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Monats-Archiv: Oktober 2019 − News & Stories


Skar­ber­get & Tranøy

Wir sind ein gutes Stück­chen wei­ter süd­lich und haben die Lofo­ten fast erreicht, bei kla­rem Wet­ter könn­ten wir sie von hier aus sehen. „Hier“ ist der Tysfjord, ein gro­ßer, schö­ner Fjord, der gegen­über der Lofo­ten ins nor­we­gi­sche Fest­land ein­schnei­det.

Auf dem Skar­ber­get kann man schön wan­dern. Wet­ter­mä­ßig muss man sich zwar erst mal ein klein wenig moti­vie­ren, aber dann … wenn man unter­wegs ist, ist es herr­lich, mit Schnee und fri­schem Wind um die Nase! Die Aus­sicht ist halt nicht ganz so, wie sie sein könn­te …

Gale­rie – Skar­ber­get & Tranøy

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Spä­ter sind wir in Tranøy. Wie­der ein tol­les Anle­ge­ma­nö­ver von Mario in die­sem klei­nen Hafen. Der Kunst­parkt Tranøy lockt unge­mein, wen inter­es­sie­ren schon Käl­te, Dun­kel­heit und Regen, wenn man sich Kunst anse­hen kann!

Ja, das Wet­ter. Könn­te bes­ser sein.

Skrol­s­vik & Har­stad

Genau pas­send kom­men wir mor­gen in Skrol­s­vik an, wo Schnee­schau­er und Son­ne die schö­ne Land­schaft im Süden von Sen­ja in atmo­sphä­ri­sche Wech­sel­bä­der tau­chen.

Um Skrol­s­vik her­um kann man von klei­nen Spa­zier­gän­gen bis hin zu lan­gen, anspruchs­vol­len Wan­de­run­gen viel machen. Nach Wahl zie­hen wir zwecks schö­ner Aus­bli­cke aus erhöh­ter Per­spek­ti­ve ein wenig den Berg­hang hin­auf oder fol­gen Wegen bis zu ein paar klei­nen Buch­ten, wo sich auch noch ein paar Bun­ker- und Befes­ti­gungs­an­la­gen aus dem zwei­ten Welt­krieg befin­den.

Net­ter­wei­se macht extra für uns der muse­ums­ar­tig erhal­te­ne „Gam­mel­bu­tik­ken“ auf, in dem die Bewoh­ner die­ses frü­her ein­mal recht abge­le­ge­nen Ortes sich mit allem ver­sorgt haben, was man zum täg­li­chen Leben brauch­te. 1870 gebaut, war das gemüt­li­che Häus­chen von 1925 bis 1992 als Laden in Betrieb. Zu erwer­ben sind heu­te „nur“ noch net­te Klei­nig­kei­ten, über die man sich als Tou­rist so freut.

Gale­rie – Skrol­s­vik und Har­stad

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Wei­ter geht es nach Har­stad, wo wir, neben­bei bemerkt, die Ves­terå­len errei­chen. Die Kano­nen, die die Deut­schen hier im Krieg auf­ge­stellt haben, die las­sen fried­li­chen Men­schen die Ber­ge zu Haa­re ste­hen, oder so ähn­lich … das his­to­ri­sche Muse­um und die mit­tel­al­ter­li­che Kir­che haben heu­te lei­der geschlos­sen.

Skjer­vøy, Nord-Len­an­gen

Guten Mutes und vol­ler Hoff­nung fuh­ren wir von Trom­sø bezie­hungs­wei­se Finn­kro­ken nach Nord­os­ten, Rich­tung Skjer­vøy – dort waren kürz­lich Schwert­wa­le gese­hen wor­den. Also nichts wie hin!

