Die Bucht Hyttevika liegt an der südlichen Westküste Spitzbergens nicht weit vom Hornsund, nördlich vom Eingang. Zum offenen Meer hin ist sie von den Inselchen Dunøyane sowie einer Reihe von Felsen und Untiefen geschützt. Die vielen Uferfelsen machen die Uferlinie malerisch schön, aber auch etwas schwer zugänglich. Es ist nicht unbedingt ein einfaches Fahrwasser.
Dafür ist Hyttevika landschaftlich eines der schönsten Fleckchen Spitzbergens. Hinterm Ufer erstreckt sich eine schmale Küstenebene mit vielen Felsen, Hügeln und grüner Tundra. Dahinter erheben sich schroffe Berge. An den Hängen brüten tausende von Krabbentauchern unter den Felsen.
Inmitten dieser landschaftlichen Schönheit hat Claus Andersen aus Tromsø 1907 eine Hütte für die Überwinterungsjagd gebaut. Wegen des vielen Treibeises, das mit dem Ost-Spitzbergen Strom von Osten ums Südkap herum getrieben kam, hatte der Hornsund schon immer einen Ruf als gutes Eisbärengebiet. Bekannt gewordene Jäger wie der „Eisbärenkönig“ Henry Rudi haben hier überwintert. Die Hütte ist relativ lang. Mit über 100 Jahren gehört sie nun zu den ältesten Trapperhütten Spitzbergens, 2016 wurde sie umfassend renoviert.
Vom Flur aus gelangt man entweder in den kleineren Schlafraum am nördlichen Ende oder in den Hauptraum. Mit drei Räumen, den Flur eingeschlossen, ist die Hütte von Hyttevika für eine Trapperhütte recht geräumig. Dennoch war Platz immer knapp, wenn man überlegt, dass Ausrüstung und Vorräte für ein ganzes Jahr gelagert werden mussten.
Besonders eng wurde es in den 1930er Jahren. Ab 1932 verbrachte die daraufhin berühmt gewordene Wanny Woldstad 5 aufeinander folgende Winter hier zusammen mit ihrem Partner Anders Sæterdal. Zweimal hatte sie ihre beiden jugendlichen Söhne dabei, einmal hatte Anders seine Kinder mitgenommen, so dass sie drei lange Winter zu viert in der Hütte verbrachten! Zeitweise durften dazu sogar noch die Hunde in der guten Stube wohnen, wo bei Bedarf auch noch gefrorene Eisbären am Stück wieder aufgetaut wurden, was mehrere Tage in Anspruch nehmen konnte. Da wurde Platz schnell zur Mangelware.
Wanny Woldstad nahm aktiv am Jägerleben teil. Sie kümmerte sich nicht nur um den Haushalt, sondern kontrollierte auch Fallen, schoss in der Dunkelheit Eisbären und machte auch die längsten und gefährlichsten Touren mit. Ihre Erlebnisse schildert sie ansprechend in dem Buch Første kvinne som fangstmann på Svalbard. Dadurch berühmt geworden, starb sie 1959 – nicht etwa durch einen verwundeten Eisbären, sondern als sie in Nordnorwegen von einem Laster angefahren wurde.
Die altehrwürdige Hütte von Hyttevika wird immer noch regelmäßig genutzt, sie liegt nämlich nur gut 12 Kilometer von der polnischen Forschungsstation in Isbjørnhamna im Hornsund entfernt. Die polnischen Wissenschaftler sind regelmäßig dort, sowohl zu wissenschaftlichen Zwecken als auch in ihrer Freizeit.
Das ist ein gutes Arrangement, auch für die Erhaltung der Hütte. In einer alten Hütte auf Jan Mayen habe ich mal folgende Notiz gefunden: „Vorsichtiger Gebrauch ist eine gute Art des Schutzes – willkommen in der Hütte!“
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