In Longyearbyen ist vor einigen Tage am Platåberg ein Erdrutsch abgegangen. Die Rutschung liegt dicht neben dem Friedhof und ist über die Straße hinweggegangen. Daher hat der Sysselmannen die Straße vom alten Museum am Friedhof vorbei Richtung Huset bis auf Weiteres komplett gesperrt, also auch für Fußgänger und Fahrradfahrer. Verletzt wurde niemand, soweit bekannt, hat auch niemand die aktuelle Rutschung während des Ereignisses beobachtet.
In dem Bereich hat es schon in früheren Jahren vielfach Rutschungen gegeben, was grundsätzlich an derartigen Hängen mit nach oben zunehmendem Gefälle und viel losem Hangschutt im wasserreichen Frühsommer normal ist. Da der Friedhof möglicherweise gefährdet ist, hat es sogar bereits Überlegungen gegeben, diesen zu verlegen, etwa in ein nicht gefährdetes Gebiet in der Nähe der Kirche. Bislang ist aber nichts entschieden worden.
Natürlich ist an das Risiko solcher Rutschungen auch andernorts im Gelände zu denken. Rutschungen dieses Typs gehen eher fließend als fallend ab, so dass Fußgänger normalerweise in der Lage sein sollten, sich rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu entfernen. Aber es gibt andere, schnellere und somit gefährlichere Typen von Massenbewegungen auf Hängen, und etwa bei der Zeltplatzwahl auf Trekkingtouren muss man natürlich rutschungsgefährdetes Gelände vermeiden. Das Beispiel aus Longyearbyen zeigt, wie weit solche Rutschungen ins flache Gelände hinein reichen können.
Anders ist die Geschwindigkeit und damit das Gefahrenpotenzial bei Sulzmuren, die zur Zeit der Schneeschmelze in schmalen Tälchen auftreten können. Diese können so schnell werden, dass man sich nicht mehr in Sicherheit bringen kann. Bei einem solchen Ereignis kam im Juni 1992 im Liefdefjord ein Wissenschaftler ums Leben, ein zweiter konnte sich nur knapp retten.
Die Ausschreibungen für die Arktis-Reisen 2019 sind nun soweit vollständig. Neben den „traditionellen“ Spitzbergen-Reisen mit der Antigua im Juli und im September sowie „Spitzbergen für Fortgeschrittene“ mit der Arctica II im August neu hinzugekommen ist jetzt die Beschreibung für die 2019 erstmalig ins Programm aufgenommene Spitzbergen-Fahrt mit der Antigua vom 01. bis zum 09. Juni 2019. Schwerpunkt dieser Fahrt im arktischen Frühsommer soll das Eis sein, das zu dieser Jahreszeit erfahrungsgemäß noch in den Fjorden und vor der Küste vorhanden ist, und die Tiere, von den Vögeln und Rentieren der Tundra bis zu den großen Charaktertieren der Arktis, Eisbären und Walrossen.
Nach dem Reisebericht und den Fotos zur Antarktis-Fahrt mit SY Anne-Margaretha sind nun auch die entsprechenden Seiten zur Patagonien-Reise im März/April 2018 online. Die hier verlinkten Seiten bieten neben dem Reisetagebuch auch Fotogalerien mit kürzeren Beschreibungen der verschiedenen Abschnitte der Fahrt von Ushuaia über Puerto Montt. 25 abenteuerliche Tage unter Segeln in einem wilden, schönen, einsamen der Welt! Obwohl noch ein langer Arktis-Sommer unter Segeln bevorsteht, ist jetzt schon sicher, dass die Patagonien-Fahrt als ein Höhepunkt nicht nur 2018, sondern auch weit darüber hinaus in Erinnerung bleiben wird. Mit dem Reisebericht kann man nachträglich völlig kostenfrei und fernab von Wind und Wellen, Kälte und Seekrankheit in die herrlichen Landschaften Patagoniens eintauchen – viel Spaß!
Wanderung auf einer abgelegenen Insel in Patagonien.