Nur woll­te das Wet­ter lei­der nicht ganz so, wie wir woll­ten. Um Sker­vøy her­um blies eine kräf­ti­ge Bri­se mit Wind­stär­ke 6-7. Da kann man das Wall­wat­sching (neu­deutsch für Wal­be­ob­ach­tung) gleich mal direkt ver­ges­sen. Wir haben lie­ber zumin­dest für ein kur­zes Stück ein paar Segel gesetzt …

Gale­rie – Trom­sø – Finn­kro­ken

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… und waren ein paar Stun­den spä­ter in Nord-Len­an­gen, ein klei­ner, ver­schla­fe­ner Ort in einem klei­nen, ver­schaf­ten Fjord – male­ri­sche Land­schaft, schö­ne Win­ter­stim­mung! Spä­ter an Bord, als es drau­ßen dun­kel wur­de und Wol­ken den Blick auf den Him­mel ver­sperr­ten, haben wir uns noch ein wenig men­tal und foto­tech­nisch auf Nord­lich­ter vor­be­rei­tet (kann man bei Inter­es­se übri­gens alles auch auf Rolfs Nord­licht-Sei­te nach­le­sen), und spä­ter haben wir dann Kurs Süd gesetzt, an Trom­sø vor­bei Rich­tung Sen­ja.

Trom­sø-Finn­kro­ken

Ein wun­der­schö­ner Früh­win­ter­tag in Trom­sø, auf 70 Grad Nord – kalt und klar, wind­still und son­nig.

Gegen Abend fin­den sich alle auf der Anti­gua ein. Es fühlt sich an wie spä­ter Abend, dabei ist es eher spä­ter Nach­mit­tag, aber Son­nen­un­ter­gang ist hier jetzt kurz nach 15 Uhr, und eine Stun­de spä­ter fängt es auch wirk­lich lang­sam an, dun­kel zu wer­den.

Spä­ter gehen die Lich­ter aber wie­der an, und zwar rich­tig: ers­te Klas­se Nord­licht­alarm! Wir kön­nen den Zau­ber noch eine Wei­le im Hafen genie­ßen, mit dem Lich­ter­bo­gen über der Brü­cke über den Trom­søy­sund und der berühm­ten Eis­meer­ka­the­dra­le, und spä­ter noch auf den ers­ten Mei­len unter­wegs.

Nach zwei Stun­den Fahrt legen wir in Finn­kro­ken auf der Insel Reinøya an. Ein klei­ner Abend­spa­zier­gang, eine Gele­gen­heit, das Sta­tiv auf fes­tem Boden auf­zu­stel­len – die Nord­licht-Action ist ja nicht zu Ende.

Gale­rie – Trom­sø – Finn­kro­ken

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Zu unse­rer Über­ra­schung wer­den wir äußerst freund­lich emp­fan­gen. Hier gibt es tat­säch­lich Leu­te, die sich freu­en, wenn Tou­ris­ten auf­tau­chen! Jo Mar­tin ist einer von einem Dut­zend Ein­woh­nern hier (wenn es über­haupt so vie­le sind). Ihm gehört eine alte Han­dels­sta­ti­on von 1802 direkt am Anle­ger, wo er uns in klei­nen Grüpp­chen durch­führt. Bei­na­he eine Zeit­ma­schi­ne! Zugleich wird ein klei­ner Wan­der­weg durch den nied­ri­gen Wald von Fackeln erleuch­tet, so dass wir den Weg zu einem mit Feu­er­chen geheiz­ten Lav­vu (gro­ßes Zelt) fin­den, über dem die Nord­lich­ter tan­zen – wie herr­lich! Wenn das nicht mal ein schö­ner Start in die Rei­se ist 🙂

Trom­sø – 26. Okto­ber 2019

Die Polar­nacht steht vor der Tür – in Lon­gye­ar­by­en erlebt man genau heu­te den letz­ten Son­nen­auf- und Unter­gang für die­ses Jahr, aber hier in Trom­sø heißt es für mich nun noch ein­mal „Segel Set­zen“ im Nor­den. Ein­mal geht es mit der Anti­gua noch los – Das Licht des Nor­dens, Nord­lich­ter, schö­ne Land­schaf­ten und Orte mit einem guten Hauch von Win­ter, Schwert­wa­le, das sind, in aller Kür­ze, eini­ge Din­ge, die bei uns für die nächs­ten Tage auf dem Wunsch­zet­tel ste­hen.

