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Monats-Archiv: Oktober 2014 − News & Stories


Beginn der Polar­nacht, Kross­fjord-Pan­ora­ma­sei­te

In Spitz­ber­gen hat vor weni­gen Tagen die Polar­nacht begon­nen. Erst nach Mit­te Febru­ar wird die Son­ne sich wie­der über dem Hori­zont zei­gen. In der Kern­zeit der Polar­nacht, von Mit­te Dezem­ber bis Anfang Janu­ar, wird es rund um die Uhr prak­tisch dun­kel sein. Bei kla­rem Him­mel wer­fen Ster­ne, Mond und Nord­licht jedoch ihr blei­ches, wun­der­schö­nes Licht über das schnee­be­deck­te Land, so dass man sich dann gut ori­en­tie­ren kann.

Eine gute Zeit, um Fotos zu sor­tie­ren und die Inter­net­sei­te wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Nun hat der Kross­fjord end­lich die Sei­te bekom­men, die er ver­dient. Dort sind, über­sicht­lich von einer Kar­te aus ver­linkt, schö­ne 360 Grad Pan­ora­ma­bil­der von ver­schie­de­nen Stel­len, und natür­lich feh­len auch ein paar Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen nicht.

Eines von vie­len Pan­ora­men auf der neu­en Sei­te über den Kross­fjord.

Krossfjord-Panorama-Seite

Eis­bär in Lon­gye­ar­by­en, drit­ter und vor­läu­fig letz­ter Akt

Der Eis­bär in Lon­gye­ar­by­en (sie­he vor­her­ge­hen­de Mel­dun­gen) ist nun nicht mehr bei und schon gar nicht mehr in Lon­gye­ar­by­en. Heu­te (Don­ners­tag, 16.10.) um 12.15 gelang es, das Tier mit 2 Schüs­sen aus einem Betäu­bungs­ge­wehr in Tief­schlaf zu ver­set­zen, wobei der bereits getrof­fe­ne Bär zunächst noch über 3 Kilo­me­ter ins Advent­da­len wan­der­te, bevor er in der Nähe der alten Nord­licht­sta­ti­on (alter Flug­ha­fen) ein­schlum­mer­te. Nach dem übli­chen Wie­gen und Mar­kie­ren trat der Eis­bär dann einen Hub­schrau­ber­flug nach Nor­den an.

Der Sys­sel­man­nen strebt an, den anhäng­li­chen Eis­bä­ren mög­lichst nicht auf der Haupt­in­sel Spitz­ber­gen, son­dern auf einer ande­ren Insel abzu­set­zen. Der genaue Ort hängt jedoch vom Wet­ter wäh­rend des Flu­ges ab. Die Rich­tung Nor­den zu Anfang des Flu­ges deu­tet jedoch an, dass eher das Nord­aus­t­land als die Edgeøya die neue Hei­mat des Lon­gye­ar­by­en-Eis­bä­ren wer­den könn­te. Ob er sich dort eben­so orts­treu ver­hal­ten oder in neue Gebie­te wan­dern wird, weiß er wohl der­zeit nicht ein­mal sel­ber.

Jeden­falls nutz­ten vie­le Leu­te in Lon­gye­ar­by­en die Gele­gen­heit zu einem Blick aus gut 500 Metern Ent­fer­nung auf den am Ufer lie­gen­den Eis­bä­ren. Für man­che war es das ers­te Mal, dass sie in frei­er Natur einen Eis­bä­ren zu sehen beka­men.

Unge­fäh­re Posi­ti­on des Eis­bä­ren bei Lon­gye­ar­by­en, als er betäubt wur­de (roter Punkt). Bild­grund­la­ge: Goog­le Earth.

Eisbär bei Longyearben

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Eis­bär in Lon­gye­ar­by­en: Fort­set­zung

Ges­tern (Mitt­woch, 15.10.) hat ein Eis­bär Lon­gye­ar­by­en besucht (sie­he Nach­richt von ges­tern: Eis­bär in Lon­gye­ar­by­en). Der Bär wur­de schließ­lich von der Poli­zei ver­scheucht und mit dem Hub­schrau­ber ins meh­re­re Kilo­me­ter ent­fern­te Mälard­a­len ver­folgt.

