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Monats-Archiv: September 2015 − News & Stories


Vom Raud­fjord bis zum Kross­fjord – 29. Sep­tem­ber 2015

End­lich mal wie­der mit Zodiacs in die inne­re Hamil­ton­buk­ta, lan­ge nicht mehr gewe­sen! Und die Din­ge haben sich dort ver­än­dert, will sagen, die Glet­scher sind klei­ner gewor­den. Ich muss mal alte Ver­gleichs­fo­tos her­aus­su­chen. Da kommt mitt­ler­wei­le eine gan­ze Men­ge Fels zum Vor­schein, wo doch vor 10 Jah­ren noch Eis war.

Hamil­ton­buk­ta 29. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Trotz­dem, die Glet­scher sind ja nach wie vor noch wun­der­bar schön. Viel Eis treibt in der Bucht. Und auf den klei­nen Insel­chen kann man herr­lich ein Weil­chen her­um­hän­gen und das Leben im All­ge­mei­nen und die Land­schaft im Beson­de­ren genie­ßen. Sehr gut.

Nun war dum­mer­wei­se schon das nächs­te Tief­druck­ge­biet im Anmarsch, und wir haben uns ent­schie­den, noch davor einen Sprung Rich­tung West­küs­te zu machen und uns im Kross­fjord zu ver­ste­cken. Also ab durch die Nord­ves­tøya­ne, schö­nes Fjord-Sight­see­ing, Smee­ren­burg­fjord und­so­wei­ter. Äußerst span­nend war es dabei, das Baro­me­ter zu beob­ach­ten, das ins­ge­samt in 3 Tagen um 54 hPa gefal­len ist. Wür­de Ver­gleich­ba­res an der Bör­se pas­sie­ren, wür­den alle von Welt­un­ter­gang reden. Aber es ist ja nur das Baro­me­ter.

Hamil­ton­buk­ta 29. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Vor der Außen­küs­te stand noch ganz ordent­lich Dünung, Mar­ke „swell from hell“, das war nicht ganz so toll, und man­cher ward für ein paar Stun­den nicht gese­hen. Immer­hin kam spä­ter end­lich der Nord­wind auf, so dass nach und nach Segel hoch­gin­gen, was die Bewe­gung sta­bi­li­siert und ange­neh­mer macht. Aber schließ­lich erreich­ten wir am spä­ten Abend den Kross­fjord und somit einen guten Anker­platz.

Der Nord­wes­ten zeigt, was er kann, Teil II – 28. Sep­tem­ber 2015

Wie gesagt, das war ja noch nicht alles vom heu­ti­gen Mon­tag. Wir woll­ten doch noch mal schau­en, ob eine klei­ne Spät­nach­mit­tags­lan­dung nicht doch mög­lich sein wür­de. Den Gedan­ken ver­war­fen wir schnell wie­der. Ein Aspekt war der Wind. Zuge­ge­ben, ange­sichts der Lan­de­stel­le, wo der Wind hef­tig auf dem Ufer stand, hat­te ich mir schon über­legt, wie man sich da wie­der her­aus­win­den kann. Aber das war gar nicht nötig. Ganz in der Nähe wan­der­te ein Eis­bär her­um und zog bald alle Auf­merk­sam­keit auf sich. Er zog ent­lang der Küs­te, wo doch tat­säch­lich ein ein­sa­mes Wal­ross lag, wo er direkt dran vor­bei­ging und es dabei doch glatt zunächst über­sah. Erst im Vor­bei­ge­hen erkann­te er das Wal­ross und mach­te einen halb­her­zi­gen Ver­such, sich eine dicke Mahl­zeit zu ver­schaf­fen, aber statt­des­sen ver­schaff­te das Wal­ross sich mit einer dro­hen­den Bewe­gung Respekt und Ruhe.

