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Monats-Archiv: Oktober 2020 − News & Stories


Rei­se­füh­rer „Spitz­ber­gen-Sval­bard“ nun auch auf nie­der­län­disch

Den Rei­se­füh­rer „Spitz­ber­gen-Sval­bard“ gibt es nun auch auf nie­der­län­disch!

In Kür­ze: hier ist es (Kli­cken auf den Link öff­net mei­nen Web­shop).

Reiseführer Spitsbergen-Svalbard niederländisch

Der neue, nie­der­län­di­sche Rei­se­füh­rer Spits­ber­gen-Sval­bard.

Und nun aus­führ­li­cher:

Wie kam es dazu?

Vor eini­gen Jah­ren schon sprach Jon­ne­ke van Eijs­den mich in Trom­sø an, kurz bevor es auf See gehen soll­te mit Kurs auf die Bären­in­sel und Spitz­ber­gen. Es wäre doch toll, wenn es die­ses Buch auch auf hol­län­disch gäbe.

Initia­ti­ve und Haupt­über­set­ze­rin: Jon­ne­ke van Eijs­den

Jonneke van Eijsden

Initia­ti­ve und Haupt­über­set­zung: Jon­ne­ke van Eijs­den.

Klar, kei­ne Fra­ge, das fand ich auch. Aber schon die nor­we­gi­sche Über­set­zung hat­te mich mit allen mei­nen Kapa­zi­tä­ten schon halb­wegs an die Gren­zen gebracht. Daher war ich nicht unbe­dingt scharf auf eine neue Groß­bau­stel­le in Sachen Über­set­zung, und daher lau­te­te mei­ne Ant­wort etwas reser­viert sinn­ge­mäß: „klar, kannst du ger­ne machen“.

Jon­ne­ke hat sich hin­ge­setzt und es gemacht. Die gan­ze Über­set­zung, vom Inhalts­ver­zeich­nis am Anfang bis zur Dank­sa­gung am Ende.

Unglaub­lich, oder?

Hel­fen­de Freun­de

Damit war es natür­lich nicht getan. Nicht nur, dass eini­ge Freun­de und Spitz­ber­gen-Kol­le­gen eben­falls teil­wei­se erheb­li­che Zeit in die­ses Pro­jekt steck­ten und mit am Text arbei­te­ten, damit dar­aus ein druck­rei­fes Buch wer­den konn­te. Dar­un­ter sind Mari­on den Bak­ker, Arjen Drost, Sarah Gerats, Regi­na Mei­jn­dert, Annet­te Scheeps­tra, Ronald van Bel­zen, Tom van Hoof und Ronald Vis­ser. Und Leu­te wie Hans Beelen, Lou­is Bey­ens und Maar­ten Loo­nen, alles aner­kann­te Wis­sen­schaft­ler auf ihrem jewei­li­gen Gebiet, hal­fen mit wich­ti­gem Rat.

Und mein alter Meis­ter Rinie van Meurs hat ein Vor­wort geschrie­ben 🙂

Auch an die­ser Stel­le, nun öffent­lich: ganz vie­len, vie­len Dank! Ohne Euch wür­de es die­ses Buch nicht geben!

Co-Autorin: Michel­le van Dijk

Aber das war es natür­lich noch nicht. Die Nie­der­lan­de haben ja eine lan­ge Geschich­te mit Spitz­ber­gen. Das ging schon 1596 mit Wil­lem Barent­sz los. Dar­aus hat sich eine ganz eige­ne Per­spek­ti­ve ent­wi­ckelt, die sich am bes­ten aus der Innen­sicht her­aus deu­ten und beschrei­ben lässt.

Michelle van Dijk

Co-Autorin: Michel­le van Dijk (auf der Foynøya). Foto © Bir­git Lutz.

Daher hat die­ses Buch nun erst­ma­lig zwei Autoren: neben mir hat Michel­le van Dijk als Co-Autorin das Buch mit einer Rei­he von Abschnit­ten berei­chert, dar­un­ter Wil­lem Barent­sz, der Wal­fang im 17. Jahr­hun­dert, Barents­burg, Rijps­burg und die NeSpi­Co, Sjef van Don­gen … alles wich­ti­ge Kapi­tel der nie­der­län­disch gepräg­ten Geschich­te von Spitz­ber­gen. Und natür­lich ließ Michel­le es sich nicht neh­men, ihre per­sön­li­che Lei­den­schaft ein­zu­brin­gen und das Kapi­tel über die Pflan­zen zu über­ar­bei­ten.

