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Monats-Archiv: September 2018 − News & Stories


Das Sval­bard Glo­bal Seed Vault von innen nun zumin­dest digi­tal zugäng­lich

Kaum jemand hat die Mög­lich­keit, das berühm­te Sval­bard Glo­bal Seed Vault von innen zu sehen. Auch als Samen­bank, Saat­gut­tre­sor oder düs­ter als „Doomsday Vault“ (etwa: Welt­un­ger­gangs­la­ger) bezeich­net, liegt das Seed Vault in der Nähe des Flug­ha­fens bei Lon­gye­ar­by­en und dient seit der Eröf­fung 2008 dazu, Samen­pro­ben von Nutz­pflan­zen sicher zu lagern, damit die­se Arten auch zugäng­lich blei­ben, wenn die Reser­ven der Hei­ma­t­re­ser­ven etwa durch Umwelt­ka­ta­stro­phen oder Krie­ge zer­stört wur­den.

Von außen ist vom Seed Vault aller­dings nur der Ein­gang zu sehen, und alles wei­te­re ist der Öffent­lich­keit nicht zugäng­lich: hin­ein kommt nur Per­so­nal, gele­gent­li­cher VIP-Besuch und zuge­las­se­ne Medi­en­ver­tre­ter zu bestimm­ten Ter­mi­nen. Im Rah­men eines Medi­en­be­su­ches hat­te ich 2016 die Mög­lich­keit, den Saat­gut­tre­sor aus­gie­big zu foto­gra­fie­ren. Dabei ent­stan­den die auf die­ser Sei­te (hier kli­cken) gezeig­ten Pan­ora­men vom Innen­be­reich. Der Ein­gangs­tun­nel wird der­zeit umfas­send reno­viert.

Svalbard Global Seed Vault

Das Sval­bard Glo­bal Seed Vault bei Lon­gye­ar­by­en ist hier als vir­tu­el­le Tour zugäng­lich.

Son­ne in Barents­burg und Sand­sturm im Advent­fjord

Und schon wie­der ein son­ni­ger Tag! Wer wür­de sich nicht dar­über freu­en? Über „still“ reden wir spä­ter noch.

Eini­ge haben etwas Start­schwie­rig­kei­ten am frü­hen Mor­gen, aber wir zie­hen los ins son­ni­ge Barents­burg und erkun­den den Ort in Theo­rie und Pra­xis. Mit leich­ter Anpas­sung der Rou­te der Stadt­füh­rung gelingt die­se sogar fast durch­ge­hend im Son­nen­schein! Ein span­nen­der Ein­druck, der unser Spitz­ber­gen-Erleb­nis visu­ell kon­trast­reich und his­to­risch gehalt­voll abrun­det.

Barentsburg

Michel­le van Dijk erzählt in Barents­burg über die wenig bekann­te hol­län­di­sche Geschich­te des Ortes.

Barentsburg

Schö­ner Mor­gen in Barents­burg.

Barentsburg

Lenin 12 Stun­den spä­ter (ver­glei­che Foto im Blog von ges­tern).

Spä­ter set­zen wir Kurs über den Isfjord, um in der Ymer­buk­ta Abschied von Spitz­ber­gens schö­ner Natur zu neh­men. Hier ler­nen wir die­se aber von einer ande­ren Sei­te ken­nen: der Wind frischt auf, die nächs­ten Tage wer­den stür­mi­sches Wet­ter brin­gen, und heu­te gibt es einen ers­ten Vor­ge­schmack davon. Kapi­tän Kevin befürch­tet mög­li­cher­wei­se so star­ken Wind, dass wir in Lon­gye­ar­by­en viel­leicht gar nicht mehr anle­gen kön­nen, und beschließt zusam­men mit Rolf, direkt Kurs auf den Advent­fjord zu neh­men.

Rück­bli­ckend war das auf jeden Fall eine gute Ent­schei­dung. Im Advent­fjord kam uns eine ziem­lich stei­fe Bri­se ent­ge­gen, die sogar dunk­le Staub­wol­ken aus dem Advent­da­len gebla­sen hat, ein rich­ti­ger, klei­ner Sand­sturm!

