Die alte Kohlebergbausiedlung Tunheim liegt im Nordosten der Bäreninsel direkt neben der Küste, die aber aus einer 10 Meter hohen Klippe besteht, so dass das Meer unerreichbar ist. Das Land um Tunheim besteht aus einer weitläufigen, öden Steinwüste mit unzähligen scharfkantigen Blöcken. Der unterlagernde Fels besteht aus Sandstein aus dem Karbon und Devon und enthält Kohleflötze, die am Steilufer deutlich sichtbar sind. Die unteren Flöze aus dem Devon gehören zu den weltweit ältesten Kohlevorkommen, da zu dieser Zeit Pflanzen überhaupt begannen, festes Land zu besiedeln.
Geologische Untersuchungen schienen unermessliche Reichtümer anzudeuten, und so wurde 1916 mit dem Abbau begonnen. Wegen der logistischen Herausforderungen wie der Entfernung und der schwierigen Hafenverhältnisse waren jedoch beträchtliche Investitionen nötig, um den Abbau lohnenswert zu gestalten, was die Eigner der norwegischen Firma bald vor finanzielle Schwierigkeiten stellte. Die norwegische Regierung, vor Unterzeichnung des Spitzbergenvertrages (1920) daran interessiert, möglichst große Teile der Fläche und Infrastruktur in Spitzbergen unter norwegischer Kontrolle zu wissen, sprang mit Krediten, Zahlungen für Bestellungen noch nicht abgebauter Kohle und Aktienkäufen ein. Schließlich zeigten weitere geologische Untersuchungen 1925, dass die Vorkommen niemals wirtschaftlich lohnenswerten Bergbau ermöglichen würden. Daraufhin wurden die Aktivitäten vor Ort umgehend eingestellt, nur die ebenfalls in Tunheim ansässige Wetterstation blieb noch einige Jahre lang dort in Betrieb, bis sie an ihre heutige Position in Herwighamna umgesiedelt wurde.
Seit 1925 verfallen die Gebäude in Tunheim also, viele bestehen schon nur noch aus Fundamenten oder Trümmerhaufen. Die kleine Bahnstrecke, die Tunheim mit der Verladeanlage etwas weiter nördlich am Siloodden verband, rostet vor sich hin. Am Südende des Schienenstrangs stehen noch zwei alte Lokomotiven in einem unrettbar vergammelten Zustand. Krabbentaucher brüten zwischen den Felsen um die alte Siedlung herum, und Füchse streifen zwischen den Ruinen umher.
Das ist nun die alte Verladeanlage am Siloodden, direkt südlich der Bucht Austervåg, in der das Schiff (die Antigua) vor Anker liegt.
Natürlich wird Tunheim regelmäßig von den Mitgliedern der nur wenige Kilometer entfernten Wetterstation besucht. Touristen kommen nur selten dorthin, da die Küste nicht gut zugänglich ist. Der Besuch der kleinen Geistersiedlung ist aber sehr lohnenswert: Der Hauch der Geschichte weht in aller Deutlichkeit über die Trümmer, die Fotografen eine endlose Spielwiese bieten. Eisfüchse und Krabbentaucher sowie diverse Seevögel an der Steilküste machen eine Wanderung dort auch zu einem Naturerlebnis. Die Kargheit der Landschaft ist in sich beeindruckend, bei Nebel auch recht bedrückend, was aber ebenfalls ein ganz typischer Bäreninsel-Eindruck ist. Und bei guter Sicht bietet das Miseryfjellet im Süden eine Kulisse, wie sie bäreninselesker nicht sein könnte.
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