Daher ist nicht nur eine Über­set­zung des bereits in drei Spra­chen vor­han­de­nen Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers ent­stan­den, son­dern ein neu­es Buch mit Inhal­ten, die es in den ande­ren Ver­sio­nen nicht gibt. Nicht über­ra­schend, ist dabei auch die mit 656 Sei­ten dicks­te Ver­si­on die­ses Buches ent­stan­den.

Rolf Stange

Haupt­au­tor ist und bleibt Rolf Stan­ge.

Wer einen Draht zur nie­der­län­di­schen Spra­che hat (und alle ande­ren auch), fin­det das neue Buch hier – viel Freu­de damit! Es kann ab sofort bestellt wer­den, der Ver­sand star­tet bal­digst, sobald alles ein­ge­trof­fen ist, denn die Schlüs­sel­an­hän­ger (sie­he unten) sind noch unter­wegs.

spitsbergengids.nl

Michel­le hat übri­gens mit spitsbergengids.nl auch eine eige­ne, klei­ne Sei­te auf nie­der­län­disch spe­zi­ell für die­ses Buch geschaf­fen.

Und ein exklu­siv Geschenk aus Lon­gye­ar­by­en für die ers­ten 100 Bestel­ler

Und: die ers­ten 100 Bestel­ler (über mei­nen oder Michel­les Web­shop) bekom­men kos­ten­los dazu einen spe­zi­ell und exklu­siv hier­für in Lon­gye­ar­by­en her­ge­stell­ten Schlüs­sel­an­hän­ger, von Wol­fang Zach gemacht in genau der Werk­statt, aus der auch die schö­nen Treib­holz-Bil­der­rah­men und Küchen­brett­chen kom­men. Die Anhän­ger bestehen aus zwei Sor­ten Holz: das dunk­le Holz stammt aus Eichen­pfos­ten, die in der Gru­be 7 zum Abstüt­zen des Hang­en­den (die „Decke“) ver­wen­det wur­den, und der hel­le Eis­bär besteht aus Spitz­ber­gen-Treib­holz. Hier haben wir einen Satz von 100 die­ser Anhän­ger, die exklu­siv für den Start des hol­län­di­schen Spitz­ber­gen-Buches her­ge­stellt wur­den und in die­ser Form auch nur mit den ers­ten 100 Exem­pla­ren des Buches erhält­lich sind!

Spitzbergen Reiseführer niederländisch exklusives Geschenk

Die­sen schö­nen, exklu­siv in Lon­gye­ar­by­en aus Spitz­ber­gen-Höl­zern her­ge­stell­ten
Schlüs­sel­an­hän­ger bekom­men die ers­ten 100 Bestel­ler die­ses Buches dazu 🙂

Neue Sei­te: der Grønfjord – Barents­burgs Umge­bung

Eine Sei­te fürs Wochen­en­de! Den Grønfjord kennt man fast nur durch Barents­burg. Tat­säch­lich ist das aber eine sehr schö­ne, inter­es­san­te Land­schaft mit vie­len Mög­lich­kei­ten für Tou­ren, im Som­mer wie im Win­ter. Hin­ter­grün­de und Ein­drü­cke gibt es auf der ofen­frisch völ­lig neu gestal­te­ten Sei­te über den Grønfjord – schaut mal rein!

Blick vom Grønfjordfjellet

Blick vom Grønfjord­fjel­let süd­lich von Barents­burg über den inne­ren Grønfjord.
Eines von vie­len Bil­dern auf der neu gestal­te­ten Sei­te.

