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pfeil DER Spitzbergen-Reiseführer pfeil

Spitzbergen heute

Siedlungen und Stationen

Auf die­ser Sei­te gibt es einen klei­nen Über­blick über die heu­ti­gen Sied­lun­gen und Sta­tio­nen Spitz­ber­gens.

Lon­gye­ar­by­en

Nach und nach ver­schob sich der Schwer­punkt vom Koh­le­berg­bau weg und hin zu ande­ren Akti­vi­tä­ten. Lon­gye­ar­by­en ist das admi­nis­tra­ti­ve Zen­trum Spitz­ber­gens. Hier ist der Sitz der nor­we­gi­schen Ver­wal­tung, des Sys­sel­mes­ters (»Gou­ver­neur« mit Poli­zei- und in gewis­sem Rah­men Rich­ter­funk­ti­on). In den 1970ern begann Lon­gye­ar­by­en, sich von einer Berg­bau­sied­lung hin zu einem Dienst­leis­tungs­zen­trum zu ent­wi­ckeln. Neben drei Muse­en (Sval­bard­mu­se­um, North Pole Expe­di­ti­on Muse­um und Gru­ben­mu­se­um), Uni­ver­si­tät, Biblio­thek, Schwimm- und Sport­hal­le, Kran­ken­haus, Schu­le und Kin­der­gär­ten ver­fügt der Ort über Super­markt (Sval­bard­bu­tik­ken), vie­le Läden, meh­re­re Gale­rien und mit diver­sen Hotels und Restau­rants sowie einer gro­ßen und noch wach­sen­den Zahl von Rei­se­ver­an­stal­tern über eine gut aus­ge­bau­te tou­ris­ti­sche Infra­struk­tur.

Wohnhäuser, Longyearbyen

Moder­ne Wohn­häu­ser für Fami­li­en in zen­tra­ler Lage in Lon­gye­ar­by­en.

Tou­ris­mus, Wis­sen­schaft, Ver­wal­tung sind die wich­tigs­ten öko­no­mi­schen Stand­bei­ne. Es gibt bei Lon­gye­ar­by­en noch Koh­le­berg­bau in der Gru­be 7, aber in eher beschei­de­nem Umfang und von abneh­men­der wirt­schaft­li­cher Bedeu­tung. Ins­ge­samt ver­schwin­det der Berg­bau lang­sam von der wirt­schaft­li­chen Bild­flä­che Spitz­ber­gens (sie­he unten, Sveagru­va).

Durch sei­ne pol­na­he Lage ist Spitz­ber­gen ein güns­ti­ger Stand­ort für Anten­nen, die Signa­le von Satel­li­ten in Pol­um­lauf­bahn emp­fan­gen. KSat, der Betrei­ber der Anla­ge SvalSat auf dem Pla­tå­berg bei Lon­gye­ar­by­en, ist durch Ange­stell­te und Inves­ti­tio­nen ein wich­ti­ger Fak­tor für die loka­le Wirt­schaft und sicher eher rich­tungs­wei­send für die Zukunft als der Berg­bau. Für die anfal­len­den, rie­si­gen Daten­men­gen wur­de 2004 ein Glas­fa­ser­ka­bel von Lon­gye­ar­by­en zum Fest­land gelegt, so dass super­schnel­le Inter­net­ver­bin­dun­gen mög­lich sind.

SvalSat. Platåberget bei Longyearbyen, Spitzbergen

Wegen der pol­na­hen Lage eig­net Lon­gye­ar­by­en sich gut als Stand­ort für Satel­li­ten­an­ten­nen: SvalSat auf dem Pla­tå­berg.

Sveagru­va

In jün­ge­ren Jah­ren war Sveagru­va im Van Mijenfjord das Zen­trum des nor­we­gi­schen Koh­le­berg­baus. Sveagru­va war eine rei­ne Berg­bau­sied­lung. Hier wur­den die Minen in den Jah­ren nach 2000 aus­ge­baut und waren zeit­wei­se so pro­duk­tiv, dass die Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske Spits­ber­gen Kull­kom­pa­ni (kurz Store Nor­ske oder SNSK) sogar Über­schüs­se ein­fuhr, was seit Jahr­zehn­ten nicht mehr vor­ge­kom­men war. 2013 wur­de mit der Lun­ckef­jell-Gru­be sogar ein neu­es Berg­werk eröff­net. Bald folg­ten durch die schlech­ten Koh­le­prei­se auf den Welt­märk­ten aber schwie­ri­ge Zei­ten: die Gru­be im Lun­ckef­jel­let ging nie in Betrieb und wur­de zusam­men mit den ande­ren Gru­ben (Svea Nord) und dem Ort Sveagru­va nach einem Regie­rungs­be­schluss von 2017 geschlos­sen.

Ny-Åle­sund

Die Gru­ben in Ny-Åle­sund wur­den nach meh­re­ren Gru­ben­ex­plo­sio­nen Anfang 1962 geschlos­sen. Spä­ter wur­de der Ort zu einer rei­nen For­schungs­sied­lung aus­ge­baut, wo sich bis heu­te wis­sen­schaft­li­che Sta­tio­nen aus einer Rei­he von Län­dern ange­sie­delt haben. Das deut­sche Alfred-Wege­ner-Insti­tut ist mit der Kol­dew­ey-Sta­ti­on, dem soge­nann­ten »Blau­en Haus«, prä­sent. Eine ech­te, per­ma­nen­te Wohn­be­völ­ke­rung gibt es in Ny-Åle­sund nicht. 30-40 Ange­stell­te sind mit län­ger­fris­ti­gen Ver­trä­gen vor Ort, dazu kom­men sai­so­nal etwa 150 Wis­sen­schaft­ler.