Nun ist der Eis­bär wie­der zurück: Er liegt in der Mün­dung des Advent­da­len, am Ufer des Advent­fjord, in unmit­tel­ba­rer Nähe von Lon­gye­ar­by­en. Der Sys­sel­man­nen (Poli­zei) beob­ach­tet den Eis­bä­ren und berei­tet zusam­men mit dem nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tut einen Ver­such vor, das Tier zu betäu­ben und in einen abge­le­ge­nen Teil Spitz­ber­gens zu ver­frach­ten. Die Öffent­lich­keit wird bis dahin gebe­ten, sich von dem Gebiet fern­zu­hal­ten.

Unge­fähr im rot mar­kier­ten Gebiet bei Lon­gye­ar­by­en befin­det sich aktu­ell der Eis­bär. Bild­grund­la­ge: Goog­le Earth.

Eisbär bei Longyearben

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Eis­bär in Lon­gye­ar­by­en

Eis­bär in Lon­gye­ar­by­en: Mehr­fach im Lauf des Som­mers wur­den Eis­bä­ren in der nähe­ren Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en gese­hen, etwa in Hior­th­hamn auf der ande­ren Sei­te des Advent­fjord, 3 Kilo­me­ter vom Ort ent­fernt, und im benach­bar­ten Advent­da­len.

Am letz­ten Sonn­tag (12.10.) wur­de ein Eis­bär öst­lich des Isdam­men (der Trink­was­ser­see) gese­hen, weni­ge Kilo­me­ter von Lon­gye­ar­by­en ent­fernt und nahe bei der Advent­da­len-Stra­ße. Der „Höhe­punkt“ war aber heu­te (Mitt­woch, 15.10.) früh erreicht, als ein Eis­bär durch den Orts­teil von Lon­gye­ar­by­en spa­zier­te, der dem Advent­da­len am nächs­ten liegt. In den frü­hen Mor­gen­stun­den war der Eis­bär vom Advent­fjord gekom­men und bei Inge­niør Paul­sen (ein Geschäft am Orts­rand) vor­bei­spa­ziert, dann wei­ter in Rich­tung der Wohn­häu­ser, direkt ent­lang der Wohn­haus­rei­he (Vei 238) und teil­wei­se zwi­schen den Häu­sern wei­ter und schließ­lich wie­der Rich­tung Advent­da­len. Am ers­ten Hun­de­hof, zu Fuß nur weni­ge Minu­ten vom Ort ent­fernt, wur­de der Eis­bär schließ­lich von der zwi­schen­zeit­lich alar­mier­ten Poli­zei gesich­tet und Rich­tung Advent­da­len ver­trie­ben, wo er sich in ein Sei­ten­tal, das Mälard­a­len, ver­zog. Die Poli­zei (Sys­sel­man­nen) beob­ach­te­te dies vom Hub­schrau­ber aus, um sicher­zu­stel­len, dass der Eis­bär sich zumin­dest zunächst vom Ort ent­fernt hat.

Anwoh­ner beka­men einen Schre­cken, als sie direkt neben ihren Häu­sern die Eis­bä­ren­spu­ren sahen. Fuß­gän­ger­ver­kehr ist zu jeder Tages- und Nacht­zeit üblich, und der Gedan­ke, beim Heim­weg von Schu­le, Arbeit oder Knei­pe einem Eis­bä­ren gegen­über­zu­ste­hen, ist ziem­lich unge­müt­lich. Immer­hin schließt in Lon­gye­ar­by­en kaum jemand die Tür ab, so dass so ziem­lich jedes Wohn­haus im Not­fall Zuflucht bie­tet.

Der Sys­sel­man­nen for­dert alle zu erhöh­ter Auf­merk­sam­keit auf, ins­be­son­de­re in der nun anbre­chen­den, dunk­len Zeit.

Die­ses Mal war der Eis­bär nicht, wie hier im Bild von Ende August, in Hior­th­hamn, son­dern in Lon­gye­ar­by­en, im Orts­teil zum Advent­da­len. Mög­li­cher­wei­se han­delt es sich um das­sel­be Tier.

