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Finnwal (Balaenoptera physalus)

Fin whale (E) - Finnhval (N) - Gewone vinvis (NL) - Rorqual commun (F)

Finnwal, Isfjord

Finn­wal, Isfjord

Beschrei­bung: Zweit­größ­ter aller Bar­ten­wa­le nach dem Blau­wal. Die Weib­chen errei­chen stol­ze 24 m Län­ge und ein Gewicht von 75 Ton­nen, Männ­chen immer­hin 22 m. Lan­ger und schlan­ker Kör­per, dun­kel­graue Ober­sei­te, hel­le Unter­sei­te. Die sichel­för­mi­ge Rücken­flos­se sitzt weit hin­ten bei drei Vier­teln der Kör­per­län­ge. Dia­gnos­tisch ist die asym­me­tri­sche Fär­bung des Kop­fes: Dun­kel­grau auf der lin­ken Sei­te, wäh­rend der unte­re Teil der rech­ten Kopf­hälf­te weiß ist. Auch die Bar­ten sind links dun­kel und rechts hell.

Finn­wa­le haben einen kräf­ti­gen, bis zu sechs Meter hohen Blas.

Die Unter­schei­dung von ande­ren Walen ist nicht immer ein­fach. Finn­wa­le haben voll­stän­dig dun­kel­graue Brust­flos­sen ohne einen wei­ßen Fleck wie Zwerg­wa­le.

Verbreitung/Zugverhalten: Der Finn­wal ist in allen Welt­mee­ren anzu­tref­fen. Den Win­ter ver­bringt er in tem­pe­rier­ten Gewäs­sern, wo auch Paa­rung und Geburt statt­fin­den. Im Som­mer zieht er in höhe­re Brei­ten mit nah­rungs­rei­chen Gewäs­sern. Finn­wa­le aus dem Nord­at­lan­tik ver­brin­gen den Win­ter im offe­nen Oze­an, mög­li­cher­wei­se in der Höhe von Spa­ni­en und dem Golf von Mexi­ko, teil­wei­se auch im Mit­tel­meer. Im Nord­at­lan­tik sind sie auf offe­nem Meer bei Ost­grön­land am häu­figs­ten.

Bio­lo­gi­sches: Finn­wa­le sind meist in klei­nen Grup­pen unter­wegs, gele­gent­lich auch allei­ne oder in grö­ße­ren Her­den, wenn das Nah­rungs­an­ge­bot gut ist. Kühe und Bul­len zie­hen getrennt von­ein­an­der. Sie sind schnel­le Schwim­mer, die acht Kno­ten (See­mei­le pro Stun­de, ent­spricht gut 14 km/h) und im Sprint bis zu 15 Kno­ten (ent­spricht 27 km/h) errei­chen. Finn­wa­le tau­chen sel­ten län­ger als 15 Minu­ten oder tie­fer als 200 m und ernäh­ren sich von Plank­ton.

Sons­ti­ges: Die­se Groß­wal­art wur­de frü­her inten­siv gejagt. Für die ers­ten Wal­fän­ger waren sie zu schnel­le Schwim­mer, aber schnel­le­re Schif­fe, aus­ge­rüs­tet mit Spreng­har­pu­nen, mach­ten ab Ende des 19. Jahr­hun­derts inten­si­ve Jagd auf die­sen Wal. Der glo­ba­le Bestand wird heu­te auf 75 000 Tie­re geschätzt, im Nord­at­lan­tik leben viel­leicht 25 000-30 000 Finn­wa­le. Abge­se­hen von gele­gent­li­chem Ertrin­ken und einer beschränk­ten Jagd in West­grön­land haben Finn­wa­le der­zeit vom Men­schen zumin­dest direkt nichts zu befürch­ten (indi­rekt sind Über­fi­schung, Umwelt­gif­te und Lärm mög­li­che Gefah­ren), die Bestän­de neh­men wie­der lang­sam zu. Die Lebens­span­ne liegt bei fast einem Jahr­hun­dert.

Es wur­den schon Hybri­de zwi­schen Finn­wa­len und Blau­wa­len gese­hen.

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Letzte Änderung: 11. September 2018 · Copyright: Rolf Stange
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