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pfeil Kalender 2025: Spitzbergen & Grönland pfeil

Tempelfjord

Natur und Geschichte im innersten Isfjord

Karte: Tempelfjord

Sas­senfjord und Tem­pel­fjord lie­gen im inners­ten Isfjord, nord­öst­lich von Lon­gye­ar­by­en.

All­ge­mein

Der Tem­pel­fjord ist der inners­te (öst­lichs­te) Teil des Isfjords. Land­schaft­lich ist er sehr schön, geprägt von cha­rak­te­ris­ti­schen Ber­gen wie Temp­let („Der Tem­pel“), der dem Fjord auch sei­nen Namen gege­ben hat. Da der Tem­pel­fjord nahe bei Lon­gye­ar­by­en liegt, ist er sowohl im Som­mer per Boot als auch im spä­te­ren Win­ter (März/April) mit Motor­schlit­ten ein belieb­tes und sehr loh­nens­wer­tes Ziel für Tages­tou­ren, die in Lon­gye­ar­by­en von ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tern als geführ­te Tour ange­bo­ten wer­den. Das Fjord­eis darf im Win­ter mit moto­ri­sier­ten Trans­port­mit­teln aller­dings nur ein­ge­schränkt befah­ren wer­den, ab dem 1. März darf man es mit Motor­schlit­ten nur noch auf kür­zes­ter siche­rer Stre­cke zwi­schen Fred­heim und Kapp Mur­doch (Rou­te nach Pyra­mi­den) bzw. Kapp Schoultz (Hüt­ten, für Tou­ris­ten eher kein Ziel) que­ren, Anhal­ten ist nur erlaubt, wenn es aus tech­ni­schen Grün­den erfor­der­lich ist. Bis Ende Febru­ar darf man das Fjord­eis befah­ren, aber mitt­ler­wei­le ist der Fjord dann nur noch sel­ten aus­rei­chend soli­de gefro­ren (wenn über­haupt noch). Nicht-moto­ri­sier­ter Ver­kehr ist von den Ein­schrän­kun­gen nicht betrof­fen.

Fjordnibba, Blick in den Tempelfjord

Blick vom Berg Fjord­nib­ba über den win­ter­li­chen Tem­pel­fjord.

Ein­drü­cke von win­ter­li­chen Tou­ren in den Tem­pel­fjord (aus Zei­ten, wo es die genann­ten Beschrän­kun­gen noch nicht gab):

Der Tem­pel­fjord grenzt an die Glet­scher­ge­bie­te von Ost­spitz­ber­gen an. Der äuße­re Teil die­ses Fjor­darms heißt Sas­senfjord. Die­se nament­li­che Unter­tei­lung eines Fjords ist etwas ver­wir­rend. Geo­gra­phisch ist sie sogar eini­ger­ma­ßen sinn­voll, da der Sas­senfjord die Ver­län­ge­rung des Sas­send­a­len (-tal) ist. Von die­sem teil­wei­se ertrun­ke­nen Tal­zug Sas­send­a­len-Sas­senfjord ist der Tem­pel­fjord also genau genom­men ein eben­falls ertrun­ke­nes Neben­tal. Zum Sas­senfjord gibt es eine eige­ne Sei­te (hier kli­cken).

Tem­pel­fjord-Pan­ora­ma

Zu eini­gen Stel­len im Tem­pel­fjord gibt es eige­ne Sei­ten mit wei­te­ren Fotos, dar­un­ter 360-Grad-Pan­ora­ma­bil­dern, und ver­tie­fen­der Infor­ma­ti­on:

  • Die berühm­te Trap­per­hüt­te Fred­heim.
  • Das Kapp Schoultz, wo man frü­her mal ver­sucht hat, Gips (Anhy­drit) abzu­bau­en.
  • Der Berg Fjord­nib­ba mit schö­nen Bli­cken über den Tem­pel­fjord.
  • Der beein­dru­cken­de Glet­scher Tunab­reen am inne­ren Ende des Tem­pel­fjords.
  • Das Schiff im Eis gibt es nicht mehr, aber es war eine tol­le Sache.
Tunabreen

Der Glet­scher Tunab­reen im inners­ten Tem­pel­fjord im Win­ter.