Im Nor­den nix Neu­es, aber auf spitzbergen.de geht es wei­ter

Im Nor­den nix Neu­es? Also …

„Im Nor­den nix Neu­es“ stimmt natür­lich nicht ganz, aber es ist eine Zeit ohne Schlag­zei­len aus Spitz­ber­gen, die inter­na­tio­nal Auf­merk­sam­keit erre­gen. Immer noch kann man sich in Lon­gye­ar­by­en dar­über freu­en, dass es lokal bis­lang kei­nen posi­ti­ven Coro­na-Nach­weis gege­ben hat. Hur­tig­ru­ten Sval­bard erwägt, den im Fir­men­ei­gen­tum befind­li­chen Grund­be­sitz in Lon­gye­ar­by­en an einen „seriö­sen“ Inves­tor zu ver­kau­fen, um die Hotels und ande­re Infra­struk­tur dann lang­fris­tig wie­der zu mie­ten. Um die­se Art von Geschäfts­mo­dell zu ver­ste­hen, muss man wohl etwas ande­res als Geo­gra­phie stu­diert haben. Beim Sys­sel­man­nen wer­den die­ses Jahr 18 Beam­te ihre Stel­lun­gen ver­las­sen, über­wie­gend weil sie in ihre lang­fris­ti­gen Posi­tio­nen auf dem Fest­land zurück­keh­ren müs­sen, wenn sie die­se nicht ver­lie­ren wol­len; natür­lich ist man bei ins­ge­samt 45 Ange­stell­ten über eine so gro­ße Fluk­tua­ti­on, die eigent­lich nie­mand will, unglück­lich.

Men­schen und Eis­bä­ren haben es in den letz­ten Wochen erfolg­reich geschafft, sich aus dem Weg zu gehen. Glück­li­cher­wei­se.

So Sachen halt. Alles natür­lich wich­tig, nichts wirk­lich welt­be­we­gend.

Neue Bücher unter­wegs, dau­ert aber noch

Das Coro­na-Jahr zwingt zu mehr Arbeit am Schreib­tisch als an der fri­schen Luft. Ein neu­es Buch­pro­jekt hat mitt­ler­wei­le schon über 300 Sei­ten Text, ein wei­te­res hat eben­falls an Text gewon­nen, aber es wer­den jeweils noch vie­le Sei­ten mehr wer­den müs­sen, bis eines davon mal auf Papier gedruckt das Licht der Welt erbli­cken kann.

Alles neu macht der Rolf. Nun, fast alles.

Blick vom Yggdrasilkampen ins Munindalen

Blick vom Ygg­dra­sil­kam­pen über das Dick­son Land
Vie­le schö­ne Bli­cke die­ser und ande­rer Art gibt es auf den neu­en und erneu­er­ten Sei­ten.

Auch fast alles ist über­trie­ben, aber eini­ges habe ich tat­säch­lich neu gemacht. Was vor 10 Jah­ren gut war, ist mitt­ler­wei­le teil­wei­se deut­lich über­ar­bei­tungs­be­dürf­tig – daher sind etli­che Sei­ten auf Spitzbergen.de in den letz­ten Mona­ten und Wochen deut­lich über­ar­bei­tet wor­den, haben mehr und bes­se­re Bil­der bekom­men, neue Kar­ten, und wo nötig auch neu­en bezie­hungs­wei­se über­ar­bei­te­ten Text. Dar­un­ter sind Sei­ten über eini­ge schö­ne Fjor­de, die vie­le Lese­rIn­nen von Spitzbergen.de sicher ken­nen wer­den, und wer Lust hat, Spitz­ber­gen online zu berei­sen, schö­ne Land­schaf­ten im Bild zu sehen, inter­es­san­te Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen und ein paar span­nen­de Geschich­ten zu lesen, wird hier eini­gen Stoff für ver­reg­ne­te Herbst­ta­ge und dunk­le Aben­de fin­den:

  • Die Dick­son Land-Bil­lefjord-Sei­te ist weit­ge­hend über­ar­bei­tet. Die alte Sei­te war ja mitt­ler­wei­le fast schon etwas pein­lich.
  • Das glei­che gilt für die Sei­te über Kapp Lin­né und die Isfjord-Küs­te bis Fest­nin­gen.
  • Die Sei­te über den Kongsfjord hat eben­falls ganz, ganz deut­lich gewon­nen …
  • … und der Kross­fjord erst mal! Herr­lich! 🙂
  • Natür­lich sind auch eini­ge Pan­ora­men-Sei­ten ent­stan­den, teil­wei­se mit viel Text und vie­len hin­ter­grün­di­gen Infor­ma­tio­nen. Sehr schön ist die Sei­te vom Svenske­hu­set, mit vie­len Details zu einer span­nen­den Geschich­te.
  • Mit der Bruce­by­en-Sei­te habe ich einem schö­nen Ort ein klei­nes, digi­ta­les Denk­mal gesetzt, mit dem ich vie­le schö­ne Erin­ne­run­ge ver­knüp­fe. Natür­lich geht es auf der Sei­te nicht um mei­ne per­sön­li­chen Geschich­ten, son­dern um die Geschich­te des Schot­ten Wil­liam S. Bruce und sei­nes Scot­tish Spits­ber­gen Syn­di­ca­te.
  • Was haben wir noch? Ach ja: der Coll­ins­od­den am Ein­gang zum Kross­fjord. Da kommt man ja auch nicht jeden Tag vor­bei. Hier ist die Gele­gen­heit für einen klei­nen Aus­flug dahin.
  • Der Wig­dehl­pyn­ten im Wood­fjord. Far­ben, Far­ben … das ist Chris­tia­ne Rit­ters Wüs­ten­sand.

