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Monats-Archiv: Februar 2019 − News & Stories


In der Hin­lo­pen­stra­ße auf Grund gelau­fe­ne „North­gui­der“ soll im August geho­ben wer­den

Der Krab­ben­traw­ler North­gui­der war am 28. Dezem­ber letz­ten Jah­res beim Spar­ren­e­set in der Hin­lo­pen­stra­ße auf Grund gelau­fen. Wie zuvor auf die­ser Sei­te berich­tet, konn­te die gan­ze Mann­schaft unver­letzt mit Hub­schrau­bern geret­tet wer­den.

Die Mannn­schaft hat­te die Hava­rie und die Stun­den bis zur Ret­tung bei Dun­kel­heit, star­ker Käl­te und kräf­ti­gem Wind als sehr dra­ma­tisch erlebt.

Fischtrawler Northguider auf Grund in der Hinlopenstraße

Der Fisch­traw­ler North­gui­der auf Grund in der Hin­lo­pen­stra­ße, dicht vor dem Spar­ren­e­set auf dem Nord­aus­t­land. Foto: Kyst­ver­ket.

Im Janu­ar konn­ten die 300 Ton­nen Die­sel sowie ande­re Gefahr­stof­fe (Schmier­öle, Far­ben, …) und umwelt­ge­fähr­li­ches loses Gut wie Net­ze gebor­gen wer­den. Die North­gui­der sitzt aller­dings wei­ter­hin auf Grund. Exper­ten des Sjøf­arts­di­rek­to­ra­tet, der nor­we­gi­schen See­fahrts­be­hör­de, zufol­ge, liegt die North­gui­der der­zeit soweit sta­bil. Der Vor­teil dar­an: Wind, Strö­mun­gen und Eis wer­den sie wohl nicht so schnell von der Untie­fe zie­hen und schie­ben, so dass die Gefahr des Ver­sin­kens der­zeit gering erscheint. Der Nach­teil dar­an: auch Ber­gungs­schif­fe wer­den die North­gui­der wohl nicht so schnell von der Untie­fe weg bekom­men. Tat­säch­lich wird damit gerech­net, dass die Ber­gung des Schif­fes meh­re­re Wochen Arbeit vor Ort erfor­dern wird.

Nun haben der Sys­sel­man­nen als die für die Unfall­stel­le zustän­di­ge Ver­wal­tungs­be­hör­de sowie die Fach­be­hör­den (Sjøf­arts­di­rek­to­rat, Küs­ten­wa­che) ent­schie­den, dass die Ber­gung der North­gui­der im August vor­ge­nom­men wer­den soll. Zu die­ser Zeit sind mit Blick auf Eis, Käl­te, Wet­ter und Licht ins­ge­samt die bes­ten Bedin­gun­gen zu erwar­ten.

Aktu­ell ist das Küs­ten­wa­chen­schiff KV Sval­bard noch ein­mal zur Unfall­stel­le in der Hin­lo­pen­stra­ße unter­wegs, um sicher­zu­stel­len, dass sich an Bord der North­gui­der kei­ne umwelt­ge­fähr­li­chen Gegen­stän­de und Sub­stan­zen mehr befin­den und dass das Schiff soweit sta­bil liegt. Die wei­te­re Über­wa­chung soll u.a. durch Bewe­gungs­mel­der und Posi­ti­ons­sen­der gewähr­leis­tet wer­den.

Klei­ne Tour ins Licht – zum Tem­pel­fjord

Man­che gehen ja in den Tem­pel, um Erleuch­tung zu suchen.

Wir fah­ren in den Tem­pel­fjord und fin­den das Licht.

Eskerdalen, Licht beginnender Polartag Mitte Februar

Blick durch das Eskerd­a­len, in der Fer­ne das Sas­send­a­len
im Licht des begin­nen­den Polar­tags im Febru­ar.

Zuge­ge­ben, der Start ist etwas holp­rig. Erst muss ein Auto aus einem tie­fen Schnee­loch gezo­gen wer­den, als das sich ein ver­meint­li­cher Wen­de­platz erwie­sen hat. Die Stel­le hat nicht zum ers­ten Mal jeman­den rein­ge­legt. Man müss­te wirk­lich mal ein Schild auf­stel­len …

Tempelfjord, Isfjord

Blick durch den Tem­pel­fjord Rich­tung Isfjord.

Dann zicken auch die Motor­schlit­ten noch etwas her­um, was die­se Din­ger ja ger­ne tun. Aber dann geht es los. Es liegt eine gewis­se Fri­sche in der Luft, schon um Lon­gye­ar­by­en lie­gen die Tem­pe­ra­tu­ren wei­ter unter -20 Grad und im Sas­send­a­len und Tem­pel­fjord sind sie wohl kaum weit von -30 Grad ent­fernt. Ein Kol­le­ge, der heu­te an der Ost­küs­te war, schätz­te die Tem­pe­ra­tur auf den Glet­schern auf -40 … wie gesagt, es ist frisch.

Tempelfjord

Blick in den Tem­pel­fjord hin­ein.