Eisbär bei Longyearben

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Ark­tis 2014 im Rück­blick: Bären­in­sel, Jan May­en, Spitz­ber­gen …

Die Ark­tis-Sai­son 2014 ist vor­bei, das ist nicht zu leug­nen. Der letz­te Blog-Bei­trag liegt nun schon etwa 3 Wochen zurück, und in 2 Wochen beginnt in Spitz­ber­gen so lang­sam die Polar­nacht. Schon jetzt ist es dort ziem­lich unge­müt­lich, schon die Tou­ren im Sep­tem­ber waren ja von so eini­gen Minus­gra­den, Schnee­fall und mit­un­ter viel Wind geseg­net. Nun ja. Aber die Tou­ren­sai­son ist im hohen Nor­den für die­ses Jahr vor­bei. Punkt.

Aktu­ell fin­det das Ark­tis-Erleb­nis also vor allem am Rech­ner statt. Und das ist gar nicht schlecht. Einer­seits ist es mit deut­lich weni­ger Anstren­gung und kal­ten Fin­gern ver­bun­den, wobei bei­des natür­lich, live vor Ort und in Far­be, zum Reiz des Erle­bens bei­trägt. Und auch wäh­rend mei­nes 18. Spitz­ber­gen-Som­mers ging es mir auch nicht bes­ser als ver­mut­lich so ziem­lich allen, die Spitz­ber­gen zum ers­ten Mal erle­ben: Die Flut der Ein­drü­cke ist gewal­tig, sie droht mit­un­ter, das ein­zel­ne Erleb­nis ein wenig unter­ge­hen zu las­sen. Ich kann jeden Tour des Som­mers aus dem Kopf Tag für Tag nach­voll­zie­hen, weiß, wo wir waren, was wir gemacht, gese­hen, erlebt haben und wie das Wet­ter war. Aber nach­dem mona­te­lang Tag für Tag die Ein­drü­cke von Wan­de­run­gen über Tier­be­ob­ach­tun­gen auf mich ein­ge­pras­selt sind, nicht zu reden vom Zusam­men­le­ben und -arbei­ten mit Rei­sen­den, Kol­le­gen und Mann­schaft, das ja eben­falls am lau­fen­den Band Ein­drü­cke hin­ter­lässt – da ist es schon gut, alles noch ein­mal Revue pas­sie­ren zu las­sen.

Das macht aus der „Not“ ganz ein­fach eine Tugend. Da ich unter­wegs auch ab und an mal schla­fen muss, ver­schie­be ich die Fer­tig­stel­lung von Rei­se­ta­ge­bü­chern und Vide­os der ein­zel­nen Fahr­ten auf die Zeit nach der Sai­son. Also jetzt. Somit habe ich der­zeit das Ver­gnü­gen, die Rei­sen alle in Bild und Text noch ein­mal gedank­lich durch­zu­ge­hen. Was für Zei­ten … unglaub­lich, was die ver­gan­ge­nen Mona­te her­ge­ge­ben haben. Hun­der­te von Kilo­me­tern Wan­de­run­gen über die Tun­dra und auf Ber­ge, über Schnee und Stei­ne, Strand und Glet­scher, sump­fi­ge Flie­ßer­de und san­di­ge Vul­kan­asche, von der Bären­in­sel und Jan May­en bis zu den Sjuøya­ne im höchs­ten Nor­den Spitz­ber­gens. Und sehr viel von dem, was dazwi­schen liegt.

Wer Lust hat, das im Nach­hin­ein ganz bequem mit­zu­er­le­ben, soll­te sich die Fotos und Rei­se­be­rich­te der Ark­tis-Sai­son 2014 zu Gemü­te füh­ren. Die meis­ten Rei­se­be­rich­te sind nun dort ein­ge­stellt, das eine oder ande­re Video folgt dem­nächst noch. Und mein Tip: Die Polar-Pan­ora­ma-Sei­te mit 360-Grad-Pan­ora­men aus allen Tei­len der Ark­tis, die in die­ser Zeit auf mei­nen Rou­ten lagen, und vie­len dar­über hin­aus. Das ist fast wie selbst dort zu ste­hen. Jeden Tag einen klei­nen, vir­tu­el­len Abste­cher in die Ark­tis machen, visu­ell für einen Moment an einem die­ser wun­der­schö­nen Orte ste­hen … das ist nur einen Maus­klick weit ent­fernt. Das Erstel­len der Pan­ora­men bie­tet mir genau dies nun, nach den Tou­ren, und jeder kann online dabei sein. Mein Tip sind ins­be­son­de­re die Pano-Tou­ren, die sich wie ein Film von selbst abspie­len und klei­ne Geschich­ten erzäh­len. Emp­feh­lens­wert: Fred­heim, die berühm­te Trap­per­hüt­te im Tem­pel­fjord, die abge­le­ge­nen Ryke Yse­øya­ne oder die Vul­kan­in­sel Jan May­en.

