Allgemein: Landschaftlich schöner Fjord im Nordosten Spitzbergens auf der Westseite der Hinlopenstraße. Es sind vor allem schöne Wandermöglichkeiten, die diesen Fjord attraktiv machen, und im Vergleich zur offenen Hinlopenstraße bietet er gewissen Schutz vor kräftigem Wind. Der Name leitet sich von einer alten, vermutlich holländischen Version des Wortes »Lumme« ab und nimmt auf die zahlreichen Dickschnabellummen Bezug, die an den steilen Klippen des nahegelegenen Alkefjellet brüten.
Faksevågen, eine kleine Bucht auf der Westseite des Lomfjord und ein abgelegenes, aber schönes Gebiet für kleine Wanderungen.
Der Lomfjord ist auf der Seekarte nicht gerade gut vermessen, so dass meist die Bucht Faksevågen auf der Westseite für Anlandungen angelaufen wird.
Geologie: Geologisch ist der Lomfjord interessant, weil sich längs durch ihn eine der größten, alten Störungszonen Spitzbergens hindurchzieht, die sogenannte Lomfjorden-Agardhbukta-Störungszone. Daher bestehen beide Seiten des Fjords jeweils aus völlig anderen Gesteinen: Auf der Westseite steil stehende jungpräkambrische Sedimente, v.a. bunte Quarzite mit gut erhaltenen Details wie Rippelmarken und Trockenrissen, auf der Ostseite flachlagernde jungpaläozoische Sedimente (Karbonate, Sandsteine) mit einer dünnen Basaltschicht, die auf der anderen Seite der Lomfjordhalbinsel so prominent beim Alkefjellet in Erscheinung tritt.
Oben: Steil stehende, alte Sedimentschichten auf der Westseite des Lomfjord.
Flachlagernde, jüngere Sedimente auf der Ostseite des Lomfjord mit dunkler Basaltintrusion auf halber Hanghöhe.
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Landschaft: Die Landschaft ist durch weite Gletscher, Plateauberge mit steilen Hängen und die dezente Farbenpracht, welche durch den geologischen Bau gegeben ist, reizvoll und lädt zu längeren Wanderungen ein.
Faksefjellet (2)
Blick vom Faksefjellet über Lomfjord und Faksevågen.
Flora und Fauna: Die Tundrabereiche in den geschützten Buchten bieten schöne Vegetationsteppiche, auf denen Rentiere weiden. Nahe beim Lomfjord, aber nicht in diesem selbst, gibt es in der Hinlopenstraße große Dickschnabellummenkolonien. Eisbären und Walrosse können sich auf ihren Streifzügen durchaus im Lomfjord blicken lassen, vor allem, wenn Treibeis oder solides Fjordeis im Fjord ist.
Tundra mit Pilzen im Lomfjord.
Rentier mit der weiten Eiskappe Valhallfonna nördlich des Lomfjord im Hintergrund.
Geschichte: Historisch hat sich im Lomfjord wohl nicht allzu viel ereignet. Die alten Walfänger kannten ihn sicherlich, wie auch norwegische Trapper, die allerdings wegen der Eisverhältnisse hier nicht viel unternahmen. 1912 hat die glücklose Schröder-Stranz-Expedition dem Lomfjord einen kurzen Besuch abgestattet, ihn aber bald wieder verlassen, um im Sorgfjord zu überwintern.
Trapper waren nur wenige Male im Lomfjord, der sich nicht als allzu gutes Jagdgebiet erwies. Die Hütten waren wohl zu tief im Fjord, um die auf dem Eis der Hinlopenstraße umherwandernden Eisbären zu erreichen.
Reste einer Trapperhütte auf der Hingstsletta, auf der Westseite im Eingangsbereich des Lomfjord. Die Hütte wurde anscheinend nie fertiggestellt. Kurz nach Aufnahme des Panoramas bekam die Hütte Besuch …
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