Nicht nur die Luft ist eisig, auch die Fjor­de sind es. Ab Fred­heim zieht sich eine durch­ge­hen­de Eis­de­cke über den Tem­pel­fjord. Auch der Sas­senfjord – das ist die Fort­set­zung des Tem­pel­fjords, zwi­schen Fred­heim und Bil­lefjord – zeigt deut­lich Zei­chen des begin­nen­den Gefrie­rens. Wür­de sich das doch nur fort­set­zen! Wir wer­den sehen, was in den nächs­ten Wochen so pas­siert.

Lukas genießt den Blick über den Tempelfjord

Lukas genießt den herr­li­chen Blick über die Land­schaft im Tem­pel­fjord.

Nach dem schö­nen Aus­sichts­punkt auf dem Berg Fjord­nib­ba machen wir natür­lich auch noch einen Abste­cher nach Fred­heim, der berühm­ten, alten Trap­per­sta­ti­on von Hil­mar Nøis. Der hat­te die­ses schö­ne, zwei­ge­schos­si­ge Häus­chen ab 1924 gebaut. Fred­heim steht seit 2015 ja auf einer etwas höhe­ren Ter­ras­se, die fort­schrei­ten­de Küs­ten­ero­si­on hat­te den Umzug erfor­der­lich gemacht.

Trapperhütte Fredheim

Fred­heim, die Hüt­te von Hil­mar Nøis, steht seit 2015 etwas wei­ter weg vom Ufer.

Wir genie­ßen noch ein Weil­chen den schö­nen Ort, die Bli­cke in die gro­ße Land­schaft, die Käl­te, das Eis, das Licht und nicht zuletzt eine war­me Klei­nig­keit aus der Sup­pen­ther­mos, bevor wir uns auf den Rück­weg machen. Die Tage sind noch nicht lang. Das ändert sich aber der­zeit beein­dru­ckend schnell.

Eis im Tempelfjord

Eis am Ufer des Tem­pel­fjords.

Son­nen­schein und 20 Grad …

… sind nicht wirk­lich das, was man im Febru­ar in Spitz­ber­gen erwar­tet.

Haben wir auch nicht wirk­lich.

Theo­re­tisch hät­te die Son­ne sich am Sams­tag (16.2.) erst­ma­lig wie­der über dem Hori­zont zei­gen sol­len. Was nicht heißt, dass sie von Lon­gye­ar­by­en aus zu sehen ist; dazu müss­te man auf einen höhe­ren Berg stei­gen, etwa den Troll­stei­nen, was gera­de an die­sem Tag bei gutem Wet­ter eine schö­ne und belieb­te Sache ist.

Aber es war ohne­hin bewölkt, da kann man auch im Tal unter­wegs sein.

Mondscheintour mit Hunden im Adventdalen

Mond­schein­tour mit Hun­den im Advent­da­len.

So rich­tig klar wur­de es erst heu­te (Mon­tag) wie­der. Über den Vor­mit­tag hin­weg riss der zunächst graue Him­mel mehr und mehr auf. Das „blaue Licht“ der aus­ge­hen­den Polar­nacht weicht nun zumin­dest in den Mit­tags­stun­den die­sem unglaub­lich schö­nen, zart­blau-rosa­far­be­nen Licht der Über­gangs­zeit von der Polar­nacht hin zum Polar­tag.

Und heu­te zeig­te sich die Son­ne – zumin­dest indi­rekt, direkt wird sie in Lon­gye­ar­by­en erst am 08. März wie­der zu sehen sein, dann wird das Son­nen­fest (sol­fest) gefei­ert. Aber auf den Ber­gen hat man nun ein wun­der­schö­nes Alpen­glü­hen, das den Cha­rak­ter­köp­fen Advent­top­pen und Hiorth­fjel­let jetzt eine fan­tas­ti­sche, rosa-oran­ge­far­be­ne Kro­ne auf­setzt.

Erstes Sonnenlicht auf dem Hiorthfellet

Ers­tes Son­nen­licht auf dem Hiorth­fel­let.

Die Son­ne bleibt erstaun­lich lang über dem Hori­zont und spen­det ihr schö­nes Licht, wäh­rend der Mond gleich­zei­tig direkt über den Ber­gen wan­dert.

Ja, und dabei sind es 20 Grad, oder sogar noch mehr. Natür­lich unter null!

Der Mond neben dem Adventtoppen

Der Mond neben dem Advent­top­pen.

Lun­ckef­jel­let: das Ende einer Koh­le­gru­be in Spitz­ber­gen

Die Lun­ckef­jel­let-Gru­be ist ein poli­tisch-wirt­schaft­li­ches Phä­no­men. Im Novem­ber 2013 wur­de die ers­te Ton­ne Koh­le aus dem Berg geholt – eine Sym­bol­hand­lung, der pro­duk­ti­ve Betrieb hat­te noch nicht begon­nen. Das war auch bei der offi­zi­el­len Eröff­nung am 25. Febru­ar 2014 noch nicht der Fall, aber die Gru­be, die bis dahin bereits mehr als eine Mil­li­ar­de nor­we­gi­sche Kro­nen (über 100 Mil­lio­nen Euro) ver­schlun­gen hat­te, war immer­hin betriebs­be­reit.

Forschungsfahrt zum Lunckefjellet

For­schungs­fahrt zum Lun­ckef­jel­let.

