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Monats-Archiv: September 2017 − News & Stories


Lon­gye­ar­breen – 29. Sep­tem­ber 2017

Dem Lon­gye­ar­breen stat­ten wir noch einen wei­te­ren, klei­nen Besuch ab. Wie herr­lich ist das, so einen Spiel­platz als Nah­erho­lungs­ge­biet direkt hin­ter dem Ort zu haben? Rau­schen­de Schmelz­was­ser­bä­che, eine Morä­ne, in der es sich lohnt, nach Fos­si­li­en zu schau­en, und natür­lich Eis, Eis, Eis. Durch gewun­de­ne Kanä­le glu­ckert das hier kris­tall­kla­re Was­ser über den Glet­scher, um in dunk­len Löchern zu ver­schwin­den. Die blank gewa­sche­ne Ober­flä­che des Eises zeigt immer wie­der in geo­me­tri­schen Mus­tern den Wech­sel aus blan­kem Eis und dunk­len, stein­hal­ti­gen Lagen.

Gale­rie – Lon­gye­ar­breen – 29. Sep­tem­ber 2017

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Ein schö­ner Abschluss der Zeit, die wir im wei­te­ren Sin­ne noch als ark­ti­schen Som­mer bezeich­nen kön­nen. Nun wer­den die Polar­fahr­ten für ein paar Wochen am Schreib­tisch statt­fin­den. Auch dort erhe­ben sich jetzt die schöns­ten Ber­ge 🙂

End­a­len – 27. Sep­tem­ber 2017

Die fol­gen­den Tage in und um Lon­gye­ar­by­en zei­gen zunächst, wie viel Glück wir doch auf der Anti­gua-Fahrt neu­lich gehabt haben: Tage­lang sehen wir nicht das kleins­te Stück­chen blau­en Him­mel und von den schö­nen Ber­gen um den Ort her­um meis­tens auch nur die unte­re Hälf­te. Die Son­ne steigt nicht mehr hoch an den Him­mel, und von ihrem gedämpf­ten Licht schlu­cken die Wol­ken eine gan­ze Men­ge, so dass es nun schon nahe­zu düs­ter wirkt, jeden­falls im Ver­gleich zu den Zei­ten der hell leuch­ten­den Mit­ter­nachts­son­ne, die vor gut 4 Wochen zu Ende gin­gen. Und in noch ein­mal 4 Wochen wird die Polar­nacht begin­nen!

Unterm Strich sind es gute Tage, um alles Mög­li­che zu machen, was eher drin­nen als drau­ßen pas­siert. Es ist ja nicht so, dass das Leben da nicht auch eine Men­ge zu bie­ten hät­te 🙂 und trotz­dem müs­sen wir natür­lich mal für eine län­ge­re Tour raus, die Tun­dra lockt, die ein­sa­men Täler rufen. Man muss auch gar nicht all­zu weit von Lon­gye­ar­by­en weg, um schö­ne Natur und Stil­le zu fin­den, es muss gar nicht immer die Hin­lo­pen­stra­ße sein. Auch das End­a­len und das Fard­a­len haben ihre Rei­ze.

Das es der­zeit recht mild ist, eini­ge Gra­de über dem Gefrier­punkt, füh­ren die Bäche immer noch ziem­lich viel Was­ser. Mit­un­ter kann man sonst auch grö­ße­re Flüs­se Ende Sep­tem­ber in Wan­der­stie­feln tro­cken­den Fußes que­ren, aber nicht die­ses Jahr. So müs­sen wir unse­ren Weg fin­den, den einen oder ande­ren Bach que­ren und dem Was­ser­fall hin­ten im End­a­len aus­wei­chen, indem wir die Boger­breen-Morä­ne hin­auf­krab­beln. Ein Meer aus Schutt, Schlamm und Eis – eine wirk­lich eis­zeit­lich erschei­nen­de Welt. Hier könn­te man sich mit Zeit umschau­en und sicher vie­le span­nen­de Din­ge ent­de­cken, Struk­tu­ren im Eis, Fos­si­li­en und so wei­ter, aber die Tage sind nicht mehr all­zu lang, aber die Stre­cke wird ja nicht kür­zer. Über 20 Kilo­me­ter wol­len heu­te erwan­dert wer­den.

