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pfeil Kalender 2025: Spitzbergen & Grönland pfeil

Trygghamna und Alkhornet

Arktische Natur, Landschaft und Geschichte auf der Isfjord-Nordseite

Karte: Trygghamna, Alkhornet

Die Bucht Trygg­ham­na liegt auf der Isfjord-Nord­sei­te.

All­ge­mein

Die Bucht Trygg­ham­na liegt auf der Isfjord-Nord­sei­te, gegen­über von Barents­burg. Trygg­ham­na ist die west­lichs­te einer gan­zen Rei­he von Buch­ten auf der Isfjord-Nord­sei­te. Das Gebiet ist Natio­nal­park, Tou­ris­ten dür­fen hier aber über­all Land­gän­ge und Wan­de­run­gen machen.

Blick auf Trygghamna vom Flugzeug

Blick über Trygg­ham­na vom Lini­en­flug­zeug über dem Isfjord,
auf dem Anflug auf Lon­gye­ar­by­en. Vor­ne links das Alk­hor­net.

Trygg­ham­na ist von Ber­gen umge­ben, nur nach Süden, zum Isfjord hin, ist die Bucht offen. Bei öst­li­chem oder west­li­chen Wind bie­tet die Bucht meist guten Schutz, daher auch der Name: Trygg­ham­na ist die Über­set­zung des ursprüng­lich eng­li­schen Namens „Safe Har­bour“ („Siche­rer Hafen“). Trygg­ham­na ist die ers­te Bucht auf der Nord­sei­te, die ein in den Isfjord ein­lau­fen­des Schiff erreicht, und daher ein frü­her wie heu­te häu­fig genutz­ter Anker­platz. Bei Wind in Nord-Süd-Rich­tung kann es in der klei­nen, gera­den und von Ber­gen umge­be­nen Bucht aller­dings auch stür­misch sein. Und wie die Wal­fän­ger das zu ihrer Zeit mit dem Ankern gemacht haben, ist mir auch nicht ganz klar, denn der größ­te Teil der Bucht ist mit Tie­fen von mehr als 100 Metern viel zu tief zum Ankern. Der inners­te Teil von Trygg­ham­na bie­tet klei­nen Schif­fen gute Anker­tie­fen, aber die­sen Bereich gab es zu Wal­fän­ger­zei­ten im 17. und 18. Jahr­hun­dert noch nicht, denn damals haben sich dort noch die Glet­scher erstreckt, die sich seit­dem zurück­ge­zo­gen haben.

Blick über Trygghamna vom Knuvlen

Blick nach Süd­os­ten über Trygg­ham­na, vom Berg Knu­v­len.

Auf der Ost­sei­te von Trygg­ham­na gibt es eine recht fla­che Stel­le, die aber an einer Stel­le mit 4,4 Metern gleich so flach ist, dass sie Schif­fen gefähr­lich wer­den kann. Nah bei die­ser Untie­fe liegt auch ein his­to­ri­sches Schiffs­wrack. Es ist auf der See­kar­te ein­ge­zeich­net, Ankern und Tau­chen sind dort ver­bo­ten.

Trygg­ham­na ist eine land­schaft­lich beein­dru­cken­de Bucht mit schrof­fen Ber­gen und meh­re­ren Glet­schern. Um das Alk­hor­net, ein mar­kan­ter Berg im Ein­gangs­be­reich auf der West­sei­te, erstreckt sich eine wei­te, saf­tig-grü­ne Tun­drae­be­ne. Ins­ge­samt gibt es in der Bucht viel zu ent­de­cken!

Das Alk­hor­net ist eine belieb­te tou­ris­ti­sche Lan­de­stel­le, wäh­rend der Som­mer­sai­son ist dort häu­fig Besu­cher­ver­kehr.

Trygg­ham­na im Pan­ora­ma

Fol­gen­de Sei­ten sind ein­zel­nen Stel­len in der Bucht gewid­met, dort gibt es jeweils wei­te­re Bil­der, dar­un­ter 360-Grad-Pan­ora­ma­bil­der, und Info.

  • Das Alk­hor­net mit der umge­ben­den Tun­dra.
  • Der klei­ne, teil­wei­se von Glet­schern umge­be­ne Berg Knu­v­len im nörd­li­chen Bereich von Trygg­ham­na.