Foto Fla­t­hu­ken 28. Sep­tem­ber 2015

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Der Eis­bär zog wei­ter, freund­li­cher­wei­se in eine Rich­tung, wo Joa­chim die Anti­gua schön nah ans Ufer bekam, und so wur­de eine herr­li­che Beob­ach­tung dar­aus. Viel näher hät­te es mei­net­we­gen gar nicht sein dür­fen, oder ich hät­te den Kon­ver­ter abneh­men müs­sen … schließ­lich kam noch ein lan­ger Son­nen­un­ter­gang mit schöns­ten Far­ben vor herr­li­cher Kulis­se dazu, und nun ist der Tag auch lang­sam mal been­det. Der zwei­te Tag der Fahrt. Bes­ser hät­te es heu­te nicht lau­fen kön­nen!

Foto Raud­fjord 28. Sep­tem­ber 2015

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Nun sind wir gespannt auf mor­gen. Es soll noch mehr Wind geben … wir wer­den sehen.

Der Nord­wes­ten zeigt, was er kann, Teil I – 28. Sep­tem­ber 2015

Wie gesagt, wir waren gespannt, was der Tag brin­gen wür­de. Ein­ge­stellt waren wir vor allem auf Wind. Der kam auch. Das war aber nicht alles.

Wir hat­ten die gan­ze Stre­cke vom For­lands­und bis in den Nord­wes­ten schön über Nacht unter Segeln zurück­ge­legt, unter Rah­se­geln vorm Wind, also kei­ne star­ke Schräg­la­ge, alles sehr ange­nehm. Bei dem kräf­ti­gen Süd­wind war Vir­go­ham­na ers­te Wahl. Zunächst stand dort das Erzäh­len der ein­schlä­gi­gen Geschich­ten an, sonst sieht man dort ja nur Schrott. Mit dem ent­spre­chen­den his­to­ri­schen Hin­ter­grund im Kopf wird dar­aus ein Wall­fahrts­ort der Polar­ge­schich­te. Auch die See­hun­de waren zuhau­se, zumin­dest ein paar.

Foto Vir­go­ham­na 28. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Gegen­über in Smee­ren­burg lag eine Grup­pe Wal­ros­se am Strand, aber der Wind ließ uns kei­ne Chan­ce zur Anlan­dung. Die Pas­sa­ge mit dem Schiff muss­te an die­ser Stel­le genü­gen, tat es aber auch.

Wei­ter ging es in den Fuglefjord. Ein gran­dio­ses Pan­ora­ma, Ber­ge, Glet­scher. Spitz­ber­gen hat sei­nen Namen zu Recht, das wur­de an die­ser Stel­le wie­der ein­mal klar.

Foto Vir­go­ham­na 28. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Der Svitjod­breen hat aus­ge­präg­te Rück­zugs­ten­den­zen. Ein Fels, der vor weni­gen Jah­ren unter dem Glet­scher her­vor­kam, ist nun zur Insel gewor­den. Steu­er­mann Moritz war so nett, mich dort kurz an Land zu set­zen – viel­leicht war ich ja der ers­te, der die­se Insel betre­ten hat? Man soll in Spitz­ber­gen nie behaup­ten, der ers­te zu sein, der irgend­was getan hat. Irgend­wer ist immer schon frü­her auf die glei­che gute Idee gekom­men, das wird hier nicht anders sein. Aber allein die Mög­lich­keit ist ja reiz­voll.

Foto Fuglefjord 28. Sep­tem­ber 2015

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Aber dar­um ging es natür­lich nicht, son­dern um besag­tes gran­dio­ses Pan­ora­ma, das ich als genau sol­ches ver­ewi­gen woll­te, näm­lich als Pan­ora­ma, vol­le 360 Grad, sehr zur Freu­de aller an Bord, die nun einen guten Grö­ßen­ver­gleich vor dem Glet­scher hat­ten. Moritz ver­trieb sich pas­sen­der­wei­se im Zodiac die Zeit damit, in mei­nem Spitz­ber­gen-Buch zu lesen! Natür­lich kann man das im ent­stan­de­nen Pan­ora­ma nicht erken­nen, man muss es wis­sen, aber die Idee fand ich natür­lich her­vor­ra­gend. Das Ergeb­nis wie immer dem­nächst auf die­ser Web­sei­te. Und dass es das ers­te 360 Grad Pan­ora­ma ist, das jemand von die­ser Stel­le aus gemacht hat, da bin ich mir sicher. Auch nicht schlecht. Das Ergeb­nis ist hier zu sehen.