Aber erst mal ist in Trom­sø noch ein Tag Zeit. Ein paar Din­ge sind zu erle­di­gen – unter ande­rem brin­ge ich die dies­jäh­ri­ge Lie­fe­rung an Spitz­ber­gen-Treib­holz-Bil­der­rah­men und neue Spitz­ber­gen-Küchen­brett­chen auf den Weg (ich dach­te, ich erwäh­ne das mal 🙂 ), tref­fe Freun­de, und abends, da ist Feu­er­werk am nächt­li­chen Him­mel!

Gale­rie – Trom­sø – 26. Okto­ber 2019

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Ren­tie­re in Spitz­ber­gen: so vie­le gibt es

Das Spitz­ber­gen-Ren­tier hat schon vie­le Höhen und Tie­fen erlebt: Vor Jahr­tau­sen­den aus der rus­si­schen Ark­tis ein­ge­wan­dert, hat es sich zu einer eige­nen Unter­art (Ran­gi­fer taran­dus pla­ty­r­hyn­chus) ent­wi­ckelt. Im 19. und frü­hen 20. Jahr­hun­dert wur­de es so stark gejagt, dass die Popu­la­ti­on in vie­len Tei­len des Ver­brei­tungs­ge­bie­tes aus­ge­rot­tet wur­de. Schät­zun­gen gehen davon aus, dass es nur noch viel­leicht 1000 Tie­re gab, als die Art 1925 unter Schutz gestellt wur­de – noch im glei­chen Jahr, in dem der Spitz­ber­gen-Ver­trag in Kraft trat, der der nor­we­gi­schen Regie­rung die Mög­lich­keit gab, gesetz­lich tätig zu wer­den.

Spitzbergen-Rentier: Böcke, Straumsland

Spitz­ber­gen-Ren­tie­re: zwei kräf­ti­ge Böcke im Straums­land, im Osten Spitz­ber­gens.

Spitz­ber­gen-Ren­tie­re kön­nen wei­te Stre­cken zurück­le­gen und zie­hen dabei auch über gefro­re­ne Fjor­de und sogar über Treib­eis, sonst hät­ten sie Spitz­ber­gen ja auch nie erreicht. Aber das tun sie nicht unbe­dingt, denn von ihrer nor­ma­len Lebens­wei­se her blei­ben sie ger­ne dort, wo sie eben sind, solan­ge die Ver­hält­nis­se dort brauch­bar sind. Es dau­ert also: Nach loka­ler Aus­rot­tung kön­nen vie­le Jahr­zehn­te ver­ge­hen, bis Ren­tie­re ihren Weg wie­der in abge­le­ge­ne Tei­le der Insel­grup­pe Sval­bard fin­den.

Dazu kommt, dass die loka­len Popu­la­tio­nen kurz­fris­tig star­ken Schwan­kun­gen unter­lie­gen: In schlech­ten Jah­ren, etwa wenn Regen auf den schnee­be­deck­ten Boden im Win­ter die Tun­dra mit einer har­ten Eis­krus­te über­zieht und die Vege­ta­ti­on dadurch unzu­gäng­lich wird, ver­hun­gert im Früh­jahr ein beträcht­li­cher Teil der Popu­la­ti­on. Das wird laut Bio­lo­gin Le Moul­lec nor­ma­ler­wei­se aber erst dann zum Pro­blem, wenn der Bestand schon so hoch ist, dass die ver­blei­ben­den, zugäng­li­chen Flä­chen den Bestand nicht mehr ernäh­ren kön­nen: Ein klas­si­scher Fall von Selbst­re­gu­lie­rung eines natür­li­chen Öko­sys­tems. Zusätz­lich steigt in ver­eis­tem Gelän­de auch die Absturz­ge­fahr: so star­ben im Win­ter 2018-19 in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en, etwa im Bjørn­da­len, eini­ge Ren­tie­re nach Abstür­zen von stei­len Hän­gen.

totes Spitzbergen-Rentier

Totes Spitz­ber­gen-Ren­tier am Ope­raf­jel­let, öst­lich von Lon­gye­ar­by­en:
abge­stürzt oder ver­hun­gert, das weiß man nicht.

