­man­nen på Sval­bard“. Aus Angst vor Schä­den hat die Ver­wal­tung die meis­ten Hüt­ten in Spitz­ber­gen abge­schlos­sen. Aber wie vie­le Hüt­ten sind mitt­ler­wei­le schon ver­fal­len, weil sie nie benutzt und des­we­gen auch nie geheizt und repa­riert wer­den? Auf jeden Fall eine gan­ze Men­ge, und es wer­den immer mehr. Der Staat kann nur weni­ge Hüt­ten unter­hal­ten. Moti­vier­te Pri­vat­leu­te oder Ver­ei­ne gäbe es, aber die­se haben nicht die Mög­lich­keit. Nur zu Weih­nach­ten und Ostern ver­leiht der Sys­sel­man­nen die­se Hüt­ten an Ein­woh­ner von Spitz­ber­gen, und an zwei Wochen­en­den wäh­rend der Motor­schlit­ten­sai­son gibt es „Tag der offe­nen Tür“. Dass die Mit­ar­bei­ter der Ver­wal­tung man­che Hüt­ten regel­mä­ßig pri­vat nut­zen und ande­re ver­fal­len, wäh­rend sonst kaum einer hin­ein­kommt, ist – freund­lich gesagt – eine kon­tro­ver­se Ange­le­gen­heit.

Bei den freund­li­chen Sys­sel­mann-Mit­ar­bei­tern jedoch, die mir am 29. März 2014 die Erlaub­nis gaben, am „Tag der offe­nen Tür“ die Innen­auf­nah­men die­ser Pan­ora­ma-Tour zu foto­gra­fie­ren, nach­dem der Besu­cher­an­drang nach­ge­las­sen hat­te, möch­te ich mich an die­ser Stel­le herz­lich bedan­ken!

Am Tem­pel­fjord, beim Ein­gang des Sas­send­a­len, liegt Fred­heim, wo der bekann­te Jäger Hil­mar Nøis jahr­zehn­te­lang gewohnt hat, teil­wei­se zusam­men mit sei­ner zwei­ten Frau Hel­frid. 1/2

Am Tem­pel­fjord, beim Ein­gang des Sas­send­a­len, liegt Fred­heim, wo der bekann­te Jäger Hil­mar Nøis jahr­zehn­te­lang gewohnt hat, teil­wei­se zusam­men mit sei­ner zwei­ten Frau Hel­frid. 2/2

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Letzte Änderung: 10. Oktober 2019 · Copyright: Rolf Stange
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