In den pro­duk­ti­ven Betrieb soll­te sie aber nie gehen. Statt­des­sen ging es mit den Koh­le­prei­sen auf dem Welt­markt berg­ab, und die Gru­ben bei Sveagru­va, dem nor­we­gi­schen Berg­bau­ort im Van Mijenfjord, gin­gen in einen Erhal­tungs­be­trieb, der nur dazu dien­te, den Ver­fall auf­zu­hal­ten und die Mög­lich­keit eines künf­ti­gen Betrie­bes für ein paar Jah­re offen zu hal­ten.

Sveagruva

Sveagru­va: nor­we­gi­sche Berg­bau­sied­lung (schwe­di­sche Grün­dung 1917) im Van Mijenfjord.

Im Herbst 2017 schließ­lich zog die Regie­rung in Oslo die Reiß­lei­ne. Die Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni (SNSK), Eig­ner aller nor­we­gi­schen Koh­le­gru­ben in Spitz­ber­gen, gehört zu 100 % dem nor­we­gi­schen Staat, so dass die­ser als Eig­ner ganz direkt das Schick­sal des Koh­le­berg­baus auf Spitz­ber­gen len­ken kann. Die Ent­schei­dung: der Berg­bau im Ort Sveagru­va soll­te end­gül­tig ein­ge­stellt wer­den. Sowohl die über etli­che Jah­re pro­fi­ta­ble Gru­be Svea Nord als auch die neue Lun­ckef­jel­let-Gru­be soll­ten abge­wi­ckelt wer­den, und dazu der gan­ze Ort gleich mit. Wei­ter­ge­führt wird der nor­we­gi­sche Koh­le­berg­bau in Spitz­ber­gen nur noch in der Gru­be 7 bei Lon­gye­ar­by­en, dort immer­hin seit­dem wie­der im Zwei­schicht­be­trieb.

Lunckefjellet

Tages­an­la­gen und Gru­ben­ein­gang am Lun­ckef­jel­let.

Der Grund: wirt­schaft­lich, so die offi­zi­el­le Anga­be. Sehr aus­kunfts­freu­dig ist die Regie­rung an die­ser Stel­le aller­dings nicht, statt­des­sen ver­wei­sen Regie­rungs­ver­tre­ter mit­un­ter ger­ne auf den nicht­öf­fent­li­chen Sta­tus rele­van­ter Infor­ma­tio­nen und Unter­la­gen. Natür­lich sehen vie­le das Ende des Berg­baus in Sveagru­va, ins­be­son­de­re in der gera­de erst gebau­ten Lun­ckef­jel­let-Gru­be, mit gro­ßem Miss­be­ha­gen, da hier Tra­di­ti­on, Arbeits­plät­ze und eine für Lon­gye­ar­by­en wich­ti­ge Indus­trie abge­wi­ckelt wer­den. Das Ende des Berg­baus in Spitz­ber­gen war so und anders abseh­bar, das weiß man hier und seit Jah­ren wer­den ande­re Wirt­schafts­zwei­ge ent­wi­ckelt, wobei For­schung, Aus­bil­dung und Tou­ris­mus ganz oben ste­hen. Den­noch ist Lon­gye­ar­by­en his­to­risch und bis heu­te zumin­dest teil­wei­se gefühlt vom Berg­bau geprägt und der abseh­ba­re Ver­lust schmerzt so man­chen im Ort zumin­dest emo­tio­nal und oft auch wirt­schaft­lich. Auf Ange­bo­te von Inves­to­ren, Sveagru­va und das Lun­ckef­jel­let zu über­neh­men, ist die Regie­rung gar nicht erst ein­ge­gan­gen, was die Anga­be von rein wirt­schaft­li­chen Aspek­ten als Grund für die Schlie­ßung etwas faden­schei­nig erschei­nen lässt.

Stollen Lunckefjellet

Stol­len in der Koh­le­gru­be im Lun­ckef­jel­let.

In die­sen Tagen wird die Lun­ckef­jel­let-Gru­be geschlos­sen. Die Belüf­tungs­an­la­gen wer­den der­zeit abge­baut, und danach könn­te nur noch – theo­re­tisch – spe­zi­ell aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal mit tau­cher­ar­ti­gen Atem­schutz­vor­risch­tun­gen die Koh­le­mi­ne betre­ten, und auch das nur noch eine recht kur­ze Zeit, solan­ge die mecha­ni­sche Fes­tig­keit des Hang­en­den (die Decke) eini­ger­ma­ßen zuver­läs­sig ist. Das wird nicht lan­ge der Fall sein. Die Lun­ckef­jel­let-Gru­be wird daher bald unge­fähr so gut erreich­bar sein wie die Rück­sei­te des Mon­des.

Stollen Lunckefjellet

Mit sol­chen Bewe­gungs­mes­sern, genannt „tell­ta­le“, wer­den Fels­be­we­gun­gen im Hang­en­den (Stol­len­de­cke) über­wacht.

Sicherung im Stollen, Lunckefjellet

Die­se Bol­zen zur Siche­rung des Hang­en­den (Stol­len­de­cke) sind stän­di­ger Kor­ro­si­on und Belas­tung aus­ge­setzt. Wer­den sie nicht regel­mä­ßig über­wacht und ergänzt, wird eine Koh­le­gru­be schnell hoch­ge­fähr­lich und unbe­geh­bar.