Gale­rie – End­a­len – 27. Sep­tem­ber 2017

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Die meis­ten ken­nen den Lon­gye­ar­pass mit dem stei­len Hang, der vom obe­ren Lon­gye­ar­breen hin­ab ins Fard­a­len führt, aus dem Win­ter, wenn dort vie­le Motor­schlit­ten auf- und abfah­ren, etwa auf dem Weg nach Barents­burg. Bei wei­chem Schnee und schlech­ter Sicht hat der Hang schon so man­chen ver­zwei­feln las­sen, wie auch der eine oder ande­re zer­fetz­te Keil­rie­men und manch ande­rer Schrott ver­rät, acht­los lie­gen­ge­las­sen. Im Win­ter mag das wenig auf­fal­len, wenn man mit hoher Geschwin­dig­keit dar­an vor­bei­knallt, aber im Som­mer wirkt jedes Stück Plas­tik in der ark­ti­schen Natur sehr befremd­lich und absto­ßend. Im Som­mer kom­men aber auch viel weni­ger Leu­te hier ent­lang, obwohl das Fard­a­len ja gera­de mal 6 km von Nyby­en ent­fernt ist, dem nächs­ten Teil von Lon­gye­ar­by­en.

Zwi­schen Fard­a­len und Lon­gye­ar­by­en liegt noch der Lon­gye­ar­breen, des­sen eisi­ge Ober­flä­che nach dem Regen der letz­ten Tage glatt ist wie ein Spie­gel. Wehe dem, der sich hier ohne Steig­ei­sen ver­sucht! Mit Steig­ei­sen macht die Tour über den Glet­scher aber rich­tig Spaß. Auf den letz­ten Metern kommt zur fort­schrei­ten­den Dun­kel­heit noch der Nebel der sich sen­ken­den Wol­ken dazu, so dass die Morä­ne mit ihren Schmelz­was­ser­bä­chen schon fast bedroh­lich wirkt. Es ist gut, den Weg zu ken­nen. Der aller­letz­te Bach kurz vor Nyby­en ist bei die­sem Wet­ter so stark ange­schwol­len, dass es bei­na­he für ein Fuß­bad in den Wan­der­stie­feln reicht, aber dann ist die Stra­ße erreicht und bald steht die Pfan­ne auf dem Herd …

Meh­re­re Eis­bä­ren nahe Sied­lun­gen beob­ach­tet

Meh­re­re Eis­bä­ren wur­den in den letz­ten Wochen in der Nähe von Lon­gye­ar­by­en und ande­ren Sied­lun­gen gese­hen und lie­ßen sich teil­wei­se nur schwer ver­trei­ben.

Sehen put­zig aus, sind auf der Suche nach Nah­rung aber nicht zim­per­lich

Eisbären Longyearbyen

Einer der Bären – ein 17 Jah­re altes Männ­chen – muss­te betäubt und mit dem Hub­schrau­ber nach Nord­aus­t­lan­det in den Nord­os­ten Spitz­ber­gens ver­frach­tet wer­den, nach­dem er am 15. Sep­tem­ber am Kap Lai­la zwi­schen Lon­gye­ar­by­en und Barents­burg meh­re­re Hüt­ten ver­wüs­tet hat­te. Dass dies schon sein zwei­ter Flug mit dem Heli­ko­pter war, konn­te Eis­bä­ren­ex­per­te Jon Aars vom Nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tut bestä­ti­gen. Der Eis­bär wur­de als Jun­ges mar­kiert und bereits 2001 bei einem gemein­sam mit Bären­bru­der und Bären­mut­ter ver­üb­ten Hüt­ten­ein­bruch regis­triert. Die Mut­ter wur­de im Übri­gen auch spä­ter noch häu­fi­ger bei ähn­li­chen Ein­brü­chen obser­viert.