Rei­se-Blog­ein­trä­ge wird es nun für eine Wei­le nicht geben, viel­leicht habe ich für die­se Sei­te noch den einen oder ande­ren Bei­trag, aber dafür wer­den die Spitz­ber­gen-Nach­rich­ten nun wie­der etwas regel­mä­ßi­ger bedient wer­den.

Blick über den Lil­lie­höök­breen im August. Einer von unge­zähl­ten Ein­drü­cken des ver­gan­ge­nen Som­mers.

Lilliehöökbreen

Da steppt der Bär: Eis­bär in Pyra­mi­den

Schon seit län­ge­rem hal­ten sich meh­re­re Eis­bä­ren kon­stant im Bil­lefjord nörd­lich von Lon­gye­ar­by­en auf. Die­se wer­den regel­mä­ßig von Tou­ris­ten beob­ach­tet und von den 14 Per­so­nen, die in der rus­si­schen Sied­lung Pyra­mi­den arbei­ten. Mehr­fach wur­de über den Som­mer auch ein Eis­bär inner­halb der größ­ten­teils auf­ge­ge­be­nen Sied­lung beob­ach­tet, auch unmit­tel­bar vor dem Hotel, in dem meh­re­re Men­schen leben und in dem Besu­cher unter­ge­bracht wer­den.

Nun ist der Eis­bär wohl buch­stäb­lich einen Schritt zu weit gegan­gen: In der Nacht zu Mon­tag ist er durch ein Fens­ter in die Bar geklet­tert und hat sich dort gemüt­lich umge­se­hen. Davon wur­den die im Hotel unter­ge­brach­ten Bewoh­ner wach, die es jedoch vor­zo­gen, den Bären in der Bar in Ruhe zu las­sen. Wie umfang­reich der ver­mut­lich ent­stan­de­ne Sach­scha­den ist, ist bis­lang nicht bekannt, jedoch hat der leben­de Eis­bär sich nicht für sei­nen aus­ge­stopf­ten Art­ge­nos­sen inter­es­siert. Unbe­kannt ist auch, ob der Eis­bär bei den hoch­pro­zen­ti­gen Geträn­ken zuge­grif­fen hat.

In jedem Fall hat­te er die Bar bereits wie­der ver­las­sen, als der Sys­sel­man­nen vor Ort ein­traf. Trotz Suche über 1,5 Stun­den mit dem Hub­schrau­ber konn­te der Bar-Bär nicht gefun­den wer­den.

Da wie­der­hol­te Ver­su­che, den Eis­bä­ren zu ver­trei­ben, bis­lang bes­ten­falls kurz­fris­tig erfolg­reich sind und die Situa­ti­on mitt­ler­wei­le als gefähr­lich ein­ge­stuft wird, hat der Sys­sel­man­nen nun beschlos­sen, den Eis­bä­ren zu betäu­ben und in eine abge­le­ge­ne­re Gegend zu ver­frach­ten, wenn er sich noch ein­mal bli­cken lässt.

Wahr­schein­lich han­delt es sich um den glei­chen Bären, der vor ein paar Wochen ein Stu­den­ten-Zelt­la­ger am Nor­dens­ki­öld­breen gegen­über von Pyra­mi­den heim­ge­sucht hat.

Eis­bär in der Bar im Hotel Tuli­pan in Pyra­mi­den (ja, die­ses Foto ist natür­lich zusam­men­ge­bas­telt, ich konn­te nicht wider­ste­hen).