Ent­spre­chend schnell kön­nen sich die Bestän­de aber in guten Jah­ren auch wie­der erho­len. So stell­te man etwa im Früh­jahr 2017 fest, dass es den Ren­tie­ren im Advent­da­len pri­ma ging.

Neben kurz­fris­ti­gen Wit­te­rungs­ef­fek­ten beein­flusst der Kli­ma­wan­del den Lebens­raum der Ren­tie­re: Extre­me Wit­te­rungs­pha­sen, etwa mit star­ken Regen­fäl­len im Win­ter, wer­den häu­fi­ger. Wär­me­res und feuch­te­res Wet­ter kann aber durch stär­ke­res Wachs­tum der Vege­ta­ti­on auch einen posi­ti­ven Ein­fluss auf die Bestands­ent­wick­lung der Spitz­ber­gen-Ren­tie­re haben. Alle die­se Effek­te über­la­gern sich, und dazu kommt, dass der Bestand sich ins­ge­samt nach dem star­ken Jagd­druck bis 1925 sich mög­li­cher­wei­se in man­chen Tei­len Spitz­ber­gens durch erneu­te Ein­wan­de­rung immer noch erholt.

Grund genug, der Sache auf den Grund zu sehen und zu schau­en, wie vie­le Ren­tie­re es über­haupt gibt und wo die­se sich auf­hal­ten. Frü­he­re Schät­zun­gen waren immer nur räum­lich begrenzt. Nun hat ein Team von Wis­sen­schaft­lern die gesam­te Popu­la­ti­on auf der gan­zen Insel­grup­pe Sval­bard gezählt. Soweit mög­lich, wur­den genaue Zäh­lun­gen durch­ge­führt, andern­orts wur­de zumin­dest von Stich­pro­ben aus­ge­hend hoch­ge­rech­net. Die Ergeb­nis­se haben die Wis­sen­schaft­ler um Mat­hil­de Le Moul­lec nun in The Jour­nal of Wild­life Manage­ment ver­öf­fent­licht.

Spitzbergen-Rentiere, Krossfjord

Unge­wöhn­lich gro­ße Grup­pe von Ren­tie­ren im Kross­fjord, einem Gebiet, in dem es im 20. Jahr­hun­dert lan­ge gar kei­ne Ren­tie­re gab.

Die Kern­bot­schaft: Die Ren­tier­po­pu­la­ti­on in ganz Sval­bard wird nun mit 22.435 Tie­ren ange­ge­ben (95% Kon­fi­denz­in­ter­vall: 21.452–23.425). Das sind dop­pelt so vie­le, wie bis­lang ver­mu­tet wur­de: Noch 2009 wur­den zwi­schen 10.000 und 11.000 Ren­tie­re gezählt bzw. ver­mu­tet. Die höhe­re Zahl resul­tiert einer­seits in der genaue­ren Zäh­lung in der aktu­el­len Unter­su­chung, ande­rer­seits wohl aber auch aus der nach wie vor lau­fen­den Erho­lung des Bestan­des seit dem Jagd­ver­bot von 1925, ein­schließ­lich Wie­der­be­sied­lung vie­ler Tei­le des frü­he­ren Ver­brei­tungs­ge­bie­tes. Sogar auf dem ent­le­ge­nen Kong Karls Land gibt es wie schon vor Jahr­hun­der­ten auch mitt­ler­wei­le wie­der Ren­tie­re. Noch 1959 war das nicht der Fall.

