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Langeøya

Panorama einer Insel der Bastianøyane in der Hinlopenstraße

Langeøya, Karte

Die Lan­geøya gehört zu den Bas­tianøya­ne in der süd­li­chen Hin­lo­pen­stra­ße.

Carl Kol­dew­ey besuch­te die Lan­geøya am 1. Sep­tem­ber 1868 wäh­rend der „ers­ten deut­schen Nord­pol­fahrt“ mit der Segel­jacht Grön­land. Von die­sem Besuch lie­fert er in sei­nem Bericht von 1871 („Die Ers­te Deut­sche Nord­po­lar-Expe­di­ti­on im Jah­re 1868“, Ergän­zungs­heft No. 28 zu Petermann’s Geo­gra­phi­sche Mitt­hei­lun­gen) fol­gen­de Schil­de­rung:

„Die Strö­mung, die bei Thumb Point nicht viel über eine See­mei­le in der Stun­de läuft, wur­de in der Nähe die­ser Inseln sehr hef­tig, wir­bel­te förm­lich um die ein­zel­nen Land­spit­zen her­um und zwi­schen den Inseln hin­durch. In Fol­ge davon war das Eis­trei­ben hier bedeu­tend stär­ker als an der west­li­chen Sei­te, wo wir mit dem Schif­fe lagen. Gros­se, mäch­ti­ge Schol­len waren in star­ker rotie­ren­der und fort­schrei­ten­der Bewe­gung und wur­den oft kra­chend gegen Blö­cke, die auf dem Grun­de fest­la­gen, geschleu­dert, wo sie sich steil auf­rich­te­ten, um dann mit don­nern­dem Geräu­sche zer­schmet­tert ins Meer zurück­zu­fal­len. Nie hat­te ich etwas Ähn­li­ches gese­hen; es war ein gross­ar­ti­ger Anblick. Wir hat­ten Mühe, uns mit dem Boot hin­durch zu win­den, und muss­ten uns sehr vor den gestran­de­ten Blö­cken in Acht neh­men. Durch geschick­tes Steu­ern gelang es uns indess bald, dicht unter Land bei der Insel anzu­kom­men, die nach Dr. Petermann’s lang­jäh­ri­gem Freun­de Hen­ry Lan­ge benannt wor­den ist. Stei­le Klip­pen starr­ten uns über­all ent­ge­gen, doch fan­den wir eine ganz klei­ne Ein­bucht, wo wir das Boot sicher fest­le­gen und lan­den konn­ten. Wir klet­ter­ten die etwa 50 Fuss hohen, stei­len und wild aus­se­hen­den Fel­sen hin­auf und konn­ten nun unse­re Umge­bung etwas näher betrach­ten.“

„Thumb Point“ heißt übri­gens heu­te Tum­lin­god­den und liegt an der Ost­spit­ze der Wil­hel­møya (der alte Name ist spä­ter in der nor­we­gi­schen Über­set­zung Tom­mel­pyn­ten an eine klei­ne Land­spit­ze süd­lich des Alkef­jel­let gewan­dert).

Langeøya, Landschaft

In Kol­dew­eys Wor­ten: „Eine trau­ri­ge­re und öde­re Gegend kann man sich nicht wohl vor­stel­len: über­all nack­te, wild über­ein­an­der gewor­fe­ne, dun­ke­le Fel­sen ohne eine Spur von Erde oder Vege­ta­ti­on. Alles war todt und öde“.

Bei der Lan­geøya könn­te der Name – „Lan­ge Insel“ – Pro­gramm sein: An den schmals­ten Stel­len ist sie gera­de mal gut 50 Meter breit, aber die Insel ist etwa sechs Kilo­me­ter lang. Aber sie ist nicht nach der Form benannt (dann müss­te sie auf rich­ti­gem Nor­we­gisch auch Lan­gøya hei­ßen, nicht Lan­geøya), son­dern nach einem deut­schen Geo­gra­phen aus dem 19. Jahr­hun­dert, wie alle Inseln der klei­nen Grup­pe Bas­tianøya­ne in der süd­li­chen Hin­lo­pen­stra­ße. Der Name wur­de in der Fol­ge der Expe­di­ti­on von Kol­dew­ey (1868) vom Kar­to­gra­phen August Peter­mann ver­ge­ben, der damals eine trei­ben­de Kraft in der Nord­pol­for­schung war.

Langeøya, Vogelperspektive

Die Vogel­per­spek­ti­ve zeigt den cha­rak­te­ris­ti­schen Bau der Lan­geøya am bes­ten.

Neben der Kie­per­tøya ist die Lan­geøya eine der bei­den größ­ten Inseln der Bas­tianøya­ne, ansons­ten ist nur noch die Pescheløya erwäh­nens­wert. Die übri­gen Insel­chen sind eher Schä­ren und Stei­ne.

Lan­geøya – Pano 1

Land­schaft­lich fas­zi­niert die Lan­geøya schon auf der Kar­te durch ihre Form: Sie besteht aus einer Serie von fünf fel­si­gen Basalt­hü­geln, die zwi­schen 37 und 54 Meter hoch und durch schma­le, tief lie­gen­de Land­zun­gen ver­bun­den sind. Die gan­ze Insel ist besteht aus Dole­rit, eine Art Basalt; die Ober­flä­che ist fast durch­ge­hend stei­nig, aus gro­ben Blö­cken bestehend. An den schma­len Ver­bin­dun­gen zwi­schen den Hügeln gibt es ein paar stei­ni­ge Strän­de mit Treib­holz (und lei­der natür­lich auch dem unver­meid­li­chen Plas­tik­müll). Die Vege­ta­ti­on beschränkt sich fast aus­schließ­lich auf Flech­ten.

Lan­geøya – Pano 2

„Orts­fes­te“ Tie­re gibt es nicht, von eini­gen brü­ten­den Vögeln wie Küs­ten­see­schwal­ben und – an einem klei­nen Teich – Stern­tau­chern abge­se­hen. Aber es plan­schen sicher ein paar Wal­ros­se um die Bas­tianøya­ne her­um im Was­ser, und irgend­wo streift bestimmt ein Eis­bär zwi­schen den Fels­hü­geln ent­lang. Auf der benach­bar­ten Kie­per­tøya gab es 1995 einen töd­li­chen Eis­bä­ren­un­fall – Vor­sicht ist immer ange­bracht.

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Letzte Änderung: 22. Juni 2024 · Copyright: Rolf Stange
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