Und ja, wir gehen davon aus, dass diese erste Fahrt in Patagonien nicht die letzte gewesen sein soll, es gibt noch so viel dort zu entdecken! Konkrete Pläne dazu haben wir aktuell nicht, das wird sicher nicht im Südsommer 2018/19 anstehen, aber heute ist nicht alle Tage, wir komm’n wieder keine Frage! Hasta la vista, Patagonia!
Aber bald heißt es nun erst mal wieder: auf nach Spitzbergen! Ab Juli wird der Arktis-Reiseblog auf dieser Seite wieder regelmäßig Futter bekommen.
Die Termine und Beschreibungen für unsere Reisen „Arktis unter Segeln 2019“ sind nun verfügbar. Natürlich ist Spitzbergen über den ganzen Polarsommer 2019 hinweg mehrfach im Programm, aber es geht auch nach Grönland, genauer mit SY Anne-Margaretha nach Ostgrönland, in den Scoresbysund (25.08.-09.09.2019).
Neu im Programm für 2019 ist eine frühsommerliche Fahrt mit der Antigua, bei der das Eis, mit dem wir zu dieser recht frühen Zeit noch rechnen können, und die Tiere im Vordergrund stehen sollen (01.-09.06.2019). Diese Fahrt ist mit 9 Tagen kürzer als die anderen Reisen, bietet aber immer noch reichlich Zeit für viele schöne Erlebnisse und Eindrücke und die Reisedauer wird manchem entgegenkommen, für den oder die eine dreiwöchige Reise im Sommer organisatorisch nicht zu bewältigen ist. Die genaue Beschreibung für diese Fahrt wird demnächst folgen, Interessenten können sich natürlich dennoch schon vormerken lassen.
Arktis-Eis unter Segeln: neue Fahrt mit der Antigua, 01.-09. Juni 2019! Genaue Beschreibung folgt.
Bei Fragen oder Interesse nehmen Sie bitte einfach Kontakt auf. Fragen zu den Reisen, Routen und Schiffen beantwortet Rolf Stange, unverbindliche Reservierungen und Buchungen nimmt Uwe Maaß (Geographische Reisegesellschaft) gerne entgegen.
Eine knappe Woche nach dem Eisbärenbesuch bei Kapp Linné, der weit durch die Medien ging, ist wieder ein Eisbär in Siedlungsnähe gesichtet worden. Am Freitag Abend war ein Eisbär in der Nähe des alten Flugplatzes im Adventdalen unterwegs in Richtung Longyearbyen.
Bald darauf war der Sysselmannen mit dem Hubschrauber vor Ort; der Eisbär befand sich bereits in der Nähe des Adventfjord, also dicht bei Longyearbyen. Vom Motorengeräusch zunächst vertrieben, verzog der Eisbär sich nach Hiorthhamn, gegenüber von Longyearbyen. Als der Eisbär sich später schwimmend im Fjord befand, wurde sicherheitshalber eine Lagerfeuerparty am Ufer evakuiert, ohne dass der Bär sich jedoch in der Nähe blicken ließ, eine Vorsichtsmaßnahme ohne jede Dramatik.
Eisbär im Adventfjord, nicht weit von Longyearbyen (Archivbild, 2014).
Zuletzt wurde der Eisbär Samstag Mittag auf dem Weg in den Sassenfjord gesehen. Seitdem ist sein Aufenthaltsort nicht mehr bekannt, und die Behörden legen den „Fall“ zu den Akten, bis es eventuell neue Beobachtungen gibt.
Bei dem Eisbären handelte sich sich wahrscheinlich um ein großes Männchen. Zu gefährlichen Situationen für Mensch oder Tier kam es nicht.
Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, auch ganz in der Nähe von Longyearbyen umsichtig und vorbereitet zu sein.
Spitzbergen unter Segeln mit SV Antigua, 18 intensive Tage lang – eine Traumreise für Arktisfreunde! Nun besteht die Chance dazu kurzfristig wieder auf der eigentlich längst ausgebuchten Reise im Juli 2018, da nach einer Stornierung eine Doppelkabine freigeworden ist.