Die Dich­te der Popu­la­ti­on ist in den ver­schie­de­nen Lan­des­tei­len sehr unter­schied­lich. Dabei spie­len ver­schie­de­ne Fak­to­ren eine Rol­le, wobei die Vege­ta­ti­ons­dich­te wich­tig ist. In man­chen Gebie­ten leben bis zu 10 Ren­tie­re pro Qua­drat­ki­lo­me­ter – lokal sogar noch mehr – wäh­rend andern­orts, in kar­gen Regio­nen, weni­ger als eines auf glei­cher Flä­che sein Fut­ter sucht.

Die aktu­el­le Stu­die wur­de am 04. Okto­ber ver­öf­fent­licht: Mat­hil­de Le Moul­lec und wei­te­re Autoren (2019), A Cen­tu­ry of Con­ser­va­ti­on: The Ongo­ing Reco­very of Sval­bard Reinde­er. In: The Jour­nal of Wild­life Manage­ment, Vol. 83, 1676-1686.

Geld­stra­fe für Stö­rung von Eis­bä­ren

Ein Mann aus Lon­gye­ar­by­en hat eine Geld­stra­fe von 15.000,- Kro­nen (etwa 1500 Euro) bekom­men, weil er am 10. März 2018 auf einer pri­va­ten Motor­schlit­ten­tour im Tem­pel­fjord meh­re­re Eis­bä­ren gestört hat. Er soll sich mit dem Motor­schlit­ten meh­re­ren Eis­bä­ren bis auf etwa 70 Meter genä­hert haben, so dass die Tie­re sicht­bar gestört wur­den und sich weg beweg­ten.

Der Vor­fall wur­de vom Berg Fjord­nib­ba aus von Zeu­gen beob­ach­tet, der Mann wur­de kurz dar­auf von Feld­in­spek­to­ren (Feld­po­li­zei) des Sys­sel­man­nen ange­hal­ten. Ein wei­te­rer Motor­schlit­ten­fah­rer, der eben­falls in den Vor­fall invol­viert war, konn­te nicht iden­ti­fi­ziert wer­den.

Wegen der gestie­ge­nen Ver­kehrs­dich­te hat der Sys­sel­man­nen ange­kün­digt, in der­ar­ti­gen Fäl­len hart durch­zu­grei­fen, um kei­ne Zwei­fel an der Prio­ri­tät des Schut­zes der Tie­re auf­kom­men zu las­sen. Die aktu­el­le Geld­stra­fe wur­de von der Staats­an­walt­schaft in Nord­nor­we­gen ver­hängt und von dem betrof­fe­nen Mann bereits akzep­tiert, wie der Sys­sel­man­nen mit­teilt.

In Lon­gye­ar­by­en hat­te der Vor­fall für Reak­tio­nen in den sozia­len Netz­wer­ken gesorgt. Kurz dar­auf war das Fjord­eis im Tem­pel­fjord, frü­her ein belieb­tes Ziel für pri­va­te und geführ­te Tou­ren, für den Motor­schlit­ten­ver­kehr weit­ge­hend gesperrt wor­den.

Eisbären Tempelfjord

Eis­bä­ren im Tem­pel­fjord (oder sonst­wo): jede Stö­rung ist grund­sätz­lich ver­bo­ten.

Laut Spitz­ber­gen Umwelt­ge­setz (Sval­bard­mil­jø­l­ov kapit­tel IV § 30) „ist es ver­bo­ten, Eis­bä­ren anzu­lo­cken, zu ver­fol­gen, oder mit­tels einer ande­ren akti­ven Hand­lung auf­zu­su­chen, so dass die­se gestört wer­den oder Gefahr für Men­schen oder Eis­bä­ren ent­steht.“ (Im Ori­gi­nal: Det er for­budt å lok­ke til seg, for­føl­ge eller ved annen aktiv hand­ling oppsøke isbjørn slik at den blir fors­tyr­ret eller det kan opps­tå fare for men­nes­ker eller isbjørn.)