Geo­lo­gie

Auf der West­sei­te, ums Alk­hor­net und etwas wei­ter in die Bucht hin­ein, fin­det man den alten geo­lo­gi­schen Sockel Spitz­ber­gens: Das soge­nann­te Grund­ge­bir­ge, das an der gesam­ten West­küs­te zuta­ge tritt und sich am West­ufer von Trygg­ham­na vor allem mit Schie­fer und Quar­zit zeigt.

Schiefer, Alkhornet

Gefal­te­ter Schie­fer am Ufer beim Alk­hor­net.

Dem mar­kan­ten Värm­lan­dryg­gen auf der Ost­sei­te der Bucht sieht man direkt an, dass er geo­lo­gisch aus ganz ande­rem Holz geschnitzt ist. Hier ist der Unter­grund deut­lich jün­ger, das Gestein besteht aus Abla­ge­run­gen aus dem obe­ren Paläo­zoi­kum (obe­res Erd­al­ter­tum), dem Kar­bon und Perm. Vor allem das Kar­bon besteht teil­wei­se aus quar­zi­ti­schem Sand­stein, der an Berg­hän­gen durch Frost­spren­gung zu so gro­ben Blö­cken ver­wit­tert, dass die Fort­be­we­gung dort ziem­lich anstren­gend sein kann. Das ist an eini­gen Stel­len im inne­ren Teil von Trygg­ham­na so, etwa um den Berg Knu­v­len.

Sandstein, Knuvlen

Ver­wit­ter­ter Sand­stein am Knu­v­len.

Andern­orts besteht das „Per­mo­kar­bon“ (Sam­mel­be­griff für Perm und Kar­bon) aus har­ten Kalk­stein­schich­ten, in denen man stel­len­wei­se schö­ne Fos­si­li­en fin­den kann.

Fossile Korallen, Trygghamna

Fos­si­le Koral­len­stie­le aus dem obe­ren Karbon/unteren Perm (ca. 300 Mil­lio­nen Jah­re alt) auf der Ost­sei­te von Trygg­ham­na.

Am Värm­lan­dryg­gen wur­den die­se Schich­ten durch tek­to­ni­sche Bewe­gun­gen in eine senk­rech­te Posi­ti­on gekippt, was die­sem Berg­rü­cken sein mar­kan­tes Aus­se­hen ver­leiht. Beson­ders schön ist das am Ufer auf der Ost­sei­te des Ein­gangs von Trygg­ham­na sicht­bar, am Sel­ma­ne­set.

Schichtung, Selmaneset und Värmlandryggen

Steil­ste­hen­de Schich­ten am Sel­ma­ne­set und Värm­lan­dryg­gen.

Land­schaft

Spitz­ber­gen in einer Nuss­scha­le! Vom Alkor­net nach Wes­ten wird die wei­te Küs­ten­ebe­ne brei­ter und brei­ter, wie es für gro­ße Tei­le der West­küs­te Spitz­ber­gens typisch ist. Die Tun­dra am Alk­hor­net ist mit ihren Eis­kei­len schon ein Erleb­nis für sich.

Eiskeile, Alkhornet

Tun­dra mit Eis­kei­len am Alk­hor­net.

In Trygg­ham­na selbst ist Flach­land am Ufer eher klein­flä­chig (West­sei­te) bis gar nicht vor­han­den (vor allem auf der Ost­sei­te). Hier stei­gen die schutt­be­deck­ten Hän­ge mehr oder weni­ger vom Ufer aus bis in 500-700 Meter Höhe.

Auf der West- und Nord­west­sei­te der Bucht gibt es mit Pro­tek­tor­breen, Har­riet­breen und Kje­rulfbreen meh­re­re klei­ne­re Glet­scher, von denen aber kei­ner mehr das Fjord­ufer erreicht. Nach Nor­den setzt sich der klei­ne Fjord Trygg­ham­na in ein klei­nes Tal fort, in dem es auf meh­re­ren Kilo­me­tern Län­ge kei­ne Glet­scher mehr gibt, son­dern Seen.

Gletschertour Harrietbreen

Glet­scher­tour auf dem Har­riet­breen.