Das war noch nicht alles für die­sen Tag. Aber mehr spä­ter.

For­lands­und – 27. Sep­tem­ber 2015

Ein Tag in Lon­gye­ar­by­en, der zumin­dest teil­wei­se der Erho­lung gewid­met wer­den kann, ist immer eine gute Sache. So konn­te es ges­tern noch ein­mal mit guter Moti­va­ti­on los­ge­hen.

Ein ruhi­ger Tag im For­lands­und, bei leich­tem Schnee­fall geht es über die Küs­ten­ebe­ne zwi­schen Isfjord und St. Jons­fjord, schö­ne Ufer­fel­sen, Ren­tier­ge­wei­he, alles mit einem Hauch von fri­schem Weiß gepu­dert.

Foto Eidem­buk­ta 27. Sep­tem­ber 2015

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Der Schwimm­ver­ein von Poo­le­pyn­ten ist sonst­wo, dafür zeigt der Dah­l­breen sich mit Far­ben, die in einer ganz erstaun­li­chen Kom­bi­na­ti­on von „gedämpft“ und „leuch­tend“ beein­dru­cken, in wun­der­bar kla­rem Licht.

Foto Dah­l­breen 27. Sep­tem­ber 2015

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Ins­ge­samt scheint Spitz­ber­gen nun von Herbst auf Win­ter umzu­schal­ten. Wir wer­den wohl ab heu­te Nacht für meh­re­re Tage eine gan­ze Men­ge Wind bekom­men. Könn­te zumin­dest guter Segel­wind sein. Wir sind gespannt.

Isfjord – 24. Sep­tem­ber 2015

Der letz­te Tag der Rei­se mit Lan­dun­gen, unglaub­lich, wie schnell das auf ein­mal geht. Zuerst hat man die gan­ze Fahrt vor sich, und plötz­lich flie­gen die Tage dahin.
Heu­te müs­sen wir zunächst ein­mal einen schö­nen Spiel­platz für die Glet­scher­grup­pe fin­den, Spal­ten inner­halb von ansons­tem fla­chen, gut begeh­ba­rem Eis­ge­län­de, so dass Falk dort Seil­si­che­run­gen instal­lie­ren kann und Leu­te sich absei­len kön­nen. Das fun­tio­niert am Esmark­breen bes­tens, alle kom­men hin­ter­her mit lachen­dem Gesicht wie­der auf die Anti­gua.

Bei der Berg­sport­grup­pe Tun­dra geht es stil­ler zu, wir zie­hen eini­ge Kilo­me­ter über das fla­che Land der Erd­mann­flya, fin­den schö­ne Frost­mus­ter­bö­den, freu­en uns über den Rund­um­blick, eini­ge Ren­tie­re, die sanf­ten Far­ben der herbst­li­chen Tun­dra und machen uns eini­ge Gedan­ken über die uner­mess­li­chen Zeit­räu­me der Erd­zeit­al­ter. Mit einer 46 Meter lan­gen Schnur kann man sich das ziem­lich gut anschau­lich machen.

Unter Segel geht es über den Isfjord. Fast unter Voll­zeug! Was für ein Anblick! Dage­gen sehen man­che ande­re Schif­fe dann doch aus wie schwim­men­de Gewächs­häu­ser …
Zur letz­ten Lan­dung in der Coles­buk­ta stellt die Natur genau im rich­ti­gen Augen­blick den Schein­wer­fer noch mal auf vol­le Kraft und macht aus der alten, längst auf­ge­ge­ben rus­si­schen Sied­lung ein ark­ti­sches Rot­licht­vier­tel. So schön, dass es allen die Spra­che ver­schlägt. Ich woll­te von den rus­si­schen Sied­lun­gen und dem Spitz­ber­gen­ver­trag erzäh­len, aber das gelingt dabei nur halb. Zu atem­be­rau­bend sind das Licht und die Far­ben.