Geo­lo­gie

Im Wesent­li­chen per­mo­kar­bo­ni­sche Sedi­men­te, also Abla­ge­rungs­ge­stei­ne mit einem Alter von gut 300 Mili­o­nen Jah­ren. Das Kar­bon besteht aus Kalk­stei­nen, Eva­po­ri­ten (Anhydrit/Gips) und klas­ti­schen Sedi­men­ten (Sand­stein u.ä.), wäh­rend das auf­la­gern­de Perm vor allem aus den in Sval­bard vie­ler­orts auf­fäl­li­gen, fos­sil­füh­ren­den Kalk­stei­nen besteht (‚Kapp Sta­ros­tin For­ma­ti­on‚).

Land­schaft

Der land­schaft­li­che Höhe­punkt im Tem­pel­fjord ist neben dem namens­ge­ben­den Berg die Abbruch­kan­te des Tunab­reen. Frü­her hat­te die­ser eine gemein­sa­me Abbruch­kan­te mit dem Von Post­breen, aber die­ser hat sich so weit zurück­ge­zo­gen, dass er nun kei­ne Abbruch­kan­te mehr hat, son­dern in einer Morä­nen­land­schaft endet.

Templet

Der namens­ge­ben­de Berg Temp­let auf des Nord­sei­te des Fjords.

Wie auch andern­orts, so bil­den auch hier die har­ten per­mi­schen Kar­bo­na­te auf­fäl­li­ge Steil­stu­fen in den Berg­hän­gen, die von der Ero­si­on in turm­ar­ti­ge Vor­sprün­ge zer­teilt wer­den. Einer der bekann­tes­ten Ber­ge Spitz­ber­gens ist der Berg Temp­let, der „Tem­pel­berg“, auf der Nord­sei­te des Tem­pel­fjords, wo die­se Klip­pen beson­ders schön aus­ge­bil­det sind (wie auch in der Skans­buk­ta auf der West­sei­te des Bil­lefjord). Im Inne­ren des Fjords kalbt die gemein­sa­me Front von Tuna- und Von Post­breen. Die Küs­te ist auf der Nord­sei­te des Tem­pel­fjords meist steil, mit nur schma­len Strän­den; beson­ders schön aus­ge­präg­te Strand­wall­se­ri­en gibt es im Gips­da­len sowie öst­lich des Tem­pelf­jel­lets auf der Halb­in­sel Bjo­na­pyn­ten bei Bjo­na­ham­na.

Strandwälle, Bjonahamna

Strand­wäl­le bei Bjo­na­ham­na.

Auf der Süd­sei­te des Fjords sind die Ber­ge öst­lich des Sas­send­a­len genau­so struk­tu­riert wie der Temp­let. Der Berg Fjord­nib­ba öst­lich des Sas­send­a­len ist vor allem im Win­ter ein belieb­tes Aus­flugs­ziel mit einem tol­len Blick auf den Fjord. Das Sas­send­a­len ist eines der größ­ten eis­frei­en Täler Spitz­ber­gens und allein durch sei­ne Dimen­sio­nen beein­dru­ckend. Im Win­ter ist es eine Motor­schlit­ten-Auto­bahn, wo man schnell gro­ße Stre­cken zurück­le­gen kann; im Som­mer ist es durch aus­ge­dehn­te Feucht­ge­bie­te in der Tun­dra und den gro­ßen Fluss sehr unweg­sam.