Adventjord: Sandsturm

Sand­stür­mi­sche Ein­fahrt in den Advent­fjord.

Adventjord: Sandsturm

Sand­sturm über dem Advent­fjord.

Wir haben so viel Spitz­ber­gen gese­hen und erlebt, dass wir das gelas­sen neh­men kön­nen und ent­spannt geht es nun wie­der in Rich­tung Zivi­li­sa­ti­on. Eine wirk­lich schö­ne, erleb­nis­rei­che Fahrt geht dem Ende ent­ge­gen – unver­gess­lich schön! Ein ganz, ganz gro­ßer Dank an alle Betei­lig­ten, Kevin und sei­ne Mann­schaft auf der Anti­gua, mei­ne Kol­le­gen Michel­le van Dijk und Alex­an­der Lembke und natür­lich nicht zuletzt alle Polar­fah­rer, die zum schö­nen Erleb­nis und zur guten Stim­mung bei­getra­gen haben!

Mannschaft der SV Antigua in Longyearbyen

Die Mann­schaft der SV Anti­gua in Lon­gye­ar­by­en.

For­lands­und: Her­man­senøya & Daud­mannsøy­ra – 19. Sep­tem­ber 2018

Wie­der ein stil­ler, son­ni­ger Tag! Man kann sich nur wun­dern und freu­en.

Die klei­ne Her­man­senøya liegt mit­ten im For­lands­und. Sowohl in der Fer­ne als auch in der Nähe stößt der Blick immer wie­der auf Reiz­vol­les, von den Glet­schern und Ber­gen auf Spitz­ber­gen und Prins Karls For­land über die schrof­fen Ufer­fel­sen bis hin zu den fas­zi­nie­ren­den Details, die Frost und Eis in der Tun­dra schaf­fen.

Hermansenøya: Kleine, feine Dinge im Eis

Klei­ne, fei­ne Din­ge im Eis auf der Her­man­senøya (I).

Hermansenøya

Klei­ne, fei­ne Din­ge im Eis auf der Her­man­senøya (II).

Hermansenøya: Kleine, feine Dinge im Eis

Klei­ne, fei­ne Din­ge im Eis auf der Her­man­senøya (III).

Hermansenøya: Kleine, feine Dinge im Eis

Noch mehr klei­ne, fei­ne Din­ge auf der Her­man­senøya: Flech­ten.

Hermansenøya: Rasensteinbrech

Und noch mehr klei­ne, fei­ne Din­ge auf der Her­man­senøya: letz­te Blü­ten des Rasen­stein­brechs in Schnee und Eis.

Nach­mit­tags ging es wei­ter nach Süden, zur West­küs­te Spitz­ber­gens. Eine der schöns­ten Land­schaf­ten weit und breit, wenn man mich fragt! Nicht so die auf­dring­lich-spek­ta­ku­lä­re Post­kar­ten­land­schaft der Ark­tis mit Eis­ber­gen, Glet­schern und so. Dafür ein weit­läu­fi­ges Hügel­land mit einer wahn­sin­nig schö­nen Küs­ten­land­schaft und eine tol­len, saf­tig-grü­nen Tun­dra. Eine Ren­tier-Wei­de, wo auch reich­lich Horn­trä­ger unter­wegs waren. So ein schö­nes Land! Wir dür­fen uns glück­lich schät­zen, dass auch hier das Wet­ter wei­ter­hin auf unse­rer Sei­te war. Die­ser Küs­ten­strei­fen ist ziem­lich expo­niert.

Steinpynten, Daudmannsøyra

Ver­steck­te Bucht im süd­li­chen For­lands­und.

Steinpynten, Daudmannsøyra

Wei­te Tun­dra an der West­küs­te Spitz­ber­gens (Daud­mannsøy­ra).

Steinpynten, Daudmannsøyra

Küs­ten­land­schaft im süd­li­chen For­lands­und.

Rentier, Steinpynten, Daudmannsøyra

Ren­tier beim Eis­knab­bern.