In der geo­lo­gisch jun­gen Ver­gan­gen­heit, bis ins 19. und mög­li­cher­wei­se auch ins frü­he 20. Jahr­hun­dert hin­ein, reich­ten die Glet­scher Har­riet­breen und Kje­rulfbreen bis zum Fjord­ufer und bil­de­ten dort Abbruch­kan­ten. Hier macht sich der Glet­scher­rück­zug wie auch anders­wo kräf­tig bemerk­bar, frü­her infol­ge des Endes der Klei­nen Eis­zeit im 19. Jahr­hun­dert und heu­te auf­grund des aktu­el­len, mensch­ge­mach­ten Kli­ma­wan­dels.

Moränenufer, Kjerulfbreen und Harrietbreen

Morä­nen­land­schaft am Ufer vor Har­riet­breen und Kje­rulfbreen.

Flo­ra und Fau­na

Gro­ße Tei­le von Trygg­ham­na sind in Bezug auf die Tier- und Pflan­zen­welt eher unauf­fäl­lig: Das Gelän­de ist zu steil und von schutt­be­deck­ten Hän­gen bezie­hungs­wei­se Glet­schern und Morä­nen geprägt.

Hier­zu bie­tet sich am Alk­hor­net ein star­ker Kon­trast: Wie der Name „Alken-Horn“ andeu­tet, brü­ten oben auf den Klip­pen zahl­rei­che See­vö­gel, auch wenn es sich dabei vor allem um Drei­ze­hen­mö­wen han­delt und weni­ger um Lum­men.

Alkhornet und Tundra

Das Alk­hor­net mit vor­ge­la­ger­ter Tun­dra.

Die Dün­gung durch den Vogel­fel­sen hat auf der Küs­ten­ebe­ne rund ums Alk­hor­net eine Tun­dra her­vor­ge­bracht, die so grün und saf­tig ist, wie man es sich nur vor­stel­len kann. Ein Para­dies für Ren­tie­re und Eis­füch­se, und wäh­rend der Brut­zeit im Früh­som­mer hal­ten sich zahl­rei­che Gän­se in der Tun­dra auf.

Rentiere am Alkhornet

Ren­tier-Klein­fa­mi­lie am Alk­hor­net.

Geschich­te

Alle, die nach Spitz­ber­gen kamen, brauch­ten einen siche­ren (Natur)hafen, und den fand und fin­det man in Trygg­ham­na. Ent­spre­chend waren sie alle hier: Wal­fän­ger, Pomo­ren und spä­ter Trap­per, und alle haben sie Spu­ren hin­ter­las­sen.

Walfängergräber, Trygghamna

Grä­ber aus der Wal­fän­ger­zeit.

Am pro­mi­nen­tes­ten ist wohl die Pomo­ren­sta­ti­on auf der West­sei­te von Trygg­ham­na.

Pomorensiedlung, Trygghamna

Res­te der Pomo­ren­sied­lung in Trygg­ham­na.

Völ­lig rui­nös, aber immer­hin auch noch gut sicht­bar ist die 1920 von Hil­mar Nøis gebau­te Trap­per­hüt­te am Ufer in der Nähe des Alk­hor­net. Es war nicht die ers­te Hüt­te an der Stel­le, und wenn man genau hin­schaut, kann man sehen, wo davor schon mal eine Hüt­te gestan­den hat.

Trapperhütte, Alkhornet

Res­te der Trap­per­hüt­te von 1920 am Alk­hor­net.
Das Foto ist von 2014, seit­dem ist die Hüt­te noch wei­ter ver­fal­len.

Etwas nörd­lich die­ser Trap­per­hüt­te steht eine recht moder­ne Hüt­te aus den 1970er Jah­ren ober­halb des Ufers. Die­se gehört dem Sys­sel­mes­ter, dort sind wäh­rend der Som­mer­sai­son Feld­in­spek­teu­re sta­tio­niert.

Foto­ga­le­rie Trygg­ham­na

Ein paar Ein­drü­cke von Trygg­ham­na: die Viel­falt der Land­schaf­ten vom Sel­ma­ne­set am Ein­gang bis zu den Glet­schern im Nor­den der Bucht.

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Foto­ga­le­rie Alk­hor­net

Des bes­se­ren Über­blicks wegen sepa­rat: ein paar Bil­der vom Alk­hor­net.

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Letzte Änderung: 06. Januar 2025 · Copyright: Rolf Stange
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