Letz­te Woche (5.-7. Febru­ar 2019) waren Geo­lo­gen der Berg­baus­ge­sell­schaft Store Nor­ske und von UNIS im Lun­ckef­jel­let, um die buch­stäb­lich letz­te Gele­gen­heit zu nut­zen, wis­sen­schaft­lich wert­vol­le Pro­ben am Koh­le­flöz zu neh­men. Die Geo­lo­gie der Koh­le Spitz­ber­gens ist weni­ger genau bekannt, als man ver­mu­ten könn­te: wie die Land­schaft wirk­lich aus­ge­se­hen hat, in der sie sich bil­de­te, weiß nie­mand so ganz genau.

Geologe Malte Jochmann, Lunckefjellet

Geo­lo­ge Mal­te Joch­mann bei der Arbeit im Lun­ckef­jel­let.

Natür­lich han­del­te es sich um Moo­re und Sümp­fe, wahr­schein­lich hat das Salz­was­ser einer nahen Küs­te pha­sen­wei­se einen wich­ti­gen Ein­fluss aus­ge­übt. Aber wel­che Rol­le spiel­te Süß­was­ser, was für Flüs­se und Seen gab es? Was haben kies­füh­ren­de Sand­stein­schich­ten (Kon­glo­me­rat) in der Koh­le zu suchen, wann stieg und wann sank der Mee­res­spie­gel an der nahen Küs­te, gab es tek­to­ni­sche Akti­vi­tät, und wenn ja, was für wel­che? Gab es Hügel oder gar Ber­ge in der Umge­bung, oder war alles drum­her­um flach?

Geologische Aufnahme, Lunckefjellet

Die Geo­lo­gen Mal­te Joch­mann, Maria Jen­sen und Chris­to­pher Mar­shall bei der Arbeit im Lun­ckef­jel­let: Auf­schlüs­se und mög­li­che Pro­ben­nah­me­stel­len wer­den begut­ach­tet.

Beim Gang durch die Stol­len gibt es alle paar Meter auf­schluss­rei­che Bli­cke in die geo­lo­gi­sche Ver­gan­gen­heit, wobei sich min­des­tens eben­so vie­le Fra­gen wie Ant­wor­ten erge­ben. Nur zwei Tage hat­ten die Geo­lo­gen Mal­te Joch­mann (SNSK/UNIS), Maria Jen­sen (UNIS) und Chris­to­pher Mar­shall (Uni­ver­si­ty of Not­ting­ham) Zeit, um Auf­schlüs­se wenigs­tens skiz­zen­haft zu doku­men­tie­ren und Pro­ben zu neh­men, deren Aus­wer­tung künf­tig wenigs­tens ein paar die­ser Fra­gen beant­wor­ten könn­te.

Eiskristalle, Lunckefjellet

Auch unter Tage ver­gisst man nicht, dass man in der Ark­tis ist: die Tem­pe­ra­tur liegt kon­stant unter null Grad, an den Wän­den blü­hen auf der schwar­zen Koh­le wun­der­schö­ne Eis­kris­tal­le.

Nun wird die Gru­be zurück­ge­baut, vie­le Gerät­schaf­ten sind schon ent­fernt wor­den. Schon bald wird sie nie­mand mehr betre­ten kön­nen. Auch von Sveagru­va wird nach einem umfang­rei­chen und teu­ren Auf­räu­men, das bereits in Gang gesetzt wur­de, wohl nicht viel übrig blei­ben. Nur die Anla­gen, die his­to­ri­schen Wert haben (in Spitz­ber­gen all­ge­mein älter als 1946, in Svea wird man die Gren­ze wohl auf 1949 hoch­set­zen) wer­den ste­hen blei­ben und even­tu­ell ein paar ein­zel­ne Gebäu­de zur künf­ti­gen Nut­zung – For­schung? Begrenz­ter Tou­ris­mus? Das weiß man der­zeit noch nicht so wirk­lich.

Berg­bau wird es jeden­falls nicht sein.

Sternenhimmel, Rückweg

Ster­nen­him­mel auf dem Rück­weg von Sveagru­va nach Lon­gye­ar­by­en.

Mul­ti­re­sis­ten­te Bak­te­ri­en im Kongsfjord

Für Auf­se­hen sor­gen der­zeit Medi­en­be­rich­te über das Auf­tre­ten von bak­te­ri­el­len Resis­tenz­ge­nen in ark­ti­schen Boden­pro­ben, die für die Aus­prä­gung einer Mul­ti­re­sis­tenz bei Bak­te­ri­en ver­ant­wort­lich sind. Vie­le Medi­en und Men­schen fra­gen sich, wie die­se Resis­tenz­ge­ne in die unbe­rühr­te Natur Spitz­ber­gens gelan­gen. Eini­ge Medi­en sehen sich mit die­sem Fakt bestä­tigt, mul­ti­re­sis­ten­te Bak­te­ri­en als noch grö­ße­re Bedro­hung ver­gli­chen mit Kli­ma­wan­del und Krieg dar­zu­stel­len.