Flo­ra und Fau­na

Es gibt eini­ge Vogel­fel­sen an stei­len Klip­pen, etwa am Temp­let und Fjord­nib­ba. In der Gegend gibt es vie­le Füch­se und Ren­tie­re, und Eis­bä­ren wer­den eben­falls immer wie­der gese­hen.

Ein paar Ein­drü­cke von der Flo­ra und Fau­na im Tem­pel­fjord:

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Geschich­te

Von Wal­fän­gern ist im Tem­pel­fjord nichts bekannt; die Pomo­ren waren sicher in der Gegend aktiv. Im spä­ten 19. Jahr­hun­dert begann die inten­si­ve Nut­zung durch nor­we­gi­sche Trap­per. Hil­mar Nøis, schon zu Leb­zei­ten eine Legen­de und fes­tes Inven­tar auf Spitz­ber­gen, hat sich hier mit Fred­heim ein schi­ckes Häus­chen gebaut – eine der weni­gen zwei­ge­schos­si­gen Trap­per­hüt­ten in Spitz­ber­gen, die sich nach Ein­zug von Nøis‘ Frau in ein gemüt­li­ches Heim ver­wan­del­te (die ers­te fühl­te sich spe­zi­ell in der Dun­kel­zeit nicht wohl, aber Nøis zwei­te Frau Hel­frid fand es dort ziem­lich gemüt­lich und hat eine Rei­he von Jah­ren zusam­men dort mit Hil­mar ver­bracht, bis es alters­be­dingt schließ­lich Zeit für den Ruhe­stand wur­de).

Die Trap­per­sta­ti­on Fred­heim

Zur berühm­ten Trap­per­sta­ti­on Fred­heim von Hil­mar Nøis gibt es eine eige­ne Sei­te mit einer vir­tu­el­len Tour, aber hier auch eini­ge Fotos. 2015 wur­den die drei Hüt­ten ein Stück wei­ter weg vom Ufer geschleppt, um sie vor der vor­rü­cken­den Küs­ten­ero­si­on zu schüt­zen. Die ers­ten 6 Bil­der (bis zu den Eis­bä­ren) zei­gen Fred­heim in der ursprüng­li­chen Posi­ti­on vor dem Umzug, danach ist die neue, höher gele­ge­ne Posi­ti­on zu sehen.

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Tem­pel­fjord: Gips­ab­bau am Kapp Schoultz

Ein Ver­such, Gips abzu­bau­en, fand früh im 20. Jahr­hun­dert beim Kapp Schoultz auf der Süd­sei­te des Tem­pel­fjord statt, eini­ge Res­te der Berg­werk­an­la­gen sind noch sicht­bar. Das Vor­kom­men stell­te sich bald als öko­no­misch wert­los her­aus.

Alte Gipsmine, Kapp Schoultz, Tempelfjord

Res­te des Gips­ab­baus am Kapp Schoultz.

Es gibt heu­te noch zwei Hüt­ten am Kapp Schoultz, bei­de sind pri­vat (eine wird von einem Ver­ein in Lon­gye­ar­by­en genutzt, die ande­re hat pri­va­te Eig­ner).

Foto­samm­lung: Kapp Schoultz

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Bjo­na­ham­na

Gegen­über von Fred­heim liegt die klei­ne Bucht Bjo­na­ham­na unter dem Temp­let auf der Nord­sei­te des Tem­pel­fjords, mit schö­nen Strand­wall­se­ri­en auf der Land­spit­ze Bjo­na­pyn­ten.

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Tem­pel­fjord: Tunab­reen, Von Post­breen

Im inne­ren Tem­pel­fjord domi­nie­ren die Glet­scher die Land­schaft, vor allem der Tunab­reen mit sei­ner mäch­ti­gen Abbruch­kan­te.

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Bil­der­samm­lung Tem­pel­fjord

Zugu­ter­letzt noch ein paar Bil­der, der Tem­pel­fjord quer­beet.

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Letzte Änderung: 21. Dezember 2024 · Copyright: Rolf Stange
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