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pfeil DER Spitzbergen-Reiseführer pfeil

Lågøya: Mollbukta

360° Panoramen und etwas Information zur Trapperhütte auf der Lågøya

Die Lågøya ist eine fla­che Insel, die dem Nord­aus­t­land auf der Nord­west­sei­te vor­ge­la­gert ist. Wegen der schlecht ver­mes­se­nen, teil­wei­se untie­fen Gewäs­ser wird sie sel­ten besucht, zumal die West­küs­te ein­schließ­lich der Nord­spit­ze und vor­ge­la­ger­ter Gewäs­ser bis 500 Meter vor dem Ufer seit 2014 im Som­mer (15. Mai bis 15 August) gesperrt ist. Beim Purchas­ne­set (Nord­spit­ze) befin­det sich eine Wal­ross­ko­lo­nie, die davor regel­mä­ßig von Tou­ris­ten besucht wur­de. Auch die sel­te­ne Schwal­ben­mö­we scheint dort einen ihrer weni­gen Brut­plät­ze auf Sval­bard zu haben.

Das ers­te Pan­ora­ma gibt einen guten Ein­druck von der ins­ge­samt sehr fla­chen Insel. Frü­her hieß sie „Low Island“, auf älte­rem Nor­we­gisch etwa Lavø, heu­te Lågøya – dies bedeu­tet alles das­sel­be: „Nied­ri­ge Insel“. Der Name ist Pro­gramm. Die Land­schaft kommt karg und polar­wüs­ten­haft daher.

Moll­buk­ta – Pano 1

Hier sind wir in der Moll­buk­ta, auf der Ost­sei­te der Lågøya. Die Bucht ist ziem­lich flach. Auf der Nord­sei­te der Bucht steht eine klei­ne Trap­per­hüt­te, die 1908 von nor­we­gi­schen Trap­pern gebaut wur­de. Sie fin­gen im fol­gen­den Win­ter 30 Eis­bä­ren. Im Win­ter 1923-1924 wur­de sie noch ein­mal von Trap­pern genutzt; davon berich­tet das Tage­buch von Mey­er Olsen, das 1999 als Dag­bok fra Nord­aus­t­lan­det 1923-1924 in einer Auf­la­ge von 100 Stück erschie­nen ist (ARC – Arc­tic Rese­arch and Con­sul­ting DA). Schö­ner Lese­stoff.

Moll­buk­ta – Pano 2

Die Hüt­te ist seit Jahr­zehn­ten prak­tisch nicht mehr genutzt wor­den, abge­se­hen von kür­ze­ren Auf­ent­hal­ten durch Wis­sen­schaft­ler. Im Juli 1987 war etwa der Mee­res­bio­lo­ge und Wal­ross­spe­zia­list Ian Gjertz mit Kol­le­gen eine Wei­le in der Gegend und hat ver­mut­lich Wal­ros­se gezählt. Auch schon eine Wei­le her. Schon da war die Hüt­te nicht mehr in einem wirk­lich guten Zustand und bes­ser gewor­den ist es seit­dem defi­ni­tiv nicht. Oskar Mey­er-Olsen schrieb über die Hüt­te in sei­nem Tage­buch über einen Besuch bei sei­nen zwei Kame­ra­den, die dort über­win­ter­ten, am 13. März 1924 bei -33 Grad Außen­tem­pe­ra­tur:

Det var et uhyg­ge­lig sted. Et tykt islag på veg­ge­ne og inn over gul­vet. Det var bare en kva­drat­me­ter bart gulv i mid­ten. En stor steinhaug i kro­ken ca. en meter høy. Ovnen måt­te være så høyt for at røre­ne kun­ne rek­ke opp gen­nom taket. De var beg­ge fullt påk­ledd i ano­rakk, skinn­lue og van­ter på og tem­pe­ra­tu­ren var ca. 10 kul­de­gra­der inne i hyt­ten. Ovnen trakk ikke opp og røy­ken stod ut gjen­nom alle dens sam­men­føy­nin­ger …

(Es war ein unfreund­li­cher Ort. Eine dicke Eis­schicht auf den Wän­den und am Boden. Es gab nur einen Qua­drat­me­ter frei­en Plat­zes mit­ten auf dem Boden. In der Ecke ein gro­ßer Stein­hau­fen, etwa einen Meter hoch. So hoch muss­te der Ofen ste­hen, damit das Ofen­rohr durch das Dach reich­te. Bei­de waren voll­stän­dig ange­zo­gen mit Ano­rak, Pelz­müt­ze und Hand­schu­hen, die Tem­pe­ra­tur in der Hüt­te betrug etwa zehn Grad Minus. Der Ofen zog nicht und der Rauch ent­wich durch alle Rit­zen …)

Moll­buk­ta – Pano 3

Irgend­wann scheint die Hüt­te auch Besuch aus Fern­ost gehabt zu haben. Über dem Ein­gang ist ein schon recht ver­wit­tert erschei­nen­des Holz­schild ange­bracht, auf dem die Schrift­zei­chen 望京小舍 erkenn­bar sind. Das soll bedeu­ten: „ich ver­mis­se Bei­jing in die­ser Hüt­te“ oder „Die Hüt­te, die sich Bei­jing zuwen­det“. Wer das wann war­um geschrie­ben und ange­bracht hat, weiß ich nicht.

Chinesische Schriftzeichen, Hütte Mollbukta

Chi­ne­si­sche Schrift­zei­chen am Ein­gang der Hüt­te in der Moll­buk­ta.

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Letzte Änderung: 29. Januar 2020 · Copyright: Rolf Stange
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