Antigua, Steinpynten, Daudmannsøyra

Die Anti­gua vor der schö­nen Fels­küs­te im For­lands­und.

Gegend Abend haben wir in Barents­burg ange­legt. Es soll ein lan­ger Abend gewor­den sein.

Lenin, Barentsburg

Lenin im abend­li­chen Barents­burg. Schön, wenn die Dun­kel­heit wie­der kommt!

Brauerei, Barentsburg

Spitz­ber­gens cools­te Bar: die zweit­nörd­lichs­te Braue­rei der Welt in Barents­burg.

Raud­fjord – Fuglefjord – Kob­befjord – 18. Sep­tem­ber 2018

Es ist schon ziem­lich unglaub­lich, aber das Wet­ter ist wei­ter­hin makel­los schön. Fast kei­ne Wol­ke am Him­mel, leich­ter Nacht­frost, kein nen­nens­wer­ter Wind.

Es ist Zeit, mal wie­der ein wenig die Stie­fel zu schwin­gen. Das Solan­derfjel­let lockt mit herr­li­cher Aus­sicht über den Raud­fjord.

Solanderfjellet

Blick über den Raud­fjord

Die wei­te­re Rou­te legen wir durch den eis­ge­füll­ten Fuglefjord mit dem mäch­ti­gen Svitjod­breen.

SFuglefjord

Abends machen wir noch einen Abste­cher in den Kob­befjord auf der Dan­s­køya. Hier haben die Eis­meer­schif­fe frü­her Post aus­ge­tauscht – heu­te ist kein Brief und kei­ne Post­kar­te im Stein­mann, die Tra­di­ti­on ist wohl etwas ein­ge­schla­fen – und Tor­ge­ir Simon­sen und Harald Møkle­by kamen 1922 nach ihrer eisi­gen Odys­sey hier tra­gisch ums Leben. Wir dür­fen hin­ge­gen hier tie­fes Abend­rot und sehr neu­gie­ri­ge See­hun­de genie­ßen, und spä­ter ein schau­kel­frei­es Meer auf dem Weg Rich­tung For­lands­und.

Kobbefjord

Lief­defjord & Wood­fjord – 17. Sep­tem­ber 2018

Das Wet­ter ist schon fast unheim­lich. Blau­er Him­mel, kal­te, kla­re, stil­le Luft.

Je tie­fer wir in den Lief­defjord ein­fah­ren, des­to mehr Eis schwimmt auf dem Was­ser. Glet­scher­eis, von klei­nen ber­gy bits bis zu gro­ßen Eis­ber­gen.

Liefdefjord

Mit lang­sa­mer Fahrt geht es kreuz und quer zwi­schen den Eis­stü­cken hin­durch. Die Ber­ge und Glet­scher leuch­ten in der Sep­tem­ber­son­ne. Bei den gro­ßen Glet­schern tief im Lief­defjord, Mona­co­b­reen und Seli­ger­breen, kul­mi­niert die Land­schaft in einer Sym­pho­nie aus Glet­schern und Was­ser, blau­em Eis und blau­em Him­mel, strah­len­den Far­ben und sat­ten Spie­gel­bil­dern.

Gletscher im Liefdefjord

Im Lief­defjord beein­dru­cken die gro­ßen Glet­scher Mona­co­b­reen und Seli­ger­breen.

Bei der wei­te­ren Fahrt ent­deck­ten wir eine Wal­ross­kuh und ein Kalb auf einem Stück Eis, spä­ter eine Bart­rob­be.

Im Wood­fjord gibt es anstel­le eines Land­gangs eine Bären­sich­tung. Gleich drei Eis­bä­ren sind es, eine gan­ze Fami­lie, Mut­ter mit Nach­wuchs vom letz­ten Win­ter. Alle drei in guter Form, schön zu sehen.