Frag­los sind der unkon­trol­lier­te, glo­ba­le Ein­satz von Anti­bio­ti­ka und das zuneh­men­de Auf­tre­ten mul­ti­re­sis­ten­ter Bak­te­ri­en sehr ernst­haf­te Pro­ble­me.

Ny-Ålesund: Resistenzgene in Bakterien nachgewiesen

In Boden­pro­ben, die bei Ny-Åle­sund genom­men wur­den, wur­den bak­te­ri­el­le Resis­tenz­ge­ne nach­ge­wie­sen, die der­zeit für media­le Auf­re­gung sor­gen.

Zunächst über­ra­schend, aber für Fach­leu­te gar nicht so uner­war­tet ist das Auf­tre­ten sol­cher mul­ti­re­sis­ten­ten Bak­te­ri­en auch auf Spitz­ber­gen zumin­dest der Umge­bung der Sied­lun­gen, also etwa in dem Bereich im Kongsfjord nahe der Sied­lung Ny-Åle­sund, wo deren Gen­ma­te­ri­al in den Pro­ben für die aktu­el­le Stu­die gefun­den wur­de.

So unbe­rührt, wie oft beschrie­ben, ist die Natur Spitz­ber­gens im Kongsfjord näm­lich nicht. Die Sied­lung Ny-Åle­sund exis­tiert seit 1916 und war wie alle Sied­lun­gen auf Spitz­ber­gen zunächst ein Berg­bau­ort, in dem Koh­le abge­baut wur­de. Welt­weit berühmt wur­de Ny-Åle­sund in den 1920er Jah­ren durch eine Rei­he von Ver­su­chen, auf dem Luft­weg zum Nord­pol zu gelan­gen. Nach­dem 1963 der Berg­bau ein­ge­stellt wur­de, ent­wi­ckel­te sich Ny-Åle­sund zu einer For­schungs­sied­lung, in der sich bis heu­te Wis­sen­schaft­ler aus der gan­zen Welt auf­hal­ten und Polar­for­schung in ver­schie­dens­ten Fach­rich­tun­gen betrei­ben. Regel­mä­ßig legen Schif­fe in Ny-Åle­sund an, dar­un­ter For­schungs- und Ver­sor­gungs­schif­fe und in den Som­mer­mo­na­ten Pas­sa­gier­schif­fe. Der Ort liegt außer­dem im unmit­tel­ba­ren Ein­fluss­ge­biet des Golf­stroms.

Der Ori­gi­nal­pu­bli­ka­ti­on Under­stan­ding dri­vers of anti­bio­tic resis­tance genes in High Arc­tic soil eco­sys­tems (McCann, C.M., Envi­ron­ment Inter­na­tio­nal) ist zu ent­neh­men, dass alle 8 Boden­pro­ben aus der unmit­tel­ba­ren Nähe der Sied­lung stam­men. Das dabei gefun­de­ne Resis­tenz­gen NDM-1 (Neu Deh­li-Metallo-Betalak­tama­se) wur­de erst­mals 2008 in Schwe­den aus medi­zi­ni­schen Pro­ben eines Pati­en­ten iso­liert, der sich zuvor in einem indi­schen Kran­ken­haus hat­te behan­deln las­sen. Bak­te­ri­en, die die­ses Enzym besit­zen, sind gegen meh­re­re Anti­bio­ti­ka­grup­pen wie auch gegen eine Grup­pe soge­nann­ter Reser­ve­an­ti­bio­ti­ka resis­tent.

Spitzbergen: Resistenzgene in Bakterien nachgewiesen

Kleb­si­el­la-pneu­mo­niae (Darm­bak­te­ri­um).
In die­ser Art wur­de 2008 erst­mals eine NDM-1 nach­ge­wie­sen.

Wei­te­re Unter­su­chun­gen in der Fol­ge­zeit erga­ben, dass Bak­te­ri­en, die die­ses Resis­tenz­gen tra­gen, ins­be­son­de­re auf dem indi­schen Sub­kon­ti­nent weit ver­brei­tet sind, aber sich auch in ande­ren Län­dern z.B. Japan, Chi­na, Aus­tra­li­en, Kana­da oder auch euro­päi­sche Län­der dar­un­ter Groß­bri­tan­ni­en, Frank­reich, Öster­reich, Deutsch­land, Nor­we­gen, Schwe­den und Bel­gi­en nach­wei­sen las­sen. Men­schen kön­nen stil­le Trä­ger sol­cher Bak­te­ri­en sein, die sich vor allem im Darm auf­hal­ten. Dies führt nicht unbe­dingt zu einer Erkran­kung.

Es ist somit leicht vor­stell­bar, dass sich die­se Bak­te­ri­en schnell und unbe­merkt auch bis in die Ark­tis ver­brei­ten. Die Wege sind viel­fäl­tig. Die Men­schen selbst kön­nen, wie beschrie­ben Trä­ger sein. Die Bak­te­ri­en gelan­gen ins Abwas­ser und damit in die Umwelt. Nicht zuletzt sind Wild­tie­re eben­falls Trä­ger von mul­ti­re­sis­ten­ten Bak­te­ri­en. Bei Zug­vö­geln wur­de dies gut unter­sucht. Die­se neh­men die Bak­te­ri­en etwa in den Regio­nen auf, in denen sie über­win­tern, und tra­gen sie bis in die Ark­tis. Gera­de der Kongsfjord an der mil­de­ren West­küs­te Spitz­ber­gens ist ein belieb­tes Brut­ge­biet für eine Rei­he von Zug­vo­gel­ar­ten.