Die rus­si­schen Sied­lun­gen Spitz­ber­gens: Barents­burg und Pyra­mi­den

Neben den Nor­we­gern betrei­ben heu­te noch die Rus­sen Berg­bau, auch wenn die staats­ei­ge­ne Berg­bau­ge­sell­schaft Trust Ark­ti­ku­gol die Sied­lung Pyra­mi­den im inners­ten Isfjord 1998 schloss. Der­zeit betrei­ben die Rus­sen Berg­bau in Barents­burg, aber auch dort ist man bestrebt, mit dem Tou­ris­mus ein neu­es Stand­bein zu ent­wi­ckeln.

Sta­tio­nen: Horn­sund, Isfjord Radio/Kapp Lin­né, Bjørnøya, Hopen

Außer­halb von Ny-Åle­sund ist neben Nor­we­gen und Russ­land nur noch Polen mit einer eige­nen For­schungs­sta­ti­on in Isbjørn­ham­na im Horn­sund per­ma­nent selbst­stän­dig prä­sent.

Polnische Forschungsstation in Isbjørnhamna, Hornsund

Haupt­ge­bäu­de der pol­ni­schen For­schungs­sta­ti­on in Isbjørn­ham­na, Horn­sund.

Zusätz­lich zu die­sen Sied­lun­gen gibt es eine Rei­he von klei­ne­ren Sta­tio­nen. Die Radio­sta­ti­on Isfjord Radio bei Kapp Lin­né im Isfjord an der West­küs­te wird seit 1999 auto­ma­tisch betrie­ben und ist nicht mehr bemannt. In den Gebäu­den befin­det sich heu­te ein klei­nes, aber fei­nes Wild­nis­ho­tel.

Frühere Radiostation Isfjord Radio bei Kapp Linné

Die frü­he­re Radio­sta­ti­on Isfjord Radio bei Kapp Lin­né.

Per­ma­nent bemann­te Wet­ter­sta­tio­nen gibt es noch auf Hopen, der Bjørnøya (Bären­in­sel) sowie der nicht zu Sval­bard gehö­ren­den Insel Jan May­en.

Trap­per

Trap­per sind heu­te eine sel­ten gewor­de­ne Rand­er­schei­nung, aber es gibt die­se ark­ti­schen Ein­sied­ler auch heu­te noch, mehr oder weni­ger zumin­dest – natür­lich ist die Zeit der tota­len Iso­la­ti­on über ein gan­zes Jahr hin­weg schon lan­ge vor­bei.

Es gibt eine Trap­per­sta­ti­on im Pri­vat­be­sitz am Kapp Wijk im Dick­son­fjord. Deren Besit­zer Harald Sol­eim hat dort über 40 Jah­re allei­ne gelebt und ist damit abso­lu­ter Rekord­hal­ter! Mitt­ler­wei­le hat er sich aber aus Alters­grün­den vom akti­ven Geschäft und vom Leben in der Ein­sam­keit zurück­ge­zo­gen.

Tom­my San­dal hat das Revier im Bell­sund. Vor allem die­ser hält die Tra­di­ti­on der Jagd als Haupt­er­werb und län­ger­fris­ti­gem Lebens­stil leben­dig, wobei Lie­fe­run­gen an die Restau­rants in Lon­gye­ar­by­en sowie die Auf­be­rei­tung von Eider­dau­nen wirt­schaft­lich eine deut­lich grö­ße­re Rol­le spie­len als Pel­ze, die frü­her im Fokus stan­den. Als moder­ner Trap­per hat Tom­my eine eige­ne Web­sei­te (hier kli­cken). Auch die Trap­per­sta­ti­on Farm­ham­na im For­lands­und ist in Pri­vat­be­sitz und -betrieb.

Wei­te­re »Trap­per« konn­ten sich zwecks Tra­di­ti­ons­pfle­ge jeweils für ein Jahr bei der nor­we­gi­schen Ver­wal­tung um Zutei­lung einer Sta­ti­on im Wij­defjord bewer­ben, aller­dings han­del­te es sich hier­bei eher um Aus­stei­ger, bei denen das Fal­len­stel­len nicht den pri­mä­ren Zweck ihres ein­jäh­ri­gen Ark­tis­auf­ent­hal­tes dar­stellt. Hier­zu wur­den in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit die Sta­tio­nen Mus­ham­na (Wood­fjord) und Aus­t­fj­ord­ne­set (Wij­defjord) ver­ge­ben. Die Sta­ti­on in Mus­ham­na ist mitt­ler­wei­le jedoch geschlos­sen und wird nur noch vom Sys­sel­mes­ter für eige­ne Zwe­cke ver­wen­det.

Die Bewoh­ner aller Trap­per­sta­tio­nen haben ihren Lebens­stil bewusst nicht zuletzt wegen der eher ruhi­gen Nach­bar­schaft an ihren jewei­li­gen Wohn­or­ten gewählt. Man soll­te ihnen die­se Ruhe gön­nen und sie nur besu­chen, wenn man sie per­sön­lich kennt oder ent­spre­chen­de Ver­ab­re­dun­gen hat.

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Letzte Änderung: 11. Dezember 2023 · Copyright: Rolf Stange
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