Gale­rie Isfjord – 24. Sep­tem­ber 2015

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Spä­ter am Abend legen wir in Lon­gye­ar­by­en an.

Kongsfjord – 23. Sep­tem­ber 2015

Ich war ja gespannt, wie der Tag sich ent­wi­ckeln wür­de. Der ers­te Blick durchs Bull­au­ge, gegen 6 Uhr, war wenig viel­ver­spre­chend. Außer tie­fen, grau­en Wol­ken nicht viel zu sehen.
Aber was der Tag brach­te, kann sich ohne Zwei­fel in eine denk­wür­di­ge Rei­he guter Tage in Spitz­ber­gen ein­ord­nen. Ein­bli­cke in eisi­ge Glet­scher­wel­ten bei einem der weni­gen vor­sto­ßen­den Glet­scher am Kongsfjord; zer­klüf­te­tes Glet­scher­eis und wil­de Morä­nen­land­schaf­ten.

Gleich­zei­tig war auf Blom­strand ein Eis­bär unter­wegs, was nun auch nicht gera­de all­täg­lich ist. Spä­ter ging er ins Was­ser und dreh­te zwi­schen vie­len trei­ben­den Stü­cken Glet­scher­eis sei­ne Run­den, offen­sicht­lich auf der Suche nach Rob­ben – ein im Was­ser jagen­der Eis­bär, das sieht man nicht alle Tage. Auch wenn die Jagd für die­ses Mal erfolg­los blieb. Spä­ter stieg er wie­der an Land und zeig­te sich in aller Pracht. Ein Männ­chen, gut im Fut­ter, und ohne jede Mar­kie­rung. Schön, mal einen Eis­bä­ren zu sehen, der noch nicht von Wis­sen­schaft­lern durch die Man­gel gedreht wur­de!

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Ein Besuch auf einer der klei­nen Inseln im Kongsfjord run­de­te den Tag auf hohem Niveau ab. Dort an Land zu gehen, ist auch etwas Beson­de­res; die­se Inseln sind ein Vogel­re­ser­vat, so dass sie im Som­mer Sperr­zo­ne sind, und erst spät in der Sai­son darf man dort über­all hin. Ein dezen­tes Feu­er­werk an Far­ben und Details und ein erschla­gend schö­ner Rund­um­blick auf Ber­ge und Glet­scher im Abend­licht.

Kross­fjord – 22. Sep­tem­ber 2015

So schlimm war der lang ange­kün­dig­te Schlecht­wet­ter­tag nun gar nicht. Zunächst end­lich mal Zeit für Vor­trä­ge, gar nicht schlecht. Und dann gab es nicht nur einen Land­gang – nicht der längs­te des Som­mers, aber ein schö­ner, klei­ner Spa­zier­gang – son­dern auch noch eine schö­ne Wal­sich­tung, ein Finn­wal beim Abend­essen im Kongsfjord. Ich kann mir einn schlim­me­ren Schlecht­wet­ter­tag vor­stel­len!

Foto Fjor­ten­de Juli­buk­ta – 22. Sep­tem­ber 2015

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Pho­to Kross­fjord – 22. Sep­tem­ber 2015

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Kross­fjord – 21. Sep­tem­ber 2015

Die lan­ge Fahrt vom Wood­fjord bis in den Kross­fjord ging schnel­ler und glat­ter als gedacht, wir hat­ten ja mit etwas Wind und Wet­ter gerech­net, aber das fiel aus, was auch kei­ner schlimm fand. Wobei das Wet­ter schon gewis­se Ver­än­de­run­gen mit­ge­macht hat. Die Wol­ken hän­gen tief über dem Lil­lie­höök­breen, ein Hauch fri­schen Schnees liegt auf den Ber­gen, eine ganz ande­re Stim­mung.