Eisbärenfamilie, Kapp Auguste Viktoria

Wir­ken Wohl­ge­nährt: Eis­bä­ren­fa­mi­lie am Kapp Augus­te Vik­to­ria

Sie zie­hen die Küs­te ent­lang, gehen ins Was­ser und spä­ter wie­der an Land, um ihren Weg über Tun­dra und Strand fort­zu­set­zen. Unter­des­sen wirft die Son­ne ihr rotes Licht auf die rote Land­schaft. Ein unglaub­li­ches Bild.

Kapp Auguste Viktoria

Mof­fen & Wood­fjord – 16. Sep­tem­ber 2018

Das Wet­ter­glück bleibt uns hold, die Son­ne lacht immer wie­der durch die dün­nen Wol­ken hin­durch und vor allem ist es wind­still und das Meer fast spie­gel­glatt, als wir früh­mor­gens Kurs auf Mof­fen set­zen. Nicht lan­ge spä­ter ste­hen wir an Land. Mof­fen! Die­se klei­ne Insel direkt auf dem 80. Brei­ten­grad, kaum mehr als eine aus­ge­dehn­te Kies­bank mit Lagu­ne, sie übt eine Fas­zi­na­ti­on aus, die sich kaum in ein paar Wor­te fas­sen lässt. Eine ein­sa­me, klei­ne Insel mit­ten im Polar­meer, die­se schrä­ge Land­schaft aus alten Strand­wall­se­ri­en, die sich zu einer aus­ge­dehn­ten Kie­s­ebe­ne addie­ren, der Reiz einer ver­bo­te­nen Insel, alles kommt zusam­men. „Ver­bo­te­ne Insel“, denn von Mit­te Mai bis Mit­te Sep­tem­ber darf man Mof­fen nicht näher als 300 Meter kom­men. Aber heu­te ist der 16. Sep­tem­ber und damit ist nicht nur das Wet­ter, son­dern auch der Kalen­der auf unse­rer Sei­te.

Walrosse auf Moffen

Wer beob­ach­tet wen? Neu­gie­ri­ge Wal­ros­se auf Mof­fen

Moffen

Liegt genau auf 80° Nord: Die Insel Mof­fen

Ach ja, und dann sind da natür­lich noch die Wal­ros­se. Über hun­dert sind es, die in 3 Grup­pen an der Süd­spit­ze von Mof­fen lie­gen und im Was­ser plan­schen. Wir haben ein herr­li­ches Erleb­nis mit die­sen Wal­ros­sen, kei­ne Ahnung, wer neu­gie­ri­ger ist, sie oder wir. Mehr­fach kom­men Wal­ros­se ange­schwom­men und schau­en, wer hier so am Ufer steht. Sie kom­men ziem­lich nah her­an.

Auch Müll gibt es auf Mof­fen, lei­der, wie fast über­all. Wir neh­men eine beein­dru­cken­de Men­ge davon mit an Bord, vie­le klei­ne­re, trag­ba­re Säcke wer­den an Deck in die Rie­sen­sä­cke umge­packt.

Vie­le von uns haben Chris­tia­ne Rit­ters Buch „Eine Frau erlebt die Polar­nacht“ gele­sen, für eini­ge war es vor vie­len Jah­ren ein lite­ra­ri­scher Tür­öff­ner für die Ark­tis. Wir haben die Chan­ce, den Ort des Gesche­hens bei Gråhu­ken zu besu­chen und tun das ger­ne. Für man­che ein rich­tig emo­tio­na­les Erleb­nis!

Gråhuken

In der Rit­ter­hüt­te über­win­ter­te Chris­tia­ne Rit­ter 1943/35. Gebaut hat die Hüt­te 1928 der legen­dä­re nor­we­gi­sche Trap­per Hil­mar Nøis.

In der Bucht von Mus­ham­na fällt schließ­lich zum letz­ten Mal für heu­te der Anker – die Lagu­ne selbst ist schon zuge­fro­ren, wie wir bei der Ein­fahrt fest­stel­len und schnell wie­der her­aus­steu­ern, denn zum Über­win­tern rei­chen die Vor­rä­te wohl nicht. Wir las­sen den Abend beim Lager­feu­er am Strand stim­mungs­voll aus­klin­gen.