Eisbär im Hotel Tulipan in Pyramiden

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten

Wal­ros­se von „Tier­spe­zia­lis­ten“ ange­bellt

Man muss die Über­schrift wohl zwei­mal lesen: ja, Men­schen haben Wal­ros­se ange­bellt und ange­grunzt, nicht umge­kehrt. Zuge­tra­gen haben soll die­ser erstaun­li­che Vor­gang am 16. Juli am Tor­ell­ne­set in der Hin­lo­pen­stra­ße, als eine Grup­pe Tou­ris­ten der MS Expe­di­ti­on an Land war, um Wal­ros­se zu beob­ach­ten.

Ein Gast wand­te sich spä­ter an Sys­sel­man­nen und Sval­bard­pos­ten, da zum Schiff gehö­ren­de „Tier­spe­zia­lis­ten“ Wal­ros­se mit dem Ziel gestört haben sol­len, gute Foto­mo­ti­ve zu erlan­gen. Dazu sol­len zwei Per­so­nen im ufer­na­hen Was­ser dicht (ca. 2 Meter) an die Wal­ros­se her­an­ge­gan­gen sein und begon­nen haben, die Tie­re durch „Bel­len und Grun­zen“ zu stö­ren, wohl um sie dadurch zu „foto­gra­fisch attrak­ti­ven“ Bewe­gun­gen zu ani­mie­ren. Einer der bei­den habe dabei foto­gra­fiert. Das Ver­hal­ten soll durch Mit­ar­bei­ter nach­träg­lich dadurch gerecht­fer­tigt wor­den sein, dass die­se „wüss­ten, was sie tun“.

Laut Sval­bard-Umwelt­ge­setz ist es ver­bo­ten, Tie­re zu „jagen, fan­gen, schä­di­gen oder zu töten“. Ob ein Ver­stoß gegen Geset­ze vor­liegt, wird nun vom Sys­sel­man­nen geprüft. In jedem Fall ist eine akti­ve Annä­he­rung unter­halb von 30 Metern Distanz durch die AECO-Regeln unter­sagt. AECO ist ein Ver­band von Expe­di­ti­ons-Kreuz­fahrt­schiff­un­ter­neh­men in der Ark­tis, dem auch der Betrei­ber der MS Expe­di­ti­on ange­hört. Die Mit­glie­der unter­wer­fen sich frei­wil­lig, aber ver­bind­lich den AECO-Regeln, die oft stren­ger sind als gesetz­li­che Stan­dards.

Die Ree­de­rei der MS Expe­di­ti­on hat ange­kün­digt, den Vor­fall intern zu prü­fen und will grund­sätz­lich an hohen Umwelt- und Tier­schutz­stan­dards fest­hal­ten. Dar­über hin­aus prüft AECO, den Vor­fall auf dem Jah­res­tref­fen des Ver­bands zum The­ma zu machen.

In jedem Fall wäre eine akti­ve Annä­he­rung auf etwa 2 Meter zu tou­ris­ti­schen Zwe­cken defi­ni­tiv inak­zep­ta­bel und auch völ­lig über­flüs­sig: Die an Land sehr trä­gen, im Was­ser aber manch­mal sehr neu­gie­ri­gen und leb­haf­ten Tie­re kom­men im Was­ser manch­mal ganz von selbst aus Neu­gier sehr nah her­an – ganz ohne Stö­rung durch Gebell, Gegrun­ze oder sons­ti­ges, nicht akzep­ta­bles Ver­hal­ten gegen­über Tie­ren.

Auf Fotos ist meis­tens gut erkenn­bar, ob Tie­re gestört wur­den. Sol­che Fotos wer­den von pro­fes­sio­nel­len Ver­la­gen heu­te nor­ma­ler­wei­se nicht mehr akzep­tiert.

Wal­ros­se sind mit­un­ter sehr neu­gie­rig: hier kamen die Tie­re aus eige­nem Antrieb zu den still sit­zen­den bzw. ste­hen­den Men­schen. Nie­mand wur­de gestört. Aktiv für tou­ris­ti­sche oder foto­gra­fi­sche Zwe­cke so nah an Wal­ros­se her­an­zu­ge­hen, ist weder erlaubt noch akzep­ta­bel.