Pho­to Lil­lie­hook­breen 21. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Schnee liegt auch auf dem Flech­ten- und Moos­tep­pich in Sig­ne­ham­na. Ein Ren­tier­schä­del mit mäch­ti­gem Geweih liegt auf der Tun­dra, der ehe­ma­li­ge Besit­zer wird nun säu­ber­lich abge­nagt über­all ver­streut sein. Die Res­te der Kriegs­wet­ter­sta­tio­nen Knos­pe und Nuss­baum lie­gen im düs­te­ren Licht tie­fer Wol­ken und leich­ten Schnee­trei­bens, was ziem­lich pas­send ist und dar­über hin­aus auch sei­nen ästhe­ti­schen Reiz hat.

Pho­to Lil­lie­hook­breen 21. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Sei­nen Reiz hat auch das vie­le Eis in der Fjor­ten­de Juli­buk­ta. Wir sind gespannt, was das Wet­ter mor­gen so bringt. Laut Vor­her­sa­ge könn­te es ein gemüt­li­cher Tag auf dem Schiff wer­den.

Pho­to Sig­ne­ham­na 21. Sep­tem­ber 2015

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Mona­co­b­reen – 20. Sep­tem­ber 2015

Die gemein­sa­me Glet­scher­front von Mona­co­b­reen und Seli­ger­breen exis­tiert nun also nicht mehr. Der Berg Stortingspre­si­den­ten erreicht das Ufer und teilt die ehe­mals ver­ein­te Glet­scher­front in zwei getrenn­te Abbruch­kan­ten. Was sie aber nicht weni­ger beein­dru­ckend macht. Hohe Eis­wän­de, don­nern­de Abbrü­che, zahl­lo­se Eis­ber­ge mit For­men und Far­ben, die sich kein Mensch aus­den­ken könn­te. Jun­ge Drei­ze­hen­mö­wen ver­wir­ren vogel­kund­le­ri­sche Ein­stei­ger. Unter­des­sen pro­bie­ren sich die Glet­scher­wan­de­rer in den Spal­ten­fel­dern des Mona­co­b­reen.

Foto Horn­baek­pol­len 20. Sep­tem­ber 2015

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Ein Eis­bär in den Ler­nerøya­ne mach­te zunächst einen sehr viel­ver­spre­chen­den Ein­druck, woll­te dann aber doch nicht mit­spie­len, son­dern leg­te sich hin­ter einen Fels­rü­cken schla­fen. Dafür gibt es jetzt schö­nes Segeln im Abend­licht den Wood­fjord hin­auf.

Foto Mona­co­b­reen 20. Sep­tem­ber 2015

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Foto Wood­fjord 20. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Foto Wood­fjord 20. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Wal­ross-Wahn­sinn auf Mof­fen – 19. Sep­tem­ber 2015

Mof­fen ist die­ses klei­ne, ver­bo­te­ne Insel­chen nörd­lich von Spitz­ber­gen. Eigent­lich nur eine Kies­bank, ein Strand-Atoll um eine Lagu­ne, in der frü­her Wal­fän­ger gean­kert haben. Der Ein­gang exis­tiert aber nicht mehr.

Mof­fen ist als Wal­ross­ko­lo­nie bekannt und geschützt, jeden Som­mer ist das Anlan­den dort bis Mit­te Sep­tem­ber ver­bo­ten. Gut für die letz­ten Mohi­ka­ner, die noch spät in der Sai­son hier unter­wegs sind wie wir. Vor allem, wenn das Wet­ter so gut mit­spielt. Stil­le Luft, stil­les Was­ser, die Anlan­dung ein Kin­der­spiel. Und gleich bekom­men wir Besuch von neu­gie­ri­gen Wal­ros­sen. Damit ver­geht ein guter Teil des Vor­mit­tags, eine gan­ze Grup­pe schwimmt direkt vor uns am Strand auf und ab, manch­mal sehr mit sich selbst beschäf­tigt, manch­mal mit ihrer Auf­merk­sam­keit voll auf uns fokus­siert, neu­gie­rig aus dem Was­ser kom­mend, atem­be­rau­bend nah. Eine gro­ße Grup­pe, sicher an die hun­dert Tie­re, liegt wie immer an der süd­li­chen Land­zun­ge. Ganz in der Nähe ein Wal­ross­fried­hof, dort blei­chen unge­zähl­te Kno­chen seit Jahr­hun­der­ten, als sie gna­den­los abge­schlach­tet wur­den, wegen ihrer elfen­bei­ner­nen Zäh­ne, des ölhal­ti­gen Specks und des unge­mein kräf­ti­gen Leders.