Ein aus mensch­li­cher Sicht zwar unge­bühr­li­ches, jedoch kei­nes­wegs unge­wöhn­li­ches Ver­hal­ten für einen Eis­bä­ren, kon­sta­tiert Jon Aars. Eini­ge Eis­bä­ren schei­nen sich gera­de­zu auf Ein­brü­che in Hüt­ten spe­zia­li­siert zu haben. Die Eis­bä­ren zu betäu­ben und aus­zu­flie­gen ist indes nur eine kurz­fris­ti­ge Lösung. Letz­tes Jahr im April wur­de ein Eis­bär von Lon­gye­ar­by­en auf die meh­re­re hun­dert Kilo­me­ter ent­fern­te Insel Nord­aus­t­land geflo­gen – nur ein Jahr spä­ter war er wie­der zurück am Isfjor­den.

Anfang Sep­tem­ber wur­de eine Eis­bä­rin mit zwei Jun­gen am Rev­ne­set, weni­ge Kilo­me­ter nörd­lich von Lon­gye­ar­by­en, beob­ach­tet. Drei­mal wur­de bereits ver­sucht, sie mit­hil­fe eines Hub­schrau­bers aus der Hüt­ten­sied­lung zu ver­ja­gen, zwei Mal kehr­ten die drei Bären nach weni­gen Tagen zurück und tauch­ten erneut in der Nähe von Lon­gye­ar­by­en auf. Nach dem drit­ten Ver­such ist sie bis­her noch nicht wie­der gese­hen wor­den.

Ein ande­res Eis­bä­ren­weib­chen mit zwei Jun­gen hielt sich zuletzt in der Nähe von Svea auf, außer­dem wur­den meh­re­re Bären in der Nähe von Isfjord Radio am Kapp Lin­né gesich­tet.

Dass in so kur­zer Zeit so vie­le Eis­bä­ren in der Nähe mensch­li­cher Sied­lun­gen auf­tau­chen, kommt nicht all­zu häu­fig vor, ist aber wahr­schein­lich Zufall. Jon Aars meint jedoch, dass sol­che Besu­che sich in Zukunft häu­fen könn­ten, da Eis­bä­ren nun schon vie­le Jah­re unter Schutz ste­hen. Gene­ti­sche Unter­su­chun­gen zei­gen, dass Eis­bä­ren sich ger­ne über meh­re­re Gene­ra­tio­nen in ähn­li­chen Gebie­ten auf­hal­ten. Die Men­schen in Lon­gye­ar­by­en wer­den sich womög­lich an häu­fi­ge­re Besu­che von Eis­bä­ren gewöh­nen müs­sen. Oder umge­kehrt.

Eis­bär­mut­ter mit Jun­gem

Eisbären Longyearbyen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Ita­lie­ner gesucht und gefun­den

Nach der Segel­boot­su­che von letz­ter Woche hat nun schon wie­der eine grö­ße­re SAR (search and res­cue) Akti­on Sys­sel­man­nen und Rotes Kreuz beschäf­tigt. Am Sams­tag Nach­mit­tag um 16.20 Uhr erhielt das Kran­ken­haus in Lon­gye­ar­by­en einen Anruf von einem Ita­lie­ner, der sich an einem stei­len Berg­hang befand und nicht in der Lage war, sich von die­ser pre­kä­ren Stel­le weg­zu­be­we­gen. Der Mann gab an, von den Flug­ha­fen sehen zu kön­nen. Genaue­re Anga­ben zu sei­ner Posi­ti­on mach­te er nicht, wobei neben man­geln­der Orts­kennt­nis auch Sprach­schwie­rig­kei­ten eine Rol­le gespielt haben kön­nen. Er been­de­te das Gespräch, ohne eine Tele­fon­num­mer zu hin­ter­las­sen, so dass es spä­ter nicht mög­lich war, ihn wie­der zu kon­tak­tie­ren.