Inso­fern schluss­fol­gern die Autoren der Ori­gi­nal­pu­bli­ka­ti­on rich­tig, dass der Nach­weis des Resis­tenz­gens NDM-1 kei­ne gesund­heit­li­che Bedro­hung in der Regi­on oder für Ny-Åle­sund dar­stellt, son­dern dass dies ein­mal mehr zeigt, dass die durch den unkon­trol­lier­ten Ein­satz von Anti­bio­ti­ka ent­ste­hen­den resis­ten­ten Bak­te­ri­en sich schnell glo­bal ver­brei­ten. Dies ist an sich wenig über­ra­schend. So trau­rig die Ver­brei­tung von Resis­ten­zen in ent­le­ge­ne Win­kel der Erde wie Spitz­ber­gen ist und so kata­stro­phal mul­ti­re­sis­ten­te Erre­ger für Men­schen sein kön­nen – der Nach­weis von Resis­tenz­ge­nen in Boden­pro­ben aus der Nähe ark­ti­scher Sied­lun­gen bedeu­tet für die­se glo­ba­le Pro­ble­ma­tik kei­ne Stei­ge­rung, son­dern zeigt, dass der Mensch sei­ne haus­ge­mach­ten Pro­ble­me auch unge­wollt glo­bal ver­teilt. Die rei­ße­ri­schen Schlag­zei­len vie­ler aktu­el­ler Medi­en­be­rich­te, die Ver­glei­che mit Welt­un­ter­gang­sze­na­ri­en wie Krieg und dras­ti­schen Fol­gen des Kli­ma­wan­dels bemü­hen, wer­den der Kom­ple­xi­tät des Pro­blems nicht gerecht.

Inter­es­sant wäre in die­sem Zusam­men­hang eine ver­gleich­ba­re Ana­ly­se von einer tat­säch­lich nahe­zu unbe­rühr­ten Regi­on Spitz­ber­gens, die den oben beschrie­be­nen Ein­flüs­sen zumin­dest weni­ger aus­ge­setzt ist.

Text: Dr. Kris­ti­na Hoch­auf-Stan­ge (med. Mikro­bio­lo­gin)

Kli­ma­be­richt für Spitz­ber­gen 2100: Betrof­fen­heit und vie­le Fra­gen

Die Infor­ma­ti­on, dass die Erd­er­wär­mung kaum eine Regi­on der Welt so stark betref­fen und wohl auch ver­än­dern wird wie die Ark­tis, ist zwar alles ande­re als neu. Trotz­dem wur­de es still im Saal, als auf einer gut besuch­ten Bür­ger­ver­samm­lung in der Uni­ver­si­tät von Lon­gye­ar­by­en am letz­ten Mon­tag der Kli­ma­be­richt „Cli­ma­te in Sval­bard 2100“ vor­ge­stellt wur­de.

Das Ergeb­nis des Berich­tes: Eine um sie­ben bis zehn Grad erhöh­te Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur bis zum Jahr 2100, deut­lich mehr und inten­si­ve­re Nie­der­schlä­ge, schmel­zen­de Glet­scher, tau­en­de Per­ma­f­rost­bö­den, der Rück­zug des Meerei­ses und ein deut­lich kür­ze­rer Win­ter könn­ten den All­tag von Mensch und Natur auf Sval­bard inner­halb von nur zwei Gene­ra­tio­nen radi­kal ver­än­dern. Schnee- und Schlamm­la­wi­nen wür­den zuneh­men, das Was­ser in den Flüs­sen anstei­gen und die Höhe der Glet­scher um mehr als zwei Meter jähr­lich absin­ken.

Was klingt wie das düs­te­re Hor­ror­sze­na­rio eines schlech­ten Umwelt­thril­lers, ist tat­säch­lich ein vom Nor­we­gi­schen Kli­ma­ser­vice­cen­ter für das Umwelt­mi­nis­te­ri­um erstell­ter Bericht, hin­ter dem renom­mier­te Insti­tu­tio­nen aus dem Bereich Meteo­ro­lo­gie, Ener­gie und Polar­for­schung ste­hen. Im Kli­ma­be­richt for­mu­lie­ren die For­sche­rin­nen und For­scher Pro­gno­sen für den Fall, dass die Zie­le der Pari­ser Kli­ma­kon­fe­renz von 2015 nicht erreicht wer­den.