Mushamna

Murch­ison­fjord & Sorg­fjord – 15. Sep­tem­ber 2018

Frü­her muss es in Spitz­ber­gen hun­der­te von ortho­do­xen Kreu­zen gege­ben haben, von den Pomo­ren auf­ge­stellt. Heu­te ste­hen nur noch zwei Ori­gi­nal­kreu­ze. Bei­de ste­hen auf klei­nen Inseln im Murch­ison­fjord.
Eine davon steu­ern wir an.

Nordre Russeøya, Murchisonfjord

Kreuz auf der Nord­re Rus­seøya im Murch­ison­fjord

Es liegt schon Schnee auf dem kar­gen Land und ein Hauch Win­ter in der Luft, auch das gelb­li­che Licht der tie­fen Son­ne trägt zu die­ser Stim­mung bei. Wir neh­men wun­der­ba­re Ein­drü­cke und eine gan­ze Men­ge Plas­tik von die­ser klei­nen Insel mit aufs Schiff.

Nordre Russeøya, Murchisonfjord

Im Sorg­fjord haben die Wol­ken sich fast voll­stän­dig ver­zo­gen, die Son­ne steht tief am blau­em Him­mel. Das schnee­be­deck­te Land strahlt irgend­wo zwi­schen weiß, blau und rot.

Crozierpynten, Sorgfjord

Cro­zier­pyn­ten im Osten des Sorg­fjord

Crozierpynten, Sorgfjord

Murch­ison­fjord – 14. Sep­tem­ber 2018

Eine recht ruhi­ge Nacht unter Segeln brach­te uns weit nach Osten zum Nord­aus­t­land, tief in den Murch­ison­fjord hin­ein. Dün­ner Neu­schnee mach­te deut­lich, dass der Som­mer hier nun ver­lo­ren hat, das Ther­mo­me­ter klet­tert auch kaum noch über Null. Kaum an Land, hüll­te ein Schnee­schau­er uns ein.

Snaddvika, Murchisonfjord

Snaddvi­ka, Murch­ison­fjord

Im hin­ters­ten Win­kel des Murch­ison­fjord zie­hen wir los. Wei­ßer Schnee bedeckt rote Stei­ne, Grü­ße aus frü­hen Kapi­teln der Erd­ge­schich­te. Wei­te Bli­cke über Hügel und Täler, Fjor­de und Inseln, bis zur Eis­kap­pe am Hori­zont.

Kinnvika, Murchisonfjord

Kinn­vi­ka, Murch­ison­fjord

Nach­mit­tags sind wir in Kinn­vi­ka. Die Sep­tem­ber­son­ne wirft war­mes Licht auf das kal­te Land und die alte, schwe­di­sche For­schungs­sta­ti­on. Das Licht wird immer inten­si­ver, das Farb­er­leb­nis bei­na­he rausch­haft.

Wir ver­brin­gen die Nacht vor Anker in Kinn­vi­ka, still und ruhig.

Kinnvika, Murchisonfjord

Die schwe­di­sche For­schungs­sta­ti­on Kinn­vi­ka war zuletzt 2007/2008 in Betrieb

Von Smee­ren­burg in die Hamil­ton­buk­ta – 13. Sep­tem­ber 2018

Die Stre­cke bis zum Smee­ren­burg­fjord konn­ten wir in stil­ler, nächt­li­cher Fahrt unter Segeln zurück­le­gen. Smee­ren­burg emp­fing uns freund­lich, mit guten Bedin­gun­gen zur Lan­dung. Wal­ros­se, der nie­der­län­di­sche Wal­fang des 17. Jahr­hun­dert, Eis­füch­se und die schö­ne Land­schaft präg­ten den Mor­gen.

Walrosse, Smeerenburg

Wal­ros­se, Smee­ren­burg

Auf der nach­mit­täg­li­chen Fahrt nach Nord­os­ten sahen wir den ers­ten Eis­bä­ren die­ser Fahrt, wenn auch recht weit weg, auf einem fel­si­gen Hang.