… wird fort­ge­setzt.

Das soll­te genug Lese­stoff sein für ein Weil­chen. Übri­gens wei­ter­hin abso­lut umsonst und ohne die übli­che, ner­vi­ge Online-Wer­bung, die einen sonst über­all im Inter­net anspringt. Damit ver­die­nen ande­re Web­sei­ten Geld. Auf Spitzbergen.de mache ich sol­che klas­sisch-lan­des­kund­li­chen und sons­ti­gen Sei­ten aus Spaß an der Freu­de und um Spitz­ber­gen für vie­le zugäng­lich zu machen. Schaut mal rein, es lohnt sich, ich habe viel Freu­de damit gehabt und Zeit mit die­sen Sei­ten ver­bracht, und ich freue mich über Besuch, auch online.

Spitz­ber­gen-Sval­bard: der Rei­se­füh­rer – nie­der­län­disch

Der Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rer ist auf nie­der­län­disch über­setzt und gedruckt, bald geht er in den Ver­kauf 🙂 damit fin­det nun wie­der ein gro­ßes Pro­jekt sei­nen vor­läu­fi­gen Abschluss. Mehr dar­über dem­nächst.

Und sonst ..?

… gehö­re ich zu der über­wäl­ti­gen­den Mehr­heit derer, die jubeln wer­den, sobald das Coro­na-Virus … nun, Geschich­te wird wohl es nie wer­den, aber die aktu­el­le Kri­se wird irgend­wann Geschich­te sein. Hof­fent­lich recht­zei­tig, damit wir 2021 wie­der unter Segeln in Spitz­ber­gen unter­wegs sein kön­nen. Dau­men drü­cken.

Bis dahin gilt es, durch­zu­hal­ten. Das ist nicht ein­fach für jeman­den, der von und für Rei­sen lebt. Wirt­schaft­lich … also, nicht schön. Wei­te­re Details und Gejam­mer erspa­re ich Ihnen und mir. Aber ich erlau­be mir den Hin­weis, dass der Spitzbergen.de-Webshop durch­ge­hend geöff­net hat und die meis­ten wür­den über­rascht sein, wie vie­le tol­le Bücher und ande­re schö­ne Din­ge es dort gibt, die man sich selbst und ande­ren schen­ken kann 🙂 (übri­gens hat es auch die­ses Jahr neue Spitz­ber­gen-Treib­holz-Bil­der­rah­men gege­ben, fünf Stück, von denen bereits zwei ein neu­es Zuhau­se haben. Dafür wer­de ich auch bald noch mal sepa­rat etwas trom­meln, aber wer sich einen sichern will, hat jeder­zeit die Gele­gen­heit dazu).

Staats­haus­halt 2021 mit neu­en Sval­bard-Mil­lio­nen

Die nor­we­gi­sche Regie­rung hat ihre Haus­halts­plä­ne für 2021 vor­ge­stellt. Auch nach Spitz­ber­gen sol­len vie­le Mil­lio­nen nor­we­gi­sche Kro­nen flie­ßen:

