Allgemein: Kleine, sehr abgelegene Inselgruppe im Osten Svalbards, bestehend aus drei größeren Inseln und einer Reihe weiterer Felsen und Klippen. Als Teil des Nordost Svalbard Naturreservates ist Kong Karls Land geschützt, aber die Bestimmungen gehen noch weiter: Annäherung an die Inseln von Kong Karls Land näher als 500 Meter in der Luft, zu Wasser oder auf dem Eis ist verboten. Der Sysselmester (Gouverneur) kann Ausnahmegenehmigungen erteilen, was für touristische Zwecke aber nicht getan wird. Annäherung mit Schiffen ist bis auf 500 Meter Distanz zum Ufer (einschließlich vorgelagerter Felsen) erlaubt.
Geologie: Mesozoische Sedimente und Intrusionen (Svenskøya und Kongsøya), flachlagernd und tektonisch nicht verstellt. Die Diagenese der Sedimente ist nicht weit fortgeschritten, so dass die Ablagerungen recht unverfestigt sind (Achtung: Matschgefahr!). Die flache Abeløya im Osten besteht ausschließlich aus basaltartigen Gesteinen. Innerhalb von Svalbard ist das Kong Karls Land der einzige Ort (abgesehen von ein paar quartären Vulkanruinen im Bockfjord), an dem vulkanische Aktivität nicht nur intrusiv (unterhalb der Erdoberfläche), sondern auch extrusiv (an der Oberfläche) stattfand. Damit nimmt das Kong Karls Land geologisch eine Zwischenstellung zwischen Svalbard und Franz Josef Land ein, wo vulkanische Gesteine eine größere Rolle spielen.
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Landschaft: Flache Plateauberge und Küstenebenen. Soweit Basalt vorhanden ist, grobblockig, sonst viel Matsch, da die Sedimente wenig verfestigt sind (macht nichts, man darf sowieso nicht an Land). Viel Treibholz. Insgesamt hocharktisch und karg, sehr viel Treibeis zu fast allen Jahreszeiten. Kong Karls Land ist unvergletschert, aber es gibt ein paar perennierende (= dauerhaft existierende) Schneefelder.
Svenskøya.
Flora und Fauna: Hocharktisch, sehr karg. Fauna: Wichtiges Gebiet für Eisbärinnen, um im Winter Junge zur Welt zu bringen. Dies ist der Grund dafür, dass Kong Karls Land so streng geschützt und mit einem ganzjährigen »Betreten verboten« belegt ist. Die größte Dichte von Geburtshöhlen befindet sich auf den Hängen des Tordenskjoldberges auf der Kongsøya.
In jüngerer Vergangenheit ist es allerdings mehrfach dazu gekommen, dass zu Beginn der Polarnacht, wenn die Eisbärenweibchen die Gebiete zum Höhlenbau aufsuchen, das Treibeis Kong Karls Land noch nicht erreicht hat. In solchen Jahren fällt die Gegend als Eisbären-Kinderstube praktisch aus. Ob die trächtigen Weibchen ihren Nachwuchs woanders zur Welt bringen, etwa auf weiter nördlich gelegene Inseln wie Nordaustland, Kvitøya uns nach Franz Josef Land ausweichen, oder auf das Austragen ihrer Jungen verzichten, ist unbekannt.
Geschichte: Wegen der schweren Eisverhältnisse wurde Kong Karls Land erst spät entdeckt und besucht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts tauchte die kleine Inselgruppe als große, gebirgige Insel auf den Karten auf und wurde erst später zunehmend korrekt in Form und Größe dargestellt. Besuche von Pomoren oder Walfängern sind nicht bekannt. Erste genauere Untersuchungen wurden 1898 während Theodor Lerners Expedition mit der Helgoland gemacht (mehr dazu im Buch über die Bäreninsel). Norwegische Trapper haben einmal im frühen 20. Jahrhundert zur Eisbärenjagd überwintert. Da das Eis im folgenden Sommer nicht aufging, mussten sie die Jagdbeute zurücklassen und zunächst ein offenes Boot über das Eis ziehen. Durch den Freemansund ging die Fahrt zum Storfjord und zur Ostküste von Spitzbergen und schließlich zu Fuß nach Longyearbyen (damals Longyear City).
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