Daher muss­ten wie­der ein­mal Ret­tungs­kräf­te bei star­kem Wind und Dun­kel­heit aus­rü­cken. Das Rote Kreuz such­te mit etwa 30 Per­so­nen den ober­halb des Flug­ha­fens gele­ge­nen Pla­tå­berg auf gro­ßer Flä­che ab. Schließ­lich wur­de am Fuglef­jel­la, west­lich vom Bjørn­da­len, im Steil­hang über dem Meer ein Licht­si­gnal gese­hen. Wegen des star­ken Win­des war eine Ber­gung des Gesuch­ten mit Hub­schrau­ber nicht mög­lich, so dass Ret­tungs­kräf­te des Roten Kreu­zes zu Fuß zum Ber­gungs­ort gelan­gen und die Ret­tung durch­füh­ren muss­ten. Die Ret­tung erfolg­te kurz nach 5 Uhr früh; der Mann hat­te bis dahin schon gut 13 Stun­den in sei­ner Posi­ti­on aus­ge­harrt. Alle Betei­lig­ten gelang­ten bald dar­auf unver­sehrt wie­der in Lon­gye­ar­by­en.

Der Vor­fall zeigt, wie wich­tig grund­le­gen­de Orts­kennt­nis und Ori­en­tie­rungs­mög­lich­kei­ten sind sowie im Not­fall ein ordent­li­cher Not­ruf u.a. mit rich­ti­gem Ansprech­part­ner (Not­ruf­num­mer Sys­sel­man­nen, nicht Kran­ken­haus) einer genau­en Posi­ti­ons­an­ga­be, Name und Rück­ruf­num­mer. Der Mann befand sich ohne Orts­kennt­nis und Ori­en­tie­rung bei Dun­kel­heit und star­kem Wind in sehr stei­lem Gelän­de. Der Fall kann in meh­re­rer Hin­sicht als Nega­tiv­bei­spiel die­nen.

Der Steil­hang des Fuglef­jel­la zwi­schen Bjørn­da­len und Lit­le Gru­mant­da­len an einem schö­nen Som­mer­tag, wo in der Nacht zum Sonn­tag ein ita­lie­ni­scher Tou­rist bei Wind und Dun­kel­heit geret­tet wur­de.

Italiener Rettung Fuglefjella

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Isfjord – 21. Sep­tem­ber 2017

Als Kon­trast sehen wir heu­te, wie es viel öfter hät­te sein kön­nen: Der Tag ist grau und feucht. Wir haben viel Glück gehabt auf die­ser Fahrt, vie­le gute Tage mit schö­nen Licht­stim­mun­gen!

Die heu­ti­ge Licht- und Wet­ter­stim­mung passt gut zur etwas düs­te­ren Atmo­sphä­re von Barents­burg, wo wir uns einen Vor­mit­tag lang umschau­en. Immer­hin haben die rus­si­schen Sied­lun­gen bald ein Jahr­hun­dert lang Spitz­ber­gen geprägt.

Spä­ter ver­su­chen wir unser Glück und suchen Schwert­wa­le und Eis­bä­ren, die erst kürz­lich im Isfjord gese­hen wur­den, wie wir aktu­ell hören. Mit den Tie­ren haben wir kein Glück, dafür machen wir schließ­lich noch eine kur­ze, stil­le Lan­dung nicht weit vom Kapp Wijk im Dick­son Land, um uns von der ark­ti­schen Tun­dra zu ver­ab­schie­den.

Gale­rie – Isfjord – 21. Sep­tem­ber 2017

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Ein paar Stun­den spä­ter legen wir in Lon­gye­ar­by­en an, und die­se schö­ne Fahrt ist zu Ende.

