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Sorgfjord

1 = Aeo­lus­ne­set,
2 = Cro­zier­pyn­ten

Karte Sorgfjord

All­ge­mein: Direkt unter­halb von 80°N an der Nord­ost­ecke Spitz­ber­gens im Ein­gangs­be­reich der Hin­lo­pen­stra­ße gele­gen, ist der Sorg­fjord ein land­schaft­lich schö­ner Fjord mit einer viel­fäl­ti­gen Geschich­te. Der Sorg­fjord wur­de zeit­wei­se als ‚Treu­ren­burg Bai‘ o.ä. bezeich­net. Er ist gut ver­mes­sen und daher für Schif­fe leicht zugäng­lich, inter­es­san­te Lan­de­mög­lich­kei­ten bestehen auf bei­den Fjord­sei­ten beim Aeo­lus­ne­set und beim Cro­zier­pyn­ten. Vor allem vom Aeo­lus­ne­set aus bie­ten sich Mög­lich­kei­ten nicht nur für kür­ze­re Wan­de­run­gen über die fla­che Tun­dra, son­dern auch für aus­ge­dehn­te­re Berg­tou­ren.

Geo­lo­gie: Jung­prä­kam­bri­sche, nicht-meta­mor­phe Sedi­men­te (Quar­zi­te etc.) und Dolo­mi­te, ver­stellt. Stel­len­wei­se Dole­rit-Intru­sio­nen aus Oberjura/Kreide. Der Hecla­hu­ken öst­lich des Sorg­fjord dien­te als Typus­lo­ka­li­tät und somit als Namens­ge­ber für das mehr oder weni­ger stark meta­mor­phe Grund­ge­bir­ge von Sval­bard, das soge­nann­te Hecla Hoek (der Name gerät heut­zu­ta­ge etwas aus der Mode).

Heclahuken, Sorgfjord

Der Berg Hecla­hu­ken auf der Ost­sei­te des Sorg­fjord.

Geologie am Crozierpynten, Sorgfjord

Steil­ste­hen­de jung­prä­kam­bri­sche Sedi­men­te (hel­le, quar­zi­ti­sche Sand­stei­ne und dunk­le Silt- und Ton­stei­ne) auf der Ost­sei­te des Sorg­fjord (Cro­zier­pyn­ten).

Buch­emp­feh­lung für wei­te­re, aus­führ­li­che und all­ge­mein­ver­ständ­li­che (ja, wirk­lich) Infor­ma­ti­on zu den The­men Geologie/Landschaft.

Land­schaft: Nied­ri­ge Pla­teau­ber­ge mit wei­ten, vor­ge­la­ger­ten Küs­ten­ebe­nen, auf denen gut aus­ge­präg­te Strand­wall­se­ri­en sicht­bar sind. Das süd­lich des Sorg­fjord gele­ge­ne Inland (Ny Fries­land) ist stark ver­glet­schert.

Blick über den Sorgfjord

Blick über den inne­ren Sorg­fjord.

Flo­ra und Fau­na: Karg. Kei­ne beson­de­ren, regel­mä­ßi­gen Vor­kom­men. Mög­lich ist natür­lich alles, von Ren­tie­ren bis hin zu Wal­ros­sen und Eis­bä­ren.

Geschich­te: Viel­fäl­tig. Der Name »Sorg­fjord« geht auf die Wal­fän­ger zurück und bezieht sich mög­li­cher­wei­se auf Schwie­rig­kei­ten mit dem Eis in die­ser abge­le­ge­nen Ecke Spitz­ber­gens, in wel­cher der Golf­strom­ein­fluss kaum noch spür­bar ist. Viel­leicht nimmt er aber auch Bezug auf krie­ge­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den ver­schie­de­nen, kon­kur­rie­ren­den Wal­fang­na­tio­nen des 17. Jahr­hun­derts. 1693 fand im Sorg­fjord die nörd­lichs­te See­schlacht aller Zei­ten statt, als 40 hol­län­di­sche Wal­fängschif­fe von drei fran­zö­si­schen Kriegs­schif­fen auf­ge­bracht wur­den. Dabei erbeu­te­ten die Fran­zo­sen 13 hol­län­di­sche Schif­fe, die übri­gen ent­ka­men. Eini­ge Grä­ber beim Aeo­lus­ne­set auf der West­sei­te des Sorg­fjord erin­nern noch an die alten Wal­fän­ger­zei­ten.

1827 anker­te der Eng­län­der Wil­liam Edward Par­ry an Bord der Hecla auf der Ost­sei­te des Sorg­fjord, süd­lich des Cro­zier­pyn­ten. Die Bucht heißt nun nach Par­rys Schiff Hecla­ham­na (Hecla Hafen). Mit Boo­ten, die teil­wei­se übers Eis gezo­gen wur­de, unter­nahm er einen Ver­such, zum Pol vor­zu­sto­ßen und muss­te auf 82°40’N umkeh­ren, da das Eis sehr unweg­sam war und zudem, wie er ent­deck­te, von den Strö­mun­gen in die fal­sche Rich­tun­gen getrie­ben wur­de.

1899-1904 fand die Schwe­disch-Rus­si­sche Grad­mes­sungs­expe­di­ti­on statt. Das schwe­di­sche Haupt­quar­tier befand sich in der Bucht Hecla­ham­na (Cro­zier­pyn­ten) auf der Ost­sei­te des Sorg­fjord.

Gradmessungsexpedition bei Crozierpynten

Die Res­te der Gebäu­de der Grad­mes­sungs­expe­di­ti­on bei Cro­zier­pyn­ten.

Gradmessungsexpedition bei Crozierpynten, dazu Stengelloses Leimkraut

Die Res­te der Gebäu­de der Grad­mes­sungs­expe­di­ti­on bei Cro­zier­pyn­ten. Im Vor­der­grund sten­gel­lo­ses Leim­kraut (Sile­ne acau­lis).

Der Sorg­fjord war auch der Dreh- und Angel­punkt der tra­gi­schen Schrö­der-Stranz-Expe­di­ti­on (1912-13).

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Letzte Änderung: 21. Dezember 2013 · Copyright: Rolf Stange
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