Walrosse und Touristen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

„Polar­sys­sel“: Ein neu­es Schiff für den Sys­sel­man­nen

Mit einer leich­ten Ver­spä­tung von knapp vier Mona­ten konn­te am Sams­tag, dem 20.09.2014 die Polar­sys­sel, das neue Schiff des Sys­sel­man­nen offi­zi­ell getauft und ein­ge­weiht wer­den. Die Zere­mo­nie fand am Gam­mel­ka­ia (das „alte Kai“) in Lon­gye­ar­by­en unter Anwe­sen­heit des nor­we­gi­schen Jus­tiz­mi­nis­ters Anders Amund­sen statt.

Die Polar­sys­sel ersetzt die Nord­sys­sel, die nach ihrer elf­ten Sai­son im Dienst des Sys­sel­man­nen (2003 bis 2013) im Sep­tem­ber letz­ten Jah­res weh­mü­tig aus Spitz­ber­gen ver­ab­schie­det wur­de. Um die Ver­spä­tung des neu­en Schiffs zu über­brü­cken, wur­de in der lau­fen­den Sai­son seit Ende Mai ersatz­wei­se ein Schiff der islän­di­schen Küs­ten­wa­che ein­ge­setzt, die Tyr.

Anders als frü­he­re Schif­fe des Sys­sel­man­nen wur­de die neue Polar­sys­sel spe­zi­ell für den Dienst in Spitz­ber­gen gebaut und für die beson­de­ren Anfor­de­run­gen des Sys­sel­man­nen aus­ge­stat­tet. Die Auf­ga­ben des Schif­fes lie­gen in ers­ter Linie in den Berei­chen Ret­tungs- und Ber­gungs­dienst, Umwelt­über­wa­chung und der Bekämp­fung von Ölver­schmut­zun­gen.

Zur Aus­stat­tung der Polar­sys­sel gehö­ren unter ande­rem ein Heli­ko­pter­deck, eine Winsch zum Abschlep­pen ande­rer Schif­fe, Infra­rot- und opti­sche Such­ka­me­ras um Per­so­nen oder aus­ge­tre­te­nes Öl auf­fin­den zu kön­nen, Was­ser­wer­fer um Brän­de zu löschen, eine Kran­ken­sta­ti­on, zwei Arbeits­boo­te, die schnell ins Was­ser gelas­sen wer­den kön­nen und die Mög­lich­keit, das Schiff zur Reduk­ti­on des Treib­stoff­ver­brauchs an eine exter­ne Strom­ver­sor­gung anzu­schlie­ßen, wenn es in Lon­gye­ar­by­en am Kai liegt. Mit der Polar­sys­sel wur­de, anders als bei der Vor­gän­ge­rin, ein Schiff mit Eis­klas­se 1B gewählt, die Nord­sys­sel hat­te die höchs­te Eis­klas­se 1A Super. Die Polar­sys­sel hat 9 Per­so­nen Besat­zung, Kabi­nen­plät­ze für 21 Pas­sa­gie­re und eine Kapa­zi­tät für 35 Tages­pas­sa­gie­re.

Der Rumpf wur­de zunächst nach nor­we­gi­schen Plä­nen in der Tür­kei gebaut, die wei­te­re Mon­ta­ge erfolg­te in der Werft Havyard im nor­we­gi­schen Leir­vik. Für den Betrieb ist die Rede­rei Remøy Manage­ment ver­ant­wort­lich, Eig­ner ist die islän­di­sche Fir­ma Faf­nir Off­shore. Der Ver­trag zur Nut­zung der Polar­sys­sel läuft zunächst bis 2020, danach hat der Sys­sel­man­nen die Opti­on, ihn bis 2024 zu ver­län­gern. In den ers­ten zehn Jah­ren kos­tet die Nut­zung des Schiffs 329 Mil­lio­nen nor­we­gi­sche Kro­nen. Dabei wird die Polar­sys­sel pro Jahr nur sechs Mona­te, Mai bis Novem­ber, auf Spitz­ber­gen ver­brin­gen. In den Win­ter­mo­na­ten soll sie an ande­rer Stel­le ein­ge­setzt wer­den, z.B. als Ver­sor­gungs­schiff in der Off­shore-Ölför­de­rung.

Die neue Polar­sys­sel wird kei­ne Schön­heits­prei­se gewin­nen, ist aber ein sehr funk­tio­nel­les Schiff (Foto: Cemreshipyard.com).

Polarsyssel

Quel­le: Sval­bard­pos­ten, Sys­sel­man­nen

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