Foto Wal­ross-Wahn­sinn auf Mof­fen – 19. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Als wir Mof­fen ver­las­sen, lie­gen dort immer­hin ein paar Säcke Plas­tik­müll weni­ger als zuvor. Unter ande­rem haben wir eine Gefrier­box mit Küh­lung gefun­den, viel­leicht von der eng­li­schen Yacht, die vor ein paar Jah­ren nörd­lich der Ytre Nor­skøya (oder war es Fug­le­san­gen, egal, spielt kei­ne Rol­le) auf­ge­lau­fen und gesun­ken ist? Die bei­den Seg­ler haben über­lebt, aber es war ziem­lich knapp. Völ­lig über­flüs­sig zudem, die Untie­fe ist schon seit lan­gem in der See­kar­te ver­zeich­net.

Foto Wal­ross-Wahn­sinn auf Mof­fen – 19. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Nach ein paar Stun­den Fahrt ist der Lief­defjord erreicht. Auf einer klei­nen Insel liegt zu unse­rer Freu­de ein Eis­bär auf der Tun­dra und schläft, hebt nur gele­gent­lich den Kopf, steht ein­mal kurz auf, um sich aber gleich wie­der hin­zu­le­gen. Kapi­tän Joa­chim steu­ert die Anti­gua wie­der ein­mal wun­der­bar dicht ans Ufer. Eine schö­ne Beob­ach­tung, und als wir wie­der fah­ren, liegt der Bär (ver­mut­lich eine Bärin) immer noch genau­so fried­lich da wie vor­her.

Foto Andoya­ne 19. Sep­tem­ber 2015

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Auf einer klei­nen Nach­bar­insel machen wir einen kur­zen Spät­nach­mit­tags­aus­flug, und nun lie­gen wir in einer gut geschütz­ten Bucht tief im Lief­defjord vor Anker.

Wal­ros­se und See­hun­de – 18. Sep­tem­ber 2015

Es wäre ja schön, heu­te ein paar Tie­re zu sehen. Spitz­ber­gen ist kein wünsch-dir-was-Land, aber hof­fen darf man ja. Und manch­mal hat man ja auch Glück. So heu­te. Die Wal­ros­se lagen auf der Ams­ter­damøya, fast wie bestellt. Noch schö­ner war aber der Fuchs, der gut ver­steckt unter die­sem gro­ßen Wal­kno­chen schlief und weg­spa­zier­te, nach­dem ich schon eine Wei­le direkt dane­ben gestan­den hat­te, ohne ihn gese­hen zu haben – auf ein­mal stand er ein­fach da und trab­te sei­ner Wege.

Foto Smee­ren­burg – 18. Sep­tem­ber 2015

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Auch die See­hun­de lagen auf ihren Stei­nen wie bestellt. Spitz­ber­gen kann so freund­lich sein.

Foto Vir­go­ham­na – 18. Sep­tem­ber 2015

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Die Ytre Nor­skøya war eben­falls freund­lich, was sie nicht immer ist. So oft pfeift dort ein kräf­ti­ger Wind, oder die Wol­ken hän­gen tief, oder am Ufer läuft ein Eis­bär ent­lang.

