Arktis! Spitzbergen! Natur! Auf Tour sein! Herrlich …
Das war die Kurzfassung 🙂 das ist das, worum es hier derzeit geht, in und um Longyearbyen. Anderes muss jetzt warten. Am Computer habe ich dieses Jahr schon zuviel Zeit verbracht, das steht nun zurück, sonst hätte der Arktis-Reiseblog in den letzten Wochen schon wieder reichlich Stoff bekommen können.
Aber heute ist ein Pausentag, und da kann man mal etwas aufholen.
Die Vortragsreihe „Der arktische Mittwoch“ war eine schöne Gelegenheit, sich mit manchen Geschichten und Themen, die mir wichtig sind, wieder zu beschäftigen. Vort Ort macht das natürlich am meisten Spaß. Wer erinnert sich an den Vortrag „Die Ostküste – Geschichte(n) einer legendären Spitzbergen-Route“ vom April? Da ging es um die erste Querung Spitzbergens durch den Engländer Martin Conway und Begleiter von 1896, neben diversen Geschichten drumherum natürlich.
Nun waren wir auf Conway’s Spuren unterwegs (beim englischen Namen darf der Genitiv ein Apostroph bekommen, finde ich, sieht sonst komisch aus). Conway und sein Begleiter Garwood haben vom Adventdalen aus einen Vorstoß nach Süden gemacht, um eine Route zum Van Mijenfjord (damals von Conway „Low Sound“ genannt) im Süden zu erkunden. Mangels topographischer Information hatten die beiden damals eine ziemlich absurde Route genommen und es wurde ein heftiger Gewaltmarsch.
Dieses Tal marschierten Conway und Garwood 1896 bis ans Ende, wo man das Reindalen erkennt. Damit hatten sie die gesuchte Route vom Adventfjord zum Van Mijenfjord gefunden.
Das haben wir nun natürlich nicht gemacht, aber das Bolterdalen hat es trotzdem in sich: nasse Tundra über Kilometer hinweg, Flussquerungen, weite steinige Moränenlandschaft. Arktis eben!
Belohnt wird man mit jeder Menge arktischer Natur, von einer blühenden Pflanzenwelt über neugierige Rentiere, darunter einige Kälber, und versteinertem Holz aus grauer (tertiärer) Vorzeit.
Nach der Tour konnten wir bequem ins Auto steigen und nach Longyearbyen fahren. Conway hingegen war eines seiner beiden Pferde weggelaufen. Das Tier hatte keine Lust mehr auf den anstrengenden Marsch durch weite Schneesümpfe und ist abgehauen, den kompletten Weg zurück nach Advent Point (wo heute der Flughafen in der Nähe liegt). Einer der Männer musste den ganzen Weg dorthin marschieren, um das arme Pony zurückzuholen! So kam das Bolterdalen, damals Bolter Valley, zu seinem Namen (engl. to bolter = ausreißen).
Galerie – Bolterdalen
Hier einige Eindrücke von einem Tag im Bolterdalen, angefangen bei Longyearbyen:
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
Das Buch zum Poster Svalbardhytter. Das Poster visualisiert die Vielfalt der Hütten Spitzbergens in einer Vielfalt arktischer Landschaften. Dieses Buch erzählt die Geschichten der Hütten auf drei Sprachen.
Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
Hundeschlittenfahrten auf der Rückseite von Grönland - Grönland ist nicht gerade der Nabel der Welt. Die meisten Grönländer leben an der Westküste ihrer Insel, so dass die fast unbewohnte Ostküste selbst in Grönland einen Ruf von Abgelegenheit genießt – es ist die »Rückseite« von Grönland.
Nach einer Reihe von Besuchen auf der wilden, faszinierenden Insel Jan Mayen musste ich einfach aufschreiben, was es dazu zu wissen gibt, da gute Literatur, soweit überhaupt vorhanden, bislang nur auf englisch und norwegisch vorhanden ist.
Eine Skiwanderung im Liverpool Land – Im Lichtwinter haben wir – fünf Menschen und ein Hund – eine vierwöchige Skiwanderung im Osten von Grönland gemacht und dabei eine Menge erlebt. Mein ausführliches Tagebuch von dieser Tour habe ich in überarbeiteter Form als Buch herausgebracht.
Die Lebensgeschichte von Cymba, dem Albatros aus Südgeorgien - Die Nebel der Zeit von James McQuilken, übersetzt und herausgegeben von Rolf Stange, Deutsche Erstausgabe im November 2012.