  • Die Gewerbeaufsicht/Amt für Arbeits­schutz (Arbeits­til­syn­et) wird mit einer Mil­li­on Kro­nen gestärkt.
  • Die Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske soll 40 Mil­lio­nen Kro­nen bekom­men, um die erwar­te­ten Ver­lus­te in der Gru­be 7 aus­zu­glei­chen, wo neben den all­ge­mein hohen Kos­ten und Koro­na auch ein Was­ser­ein­bruch wäh­rend der war­men Tage im Juli zu erhöh­ten Kos­ten und Pro­duk­ti­ons­aus­fäl­len füh­ren. Haupt­ziel ist es, die Ver­sor­gung des Kraft­werks in Lon­gye­ar­by­en mit loka­ler Koh­le zu sichern.
  • 61,1 Mil­lio­nen gehen in den Aus­bau der Lawi­nen­si­che­rung und den Hoch­was­ser­schutz; bei­des – vor allem die Lawi­nen­si­che­rung – sind für Lon­gye­ar­by­en gro­ße und wich­ti­ge The­men.
  • Wei­te­re 412,8 Mil­lio­nen gehen in den Rück­bau von Sveagru­va und der umlie­gen­den Gru­ben, Lun­ckef­jel­let und Svea Nord.
  • Das Sval­bard­mu­se­um bekommt 1,5 Mil­lio­nen Kro­nen, um „das Muse­um zu stär­ken und zu mehr Akti­vi­tät anzu­re­gen“, auch vor dem Hin­ter­grund der Koro­na­kri­se.
  • Mehr Geld geht auch an den Sys­sel­man­nen, unter ande­rem zur Ein­rich­tung einer Stel­le für einen Juris­ten.
Kohlekraftwerk, Longyearbyen

Lon­gye­ar­by­en hat vie­le Zukunfts­pro­jek­te, die man mit den Mil­lio­nen aus Oslo ange­hen kann. Eine neue Strom­ver­sor­gung, um das alte, teu­re und kli­ma­schäd­li­che Koh­le­kraft­werk zu erset­zen, wäre zwei­fel­los sinn­voll, um nur ein Bei­spiel zu nen­nen.

Ent­täuscht äußer­te sich der loka­le Tou­ris­mus­ver­band Visit Sval­bard, der mit 3,15 Mil­lio­nen Kro­nen nur 100.000 Kro­nen mehr erhal­ten soll als im lau­fen­den Jahr. Visit Sval­bard ver­tritt vie­le loka­le Betrie­be, die hart von der Koro­na­kri­se getrof­fen wer­den.

Ansons­ten zeigt die Gemein­de sich ins­ge­samt zufrie­den. Unter ande­rem bekommt Lon­gye­ar­by­en nun die Mög­lich­keit, Mit­tel für Kli­ma­schutz­pro­jek­te („Kli­ma­sats“) zu bean­tra­gen. Fest­lands­ge­mein­den kön­nen das bereits seit 2016. Mit einem hohen C02-Aus­stoß pro Kopf ist Lon­gye­ar­by­en bis­lang alles ande­re als eine kli­ma­freund­li­che Stadt. Hier ist noch viel Poten­zi­al, unter ande­rem mit einer neu­en Lösung zum Ersatz für das ohne­hin in die Jah­re gera­te­ne Koh­le­kraft­werk – ein schon lan­ge dis­ku­tier­tes, gro­ßes Zukunfts­the­ma für Lon­gye­ar­by­en. Aktu­ell wird eine Lösung auf Was­ser­stoff­ba­sis dis­ku­tiert, ein Ener­gie­trä­ger, der aus Nord­nor­we­gen gelie­fert wer­den könn­te und dem das Poten­zi­al zuge­spro­chen wird, sowohl den C02-Aus­stoß als auch die hohen Strom­prei­se erheb­lich zu sen­ken.

Das Par­la­ment muss noch zustim­men.

Der Isfjord ist wie­der ein ark­ti­scher Fjord. Vor­erst.

Weni­ger und dün­ne­res Eis im Win­ter in den hin­ters­ten Armen des Isfjord wie dem Tem­pel­fjord und Bil­lefjord, und von einer soli­den Eis­de­cke im wei­ten Isfjord selbst wagt man kaum noch zu träu­men – das war über Jah­re hin­weg die ozea­no­gra­phisch-kli­ma­ti­sche Ent­wick­lung in Spitz­ber­gens größ­tem Fjord, der sei­nem Namen, „Eis­fjord“, kaum noch gerecht wird.

Blauwal, Isfjord

Der Isfjord hat sich in den letz­ten Jah­ren hin zu einem sub­ark­ti­schen Fjord ent­wi­ckelt,
was unter ande­rem zu häu­fi­ge­ren Wal­sich­tun­gen führ­te.
Im Bild ein Blau­wal im Isfjord, Sep­tem­ber 2018.