Foto Ytre-Nor­skoya – 18. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Letz­te­res wäre natür­lich gar nicht schlecht gewe­sen, war aber heu­te nicht der Fall. Und so konn­ten wir hoch auf den Zeeussche Uyt­kyk, den Aus­sichts­berg der Wal­fän­ger mit frei­em Blick auf den Nord­pol.

Foto Ytre-Nor­skoya – 18. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Mag­da­le­nefjord – 17. Sep­tem­ber 2015

Der Tag fängt schö­ner an, als der letz­te auf­ge­hört hat. Der Mag­da­le­nefjord im Mor­gen­licht, Glet­scher­eis treibt in dich­ten Strei­fen umher, das muss man gese­hen haben. Habe ich etwas in der Art schon mal geschrie­ben? Macht nichts, es stimmt ja. Das Licht fällt schein­wer­fer­ar­tig zwi­schen den schrof­fen Ber­gen hin­durch­fällt, zau­bert Licht­fle­cken auf die Glet­scher und auf das Grav­ne­set, wun­der­bar.

Foto Grav­ne­set – 17. Sep­tem­ber 2015

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Spä­ter ist es Zeit, die Steig­ei­sen mal aus­zu­pro­bie­ren. Im Smee­ren­burg­fjord fällt zwi­schen schrof­fen Ber­gen die­ser Glet­scher sanft zum Ufer ab, völ­lig spal­ten­frei und leicht zugäng­lich, gute Sache.

Foto Schei­buk­ta – 17. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Min­des­tens eben­so gut ist es, abends ein­fach vor Anker lie­gen zu blei­ben, ruhig und still, ein fros­ti­ger Abend, im Nor­den Abend­rot über der Dan­s­køya, im Süden steigt der Glet­scher an. Nun sind wir gespannt, ob es viel­leicht noch Nord­licht gibt.

Foto Schei­buk­ta – 17. Sep­tem­ber 2015 – 2/2

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Kongsfjord – 16. Sep­tem­ber 2015

Der Tag fängt so schön an, wie der letz­te auf­ge­hört hat. Der Kongsfjord im Mor­gen­licht, Glet­scher­eis treibt in dich­ten Strei­fen umher, das muss man gese­hen haben. Die Königs­bucht hat ihren Namen schon aus gutem Grund.
Begrü­ßung direkt durch ein statt­li­ches Ren­tier, Tun­dra und Find­lin­ge, glet­scher­po­lier­ter Mar­mor, wei­te Bli­cke über Glet­scher und Eis­kap­pen, über­ragt von den drei Kro­nen. König­li­che Land­schaft.

Foto Kongsfjord – 16. Sep­tem­ber 2015 – 1/2

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Ein kur­zer Rund­gang durch Ny Åle­sund, Geschich­ten von Berg­bau und For­schung, Amund­sen in der Son­ne, der Luft­schiff­mast trat genau im rich­ti­gen Augen­blick aus dem Schat­ten.

Foto Ny Ale­sund – 16. Sept 2015

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Unter Segeln ver­ließ die Anti­gua die Pier, noch im Fjord gab es von Rolf die aus­führ­li­che Fas­sung der Nord­po­lent­de­cker­ge­schich­ten, in der Son­ne an Deck, still unter Segeln. Vor der Küs­te mehr Dünung, die Nach­fra­ge beim Abend­essen ist redu­ziert, wäh­rend es mit 6-7 Kno­ten es nach Nor­den geht.

Foto Kongsfjord – 16. Sept 2015 – 2/2

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Lon­gye­ar­by­en – 15. Sep­tem­ber 2015

Reykja­vik, Oslo, Lon­gye­ar­by­en, ein paar schö­ne Tage in der Zivi­li­sa­ti­on zwi­schen Grön­land und Spitz­ber­gen. Hei­ße Ther­mal­bä­der, Muse­en mit Polar­re­li­qui­en, nor­di­sche Ver­traut­heit. Unmen­gen von Aus­rüs­tung sind zu sor­tie­ren, die Anti­gua liegt unter­des­sen bereits im Hafen.

