Die Diesetsletta ist eine weitläufige Küstenebene („slette“) an der Westküste Spitzbergens, westlich vom Krossfjord. Küstenebenen dieser Art sind in Spitzbergen häufig zu finden, vor allem an der Westküste sind sie vielerorts vorhanden, wobei die Diesetsletta an der äußeren Westküste die nördlichste ihrer Art ist. Nach Süden hin gibt es diese Ebenen aber fast durchgängig bis zum Südkapp und der vorgelagerten Sørkappøya, unterbrochen nur von den Mündungen der Fjorde.
Die Entstehung dieser Küstenebenen ist geomorphologisch nicht eindeutig geklärt. Es gibt sie auch andernorts, etwa in Grönland oder auf dem norwegischen Festland, aber in dieser Art nur in Regionen, die im Quartär (das „Eiszeitalter“, Beginn vor ca. 2,6 Millionen Jahren) zeitweise großräumig vereist waren. Es handelt sich um marine Erosionsplattformen – Brandungsplattformen – deren Entstehung wohl dadurch begünstig wurde, dass sowohl die Höhe des Landes als auch die Höhe des Meeresspiegels sich im gleichen Takt über die Vereisungen hinweg hoben und senkten: Während der Vereisungsphasen lag der Meeresspiegel tiefer, da viel Wasser in den Gletschermassen an Land gebunden war, aber die vereisten Regionen – aber auch nur diese – lagen tiefer, da sie von den Eismassen isostatisch herabgedrückt wurden. Somit lag der Meeresspiegel relativ zum Land immer ungefähr in gleicher Höhe und damit konnte die Brandung fleißig wirken.
Alles klar? 🙂
Klar ist jedenfalls nach einem Blick auf der Seekarte, dass die gleiche Landschaft sich unter Wasser immer noch weitläufig ins Meer hinein fortsetzt: Es ist oft meilenweit flach vor dem Ufer.
Ja, das flache Ufer. Felsig ist es fast überall, hier wirkt die stetige Brandung auf die völlig ungeschützt liegende Küste. Kleine Strände gibt es nur hier und dort in winzigen Buchten, die ganz lokal ein wenig Schutz bieten. Wenn man nach solchen Buchten sucht, findet man die schönsten Ecken! Aber nur an einem so schönen Tag wie diesem Freitag Anfang August 2018, als der Nordatlantik so still lag, dass wir die seltene Gelegenheit wahrgenommen haben, hier mal an Land zu gehen und uns etwas umzusehen. Es ist einfach immer spannend, Gegenden zu erkunden, wo man noch nicht war und wo nicht auch ständig Leute herkommen! Wobei Bewohner aus Ny-Ålesund an guten Tagen wie heute manchmal mit dem Boot eine Hütte etwas südlich von unserem Standpunkt besuchen, sie liegt an einer Flussmündung und dort kann man gut fischen.
Sobald man sich ein paar Meter vom Ufer wegbewegt, hat man eine sehr weitläufige, sparsam bewachsene Tundralandschaft um sich herum. Hier könnte man endlos wandern! Wenn es nur nicht so schwierig wäre, hier her zu kommen …
Benannt ist die Diesetsletta übrigens nach Hanna Resvoll-Holmsen (1873-1943, geb. Resvoll) benannt, einer norwegischen Botanikerin und Umweltschützerin, die in erster Ehe Dieset hieß. Sie war die erste Frau, die als Wissenschaftlerin nach Spitzbergen kam. Sie nahm zwischen 1907 und 1910 an mehreren Expeditionen teil und heiratete später den norwegischen Geologen Gunnar Holmsen.
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