Das Dolerittneset wird oft als Kapp Lee bezeichnet, aber das eigentliche Kapp Lee liegt ein paar Kilometer weiter nördlich, an der Nordwestecke der Edgeøya. Am Dolerittneset gibt es eine kleine Bucht, die immerhin ein wenig Schutz vor wind und Wellen aus Süden bietet – nicht viel, aber mehr gibt es nicht an diesem exponierten Küstenstreifen. Und somit wird dieser kleine Strand (die Bucht heißt Stretehamna) nicht nur regelmäßig von Walrossen zum Ausruhen aufgesucht, sondern er wurde früher von Pomoren (russischen Jägern) und später von norwegischen Trappern genutzt. Letztere bauten 1904 die auffällige, achteckige Hütte, die 2009 vom Sysselmannen renoviert wurde. Die beiden kleineren Hütten daneben haben keinen historischen Wert, sie wurden 1963 von Mitarbeitern der Ölfirma Caltex zu Freizeitzwecken gebaut. Diese Aktivitäten wurden aber beendet, nachdem die ganze Gegend 1973 Naturreservat wurde.
Die letzte Überwinterung am Dolerittneset/Kapp Lee fand 1968-69 statt, als vier niederländische Wissenschaftler dort eine kleine Station errichteten. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag auf der Biologie. Der Zoologe Ko de Korte war später eine treibende Kraft bei der Gründung von Oceanwide Expeditions, einer niederländischen Firma für Expeditionskreuzfahrten in die Arktis, die sicher vielen Besuchern dieser Seite bekannt ist. Ko de Kortes Überwinterung am Kapp Lee war eine wichtige Quelle für seine Arktis-Begeisterung, ohne die Oceanwide Expeditions vielleicht gar nicht entstanden wäre, wer weiß? Von der niederländischen Station am Kapp Lee ist aber nichts mehr zu sehen. Kürzere Sommerbesuche der niederländischen Wissenschaftler fanden noch mehr oder weniger regelmäßig bis 1988 statt, und 2015 kam es noch mal zu einem kurzen Besuch in dieser Tradition – passenderweise mit einem Schiff von Oceanwide Expeditions. Weitere Besuche dieser Art sind geplant, so dass die niederländische Forschungstradition auf der Edgeøya wohl weitergeführt werden kann.
Galerie – Kapp Lee/Dolerittneset
Ein paar Eindrücke von den Hütten, den Tieren und der Landschaft am Kapp Lee.
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
Das Buch zum Poster Svalbardhytter. Das Poster visualisiert die Vielfalt der Hütten Spitzbergens in einer Vielfalt arktischer Landschaften. Dieses Buch erzählt die Geschichten der Hütten auf drei Sprachen.
Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
Hundeschlittenfahrten auf der Rückseite von Grönland - Grönland ist nicht gerade der Nabel der Welt. Die meisten Grönländer leben an der Westküste ihrer Insel, so dass die fast unbewohnte Ostküste selbst in Grönland einen Ruf von Abgelegenheit genießt – es ist die »Rückseite« von Grönland.
Nach einer Reihe von Besuchen auf der wilden, faszinierenden Insel Jan Mayen musste ich einfach aufschreiben, was es dazu zu wissen gibt, da gute Literatur, soweit überhaupt vorhanden, bislang nur auf englisch und norwegisch vorhanden ist.
Eine Skiwanderung im Liverpool Land – Im Lichtwinter haben wir – fünf Menschen und ein Hund – eine vierwöchige Skiwanderung im Osten von Grönland gemacht und dabei eine Menge erlebt. Mein ausführliches Tagebuch von dieser Tour habe ich in überarbeiteter Form als Buch herausgebracht.
Die Lebensgeschichte von Cymba, dem Albatros aus Südgeorgien - Die Nebel der Zeit von James McQuilken, übersetzt und herausgegeben von Rolf Stange, Deutsche Erstausgabe im November 2012.