North­gui­der: Ber­gung auf nächs­tes Jahr ver­scho­ben

Wie kürz­lich berich­tet, erwies die Ber­gung der North­gui­der sich als pro­ble­ma­ti­scher als zunächst ange­nom­men. Zudem hat­ten die lang­wie­ri­ge Pla­nung, Eis und Wet­ter zu Ver­zö­ge­run­gen geführt.

Wie ver­mu­tet, ist die Ber­gung die­ses Jahr nicht mehr mög­lich, und die Arbei­ten wer­den auf den Som­mer 2020 ver­scho­ben. Dies ist eine Ent­schei­dung der Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft Gard und der Ber­gungs­fir­ma Smit Sal­va­ge, wie die zustän­di­ge nor­we­gi­sche Behör­de Kyst­ver­ket nun mit­teil­te.

Northguider

Ber­gungs­schif­fe und der auf Grund gelau­fe­ne Krab­ben­traw­ler North­gui­der beim Spar­ren­e­set in der Hin­lo­pen­stra­ße, August 2019.

Mit ande­ren Wor­ten: Mit dem Wrack der North­gui­der wird vor Som­mer 2020 genau gar nichts pas­sie­ren – bezie­hungs­wei­se nur das, was Eis und Wet­ter damit machen. Ob danach noch etwas übrig ist, was man even­tu­ell ber­gen kann, wird sich 2020 zei­gen.

Ber­gung der North­gui­der pro­ble­ma­ti­scher als gehofft

Die Ber­gung des im Dezem­ber in der Hin­lo­pen­stra­ße auf Grund gelau­fe­nen Fische­rei­schif­fes North­gui­der ist kom­pli­zier­ter als erwar­tet, wie die zustän­di­ge nor­we­gi­sche Behör­de Kyst­ver­ket mit­teilt. Wie sich kürz­lich her­aus­stell­te, sind die Schä­den am Rumpf grö­ßer als erwar­tet, so dass die Ber­gungs­ar­bei­ten nicht wie geplant durch­ge­führt wer­den kön­nen.

Seit Ende Dezem­ber liegt die North­gui­der am Spar­ren­e­set süd­lich vom Murch­ison­fjord ufer­nah auf Stei­nen. Die Ree­de­rei hat die Auf­la­ge bekom­men, das Schiff bis Ende 2019 zu ent­fer­nen. Ob das jetzt noch gelingt, ist frag­lich: Gegen Ende Okto­ber beginnt in Spitz­ber­gen die Polar­nacht. Zwar ist Schiffs­ver­kehr auch in der dunk­len Jah­res­zeit nicht unmög­lich, aber ob wei­te­re Ber­gungs­ar­bei­ten in der zuneh­men­den Dun­kel­heit noch mög­lich, sinn­voll und sicher sind, ist frag­lich.

Northguider

Ber­gungs­schif­fe und der auf Grund gelau­fe­ne Krab­ben­traw­ler North­gui­der beim Spar­ren­e­set in der Hin­lo­pen­stra­ße, August 2019.

Die Ber­gungs­schif­fe waren erst recht spät im Som­mer beim Hava­ris­ten ein­ge­trof­fen. Dann ver­zö­ger­ten uner­war­tet schwe­re Eis- und Wet­ter­be­din­gun­gen die Arbei­ten immer wie­der, so dass es erst kürz­lich gelang, das Wrack zumin­dest auf­zu­rich­ten. Dabei zeig­te sich, dass der beschä­dig­te Teil des Rump­fes mit 12×5 Metern viel grö­ßer ist als erwar­tet.

Nun müs­sen Küs­ten­wa­che, Kyst­ver­ket, die Ree­de­rei Opi­lio AS, die Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft und die Ber­gungs­fir­ma SMIT Sal­va­ge einen neu­en Plan erar­bei­ten. Ob das bis hin zur Aus­füh­rung noch im lau­fen­den Jahr gelingt, ist frag­lich, ein Aus­set­zen der Arbei­ten bis zum nächs­ten Jahr wur­de von offi­zi­el­ler Sei­te schon als Mög­lich­keit ins Spiel gebracht. Ob die North­gui­der im Som­mer 2020, nach vie­len Mona­ten mit Eis und Stür­men, über­haupt noch zugäng­lich und in einem Zustand ist, der einen Abs­trans­port erlaubt, muss sich dann erst mal zei­gen.

