So
6. Nov
2016
Wo waren wir stehengeblieben … ach ja, die Lofoten. Lang, lang ist’s her. In der Zwischenzeit war so einiges los, aber dazu später. Zunächst geht es mit dem Blog weiter nach Tromsø und Umgebung. Als „ishavsby“, als Eismeerstadt, ist Tromsø schon lange das klassische Portal auf dem Weg nach Spitzbergen. Fast jeder, der in den ganz hohen Norden wollte, kam durch Tromsø. Das ist heute, mit den Direktflügen ab Oslo, natürlich nicht mehr so, und die meisten Stops in Tromsø beschränken sich nun ja auch auf einen kleinen Aufenthalt im Flughafen.
Aber es lohnt sich definitiv, etwas mehr Zeit mitzubringen. Die Bezeichnung „Paris des Nordens“ ist sicher übertrieben, aber es ist eine schöne Stadt, die als Uni-Stadt auch Leben aufzuweisen hat. Das alte Polarmuseum und die modernere Arktis-Show Polaria mit Robben-Becken sind natürliche Anziehungspunkte für Freunde hoher Breiten.
Die Gewässer bei Tromsø werden mittlerweile zu dieser Zeit regelmäßig von Schwertwalen frequentiert, wie wir neulich ja auf so erfreuliche Art gesehen haben. Eine Wallwatsching-Tour (übersetzt: Walbeobachtungsfahrt) lohnt sich also mit großer Wahrscheinlichkeit.
Und dann die Nordlichter. Klar, man braucht etwas Glück. Ohne freien Himmel und etwas elektromagnetische Aktivität in der Magnetosphäre läuft nichts, schon klar. Aber die Chancen stehen schon gut, zumindest wenn man ein paar Tage Zeit hat.
Wir hatten nun zwar nur zwei Tage Zeit in Tromsø, aber es waren die richtigen zwei Tage. Keine Klagen, nordlichttechnisch es lohnt sich definitiv, mobil zu sein und aufs Wetter zu achten. Wo ist es wolkenfrei, wo hat man schöne Landschaften unterm Nordlicht, ohne zuviel künstliches Licht? Gar nicht so einfach. Dafür sollte man sich schon ein wenig auskennen oder die Karte gut studieren. Ansonsten bieten sie in Tromsø aber auch gute geführte Bustouren an, mit ausgiebigen Fotostops an den besten Stellen, die der jeweilige Abend hergibt.
Galerie – Tromsø, Kvaløya – 05./06. November 2016
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Innerhalb der wenigen Stunden mit Tageslicht gab es noch ein kleines Extra. Außen vor der westlich von Tromsø gelegenen großen Insel Kvaløya, direkt am offenen Meer, liegt die kleine Sommarøy. Gebadet im roten Licht der tiefstehenden Sonne, mit Blick über Fjord und Schären. Sommarøy, Sommarøy … das habe ich doch schon mal gehört, gar nicht so lange her. Und richtig: hier kam 1895 doch Wanny Woldstad zur Wold, äh, zur Welt. Ja, genau die, die sich später als „erste Frau als Fangstmann auf Svalbard“ bezeichnete, nachdem sie jahrelang den Eisbären im Hornsund das Fell über die Ohren gezogen hatte. Ihre schöne Hütte in Hyttevika hatten wir doch im August erst noch besucht. Und auf Sommarøy steht sogar noch ihr Geburtshaus!