Foto Isfjord – 15. Sep­tem­ber 2015 – 1/3

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Eine Fahrt ins Unbe­kann­te beginnt mit bekann­ten Rou­ti­nen. (Nun, natür­lich nicht tat­säch­lich unbe­kannt, aber was die nächs­ten Tage genau brin­gen wer­den, wis­sen wir ja wirk­lich jetzt noch nicht).

Foto Isfjord – 15. Sep­tem­ber 2015 – 2/3

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Men­schen mit­ein­an­der und mit dem Schiff ver­traut machen, Lei­nen los, Kurs nach Wes­ten und schließ­lich nach Nor­den. Unter­des­sen zeigt der Sep­tem­ber, was er in der Ark­tis kann. Son­nen­un­ter­gän­ge. Kitsch pur, aber kei­ner, den es stö­ren wür­de.

Foto Isfjord – 15. Sep­tem­ber 2015 – 3/3

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Hau­de­gen-Sta­ti­on hat ein neu­es Dach

Die berühm­te Hau­de­gen-Sta­ti­on im abge­le­ge­nen Rijpfjord an der Nord­küs­te des Nord­aus­t­land ist eine mili­tä­ri­sche Wet­ter­sta­ti­on aus dem Zwei­ten Welt­krieg. Die Wehr­macht­sol­da­ten, die die Sta­ti­on besetzt hiel­ten, konn­ten erst im Sep­tem­ber 1945 abge­holt wer­den und kapi­tu­lier­te bei die­ser Gele­gen­heit als welt­weit letz­te Ein­heit der Wehr­macht am Ende des Krie­ges. Ent­ge­gen anders lau­ten­der Gerüch­te war die Mann­schaft aber nicht ver­ges­sen wor­den, im Gegen­teil hat­ten sie seit Kriegs­en­de mit dem befrei­ten Nor­we­gen in Funk­ver­bin­dung gestan­den und ihre Wet­ter­da­ten im Klar­text gemel­det.

Seit Sep­tem­ber 1945 ver­fällt die Hau­de­gen-Sta­ti­on. Sie ist die ein­zi­ge Kriegs­wet­ter­sta­ti­on auf Spitz­ber­gen, bei der über­haupt noch ein Gebäu­de steht, aber die soge­nann­te „Hart­pa­pier­hüt­te“ wur­de von 70 Jah­ren ark­ti­schen Wet­ters natür­lich kräf­tig in Mit­lei­den­schaft gezo­gen. Schon wäh­rend des Früh­jahrs 1945 hat­te Schmelz­was­ser, das durch das Dach sicker­te, sich als Pla­ge erwie­sen, und die Hüt­te hat seit­dem unter der Feuch­tig­keit kräf­tig gelit­ten. Als Reak­ti­on wur­de der Zugang zum Sta­ti­ons­ge­bäu­de und sei­ner unmit­tel­ba­ren Umge­bung 2010 klein­räu­mig gesperrt. Per Kyr­re Rei­mert, sei­ner­zeit Archäo­lo­ge beim Sys­sel­man­nen, teil­te damals mit, dass die Sper­rung man­gels Mit­tel zur Restau­rie­rung erfor­der­lich sei.

Nun sind zum ers­ten Mal seit 70 Jah­ren grö­ße­re Arbei­ten bei der Hau­de­gen-Sta­ti­on aus­ge­führt wor­den. Anfang August war ein Hand­wer­ker­team vom Sys­sel­man­nen vor Ort, zur Unter­brin­gung wur­de eine klei­ne Fer­tig­hüt­te auf­ge­stellt. Das Gebäu­de der Hau­de­gen-Sta­ti­on hat ein neu­es Dach bekom­men und soll so vor ein­drin­gen­der Feuch­tig­keit geschützt wer­den. Wei­te­re Arbei­ten ste­hen noch an, Details sind dazu nicht bekannt.

Die Hau­de­gen-Sta­ti­on im August 2015 mit neu­em Dach.

Haudegen-Station 2015

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