Wahl in Lon­gye­ar­by­en

Ges­tern (Mon­tag, 7. Okto­ber) hat in Lon­gye­ar­by­en das Wahl­lo­kal für die Wahl zur Lokals­ty­re (Gemein­de­rat). Die Lokals­ty­re wählt aus ihren 15 Mit­glie­dern den Lokals­ty­re­le­der (Bür­ger­meis­ter) und ver­wal­tet das Stadt­ge­biet von Lon­gye­ar­by­en. Die Sval­bard-Poli­tik dar­über hin­aus ist nicht Sache der Lokals­ty­re, die hier­bei höchs­tens beob­ach­tend und bera­tend Ein­fluss neh­men kann.

Die meis­ten Stim­men waren am Abend des Wahl­tags bereits aus­ge­zählt. Das Wahl­er­geb­nis ist noch nicht amt­lich, grö­ße­re Ände­run­gen sind aber nicht mehr zu erwar­ten. Dem­nach hat die Arbei­der­par­tiet (Ap, „Arbei­ter­par­tei“, sozi­al­de­mo­kra­tisch, Nor­we­gens größ­te Par­tei) die meis­ten Stim­men bekom­men, mit knap­per Mehr­heit vor der Venst­re (V, „Venst­re“ heißt über­setzt „Lin­ke“, ist aber eine sozi­al­li­be­ra­le Par­tei). Ap und V wer­den künf­tig jeweils fünf von ins­ge­samt 15 Lokals­ty­re­mit­glie­dern stel­len. Høy­re (H, „Høy­re“ heißt über­setzt „Rech­te“, eine kon­ser­va­ti­ve Par­tei und nicht so rechts, wie der Name nahe­legt) bekommt zwei Man­da­te, wie auch die Frems­kritts­par­tiet (Frp, über­setzt „Fort­schritts­par­tei“, wird eher am rech­ten Rand des poli­ti­schen Spek­trums ver­or­tet). Eher ent­täu­schend hat Mil­jø­par­tiet De Grøn­ne („Umwelt­par­tei die Grü­nen“, da ist drin, was drauf steht) abge­schnit­ten, die ein Rats­mit­glied stel­len wer­den. Von den nor­we­gi­schen Grü­nen war im Wahl­kampf in Lon­gye­ar­by­en auch wenig zu hören gewe­sen.

Seit 2015 war Arild Olsen (Ap) Lokals­ty­re­le­der. Sowohl Olsen als auch Ter­je Aune­vik (V) haben Chan­cen auf das Amt des Lokals­ty­re­le­ders (Bür­ger­meis­ters).

Die Wahl­be­tei­li­gung liegt bei 61,7 %. Wahl­be­rech­tigt sind alle Ein­woh­ner Lon­gye­ar­by­ens nach einer bestimm­ten Auf­ent­halts­zeit, die je nach Natio­na­li­tät vari­iert.

Lon­gye­ar­by­en hat seit 2002 eine lokal gewähl­te Lokals­ty­re und damit eine loka­le Demo­kra­tie. Mit dem Sys­sel­man­nen hat die Lokals­ty­re nichts zu tun, die­ser ist der höchs­te Reprä­sen­tant der nor­we­gi­schen Regie­rung in ganz Spitz­ber­gen und wird nicht gewählt, son­dern von der Regie­rung in Oslo ernannt.

Lokalstyrvalg (Gemeinderatswahl) Longyearbyen

Lokals­ty­re­wahl in Lon­gye­ar­by­en.
Im „Nærings­bygg­get“ (links) tagt die Lokals­ty­re (Gemein­de­rat).

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