Allgemein: Die recht kleine Insel Amsterdamøya liegt direkt nördlich der Danskøya an der Nordwestecke Spitzbergens. Sie ist vor allem für ihre Walfang-Vergangenheit bekannt.
Amsterdamøya von Südosten, mit dem Flachland von Smeerenburg (schlecht sichtbar) im Vordergrund.
Geologie: Grundgebirge. Metamorphe Gesteine (Gneise, Phyllite, Glimmerschiefer) herrschen vor. Kräftige Hebung und Deformation während Oberkreide/Alttertiär (»Alpidische Gebirgsbildung«). Das Flachland im Südosten, wo auch Smeerenburg liegt, ist von jungeiszeitlicher Moräne bedeckt.
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Steiniges, flaches Ufer nördlich von Smeerenburg.
Landschaft: Der größte Teil der Amsterdamøya ist felsig-steinig, mit steil ansteigenden Hängen und einem welligen Gipfelplateau bis (maximal 472 Meter). Nur im Südosten gibt es ein paar Quadratkilometer Flachland, das allerdings teilweise recht steinig und vor allem im frühen Sommer ziemlich matschig sein kann. Es gibt ufernah mehrere Seen und Lagunen sowie 2 Gletscher.
Lagune auf der Amsterdamøya. Im Hintergrund die Danskøya.
Flora und Fauna: Die Vegetation ist überwiegend spärlich und besteht vor allem aus Moosbetten und Flechten. An steilen Hängen wachsen Skorbutkraut und Alpensäuerling in der Nähe von Vogelkolonien. Auf Steinen im flachen Uferwasser um die Landspitze bei Smeerenburg werden immer wieder Seehunde gesehen. Bei den Lagunen lohnt es sich immer wieder, auch nach exotischen Arten Ausschau zu halten, dort wurden schon der eigentlich nicht in Spitzbergen brütende Eistaucher gesehen, oder das recht seltene Odinshühnchen. Rentier, Eisfuchs und Eisbär ziehen regelmäßig über die Amsterdamøya. Gelegentlich liegen Walrosse am Ufer.
Walross am Ufer vor einem Walfänger-Speckofen von Smeerenburg, Amsterdamøya.
Geschichte: Historisch ist die Amsterdamøya für die Walfangstation Smeerenburg berühmt, die im frühen 17. Jahrhundert von niederländischen Walfängern auf der flachen Landspitze im Südosten angelegt wurde. 8 Handelsgesellschaften aus verschiedenen niederländischen Städten waren dort aktiv und hatten jeweils mindestens einen Doppel-Tranofen mit 2 dazugehörigen Häusern, vorübergehend beteiligte sich auch eine dänische Gesellschaft. Von West nach Ost hatten die Specköfen folgende Besitzer: Hoorn/Enkhuizen, Delft, die dänischen Walfänger, Veere, Vlissingen, Middelburg und Amsterdam. Insgesamt haben 16 oder 17 Häuser und eine kleine „Festung“, vermutlich eine Kanonenstellung, in Smeerenburg gestanden. In den besten Jahren arbeiteten an die 200 Männer in Smeerenburg, die Reste der Specköfen sind heute noch am Strand sichtbar. Die besten Tage erlebte die Siedlung in den 1620er Jahren, und schon wenige Jahrzehnte später wurde Smeerenburg aufgegeben und begann etwa ab 1660 zu verfallen.
Walfänger-Speckofen in Smeerenburg, Amsterdamøya.
1633-34 überwinterte eine Wachmannschaft von 7 Männern erfolgreich, dies war die erste geplante Überwinterung von Europäern auf Spitzbergen. Im Winter 1634-35 kamen allerdings alle 7 bei dem Versuch einer erneuten Überwinterung ums Leben. Verteilt auf mehrere kleinere Gräberfelder wurden bei Smeerenburg von Archäologen insgesamt 101 Gräber registriert.
Walfänger-Gräber auf der Amsterdamøya.
Wie im 17. Jahrhundert: niederländisches Segelschiff (SV Antigua) vor Smeerenburg. Im Vordergrund der Rest eines Walfänger-Speckofens.
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