Kross­fjord – 20. Sep­tem­ber 2017

Der Kross­fjord ist so ein rie­si­ger Fjord, mit vie­len Sei­ten­ar­men! Da wir lei­der nur einen Tag Zeit haben, um die­se Welt aus Buch­ten und Glet­schern zu erkun­den, tak­ten wir das Pro­gramm ent­ge­gen sons­ti­ger Gewohn­heit mal etwas straf­fer. So schaf­fen wir es, zunächst dem gewal­ti­gen Lil­lie­höök­breen einen Besuch abzu­stat­ten, und uns dann Res­te einer deut­schen Kriegs­wet­ter­sta­ti­on anzu­schau­en, gefolgt von einem Abste­cher in eine Bucht wei­ter öst­lich, umge­ben von schroff-alpi­nen Ber­gen und einem wil­den Glet­scher, der eine Fels­wand hin­ab­stürzt. Spä­ter ent­de­cken wir sogar noch einen Eis­bä­ren, der etwas müde auf der Tun­dra liegt, sich aber auch ein paar mal für alle gut sicht­bar auf­setzt. Mit die­ser Beob­ach­tung ver­brin­gen wir natür­lich eini­ge Zeit, so dass eine letz­te, eigent­lich ange­dach­te Lan­dung ent­fällt. Dafür ver­brin­gen wir einen unver­gess­li­chen Abend an Deck mit einem Wahn­sinns-BBQ-Buf­fet, das Sascha & Co gezau­bert haben, und einem gran­dio­sen Abend­licht, dass die bereits unter­ge­gan­ge­ne Son­ne von unten auf die Wol­ken wirft.

Gale­rie – Kross­fjord – 20. Sep­tem­ber 2017

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Spä­ter abends geht der Anker hoch, und wir set­zen Kurs auf den Isfjord.

Ein sor­gen­vol­ler Mor­gen, ein schö­ner Nach­mit­tag – 19. Sep­tem­ber 2017

Der Tag fing mit einer Nach­richt an, die ein sehr ungu­tes Gefühl in der Magen­ge­gend ver­ur­sach­te. Der nor­we­gi­sche See­ret­tungs­dienst hat­te ges­tern ein Not­si­gnal auf­ge­fan­gen von einem Segel­boot, das wohl im Sturm in Schwie­rig­kei­ten gera­ten war. Schon ges­tern Abend hat­ten Hub­schrau­ber die Gegend abge­sucht, ein gro­ßes Küs­ten­wa­chen­schiff war im Anmarsch. Von dem Segel­boot hat­te bis heu­te früh noch nie­mand etwas gehört, so dass man mit dem Schlimms­ten rech­nen muss­te. Alle Schif­fe in der Gegend – nicht, dass es so vie­le gewe­sen wären – wur­den um Hil­fe bei der Suche gebe­ten. Natür­lich ging bei uns sofort der Anker hoch, bezie­hungs­wei­se die Anker, bei dem Wind ges­tern hat­ten wir alle bei­de gesetzt, und wir setz­ten uns in Bewe­gung zum Such­ge­biet um die Ams­ter­damøya. Die Küs­ten­wa­che gab uns den Auf­trag, Fuglefjord und Hol­miabuk­ta abzu­su­chen, was wir mit etwas ban­gem Gefühl taten.

Schließ­lich kam die Infor­ma­ti­on von der Küs­ten­wa­che, das Boot sei »in gutem Zustand« gefun­den, die Suche kön­ne been­det wer­den. Kei­ne wei­te­ren Anga­ben. Kei­ne Men­schen zu Scha­den gekom­men. Erleich­te­rung!

Wir dre­hen um und set­zen Kurs auf den Raud­fjord, wo wir am spä­ten Vor­mit­tag eine sehr ver­gnüg­li­che Stun­de in der Hamil­ton­buk­ta ver­brin­gen. Nach­mit­tags zeigt der Sep­tem­ber, was er kann, und greift beleuch­tungs­tech­nisch tief in die Trick­kis­te. Tie­fe Son­ne über schrof­fen Ber­gen, war­mes Licht auf röt­lich­brau­nem Fels. Ein wun­der­ba­rer Nach­mit­tag!

Gale­rien – Raud­fjord – 19. Sep­tem­ber 2017

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Segel­boot gesucht und gefun­den

Am Mon­tag hat es im Nor­den von Spitz­ber­gen star­ken Wind bis Sturm­stär­ke gege­ben. Dabei schei­nen min­des­tens zwei klei­ne­re Schif­fe in ernst­haf­te Schwie­rig­kei­ten gekom­men zu sein: es wur­den Not­si­gna­le aus­ge­löst und Ret­tungs­kräf­te mit Hub­schrau­bern, Küs­ten­wach­schif­fen und einem Flug­zeug der Luft­waf­fe akti­viert.

