Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus)
Long-tailed Skua (E) - Fjelljo (N) - Kleinste jager (NL) - Labbe á longue queue (F)
Zwei weit überstehende Schwanzfedern und der elegante Flug machen die schlanke Falkenraubmöwe eigentlich unverwechselbar. Auf Spitzbergen ist sie weniger häufig zu sehen als die kompaktere Schmarotzerraubmöwe.
Beschreibung: Die Falkenraubmöwe ist mit 53 cm zwar insgesamt länger als die deutlich häufigere Schmarotzerraubmöwe (46 cm), ist aber tatsächlich etwas kleiner, da die 15 cm weit überstehenden Schwanzfedern eingerechnet sind. Im Vergleich wirkt sie schlanker und eleganter. Sie hat eine schwarze Kappe, weiße Brust und weißen Nacken, ansonsten überwiegend graubraun. Charakteristisch sind der lange Schwanz der Falkenraubmöwe sowie ihr eleganter, beinahe schwalbengleicher Flug.
Verbreitung/Zugverhalten: Zirkumpolar in der Arktis. Vereinzelt in Norwegen, vor allem im Norden. In Svalbard ist die Falkenraubmöwe sehr selten, da ihre Hauptnahrungsquelle fehlt, die Nagetiere. Es gibt mehrere Brutpaare auf der Blomstrandhalvøya im Kongsfjord, auf ganz Svalbard wahrscheinlich 25 – 30 Paare. Auch im Treibeis ist sie gelegentlich zu sehen, möglicherweise auf dem Weg zu bzw. von den Brutplätzen in Grönland und der russischen Arktis. Den Winter verbringt die Falkenraubmöwe im Südatlantik.
Biologisches: Die Falkenraubmöwe ernährt sich vor allem von Nagetieren, was auch erklärt, warum sie in Spitzbergen, wo es keine natürlichen Vorkommen irgendwelcher Nagetiere gibt, so selten ist. In Ostgrönland, wo es Lemminge und andere Nager gibt, ist sie ein recht häufiger Brutvogel. In Spitzbergen ernährt sie sich von Insekten, Kadavern und Zooplankton im flachen Wasser nahe der Küste.
Sie brütet paarweise auf flacher, trockener Tundra. Die Eier – selten eins, meist zwei – werden von beiden Eltern 23 Tage lang ausgebrütet. Nach wenigen Tagen verlassen die Küken das Nest, bleiben aber noch bei ihren Eltern, bis sie in einem Alter von etwa 25 Tagen flugfähig sind.
Sonstiges:Wenn man die Falkenraubmöwe in Spitzbergen sieht, kommt es durchaus vor, dass sie recht neugierig ist und dann leicht zu beobachten und zu fotografieren ist.
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Letzte Änderung: 18. November 2017 ·
Copyright: Rolf Stange