Allgemein: Die Namen Austfonna und Bråsvellbreen sind deskriptiv. Austfonna bedeutet östliche Eiskappe. »Brå« bedeutet »rasch« oder »plötzlich«, »svell« bedeutet »anschwellen«. Der Bråsvellbreen ist nach einem plötzlichen Vorstoß 1937-38 benannt, einem sogenannten Surge. Die Fläche von Austfonna einschließlich Bråsvellbreen beträgt 8100 km2, die benachbarte Eiskappe Vegafonna ist 350 km2 groß. Die Fläche des Bråsvellbreen beträgt 1110 km2 (Stand 1980, Tendenz abnehmend). Die Eiskante von Bråsvellbreen und Austfonna ist über 180 km lang mit nur wenigen einzelnen Unterbrechungen an Stellen, wo Felsen zum Vorschein kommen, z.B. bei Isispynten. Somit ist dies die längste Gletscherfront der Nordhalbkugel.
Geologie: Eiskappe (Austfonna) bzw. Auslassgletscher oder Eisströme. Die Grenze zwischen dem Eisstrom Bråsvellbreen und der Eiskappe Austfonna ist nicht sichtbar. Dort, wo aufgrund einer Rinne im unterliegenden Gestein die Geschwindigkeit des abfließenden Gletschereises größer ist, ist der Bråsvellbreen, der Unterschied zur umliegenden Eiskappe liegt also in der höheren Fließgeschwindigkeit, die optisch nicht wahrnehmbar ist. In der Antarktis werden derartige, schnell fließende Bereiche von Inlandeisen als »Eisstrom« bezeichnet.
Soweit stellenweise auf kleinen Flächen eisfreies Land zutage tritt, handelt es sich überwiegend um Moränenschutt aus Grundgebirgsgestein.
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Blick in die Unendlichkeit: Die Eiskappe Austfonna und kleiner Eisberg bei Isispynten.
Landschaft: Weitläufiger Plateaugletscher, fast spaltenfrei. Auf der großen Fläche bilden sich im Sommer erhebliche Schmelzwassermengen, die sich in tiefe Rinnen in die Gletscheroberfläche hineinschmelzen und an der Eiskante spektakuläre Wasserfälle bilden.
An wenigen Stellen treten Fels und Moränenschutt zutage, so etwa bei Isispynten im Osten der Eiskappe.
Moräne mit Toteis, Westseite von Isispynten. Anfang der 1990er reichte die nun etwa einen Kilometer entfernte Eiskappe Austfonna bis hierher. Seit der Gletscher sich zurückgezogen hat, ist Isispynten eine Insel und keine Halbinsel mehr.
Geschichte: Sogar eine Eiskappe hat Geschichte! Erste Kunde aus dem Landesinneren des Nordaustland brachte der bekannte schwedische Polarforscher Adolf Erik Nordenskjöld. Er hatte diese Region angesteuert, nachdem er 1871-72 in Polhem in der Mosselbukta überwintert hatte. Das Ziel, den Nordpol anzusteuern, hatte Nordenskjöld aufgeben müssen, nachdem seine Rentiere ihm vernünftigerweise davongelaufen waren.
Größere Beiträge zur Kenntnis des inneren Nordaustland leisteten später britische Wissenschaftler aus Oxford. Nach ersten Erkundungen (1923) kam es 1924 zu mehreren längeren Schlittenreisen über die Eiskappen. Den größten Beitrag leistete die Expedition 1935-36 unter A.R. „Sandy“ Glen mit einer Reihe längerer Schlittenreisen kreuz und quer über die Eiskappen sowie den während der Überwinterung gewonnenen meteorologischen und glaziologischen Messungen. Weitere wesentliche Beiträge zur wissenschaftlichen Erkundung von Austfonna und den übrigen Eiskappen des Nordaustland wurden während der Internationalen Polarjahre 1957-59 und 2008-09 geleistet, als Basis diente jeweils die Station Kinnvika im Murchisonfjord.
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