Die SV Anti­gua, auf der sich der­zeit auch der Ver­fas­ser die­ser Zei­len befin­det, ist aktu­ell im Nor­den von Spitz­ber­gen. Zu mehr als etwas See­krank­heit wäh­rend der gest­ri­gen Segel­stre­cke ist es hier an Bord nicht gekom­men. Die Anti­gua ist also von even­tu­el­len Not­fäl­len NICHT betrof­fen.

Ergän­zung: nach mehr­stün­di­ger Suche im Nord­wes­ten von Spitz­ber­gen, an der sich auch die Anti­gua betei­lig­te, wur­de das betref­fen­de Boot „in good con­di­ti­on“ (in gutem Zustand) gefun­den und die Such­ak­ti­on wur­de offi­zi­ell abge­bro­chen. Es wur­de bekannt gege­ben, dass es sich um ein Boot aus Lon­gye­ar­by­en han­delt. Das Not­si­gnal wur­de ver­se­hent­lich und unbe­merkt aus­ge­löst, wahr­schein­lich hat sich ein Not­si­gnal­ge­ber bei schwe­rer See vom Boot gelöst und im Was­ser trei­bend selbst akti­viert. Das Not­si­gnal wur­de im Mag­da­le­nefjord aus­ge­löst, wäh­rend das Boot selbst spä­ter im Wij­defjord gefun­den wur­de, Luft­li­nie fast 100 km ent­fernt. War­um es nicht gelang, Kon­takt mit dem Boot auf­zu­neh­men, ist unbe­kannt.

Wind­stär­ke 8 am Mon­tag vor der Nord­küs­te Spitz­ber­gens. Foto © Alex­an­der Lembke.

Sturm Spitzbergen

Star­ker Wind bis Sturm­stär­ke in Nord-Spitz­ber­gen

Am Mon­tag (18.09.2017) hat es im Nor­den von Spitz­ber­gen star­ken Wind bis Sturm­stär­ke gege­ben. Dabei schei­nen min­des­tens zwei klei­ne­re Schif­fe in ernst­haf­te Schwie­rig­kei­ten gekom­men zu sein: es wur­den Not­si­gna­le aus­ge­löst und Ret­tungs­kräf­te mit Hub­schrau­bern und Küs­ten­wach­schif­fen akti­viert. Nähe­re Infor­ma­tio­nen lie­gen hier noch nicht vor.

Die SV Anti­gua, auf der sich der­zeit auch der Ver­fas­ser die­ser Zei­len befin­det, ist aktu­ell im Nor­den von Spitz­ber­gen. Zu mehr als etwas See­krank­heit wäh­rend der gest­ri­gen Segel­stre­cke ist es hier an Bord nicht gekom­men. Die Anti­gua ist also von even­tu­el­len Not­fäl­len NICHT betrof­fen.

Ergän­zung: Nach mehr­stün­di­ger Suche im Nord­wes­ten von Spitz­ber­gen, an der sich auch die Anti­gua betei­lig­te, wur­de das betref­fen­de Boot »in good con­di­ti­on« (in gutem Zustand) gefun­den und die Such­ak­ti­on wur­de offi­zi­ell abge­bro­chen. Nähe­re Details zur Iden­ti­tät des Boo­tes o.ä. sind noch nicht bekannt.

Aktua­li­sie­rung: Laut Sval­bard­pos­ten han­del­te es sich um ein Segel­boot aus Lon­gye­ar­by­en. Der Not­peil­sen­der war bei schwe­rem Wet­ter über Bord gegan­gen und hat­te sich selbst im Was­ser akti­viert, ohne dass die Mann­schaft dies bemerkt hat­te.

