Allgemein: Der Nordwesten Spitzbergens ist ein landschaftlich spektakulärer, historisch vielseitig-interessanter Bereich von Spitzbergen mit einer Reihe von Fjorden und kleinen Inseln. Die Gegend wird regelmäßig von einer Reihe von Schiffen angelaufen, im Magdalenefjord machen auch größere Kreuzfahrtschiffe Landungen mit Passagieren. Die Zahl der großen Kreuzfahrtschiffe hat aber deutlich abgenommen, seit 2014 in diesen Gewässern das Schwerölverbot vollständig in Kraft trat. Dennoch ist dieser Teil Spitzbergens nach wie vor einer der am stärksten besuchten Regionen Svalbards, so dass Spuren wie Trampelpfade etc. stellenweise im Gelände sichtbar werden. Gravneset (Magdalenefjord), Virgohamna (Danskøya) und Smeerenburg (Amsterdamøya) gehören zu den regelmäßig angelaufenen Landestellen.
Der Nordwesten Spitzbergens ist als Nationalpark geschützt. Da die Westküste und die umliegenden Inselchen offen zum Nordatlantik liegen, ist das Wetter oft rau mit Wind, Wolken und Niederschlag.
Geologie: Grundgebirge. Metamorphe Gesteine (Gneise, Phyllite, Glimmerschiefer) herrschen vor, sowie kaledonische Granite südlich des Smeerenburgfjord (»Hornemanntoppen-Granit«). Kräftige Hebung und Deformation während Oberkreide/Alttertiär (»Alpidische Gebirgsbildung«).
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Landschaft: Wild-alpin mit steilen, schroffen Felswänden, und hohen, spitzen Bergen, die der Insel Spitzbergen zu ihrem Namen verholfen haben. Der höchste Berg der Region ist der Hornemanntoppen im Hinterland von Smeerenburgfjord und Magdalenefjord mit 1115 Metern. Wenig flaches Land, Strände sind oft sehr steinig-grobblockig und stellenweise von viel Treibholz und leider auch angeschwemmten Plastikmüll bedeckt. Die steinigen Strände und stellenweise auch Matsch machen das Gehen immer wieder beschwerlich. Das Landesinnere ist stark vergletschert mit dem sogenannten »Spitzbergen-Typ«: ein Netz von kleineren und größeren Talgletschern und ggf. kleineren Eiskappen, die untereinander in Verbindung stehen, aber von einer größeren Anzahl von Bergketten durchbrochen werden.
Der Smeerenburgfjord. Solchen Landschaften verdankt Spitzbergen seinen Namen.
Flora und Fauna: Die Flora ist aufgrund der steil-steinigen Topographie karg, wenig Tundra, vor allem Moosbetten in der Nähe von Vogelkolonien. Diese bilden faunistisch das wesentliche Merkmal, vor allem gewaltige Kolonien von Krabbentauchern an verschiedenen Stellen. Trotz der kargen, steinigen Landschaft gibt es auch Rentiere, die sich im Winter über das Eis – soweit vorhanden – von Insel zu Insel bewegen können. Eisbären und Walrosse werden immer wieder gesehen.
Krabbentaucher auf Fuglesangen im Nordwesten von Spitzbergen.
Geschichte: Die Gegend ist historisch eine der interessantesten von ganz Spitzbergen. Der Nordwesten Spitzbergens wurde im 17. Jahrhundert von Walfängern vor allem aus Holland, aber auch aus England und anderen Ländern intensiv genutzt. Hier gab es an verschiedenen Stellen Landstationen zur Verarbeitung der Wale, wie die berühmte holländische Siedlung Smeerenburg auf der Amsterdamøya und weitere. An manchen Stellen sind Reste von Tranöfen und/oder Gräbern aus dem 17. Jahrhundert noch sichtbar. In der Hamburgbukta südlich des Magdalenefjord waren Walfänger aktiv, die – woher kamen sie denn noch – ja, aus Hamburg kamen.
Überreste von Tranöfen der Walfänger. Smeerenburg, Amsterdamøya.
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert starteten die Flugpioniere Salomon August Andrée und Walter Wellman ihre Flugversuche aus Virgohamna auf der Danskøya.
Kulturdenkmal in Virgohamna: Treibstofffässer von Wellman.
Eine dramatische Geschichte trug sich im Frühjahr 1922 im Kobbefjord auf der Westseite der Danskøya zu, als die beiden Norweger Torgeir Møkleby und Harald Simonsen, die mit einem kleinen Boot von einer Wetterstation im Kongsfjord aufgebrochen waren, um einen vermissten Trapper zu suchen, strandeten. Nach einiger Irrfahrt im Eis strandeten die beiden im Kobbefjord und starben nach mehreren Monaten in einem kleinen, notdürftigen Unterschlupf an Entkräftung und Hunger.
Die Erstbesteigung des Hornemanntoppen gelang 1931 Mitgliedern der »Österreichischen Spitzbergen-Fahrt« mit G. Machek und R. Untersteiner.
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