Moffen ist ein kleines, aber interessantes Inselchen. Nach der Beinahe-Ausrottung der Walrosse Mitte des 20. Jahrhunderts spielte Moffen eine zentrale Rolle bei der Wieder-Einwanderung dieser Tiere, da sich hier der erste Ruheplatz etablierte. Heute liegen regelmäßig größere Mengen von Walrossen (bis zu über 100 Tiere) am Südende der Insel, die daher streng geschützt ist und den Status eines Naturreservats hat. Eine Annäherung darf während der Sommersaison (15. Mai bis 15. September) nur bis zu einer gesetzlich vorgeschriebenen Mindestdistanz von 300 Metern erfolgen.
Moffen liegt direkt nördlich von 80°N. Dies und die aus der Distanz sichtbaren Walrosse macht Moffen zu einem beliebten Stopp für Schiffe. Allerdings ist die Beobachtung der Walrosse aus 300 Metern Entfernung natürlich nur mit Einschränkung möglich. Kleinere Schiffe, die andere Stelle anlaufen können, wo man Walrosse aus deutlich geringerer Entfernung sehen kann, haben anderswo bessere Möglichkeiten. Ab dem 16. September sind Landungen auf Moffen genauso legal wie andernorts in den Naturreservaten, nur sind so spät im Sommer dort kaum noch Besucher unterwegs.
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Die Querung von 80 Grad Nord ist immer eine gute Ausrede für ein kräftigendes Getränk.
Geologie
Moffen besteht aus mehreren Serien von Strandwällen, die aus verschiedenen Richtungen innerhalb der sehr flachen Umgebung von Moffen aufgeworfen wurden. Zwischen den Strandwällen befindet sich eine brackige Lagune. Es gibt kein Festgestein an der Oberfläche.
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Landschaft
Moffen ist vollständig flach und hat die Form eines Tropfens, in der Mitte befindet sich eine Lagune. Die Insel ist von beeindruckenden Treibholzmengen übersät.
Die Südspitze von Moffen.
Flora und Fauna
Flora: gibt es nur wenig. Am Südende, wo über Jahrhunderte hinweg Walrosse in großer Zahl geschlachtet wurden, gibt es eine Fläche, die mit Moos bewachsen ist; in feuchten Senken bei der Lagune haben sich Algenteppiche gebildet.
Trotz der geringen Größe ist Moffen allerdings faunistisch interessant, wenn die Beobachtungsmöglichkeiten im Sommer wegen der vorgeschriebenen Mindestdistanz auch nicht gerade brilliant sind. Auf Moffen brüten große Mengen von Küstenseeschwalben sowie die in Svalbard äußerst seltene Schwalbenmöwe, die aus der Distanz inmitten all der Küstenseeschwalben und anderer Vögel allerdings schwer auszumachen ist. Wegen der weitläufig flachen Gewässer um Moffen herum gibt es gute Weidegründe für Walrosse, die an der Südspitze einen Liegeplatz haben.
Geschichte
Moffen war schon den Walfängern bekannt und wurde früh zum Schlachtplatz für Walrosse. Auf alten Fotos sieht man, dass die Insel stellenweise mit Walrossknochen übersät ist; ganz in der Nähe des Walross-Liegeplatzes am Südende liegen immer noch viele alte Knochen, die man aber nur sieht, wenn man am 16. September oder später kommt und dann an Land gehen kann.
Der Name der Insel soll, so eine Theorie, eine unfreundliche Bezeichnung der holländischen Walfänger für die auf ihren Schiffen gelegentlich arbeitenden Deutschen gewesen sein (was der Autor, der als Deutscher oft und gerne auf holländischen Schiffen arbeitet, mit gewissem Amüsement zur Kenntnis nimmt). Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass der Name deskriptiv ist und auf die Form Bezug nimmt: die Form erinnert an die Öffnung eines weiten Ärmels oder eines Muffs, einer Art Rolle aus Wolle o.ä., in die man von beiden Seiten gleichzeitig die Hände steckt, die sich so gegenseitig wärmen können.
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