Eisbär, Fair Haven

Der ers­te Eis­bär unse­rer Fahrt!

In der Hamil­ton­buk­ta im Raud­fjord genos­sen wir für eine Wei­le die zeit­lo­se Stil­le der Ark­tis inmit­ten der wild-schö­nen Land­schaft. Wie­der ein schö­ner, erleb­nis­rei­cher Tag im hohen Nor­den. Und wir sind gespannt, was die nächs­ten Tage so brin­gen wer­den. Kurs Nord­ost!

Smeerenburg

Smee­ren­burg

Hamiltonbukta

Hamil­ton­buk­ta

Kongsfjord – 12. Sep­tem­ber 2018

Ganz klas­sisch star­ten wir im Kongsfjord in Ny-Åle­sund. Ein ers­ter und letz­ter Besuch in einer Sied­lung. Spitz­ber­gen emp­fängt uns son­nig-freund­lich. Eine fri­sche Bri­se pus­tet uns ent­ge­gen, wäh­rend wir anle­gen. Den Mor­gen wid­men wir dem klei­nen Ort mit sei­ner Ver­gan­gen­heit, dem Berg­bau und den Nord­pol­ex­pe­di­tio­nen, und der Gegen­wart, der Wis­sen­schaft.

Ny-Ålesund

An die­sem Mast star­te­ten Amund­sen und Nobi­le in den 1920er Jah­ren ihre Luft­schiff­ex­pe­di­tio­nen

Nach­mit­tags lockt der gro­ße Krone­breen mit sei­ner son­nen­be­schie­ne­nen Glet­scher­front tief hin­ten im Kongsfjord. Wir kön­nen der Ver­su­chung nicht wider­ste­hen – war­um soll­ten wir auch – und genie­ßen die gewal­ti­ge Land­schaft mit den präch­ti­gen Ber­gen.

Kronebreen

Der mäch­ti­ge Krone­breen

Spä­ter kön­nen wir wie­der Segel set­zen. Genuss pur, still und lang­sam aus dem Kongsfjord hin­aus­zu­g­lei­ten, in den Son­nen­un­ter­gang hin­ein.

Kongsfjord

Text: Rolf Stan­ge

Isfjord – 11. Sep­tem­ber 2018

Höchs­te Zeit, dass es wie­der los­geht, mit Was­ser unterm Kiel und Wind um die Mas­ten! Bei­des gab es, als wir heu­te auf der Anti­gua an Bord gin­gen. Aus dem Advent­da­len pfiff eine mun­te­re Bri­se, am Him­mel lach­te die Son­ne. Am spä­ten Nach­mit­tag hieß es „Lei­nen los und Segel hoch“!

Isfjord

Los geht’s in Rich­tung West- und Nord­küs­te Spitz­ber­gens.

Isfjord

Vom Advent­da­len in den Isfjord.

Schön mit Tuch im Wind ging es aus dem Advent­fjord hin­aus in den Isfjord, mit an Bord eine nahe­zu rekord­ver­däch­ti­ge Zahl an hoch­gra­dig Spitz­ber­gen-affi­nen Wie­der­ho­lungs­tä­tern.

Isfjord

Tol­le Stim­mung und net­te Gäs­te an Bord!

Gleich der ers­te Abend zeig­te auch, war­um. Wir wur­den direkt mit dem Spitz­ber­gen-Sep­tem­ber-Kom­plett­pa­ket ver­wöhnt: tief­stehen­de Son­ne und war­mes Licht, gei­le Land­schaft, und sogar ein Blau­wal gab sich die Ehre und uns die Freu­de.

Blauwal im Isfjord

Ein Blau­wal, das größ­te Tier auf der Erde…

Das wei­te Fuglef­jel­la-Pla­teau zog an uns vor­bei, Gru­mant­by­en, Coles­buk­ta. Im Nor­den die Ber­ge und Glet­scher, vor­aus das Alk­hor­net unter der Son­ne. Ganz egal, wo man hin­schau­te: schön war’s!