Bereits jetzt ist die Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur auf Spitz­ber­gen um zwei Grad gegen­über vor­in­dus­tri­el­ler Zeit ange­stie­gen, und das ist auch spür­bar. Berich­te über Tem­pe­ra­tur­re­kor­de häuf­ten sich in den letz­ten Jah­ren in schö­ner Regel­mä­ßig­keit. Den meis­ten Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern von Lon­gye­ar­by­en dürf­te zum Bei­spiel der Win­ter 2012 noch gut im Gedächt­nis geblie­ben sein, wo Regen, Über­schwem­mun­gen und Glatt­eis im Janu­ar eher an herbst­li­ches Schmud­del­wet­ter in Nord­deutsch­land erin­ner­ten als an einen ech­ten Polar­win­ter in der nörd­lichs­ten Stadt der Welt, rund 1000 Kilo­me­ter vom Nord­pol ent­fernt. Auch im letz­ten Jahr gab es im Janu­ar Plus­gra­de und Regen in Lon­gye­ar­by­en, und seit 2010 gab es kei­nen Win­ter mehr, der unter­halb der übli­chen Durch­schnitts­wer­te lag.

Para­dox dabei: Spitz­ber­gen selbst trägt nicht uner­heb­lich zu die­ser Ent­wick­lung bei. Die Sied­lun­gen wer­den durch Koh­lestrom mit Ener­gie ver­sorgt, genau dem Ener­gie­trä­ger, der am meis­ten CO2 in die Atmo­sphä­re bläst. Neben dem Koh­le­berg­bau ist der Tou­ris­mus der wich­tigs­te Arbeit­ge­ber auf Spitz­ber­gen. Doch Tou­ris­ten, die nach Sval­bard rei­sen, nut­zen vor allem die bei­den treib­haus­gas­in­ten­sivs­ten Ver­kehrs­mit­tel Flug­zeug oder Kreuz­fahrt­schiff. Und auch die Ein­hei­mi­schen sind bis­her bei der Wahl ihrer Trans­port­mit­tel auf das Flug­zeug und mit Ver­bren­nungs­mo­to­ren betrie­be­ne Schnee­mo­bi­le und Autos ange­wie­sen.

Eher halb­her­zig wur­den auf dem Tref­fen dann auch mög­li­che Maß­nah­men dis­ku­tiert, die Sval­bard anstren­gen könn­te, um zum Errei­chen der nor­we­gi­schen Kli­ma­zie­le bei­zu­tra­gen und die Erd­er­wär­mung zu begren­zen. Viel­leicht die Anzahl der Flü­ge von und nach Spitz­ber­gen redu­zie­ren? Zu erneu­er­ba­rer Ener­gie­pro­duk­ti­on über­ge­hen? Weder der Chef der Gemein­de­ver­wal­tung Hege Walør noch Sys­sel­man­nen Kjers­tin Askholt hat­ten Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen.

Ledig­lich Gemein­de­rat Arild Olsen ließ sich nicht von der Schock­star­re beein­dru­cken und for­mu­lier­te die Idee, Lon­gye­ar­by­en zu Nor­we­gens ers­ter Null-Emis­si­ons-Gemein­de zu machen.

Ob das rea­lis­tisch ist, bleibt abzu­war­ten. Kaum jemand bestrei­tet jedoch, dass Anpas­sun­gen an den Kli­ma­wan­del drin­gend nötig sind, eine Men­ge Geld kos­ten wer­den und even­tu­ell auch zu ver­än­der­ten Geset­zen füh­ren könn­ten.

Auch im Dezem­ber 2015 sorg­ten Tem­pe­ra­tu­ren bis zu neun Grad plus für Tau­wet­ter und Über­schwem­mun­gen. Die­ser Fluss im Bol­terd­a­len ist im Win­ter nor­ma­ler­wei­se tro­cken­ge­fal­len und gefro­ren.

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Quel­len: Sval­bard­pos­ten, Kli­ma­be­richt „Cli­ma­te in Sval­bard 2100“

Ein Tag in Spitz­ber­gen: Polar­hun­de und Polar­jazz

So ver­schie­de­ne Erleb­nis­se kann ein Sonn­tag Anfang Febru­ar in Spitz­ber­gen brin­gen: eine klei­ne Ski­wan­de­rung ins Advent­da­len mit tie­ri­scher Beglei­tung bringt Bewe­gung, fri­sche Luft, Bli­cke in Licht und Land­schaft und über­haupt Spaß und Freu­de.

Allen Betei­lig­ten.

Skitour mit Hund im Adventdalen

Klei­ne Ski­tour mit Hund im Advent­da­len.

Weni­ge Stun­den spä­ter sitzt man in einer alten Hal­le der Tages­an­la­gen der alten Gru­be 3. Koh­le wird hier nicht mehr abge­baut, dafür gibt gele­gent­lich Ver­an­stal­tun­gen. Heu­te klingt hier das Polar­jazz-Fes­ti­val aus. Eine expe­ri­men­tel­le Spitz­ber­gen-Jazz Oper – dar­un­ter kann man sich rich­tig was vor­stel­len, nicht? 🙂 Unter dem Titel „Spor“ (Spu­ren) wer­den Erzäh­lun­gen, Ein­drü­cke und Stim­mun­gen aus Geschich­te und Natur, Jagd und Berg­bau in Spitz­ber­gen von einem Trio in Klän­ge und Töne umge­setzt, von sphä­risch bis rhyth­misch, stre­cken­wei­se mit Ver­stär­kung durch den bereits erwähn­ten Store Nor­ske Manns­kor.