Spitzbergen unter Segeln auf der Antigua im Juli 2018: Zwei Plätze wieder verfügbar.
Also – nur zu und Willkommem an Bord! Klicken Sie hier für weitere Informationen zu dieser Reise.
Interessenten können sich für Fragen zur Reise, zur Antigua, zu Spitzbergen, zur Ausrüstung etc. an Rolf Stange wenden und für Reservierung und Buchung an die Geographische Reisegesellschaft.
Auf Spitzbergen hat die Sommersaison begonnen. Sowohl die Schiffe, die mit Touristen in entlegene Fjorde fahren, als auch die Vögel, die nun ihr Brutgeschäft beginnen, sind zurück.
Der Frühsommer ist in der Arktis eine sehr lebendige Zeit: in den Vogelfelsen brummt es, auch in der Tundra tobt das Leben. Gänse stärken sich nach dem Frühjahrszug für die Brutsaison, ebenso Eiderenten und viele andere Boden- und Kliffbrüter, See- und Tundravögel.
Der Sysselmannen (Gouverneur) hat nun daran erinnert, sich entsprechend rücksichtsvoll im Gelände zu verhalten. Eine Reihe besonders sensibler Orte, überwiegend kleine Inselchen, sind ohnehin als Vogelreservate speziell geschützt. Aber auch andernorts sind viele Vögel unterwegs und sind jetzt für Störungen besonders anfällig.
Tundra am Midterhuken: lässt man im Frühsommer besser in Ruhe.
Explizit wurde vom Sysselmannen dazu aufgerufen, auf Landungen am Midterhuken/Gåsbergkilen im Bellsund zu verzichten. Auch andernorts sollte man entweder gar nicht anlanden oder sich besonders vorsichtig und rücksichtsvoll bewegen, wenn viele Gänse, Eiderenten und andere Vögel die Tundra besiedeln.
Auf Kapp Linné/Isfjord Radio ist ein Eisbär in die Gebäude eingedrungen.
Die alte Radiostation diente ehemals dem Funkverkehr zwischen den Siedlungen Spitzbergens und dem Festland, ist technisch aber obsolet, seit der Datenverkehr über ein Glasfaserkabel läuft. Seit Ende der 1990er Jahre dient Kapp Linné als kleines Wildnishotel an der Westküste Spitzbergens.
Aktuell befinden sich 5 Angestellte und 9 Gäste auf Kapp Linné. Am Sonntag morgen um 7 Uhr früh entdeckte die Chefin, Malin Stark, dass eine Tür aufgebrochen war, kurz darauf hörte sie Geräusch aus einem Lagerraum, wie die Svalbardposten berichtet.
Um 9 Uhr befand der Eisbär sich immer noch im Gebäude. Sysselmannnen und norwegisches Polarinstitut sind unterwegs, um den Bären möglichst zu vertreiben oder zu betäuben. Nur im Notfall würde man den Eisbären erschießen („lethal entnehmen“, wie der deutsche Amtsschimmel sagen würde).
Eisbär bei Kapp Linné (Isfjord Radio). Archivbild Verfasser.
Personen waren, soweit bekannt, nicht unmittelbar in Gefahr. Möglicherweise steht der Bär, vermutlich ein großes Männchen, aber unter Stress: Es ist nicht auszuschließen, dass er sich verletzt hat oder den Weg nach draußen nicht mehr findet.
Eisbärenbesuch auf Kapp Linné ist nicht unbedingt alltäglich, kommt aber immer wieder mal vor. Auch dieser Autor, der in grauer Vorzeit mal auf Kapp Linné gearbeitet hat, kann von entsprechenden Erlebnissen berichten. Dass ein Eisbär allerdings in eines der Gebäude eindringt, gehört aber definitiv zu den Seltenheiten.
Ergänzung: Sonntag Vormittag gegen 11 Uhr kam vom Sysselmannen die Meldung, dass der Eisbär Kapp Linné verlassen habe und auf dem Weg nach Norden sei.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.