Licht und Weite im Isfjord

Isfjord

Licht und Weite im Isfjord

Eis­bä­ren­fa­mi­lie im Bjørn­da­len

Heu­te (Mon­tag, 10. Sep­tem­ber) ist am Ves­t­pyn­ten, unweit von Flug­platz und Cam­ping­platz bei Lon­gye­ar­by­en, eine Eis­bä­ren­fa­mi­lie gese­hen wor­den. Es han­delt sich um eine Mut­ter mit zwei dies­jäh­ri­gen Jun­gen, wahr­schein­lich die­sel­ben Eis­bä­ren, die am Sams­tag am Rev­ne­set gegen­über von Lon­gye­ar­by­en gese­hen wur­den. Am Sams­tag wur­de die bäri­ge Fami­lie vom Sys­sel­man­nen mit dem Hub­schrau­ber Rich­tung Sas­senfjord getrie­ben, von Lon­gye­ar­by­en weg.

Eis­bä­ren, auch Bärin­nen mit Nach­wuchs, legen oft gro­ße Ent­fer­nun­gen zurück, und ein Marsch ein­schließ­lich län­ge­rer Schwimm­stre­cken vom Advent­fjord (Lon­gye­ar­by­en) zum Sas­senfjord und zurück inner­halb von 2 Tagen liegt völ­lig im Rah­men rea­lis­ti­scher und nor­ma­ler Mög­lich­kei­ten.

Nach­dem die Eis­bä­ren heu­te um 16 Uhr her­um also zwi­schen Cam­ping­platz und Ves­t­pyn­ten gese­hen wur­den, war neben Schau­lus­ti­gen auch der Sys­sel­man­nen (Poli­zei) bald zur Stel­le, wie die Sval­bard­pos­ten berich­tet. Der Sys­sel­man­nen folg­te der Eis­bä­ren­fa­mi­lie im Auto lang­sam und mit Abstand nach Wes­ten, Rich­tung Bjørn­da­len.

Aller­dings hat sich jetzt wohl erst mal die Hoff­nung erle­digt, dass die Eis­bä­ren sich bald ver­krü­meln wer­den: Am Ufer vom Bjørn­da­len wur­den die Eis­bä­ren gese­hen, wie sie an einem gro­ßen, recht frisch erschei­nen­den Wal­ka­da­ver fut­ter­ten. Der dürf­te die­se und mög­li­cher­wei­se wei­te­re Eis­bä­ren für län­ge­re Zeit mit Nah­rung ver­sor­gen, was sich in der Bären­sze­ne sicher bald her­um­spre­chen wird. Auf einem Foto vom Sys­sel­man­nen sieht der Kada­ver aus, als wür­de es sich um einen ange­schwemm­ten Pott­wal han­deln.

Der Sys­sel­man­nen for­dert die Öffent­lich­keit auf, die Bären nicht auf­zu­su­chen und gene­rell im Gelän­de wach­sam zu sein und die übli­chen Vor­sichts­maß­nah­men kon­se­quent umzu­set­zen.

Eisbären und Walkadaver, Bjørndalen

Eis­bä­ren­fa­mi­lie mit kräf­ti­ger Mahl­zeit im Bjørn­da­len bei Lon­gye­ar­by­en, Mon­tag (10.09.) Nach­mit­tag. Foto © Sys­sel­man­nen.

Aktua­li­sie­rung: wie die Sval­bard­pos­ten noch am Mon­tag Abend mel­de­te, wur­den die Eis­bä­ren vom Sys­sel­man­nen vom Wal­ka­da­ver ver­trie­ben. Der tote Wal wur­de von der Polar­sys­sel, dem Dienst­schiff des Sys­sel­man­nen, in den Fjord geschleppt. Die Eis­bä­ren wur­den ins Bjørn­da­len getrie­ben.

Der Spitz­ber­gen-Kalen­der 2019 ist erhält­lich

Unser mitt­ler­wei­le schon tra­di­tio­nel­ler Spitz­ber­gen-Kalen­der ist ab sofort für 2019 erhält­lich. Sta­bil im Preis und unver­än­dert im Grund­kon­zept, ist der Spitz­ber­gen-Kalen­der wie gehabt in den For­ma­ten A3 (schön groß für die Wand) und A5 (klei­ner, etwa für den Schreib­tisch) erhält­lich.