Viel­leicht wen­det sich das Blatt der­zeit – wenn auch aller Wahr­schein­lich­keit nach wohl kaum lang­fris­tig, aber immer­hin vor­über­ge­hend, bes­ser als gar nichts. Dar­auf deu­ten ozea­no­gra­phi­sche Daten aus dem Isfjord hin, die UNIS die­sen Som­mer gemes­sen hat. Die Mes­sun­gen sind Teil einer lang­fris­ti­gen Daten­ba­sis, mit der For­scher die Ent­wick­lung im Isfjord ver­fol­gen. Vor­läu­fi­ge Ergeb­nis­se haben Frank Nil­sen, Pro­fes­sor für Ozea­no­gra­phie bei UNIS in Lon­gye­ar­by­en, und Mit­ar­bei­ter jetzt in einem Bei­trag in der Sval­bard­pos­ten ver­öf­fent­licht.

Dem­nach befin­det sich nun deut­lich weni­ger mil­des, salz­rei­ches Atlan­tik­was­ser im Isfjord und die Res­te sol­chen Was­sers, die es dort noch gibt, sind in Tie­fen unter­halb von 150 Meter ver­bannt und mischen sich dort mit kal­tem Was­ser. In ver­gan­ge­nen Jah­ren hat­te das wär­me­re Atlan­tik­was­ser, das mit dem Golf­strom nach Nor­den kommt und als West­spitz­ber­gen­strom ent­lang der West­küs­te Spitz­ber­gens streicht, in den dor­ti­gen Fjor­den stark an Ein­fluss gewon­nen. Die­se hat­ten in der Fol­ge ihren ozea­no­gra­phisch-bio­lo­gisch hoch­ark­ti­schen Cha­rak­ter weit­ge­hend ver­lo­ren und sich hin zu sub­ark­ti­schen Fjor­den ent­wi­ckelt. Wich­ti­ge Indi­ka­to­ren hier­für sind die Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren, Salz­ge­halt und Arten­zu­sam­men­set­zung des Zoo­plank­tons.

Petuniabukta

In den inners­ten Buch­ten, wie hier in der Petu­ni­abuk­ta,
hat­te der Isfjord sich sei­nen hoch­ark­ti­schen Cha­rak­ter bis­lang bewahrt.

Die Kli­ma­ent­wick­lung der letz­ten Jah­re hat für die­se Ent­wick­lung gesorgt: Tief­druck­ge­bie­te, die nicht mehr wie frü­her über die Barents­see nach Osten abzie­hen, son­dern zwi­schen Grön­land und Spitz­ber­gen nach Nor­den zie­hen, haben das war­me Was­ser kraft­voll in die Fjor­de gedrückt – ein Effekt, der sich über Jah­re hin­weg aus­wir­ken kann, auch wenn das ursäch­li­che Tief­druck­ge­biet schon nach ein paar Tagen ver­schwun­den ist.

Die Wit­te­rung die­ses Jah­res ist hin­ge­gen ins­ge­samt eher so, wie man es von frü­her kennt. Posi­tiv auf­ge­fal­len ist bereits, dass es im Win­ter und Früh­jahr kaum Tau­wet­ter­ein­brü­che gege­ben hat, die in den Win­tern der Jah­re davor häu­fi­ger und kräf­ti­ger gewor­den sind. Das hat mög­li­cher­wei­se mit atmo­sphä­ri­schen Strö­mun­gen zu tun, die eher an die klas­sisch-ark­ti­schen Mus­ter um Spitz­ber­gen erin­nern und die aktu­ell dazu füh­ren, dass das wär­me­re Atlan­tik­was­ser der­zeit im Isfjord an Ein­fluss ver­lo­ren hat. Auch das star­ke Schmel­zen der Glet­scher Spitz­ber­gens wäh­rend der extrem war­men Som­mer­ta­ge hat mög­li­cher­wei­se dazu bei­getra­gen, dem Ober­flä­chen­was­ser in den Fjor­den kal­tes, salz­ar­mes Frisch­was­ser zuzu­füh­ren.

Das macht sich auch in der Zusam­men­set­zung des Zoo­plank­tons bemerk­bar, das von Ruder­fuß­kreb­sen (Cope­po­da) domi­niert wird. In jün­ge­ren Jah­ren hat sich mehr und mehr die sub­ark­ti­sche Art Cala­nus fin­mar­chi­cus im Isfjord aus­ge­brei­tet, aber aktu­ell domi­niert wie­der die hoch­ark­ti­sche Art Cala­nus gla­cia­lis.

