Sterntaucher sind sehr schöne, elegante Vögel und der Anblick eines Sterntauchers auf einem malerischen See in der Tundra ist ein Arktis-Erlebnis, das man sicher nicht so schnell vergisst. Oft hört man ihren markanten Ruf, der ein wenig an eine klagende Katze erinnert, bevor man die scheuen Vögel entdeckt.
Sterntaucher haben einen rot-braunen Halsfleck („Stern“)
Beschreibung: Sowohl auf dem Wasser als auch im Flug erinnern Seetaucher, von denen es weltweit vier Arten gibt, ein wenig an recht große Enten. Der Sterntaucher ist mit einer Länge von 53-69 cm und einem Gewicht von 1500-1700 g die kleinste Taucherart und die einzige in Spitzbergen (abgesehen von Bjørnøya, wo neuerdings auch der Eistaucher in geringen Zahlen brütet). So ist die Identifikation recht einfach. Charakteristisch ist der lange, spitze Schnabel, der auf der Vorderseite braunrote Hals („Stern“) sowie der ansonsten graue Kopf. Männchen und Weibchen sind nicht unterscheidbar. Im Flug ist der schlanke Hals langgestreckt und leicht abwärts gebogen, was die Silhouette einfach von anderen Vögeln unterscheidbar macht. Man sieht den Sterntaucher entweder im Flug oder aber in der Brutsaison an kleinen Süßwasserseen in der Tundra. Dort hält er sich am Nest beziehungsweise auf dem Wasser schwimmend auf, wo er schnell Zuflucht sucht, wenn Mensch oder Tier sich annähern. Der Sterntaucher liegt tief im Wasser und hat dabei einen eleganten, leicht vorwärts strebenden Umriss. Bei der Fortbewegung an Land, die auf das Nötigste beschränkt bleibt, sieht der Vogel eher tolpatschig aus, da die Beine sehr weit hinten unterm Körper sitzen.
Verbreitung / Zugverhalten: Der Sterntaucher ist zirkumpolar in der Arktis und Subarktis bis zur Zone der borealen Nadelwälder verbreitet. In Svalbard ist er an der Westküste, im Südosten (Tusenøyane) sowie auf Bjørnøya am häufigsten, wo man ihn jeweils am Brutplatz, kleinen Tundraseen, beobachten kann. Sterntaucher kommen im Mai oder Juni in die Brutgebiete und bleiben recht lange, bis September oder sogar Oktober. Anschließend ziehen sie nach Süden, in küstennahe Gewässer von Südnorwegen bis zum Mittelmeer.
Der Sterntaucher gehört zu den ornithologischen Besonderheiten von Ny Ålesund (beobachten Sie dort den – vom Hafen aus gesehen – ersten Teich auf der linken Seite des Weges. Denken Sie dabei bitte daran, dass in Ny Ålesund das Verlassen der Wege verboten ist).
Biologisches: Sterntaucher brüten paarweise, nur gelegentlich sieht man mehrere Brutpaare nicht allzu weit voneinander. Das Nest wird am Rand eines kleinen Sees in flacher Tundra angelegt, manchmal auch auf einem kleinen Inselchen inmitten eines Sees. Ihre Nahrung in Form kleiner Fische finden Sterntaucher allerdings im Meer, wobei sie – wie der Name sagt – einige Strecken unter Wasser zurücklegen können; zusätzlich fressen sie Pflanzen und Wirbellose (v.a. Insekten) an Land.
Ende Juni oder Anfang Juli, sobald der See beim Nest eisfrei ist, werden ein bis drei Eier (meist zwei) gelegt. Während der 26-28 Tage langen Brutphase wechseln beide Eltern sich ab, wie auch bei der anschließenden Pflege der Jungvögel, bis diese nach sechs oder sieben Wochen selbstständig werden.
Sterntaucher (vorn), im Hintergrund Eiderenten
Sonstiges: Die Größe der Population in Svalbard ist unbekannt, laut Schätzungen des Norwegischem Polarinstitutes liegen die Zahlen bei 500 bis 1.000 Brutpaaren. Sterntaucher sind sehr scheu und verlassen das Nest schnell, wenn man ihnen zu nahe kommt. Eier bzw. Küken kühlen dann schnell aus oder werden zur Beute von Eisfuchs, Skua oder Eismöwe. Daher sollte man bei der Beobachtung große Vorsicht walten lassen und einen weiten Abstand halten. Wenn Sie gute Fotos vom Sterntaucher machen wollen, benötigen Sie auf jeden Fall ein Teleobjektiv mit langer Brennweite sowie ein Stativ.
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
Das Buch zum Poster Svalbardhytter. Das Poster visualisiert die Vielfalt der Hütten Spitzbergens in einer Vielfalt arktischer Landschaften. Dieses Buch erzählt die Geschichten der Hütten auf drei Sprachen.
Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
Hundeschlittenfahrten auf der Rückseite von Grönland - Grönland ist nicht gerade der Nabel der Welt. Die meisten Grönländer leben an der Westküste ihrer Insel, so dass die fast unbewohnte Ostküste selbst in Grönland einen Ruf von Abgelegenheit genießt – es ist die »Rückseite« von Grönland.
Nach einer Reihe von Besuchen auf der wilden, faszinierenden Insel Jan Mayen musste ich einfach aufschreiben, was es dazu zu wissen gibt, da gute Literatur, soweit überhaupt vorhanden, bislang nur auf englisch und norwegisch vorhanden ist.
Eine Skiwanderung im Liverpool Land – Im Lichtwinter haben wir – fünf Menschen und ein Hund – eine vierwöchige Skiwanderung im Osten von Grönland gemacht und dabei eine Menge erlebt. Mein ausführliches Tagebuch von dieser Tour habe ich in überarbeiteter Form als Buch herausgebracht.
Die Lebensgeschichte von Cymba, dem Albatros aus Südgeorgien - Die Nebel der Zeit von James McQuilken, übersetzt und herausgegeben von Rolf Stange, Deutsche Erstausgabe im November 2012.