Spitzbergen-Kalender 2019

Mit Spitz­ber­gen durch das Jahr: der Spitz­ber­gen-Kalen­der 2019 ist jetzt erhält­lich.

Im Gegen­satz zu man­chen Ange­bo­ten, die sich sonst­wo fin­den, gestal­ten wir jedes Jahr einen voll­stän­dig neu­en Kalen­der mit einer ganz neu­en Aus­wahl an Bil­dern, die Spitz­ber­gens schöns­te Sei­ten an Land­schaf­ten, Tie­ren und Pflan­zen zei­gen.

Spitzbergen-Kalender 2019

Unge­wöhn­li­che Per­spek­ti­ve einer beein­dru­cken­der Land­schaft: die Eis­kap­pe Aus­t­fon­na aus der Luft.

Unge­wohn­te Per­spek­ti­ven abge­le­ge­ner Orte feh­len eben­so wenig wie schö­ne Tier­fo­tos.

Spitzbergen-Kalender 2019

Natür­lich dür­fen die obli­ga­to­ri­schen Eis­bä­ren nicht feh­len 🙂

Hier sehen Sie alle Bil­der, wei­te­re Infor­ma­tio­nen und kön­nen Sie den Kalen­der bestel­len.

Mehr Arbeits­plät­ze in Lon­gye­ar­by­en trotz Rück­gang im Berg­bau

Die gro­ße Befürch­tung, der Arbeits­markt in Lon­gye­ar­by­en wür­de mit der dras­ti­schen Redu­zie­rung im Berg­bau nach Auf­ga­be von Sveagru­va kol­la­bie­ren, ist bis­her nicht ein­ge­tre­ten, wie neue Zah­len vom Sta­tis­ti­schen Zen­tral­bü­ro bele­gen, der nor­we­gi­schen Sta­tis­tik­be­hör­de. Dem­nach gab es auf Sval­bard 2017 ins­ge­samt 4,2 % mehr Arbeits­plät­ze als 2016. Tat­säch­lich ist die Zahl der Arbeits­plät­ze im Berg­bau mit -34 % deut­lich auf 100 zurück­ge­gan­gen. Ande­re Bran­chen, vor allem Tou­ris­mus und Dienst­leis­tung, konn­ten die­se Ver­lus­te aber kom­pen­sie­ren: So gab es 2017 allei­ne im Bereich „Over­nat­tings- og ser­ve­rings­virksom­het“ (Hotels und Restau­rants) 315 Stel­len, ein Wachs­tum um 36,3 %.

Longyearbyen: Arbeitsmarkt wächst

Lon­gye­ar­by­en wächst, zuletzt auf dem Arbeits­markt um 4,2 %.

Gemes­sen wer­den die­se Arbeits­leis­tun­gen als „Års­verk“, was sich viel­leicht am bes­ten mit dem Wort­un­ge­tüm „Jah­res­per­so­nen­stun­den“ über­set­zen lie­ße. 315 „års­verk“ bedeu­ten also nicht unbe­dingt 315 Voll­zeit­stel­len, son­dern bezahl­te Arbeit, die sich inner­halb eines Jah­res mit 315 Voll­zeit­stel­len erle­di­gen lässt. Tat­säch­lich kann ein Teil die­ser Arbeit auf sai­so­na­le Arbeits­plät­ze und Teil­zeit­stel­len ver­teilt sein, was gera­de im Tou­ris­mus sicher auch der Fall ist. Die Bran­che „Tou­ris­mus“ wird in der Sta­tis­tik gar nicht aus­ge­wie­sen, son­dern ver­teilt sich haupt­säch­lich auf die Kate­go­rien Hotels & Restau­rants, Dienst­leis­tung und Trans­port.

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News-Auflistung generiert am 19. März 2024 um 04:17:28 Uhr (GMT+1)
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