Quel­le: Rolf Stan­ge via OnS­at-Mail direkt von der SV Anti­gua

Sehr viel Wind – 18. Sep­tem­ber 2017

Laut Wet­ter­vor­her­sa­ge soll­te heu­te unse­re Chan­ce für eine Lan­dung auf Mof­fen sein. Wenig Wind und hof­fent­lich ruhi­ge See. Also sind wir guten Mutes aus aus Mus­ham­na los und haben bald die Segel gesetzt – was einen schon miss­trau­isch machen konn­te und es mach­te mich auch miss­trau­isch – mit Kurs auf Mof­fen. Wind und Wel­len gin­gen mun­ter und immer mun­te­rer, aus dem Wij­defjord blies ein rich­ti­ger Sturm her­aus, so dass die Bre­cher hoch gin­gen – es war klar, dass bei Mof­fen heu­te nichts zu holen sein wür­de. Also Kurs nach Wes­ten, mal schau­en, Rich­tung Raud­fjord oder so. Mitt­ler­wei­le war es Wind­stär­ke 7-8, in Böen 9. Rich­tig Wind, rich­tig See­gang. Das war ordent­li­ches Segeln, vie­le genos­sen es an Deck, aber man kann nicht behaup­ten, dass alle das gut fan­den.

Bild – Sehr viel Wind – 18. Sep­tem­ber 2017

Im Brei­bo­gen koch­te die See weiß, kei­ne Chan­ce auf einen guten Anker­platz. Den fan­den wir dann nach­mit­tags im Svens­ke­gat­tet. Der Wind blies wei­ter stark, mit hef­ti­gen Böen, so dass wir es uns an Bord für den Rest des Tages gemüt­lich gemacht haben, mit Vor­trä­gen und Film und natür­lich spiel­te das gro­ße Kino drau­ßen in der Natur, die ihre Kräf­te so ein­drück­lich demons­trier­te.

Wood­fjord – 17. Sep­tem­ber 2017

Der Tag fängt win­dig an, als wir in den inne­ren Wood­fjord ein­fah­ren – aber viel­ver­spre­chend, mit vie­len Löchern in den Wol­ken, die grö­ßer und grö­ßer wer­den, so dass die Son­ne sich ihren Weg bahn. Sie beleuch­tet eine far­ben­präch­ti­ge Land­schaft: ein blau­er Fjord, ein­ge­rahmt von tief­ro­ten Ber­gen und grü­ner Tun­dra im ufer­na­hen Flach­land. Ein Fest der Far­ben!

Wir genie­ßen das, wäh­rend wir weit in den Fjord hin­ein­fah­ren, immer auch auf der Suche nach einem Eis­bä­ren, die ja ger­ne mal ent­lang die­ser Ufer lau­fen. Das ist heu­te nicht der Fall, aber dafür geben wir uns ger­ne dem Wunsch hin, ein wenig ent­lang die­ser Ufer zu lau­fen. Wäh­rend einer klei­nen Lan­dung schau­en wir genau­er nach, wel­che unend­li­chen Men­gen von Plas­tik­müll hier zwi­schen den vie­len Treib­holz­stäm­men und in Form sehr klei­ner Stück­chen auch im Sand ver­bor­gen hier lie­gen. Die Daten wer­den spä­ter dem Alfred Wege­ner Insti­tut zuge­hen, wo ein Pro­jekt zu Erfor­schung der Plas­tik­müll­mas­sen in den Mee­ren und an den Strän­den die­ser Regi­on läuft. Hof­fen wir, dass es dazu bei­trägt, dass es irgend­wann weni­ger wird!

Gale­rie – Wood­fjord – 17. Sep­tem­ber 2017

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Spä­ter sehen wir doch noch ein Eis­bär­chen auf einem Hang lie­gen, aber weit weg. Wir ergrei­fen in Mus­ham­na die Gele­gen­heit zu einer schö­nen Wan­de­rung und las­sen den Abend mit einem klei­nen Feu­er­chen am Ufer aus­klin­gen.

