Allgemein: Kleines Inselchen im abgelegenen Südosten Svalbards, als Teil des Südost Svalbard Naturreservates geschützt. Die Insel ist 37 km lang und nur maximal 2 km breit. Wegen häufigen Treibeises sowie der Brandung, die an den ungeschützten Stränden oft hoch bricht, ist die Insel nur schwer zugänglich, vorgelagerte Untiefen machen es stellenweise nicht einfacher. Nebel ist in dieser Gegend sehr häufig, da in der Umgebung verschiedene Wasser- und Luftmassen aufeinandertreffen.
Geologie: Flachlagernde Trias-Sedimente, denen der Edge- und Barentsøya sehr ähnlich, aber ohne Intrusivgesteine.
Landschaft: Einst Teil eines weitgestreckten Plateaus, das von der Ostküste Spitzbergens über die Barents- und Edgeøya bis nach Hopen und weit darüber hinaus reichte, haben prä-eiszeitliche Flüsse sowie eiszeitliche Gletscher den größten Teil dieses Plateaus abgetragen. Die übrig gebliebenen Teile bilden die heutigen Inseln. Von Hopen ist nur noch ein auffälliger, schmaler Streifen übrig, der innerhalb geologisch kurzer Zeit der Brandung und ggf. der nächsten Vergletscherung zum Opfer fallen und verschwinden wird. Derzeit ist das Plateau noch teilweise erhalten: Hopen besteht aus einer Reihe von Plateaubergen, die maximal 385 m hoch (Iversenfjellet) und durch Pässe voneinander getrennt sind. Die Küsten sind überwiegend die Steilhänge der Plateauberge und völlig unzugänglich, nur an wenigen Stellen gibt es schmale Strände, an denen Landungen bei guten Wetter- und Eisbedingungen möglich sind. Solifluktionsdecken (Fließerde) aus den weichen Trias-Sedimenten macht das Gehen auf Hopen teilweise zu einer sehr beschwerlichen Angelegenheit. Durch die dunklen Sedimentgesteine sowie die weitgehende Abwesenheit von Vegetation macht die Insel zu Recht einen sehr kargen, ungastlichen Eindruck.
Flora und Fauna: Flora: hocharktisch und karg, zudem gibt es wenig flache Stellen auf Meereshöhe, wo nennenswerte Vegetationsdecken sich bilden könnten. Fauna: recht reichhaltig. An den steilen Klippen gibt es große Kolonien diverser Meeresvögel wie Dickschnabellumme, Dreizehenmöwe, Eissturmvogel etc., die zu den größten ihrer Art in der Barentssee gehören. Aufgrund des vielen Treibeises, das Meeresströmungen von Nordosten bringen, ist Hopen ein wichtiges Wander- und Aufzuchtgebiet für Eisbären. In Jahren mit wenig Treibeis geht die Anzahl der Geburtshöhlen auf Hopen aber gegen Null.
Geschichte: Möglicherweise wurde Hopen schon 1596 während der Barents-Expedition von Rijp gesichtet, ansonsten sicherlich im frühen 17. Jahrhundert von englischen und holländischen Walfängern. Der Entdecker könnte Thomas Marmaduke aus Hull 1613 gewesen sein, der Hopen nach seinem Schiff, der Hopewell, benannte. Die Erforschung erfolgte vor allem früh im 20. Jahrhundert durch den norwegischen Fischereibeauftragten Thor Iversen.
Im frühen 20. Jahrhundert überwinterten mehrfach norwegische Trapper auf Hopen und erlegten dabei teilweise Rekordzahlen an Eisbären.
Während des Zweiten Weltkrieges retteten sich einige Leute des sowjetischen Frachters Dekabrist nach Hopen, die meisten ertranken nach der Torpedierung durch ein deutsches U-Boot. Von denjenigen, die es an Land schafften, überlebten nur wenige die folgenden Monate. 1943-44 unterhielt die deutsche Luftwaffe auf Hopen die Kriegswetterstation Svartisen. Am gleichen Ort errichteten die Norweger nach dem Krieg eine Wetterstation, die bis heute in Betrieb und rund ums Jahr von 4 Personen bemannt ist. Hopen ist somit die kleinste noch aktive bemannte Wetterstation des norwegischen Wetterdienstes im Eismeer. Die Internetseite der Station einschließlich der „Hopen Times“ ist definitiv einen Besuch wert (wenn man norwegisch lesen kann).
Denkmal für die Besatzung des sowjetischen Frachters Dekabrist bei der norwegischen Station auf Hopen.
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