Polarjazz 2019: 'Spor' in Grube 3

„Spor“: Spitz­ber­gen in Klän­gen – Polar­jazz 2019, hier in Gru­be 3.

Die Stim­mung wird durch den Ver­an­stal­tungs­ort natür­lich noch ein­mal pas­send ver­stärkt.

Sper­rung von Fjord­eis für Motor­schlit­ten auch 2019 im Gespräch

Das fes­te Eis in den Fjor­den Spitz­ber­gens, so es denn aus­rei­chend fest wird, ist für Tie­re wich­tig und bei Men­schen beliebt: Rin­gel­rob­ben brin­gen hier im Früh­jahr ihren Nach­wuchs zur Welt, Eis­bä­ren strei­fen umher und jagen.

Frü­her sind auch Men­schen in der Ark­tis auf dem Fjord­eis auf Jagd gezo­gen, heu­te genie­ßen sie dort die beein­dru­cken­de Land­schaft und gege­be­nen­falls Tie­re. Frü­her – vor vie­len, vie­len Jah­ren – waren es ein paar Jäger und For­scher und die weni­gen Ein­hei­mi­schen, die mit Ski und Hun­de­schlit­ten in den ein­sa­men Fjor­den unter­wegs waren.

So ein­sam sind die Fjor­de nicht mehr. Tou­ris­ten haben die Ark­tis seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten als span­nen­des Rei­se­ziel ent­deckt, und Motor­schlit­ten machen auch wei­ter ent­fern­te Gebie­te im Win­ter rela­tiv ein­fach zugäng­lich. Das Fjord­eis etwa im Tem­pel­fjord und an der Ost­küs­te sind im Früh­jahr tra­di­tio­nell belieb­te Aus­flugs­zie­le, sowohl für Ein­hei­mi­sche als auch für geführ­te Tou­ris­ten­grup­pen.

Lebensraum für Eisbären und Robben: Fjordeis

Wich­ti­ger Lebens­raum für Eis­bä­ren und Rin­gel­rob­ben: Fjord­eis.

Das könn­te sich nun ändern. Nach­dem 2018 das Fjord­eis im Tem­pel­fjord, Bil­lefjord und Rin­ders­buk­ta (bei Sveagru­va) im April kurz­fris­tig bis Sai­son­ende für moto­ri­sier­ten Ver­kehr gesperrt wur­de, wird eine sol­che Maß­nah­me nun bereits im Vor­feld dis­ku­tiert. Noch ist offen, ob das Eis in ein paar Wochen über­haupt soli­de genug sein wird, ob es einen sol­chen Ver­kehr über­haupt geben wird.

Im Gegen­satz zur kurz­fris­tig ver­häng­ten Maß­nah­me von 2018 hat der Sys­sel­man­nen nun früh­zei­ti­ger eine öffent­li­che Hörung initi­iert, um einer­seits Betrof­fe­nen die Mög­lich­keit zu geben, sich zu äußern, und ande­rer­seits durch die öffent­li­che Dis­kus­si­on dafür zu sor­gen, dass alle sich der Ent­wick­lung bewusst sind und Bescheid wis­sen, so es zu ent­spre­chen­den Fahr­ver­bo­ten kommt.

Exkursionsziel Fjordeis

Belieb­tes Exkur­si­ons­ziel für Ein­hei­mi­sche und Tou­ris­ten: Fjord­eis.

Es ist abseh­bar, dass ein prin­zi­pi­el­les Fahr­ver­bot auf dem bis­lang bei Ein­hei­mi­schen und Tou­ris­ten belieb­ten Fjord­eis für schar­fe Dis­kus­sio­nen sor­gen wür­de. Der Sys­sel­man­nen hat bereits dar­auf hin­ge­wie­sen, dass sol­che Maß­nah­men bei Bedarf kurz­fris­tig und ohne Gesetz­än­de­rung ver­hängt wer­den kann, wie bereits 2018. Denk­bar ist aber auch, sol­che Ver­bo­te gesetz­lich zu ver­an­kern.

Ob es dabei Unter­schie­de zwi­schen Ein­hei­mi­schen und Tou­ris­ten geben wird, ist nicht abseh­bar. Ent­spre­chen­de For­de­run­gen wur­den bereits laut.

Kon­kret betrof­fen sein kön­nen der Tem­pel­fjord, der Bil­lefjord, die Rin­ders­buk­ta und die Ost­küs­te Spitz­ber­gens zwi­schen Mohn­buk­ta und Negri­b­reen. Que­run­gen auf vor­ge­ge­be­ner Stre­cke kön­nen teil­wei­se, wie auch 2018, erlaubt blei­ben, um häu­fig genutz­te Rou­ten nicht voll­stän­dig zu ver­hin­dern, wie die Que­rung von Tem­pel­fjord und Bil­lefjord auf dem Weg nach Pyra­mi­den.

Bis­lang ist nur die Rede davon, die­se Fjor­de für den moto­ri­sier­ten Ver­kehr (Motor­schlit­ten) zu sper­ren. Ski­tou­ren und Hun­de­schlit­ten wären wohl wei­ter­hin mög­lich.

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News-Auflistung generiert am 19. März 2024 um 07:01:51 Uhr (GMT+1)
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