Die internationalen Sanktionen, die viele Staaten als Reaktion auf den russischen Angriffs- und Vernichtungskrieg gegen die Ukraine eingeführt haben, treffen auch den russischen Norden, darunter Barentsburg.
Russlands wichtigster Hafen für den Kohleexport ist Murmansk. Von dort wurden laut Barents Observer nach kräftigem Wachstum im Jahr 2019 mehr als 16 Millionen Tonnen Kohle verschifft. Abnehmer waren bislang die EU – hier vor allem Deutschland – und Großbritannien sowie Israel. Der Export entwickelte sich so stark, dass ein neuer Kohlehafen in Lavna auf der Kola-Halbinsel in Planung ist. Dieses Projekt steht nun wohl auf der Kippe.
Im Vergleich zu den Exporten ab Murmansk sind die in Barentsburg produzierten und verschifften Mengen mit etwa 100.000 Tonnen im Jahr zwar bescheiden und für den globalen Markt irrelevant, für die russische Siedlung in Spitzbergen sind sie aber noch wie vor von großer Bedeutung. In jüngeren Jahren hat man dort zwar den Tourismus entwickelt, wo zeitweise bis zu 80 Menschen arbeiteten, aber dieser ist zunächst wegen Corona und nun wegen der Sanktionen sowie freiwilliger Zurückhaltung der Branche bereits stark eingebrochen. Damit gewinnt der Bergbau zumindest relativ wieder mehr Bedeutung für Arbeitsplätze und Wirtschaft in Barentsburg. Von rund 300 Einwohnern arbeiten etwa 150 unter Tage. Darunter sind viele Ukrainer.
Laut Highnorthnews, wo man sich auf den Sysselmester beruft, gibt es in Barentsburg 120 Russen, aber sogar 220 Ukrainer.
Industrieanlagen und Kohlehalde in Barentsburg: die internationalen Sanktionen werden sich auch hier bemerkbar machen.
Hauptabnehmer der Barentsburg-Kohle war bislang Großbritannien. Auch dort werden allerdings Importverbote für russische Kohle eingeführt, wie auch in der EU. Damit dürfte eine wichtige Existenzgrundlage für den Bergbau in Barentsburg zusammenbrechen.
Irritierendes Interview des russischen Konsuls in Barentsburg
Letzte Woche – noch vor dem öffentlichen Bekanntwerden der grausamen Bilder aus Butscha – hatte der russische Konsul in Barentsburg für Irritationen gesorgt, als er gegenüber norwegischen Medien (nettavisen.no) die Bilder der Zerstörungen in Mariupol als Fälschungen und die Berichterstattung in westlichen Medien als „fake news“ bezeichnet hatte, wohingegen seiner Aussage zufolge die russische Berichterstattung verlässlich sei. Der verlinkte Beitrag ist auf norwegisch, aber das Interview mit dem Konsul wurde auf englisch geführt. Es ist unten im Beitrag von nettavisen.no zu sehen. Die Bewohner von Barentsburg scheinen politische Diskussionen zu vermeiden, sowohl untereinander als auch gegenüber Medien, wie NRK vor Ort feststellte.
Spendenaktion: Ein Herz für die Ukraine
Als Spendenaktion für ukrainische Kriegsopfer gibt es im Spitzbergen.de-Webshop Anstecker in Herzform in den Farben der Ukraine. Die Anstecker werden in Handarbeit in Longyearbyen hergestellt, der Erlös dient vollständig als Spende. Hier klicken für mehr Info zu den Ansteckern „Ein Herz für die Ukraine“.
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