Äußerer Isfjord

Der­zeit haben auch die zen­tra­len, weit­läu­fi­gen Berei­che des Isfjord ozea­no­gra­phisch wie­der einen eher hoch­ark­ti­schen Cha­rak­ter.

Wenn die Ent­wick­lung nicht durch star­ke Stür­me aus der fal­schen Rich­tung gestört wird, darf man für den kom­men­den Win­ter auf eine schö­ne Eis­de­cke zumin­dest in den Neben­ar­men des Isfjord hof­fen. Soll­te die Ent­wick­lung zumin­dest eine Wei­le anhal­ten, könn­ten weni­ger Wale und weni­ger Fisch wie Dorsch im Isfjord die Fol­ge sein.

Wer aber nun hofft, dass die Kli­ma­än­de­rung in der Ark­tis damit abge­sagt ist, befin­det sich lei­der mit Sicher­heit auf dem Holz­weg: Wie Nil­sen in sei­nem Bei­trag schreibt, han­delt es sich dabei nicht um eine sta­bi­le Situa­ti­on, son­dern „mehr um ein loka­les Auf­bäu­men einer sich erwär­men­den Ark­tis.“

Rekord­we­nig Eis bei Spitz­ber­gen im Sep­tem­ber

Der Sep­tem­ber ist der Monat mit der gerings­ten Treib­eis­de­cke in der Ark­tis: Der lan­ge Som­mer hat viel Eis schmel­zen las­sen, und die Käl­te des Win­ters steht erst noch vor der Tür. Inso­fern ist im Sep­tem­ber immer mit wenig Eis etwa rund um Spitz­ber­gen zu rech­nen.

Wenn man aber die Sep­tem­ber­wer­te über einen län­ge­ren Zeit­raum ver­gleicht, ergibt sich ein kla­rer Trend hin zu weni­ger Eis. Die Treib­eis­flä­che wird seit 1979 beob­ach­tet, und noch nie ist so wenig Eis fest­ge­stellt wor­den wie in die­sem Sep­tem­ber, nach einem Som­mer, der Spitz­ber­gen im Juli Rekord­tem­pe­ra­tu­ren gebracht hat und auch in Sibi­ri­en und sonst­wo mal wie­der Wär­me brach­te, die nicht weit von hit­zi­gen Rekor­den ent­fernt war.

Eiskarte Spitzbergen, 1. Oktober 2020

Die Eis­kar­te von Nord-Spitz­ber­gen vom 1. Okto­ber: die „kal­te Küs­te“ (Sval­bard) ist der­zeit völ­lig eis­frei.
© Nor­we­gi­sches Meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut.

Das nor­we­gi­sche meteo­ro­lo­gi­sche Insti­tut teilt in einer Pres­se­mel­dung mit, dass die durch­schnitt­li­che Tem­pe­ra­tur für den Sep­tem­ber, gemit­telt über alle Mess­sta­tio­nen in der Ark­tis, 2,9 Grad über dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel lag. Als Refe­renz dient bei kli­ma­ti­schen Betrach­tun­gen immer ein Zeit­raum von 30 Jah­ren; der­zeit die­nen die Mit­tel­wer­te aus der Zeit von 1961 bis 1990 als Ver­gleichs­wert. Wenn ab 2021 die Mit­tel­wer­te der Zeit 1991-2020 als neue Ver­gleichs­ba­sis die­nen, wer­den die Tem­pe­ra­tur­ver­glei­che weni­ger dra­ma­tisch erschei­nen. Dabei wird es sich aber mit­nich­ten um eine Abschwä­chung der zu beob­ach­ten­den, bereits jetzt dra­ma­ti­schen Erwär­mung han­deln, son­dern um ein sta­tis­ti­sches Arte­fakt.

Treibeisausbreitung um Spitzbergen 1979-2020

Trend der Treib­eisaus­brei­tung um Spitz­ber­gen von 1979 bis 2020.
Noch nie wur­de so wenig Eis beob­ach­tet wie in die­sem Sep­tem­ber.
© Nor­we­gi­sches Meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut.

Signe Aaboe, For­sche­rin beim nor­we­gi­schen meteo­ro­lo­gi­schen Insti­tut, hat kei­ne Zwei­fel, dass auch die aktu­el­len Rekord­wer­te von Tem­pe­ra­tur und Eis im Sep­tem­ber dem vom Men­schen gemach­ten Kli­ma­wan­del geschul­det sind.

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