Ein Abend im Adventdalen im Juni – das kann ein paradiesisches Erlebnis sein, vor allem, wenn man ein offenes Auge für die Vogelwelt hat. Angefangen von den Eiderenten am Hundehof (einfach und gewehrfrei zu Fuß erreichbar). Dort irgendwo neben der Kolonie hinsetzen und genießen ist ein ebenso einfaches wie sicheres Rezept für einen wunderbaren Abend. Vielleicht kommt auch noch ein Eisfuchs vorbei.
Nicht ganz so prall mit Leben gefüllt erscheint der Eindruck auf weiter Fläche im Adventdalen. Es ist nur ein Eindruck aus einer punktuellen Beobachtung heraus, aber dieser Eindruck ist, dass im unteren Adventdalen deutlich weniger Gänse als in den letzten Jahren üblich zu sehen sind.
Ein Vergleich. Das obere Bild ist vom Juli 2022 …
Gänse im Adventdalen, 2022.
… und dieses zweite Bild ist vom vergangenen Montag (10.06.2024).
Gänse (oder auch nicht) im Adventdalen, Juni 2024.
War es die Vogelgrippe?
Der Ort stimmt nicht ganz genau überein und die Zeit natürlich schon gar nicht, Juni ist nicht Juli und 2024 ist nicht 2022. Und überhaupt ist es nur ein punktueller Eindruck über ein paar Wochen hinweg. Aber der Eindruck ist schon, dass derzeit weniger Gänse im Adventdalen sind als sonst. Vielleicht haben sie sich im schneearmen Mai 2024 schneller als sonst auf andere Gebiete verteilt? Möglich. Oder war’s doch die Vogelgrippe? Auch die kann eine Rolle gespielt haben, der 2023 etwa ein Drittel der Svalbard-Population von Weißwangengänsen zum Opfer gefallen ist, in absoluten Zahlen 13.200 Gänse, wie Scotland’s Nature Agency im Oktober 2023 schrieb. Eine dramatische Zahl.
Bei den kleineren Arten ist viel los
Aber bei genauem Hinschauen ist doch überall Leben, gerade bei den kleineren Vögeln ist ein breites Artenspektrum zu finden, wie diese kleine Fotosammlung vom Montagabend zeigt.
Vor allem Krickente und Odinshühnchen sind Arten, die man in Spitzbergen eher selten sieht. Das untere Adventdalen hat eine Artenvielfalt, die in Spitzbergen Seltenheitswert hat.