Die Hamburgbukta liegt an der nördlichen Westküste Spitzbergens, direkt südlich vom Magdalenefjord. Wenn man von Süden kommt, vom Kongsfjord oder Krossfjord, dann ist die Hamburgbukta die erste Bucht an dieser ungastlichen Küste, die Schutz bietet – allerdings nur für kleine Schiffe: Die Tiefe des schmalen Eingangs wird in der Seekarte mit zwei Metern angegeben.
Der Eingang in die Hamburgbukta aus der Vogelperspektive.
Die geschützte Lage wussten natürlich alle zu schätzen, die sie sich zunutze machen konnten. Das waren zunächst die Walfänger im 17. Jahrhundert. Wie der Name Hamburgbukta („Hamburger Bucht“) andeutet, sollen sich hier Walfänger aus Hamburg niedergelassen haben, genauer aus Altona. Viel ist darüber nicht bekannt, die deutschen Walfänger spielten damals auch eine viel geringere Rolle als die Niederländer und Engländer. Die meisten Deutschen, die damals im Walfang tätig waren, hatten auf niederländischen Schiffen angeheuert. Aber es gab auch die deutschen „Grönlandfahrer“, und die haben die Hamburgbukta in den 1640er Jahren zumindest für ein paar Jahre als Basis genutzt. Daran erinnern vor allem noch einige alte Gräber.
Auf den flachen Erhebungen südlich des Eingangs in die Hamburgbukta finden sich Gräber gleich an mehreren Stellen. Wie alt diese genau sind und wer dort tatsächlich liegt, ist nicht mehr bekannt.
Dieses Grab, ein Doppelgrab, liegt besonders schön und etwas abseits auf einem flachen Hügel. Vielleicht hat es sich dabei um einen Kommandeur (Kapitän) gehandelt? Diese bekamen natürlich, ihrer Stellung angemessen, besonders schöne Grabplätze. Das ist hier aber natürlich nur Spekulation. Auch wer sich in dem zweiten Grab befindet, Sarg an Sarg dicht nebeneinander, ist unbekannt. Hier könnte man sich schöne Geschichten ausdenken! Vielleicht hatte hier ein Walfangkapitän seine Frau auf „Grönlandfahrt“ dabei? In diesem Fall hätte sie gutes Recht auf den Titel der ersten Frau auf Spitzbergen!
(Anmerkung: im 17. Jahrhundert hielt man Spitzbergen mitunter für einen Teil von Grönland, und daher war oft von „Grönlandfahrt“ die Rede, auch wenn es nach Spitzbergen ging.)
Die Walfänger betrieben ihre Basis in der Hamburgbukta wohl nur für wenige Jahre, und dann war dort wieder über Jahrhunderte hinweg Ruhe, unterbrochen nur vom Kreischen der zahlreichen Krabbentaucher, die jeden Sommer an den Hängen der umliegenden Bergen im Schutt brüten. Erst im frühen 20. Jahrhundert bauten Trapper dort eine kleine Hütte, die nur als Behelfsunterkunft diente, als Bindeglied während der Fahrt zwischen den Jagdrevieren weiter nördlich, etwa im Smeerenburgfjord, und dem Kongsfjord, wo seit 1916 mit Ny-Ålesund der nächstgelegene Vorposten der Zivilisation lag und liegt.
Diese Hütte soll 1912 gebaut worden sein, und zwar zunächst im Auftrag der englischen Northern Exploration Company, die sich damit Rechte an eventuellen Rohstoffen sichern wollte. Daraus wurde aber nichts, genutzt wurde die Hütte nur gelegentlich von Trappern. Zwischen 2005 und 2007 brach die Hütte, schon lange eine Ruine, endgültig zusammen, nach fast 100 Jahren.
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