Die Dünung konnte man schon als lebhaft bezeichnen – eine Seefahrt kann ein bewegendes Erlebnis sein. Über den Tag ließen Dünung und Wind nach, dafür tauchten Delfine und der eine oder andere Wal auf und ließen die Zeit schnell vergehen. 250 Seemeilen sind es von der Fugløya am Rand Norwegens bis zur Bäreninsel. Die Spannung steigt!
Der Hinlopen Gletscher schrumpft. Das zeigen Satellitenbilder, die die American Geophysical Union jetzt veröffentlicht hat. 7 Kilometer hat sich der Gletscher von 1990 – 2016 zurückgezogen.
Der Hinlopenbreen 1990 und 2016. Der rote Pfeil markiert die Gletscherschnauze 1990, der gelbe Pfeil in 2016 – Foto: AGU, Landsat Satellitenfoto
Der Hinlopen Gletscher im Nordosten von Spitzbergen ist ein sogenannter Surge-Gletscher. Bei Surge-Gletschern lösen sich lange Perioden mit normaler Fließgeschwindigkeit mit kürzeren Phasen ab, in denen der Gletscher 10 bis 1.000 Mal schneller fließt. Zuletzt gab es eine solche Phase 1970-1971, als der Gletscher im Laufe eines Jahres 2,5 km in den Fjord hineinstieß. Stolze 12 Meter pro Tag legte er damals zurück.
Der jetzt beobachtete Rückgang des Eises hat jedoch wahrscheinlich nichts mit diesen normalen Schwankungen zu tun. Zieht sich ein Surge-Gletscher zurück, akkumuliert das Eis im Nährgebiet für gewöhnlich: Es verdickt sich also. Beim Hinlopen-Gletscher wurde jedoch beobachtet, dass sich auch das Eis auf der Oberfläche des Gletschers verdünnt. Dies deutet darauf hin, dass keine Frühphase eines Surge-Prozesses, sondern der Klimawandel für den Rückzug des Hinlopen-Gletschers verantwortlich ist.
Auch andere Gletscher auf Spitzbergen machen eine ähnliche Entwicklung durch, wie der Paierbreen, der Hornbreen, der Besselbreen und der Svitjodbreen.