Nach einer witterungsmäßig enttäuschenden frühen Saison brachte das Osterwetter auf Spitzbergen endlich, was alle sich von Spitzbergen von März bis Anfang Mai erhoffen: Gute Geländeverhältnisse für Touren unter strahlender Sonne. Entsprechend konnten sich alle, die sich im Vorfeld von Regen und Plusgraden nicht abschrecken ließen, über schöne Touren freuen. Die Ostertage, an denen sowohl Einwohner als auch Touristen zahlreich im Gelände unterwegs sind, verliefen auch für den Rettungsdienst erfreulich ruhig. Ein in Ortsnähe gemeldeter Eisbär entpuppte sich als Rentier, und eine von einem Skiläufer ausgelöste Lawine führte nicht zu Schäden.
Langsam und zaghaft scheint sich auch das Eis der Küste zu nähern, sowohl das Treibeis im Osten und Norden als auch das Festeis in den Fjorden, wenn auch bei weitem nicht in dem Maße, das zu dieser Jahreszeit normal wäre. Die sonst im Tempelfjord eingefrorene Noorderlicht, die vor Ostern sogar kurzzeitig nach Longyearbyen zurückkehrte, ist mittlerweile zurück im Tempelfjord in einer mit Äxten und Motorsägen geschaffenen Rinne und konnte dort bereits wieder Gäste begrüßen.
Der einzige Wermutstropfen sind Berichte, denen zufolge manche Motorschlittenfahrer an der Ostküste sich einer jungen Eisbärenfamilie gegenüber rücksichtslos verhielten und die Tiere dadurch störten. Dabei soll es sich um individuelle Einwohner aus Longyearbyen handeln. Beschwerden darüber kamen sowohl von anderen Einwohnern als auch von geführten Touristengruppen.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.