Die große und kräftige Skua ist die größter der vier auf Spitzbergen vorkommenden Raubmöwenarten. Im Flug kann sie an eine große, dunkle Möwe erinnern.
Skua unter Angriff durch eine Küstenseeschwalbe. Liefdefjord.
Beschreibung: Die Skua (früher auch »Große Skua«) ist in Spitzbergen ein weitgehend unverwechselbarer Vogel. Recht einheitlich dunkelbraun, ist sie mit einer Länge von 53-58 cm und einem Gewicht vo 1,2-1,9 kg deutlich größer und auch kräftiger proportioniert als die anderen drei Raubmöwenarten, die dort vorkommen. Die Geschlechter sind nicht unterscheidbar. Die Skua hat breite Flügel mit einem weißen Fleck nahe bei den Flügelspitzen, der im Flug gut sichtbar ist. Der schwarze Schnabel ist nicht allzu lang, aber kräftig und an der Spitze gebogen.
Verbreitung/Zugverhalten: Nahe Verwandte der Skua sind vor allem auf der Südhalbkugel verbreitet, auf den Subantarktischen Inseln. Dort gibt es fünf Arten, die der Skua äußerst ähnlich sehen. Im Nordatlantik ist die Verbreitung auf die Region vom Norden der britischen Inseln über die Færøer, Island, Norwegen und bis nach Svalbard beschränkt, wobei die Art gerade erst dabei ist, den nördlichen Rand dieses Gebietes zu erschließen. Heute brütet sie mit wenigen hundert Brutpaaren vor allem an der Westküste Spitzbergens sowie auf Bjørnøya. Sie verbringt den Sommer von Ende April oder Anfang Mai bis September in diesen Brutgebieten und den Rest des Jahres auf offener See westlich von Südwesteuropa und Nordwestafrika.
Biologisches: Auf dem Speisezettel der Skua spielen Vögel wie Dreizehenmöwen eine große Rolle, möglicherweise auch Fisch. Zusätzlich jagt die Skua anderen Vögeln die Beute ab, wie auch die anderen Raubmöwenarten.
Skuas brüten in einzelnen Paaren oder lockeren Kolonien auf flacher Tundra in Küstennähe, meist unweit von einer Kolonie z.B. von Dreizehenmöwen, die als wohnortnahe Speisekammer herhalten muss. In der zweiten Junihälfte bis Anfang Juli werden die beiden Eier gelegt und anschließend 29 Tage lang ausgebrütet. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel noch für etwa sieben Wochen beim Nest und werden von den Eltern verpflegt, wobei diese das Nest sehr aggressiv gegen potenzielle Angreifer verteidigen.
Skuas sind mit sieben oder acht Jahren geschlechtsreif und kehren dann zum Brüten meist in die Region zurück, in der sie geboren wurden. Sobald sie einmal ein Brutgebiet etabliert haben, bleiben sie diesem für den Rest ihres Lebens treu. Meist bleiben auch die Brutpaare langfristig zusammen.
Sonstiges: Zum ersten Mal wurden brütende Skuas auf der Bjørnøya 1970 und auf Spitzbergen 1976 beobachtet. Die Brutpopulation mag dort nun an die 200 Brutpaare betragen, mit steigender Tendenz.
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Letzte Änderung: 08. März 2019 ·
Copyright: Rolf Stange