Lief­defjord – 16. Sep­tem­ber 2017

Wir erwa­chen zu einem gol­de­nen Son­nen­auf­gang im Lief­defjord und las­sen uns wäh­rend einer schö­nen Wan­de­rung von den Ber­gen und Glet­schern beein­dru­cken. Als wir spä­ter vor dem Mona­co­b­reen drif­ten, sen­ken die Wol­ken sich bis tief über den Glet­scher und es reg­net sogar etwas, was aber dem tie­fen Blau eini­ger Eis­ber­ge kei­nes­falls einen Abbruch tut. Am spä­ten Nach­mit­tag haben wir auf einer klei­nen Insel der Ler­nerøya­ne das Gefühl, bei­na­he die ers­ten Men­schen zu sein, die in die­ser unbe­rühr­ten Natur unter­wegs gewe­sen sind.

Gale­rie – Lief­defjord – 16. Sep­tem­ber 2017

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Nord­west-Spitz­ber­gen – 15. Sep­tem­ber 2017

Ein gol­de­ner Tag in einer klas­si­schen Gegend. Hier im Smee­ren­burg­fjord, wo vor 400 Jah­ren die Wal­fän­ger in ihren dün­nen Woll­kla­mot­ten gelit­ten haben, herrscht heu­te ange­nehms­tes Wet­ter, wind­still und schließ­lich sogar son­nig. In Vir­go­ham­na sehen wir den Ort, wo der schwe­di­sche Bal­lon­fah­rer Andrée und der ame­ri­ka­ni­sche Jour­na­list und Luft­schif­fer Well­man ihre berühm­ten Nord­pol­fahr­ten star­te­ten. See­hun­de lie­gen auf Stei­nen vor dem Ufer und ruhen sich aus von ihrem anstren­gen­den Dasein.

Gale­rie – Nord­west-Spitz­ber­gen – 15. Sep­tem­ber 2017

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Deut­lich grö­ße­re Rob­ben lie­gen etwas wei­ter nörd­lich auf der Ams­ter­damøya, wo eine gan­ze Her­de Wal­ros­se in der Son­ne badet, ohne jeden Respekt vor den jahr­hun­der­te­al­ten Wal­fän­ger-Speck­öfen von Smee­ren­burg.

Kongsfjord – 14. Sep­tem­ber 2017

Ein erstaun­li­cher Anblick erwar­tet uns beim Start in den Tag: Zivi­li­sa­ti­on! Ny-Åle­sund, die nörd­lichs­te Sied­lung Spitz­ber­gens, mit ihren diver­sen Sehens­wür­dig­kei­ten und sons­ti­gen Herr­lich­kei­ten. Unter schöns­ter Sep­tem­ber­son­ne.

Spä­ter wird es Zeit, auf Blom­strand rich­ti­ge Tun­dra ken­nen­zu­ler­nen. Die Ren­tier­bö­cke sind fett und der Bast schält sich von den Gewei­hen. Wir berau­schen uns an Küs­ten­höh­len und gran­dio­sen land­schaft­li­chen Pan­ora­men, an Land wie spä­ter beim abend­li­chen Besuch vor den Glet­schern im inne­ren Kongsfjord.

Gale­rie – Kongsfjord – 14. Sep­tem­ber 2017

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Trygg­ham­na – 13. Sep­tem­ber 2017

Es ist immer noch ganz schön win­dig, so dass wir uns für die ers­te Lan­dung ein halb­wegs geschütz­tes Plätz­chen ganz hin­ten in Trygg­ham­na suchen. Win­dig ist es immer noch, aber kei­ne Bran­dung – und son­nig! Ein schö­ner Start in beein­dru­cken­der land­schaft­li­cher Umge­bung.

Spä­ter sehen wir einen Eis­bä­ren am Alk­hor­net auf der Tun­dra lie­gen, aber klein und weit weg. Kei­ne Mög­lich­keit, sicher näher her­an zu kom­men. Immer­hin, unse­re ers­te Bären­sich­tung. Möge es nicht die letz­te sein!

Gale­rie – Trygg­ham­na – 13. Sep­tem­ber 2017

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Unter Segeln geht es mun­ter in den For­lands­und, wo ein Besuch bei einem Glet­scher im sep­tem­ber­li­chen den Tag aufs Erfreu­lichs­te abrun­det.

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